Trotz Verbots:Geschäfte mit kupierten Hunden

bxjunkie

Bordeauxdoggen Flüsterin®
15 Jahre Mitglied
Weil sie stolz oder bedrohlich aussehen sollen, werden ihnen schon als Welpen Schwanz und Teile der Ohren abgeschnitten. "Kupieren" nennt sich das Verfahren. Doch das Kupieren der Ohren ist in Deutschland bereits seit 1987 verboten, das der Rute seit 1998. Eine Ausnahme für das Kupieren gibt es bei medizinischer Indikation oder bei jagdlich geführten Hunden. Doggen, Rottweiler, Dobermänner und Co. werden trotzdem immer noch zu Tausenden Opfer dieses fragwürdigen Schönheitsideals. Im Internet boomt der Handel mit verstümmelten Welpen. Die Ursache dafür ist eine Gesetzeslücke. Zwar ist das Kupieren deutscher Hunde in Deutschland und auch im Ausland verboten, der Import kupierter Hunde ist aber legal. Laut dem Deutschen Tierschutzbund kann der chirurgische Eingriff nicht nur chronische Gesundheitsschädigungen zur Folge haben, sondern schränkt auch die Kommunikationsmöglichkeiten der Tiere enorm ein. Tierschützer fordern seit längerem ein Importverbot für kupierte Hunde. Autor: Stefan Servos


 
  • 24. April 2024
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Hi bxjunkie ... hast du hier schon mal geguckt?
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Tigger wäre ja total mein Beuteschema. Der darf ja nun sowieso wegen seiner Rasse nicht importiert werden, aber wenn das Problem der Rasse nicht bestünde, dann würde ich mich ärgern, wenn ich ihn nur wegen der Ohren nicht aus dem Tierschutz importieren dürfte um im hier ein Zuhause zu geben.

Generell würde ich ein Importverbot kupierter Tiere schon begrüßen, denn ich finde es abstoßend ein Tier einer "Schönheits-OP" zu unterziehen. Ich glaube die Folgen einer Vollnarkose im Welpenalter sind neben Wundheilungsstörungen, Phantomschmerz etc. nicht zu verachten.

Einem Punkt im Video muss ich aber widersprechen, ein Hund, dessen Ohren kupiert wurden, sodass ein wesentlicher Teil der Ohrmuschel noch besteht und aufrecht getragen wird ist in seiner Kommunikation nicht gegenüber einem Hund mit Schlappohren eingeschränkt! Im Gegenteil, das kupierte, aufrecht getragene Ohr kann dann genauso wie ein natürliches Stehohr gedreht, geknickt und angelegt werden. Das ist für mich aber trotzdem kein Grund einen Hund zu kupieren.

Ich habe ja nun einen Hund mit kupierten Ohren, ich denke es ist die Arbeit eines Tierarztes gewesen, denn die Ohren sind gleichmäßig und sauber verheilt, er hat keine Schmerzen. Aber manchmal denke ich, dass all seine Probleme vielleicht mitbegründet sind in der Vollnarkose im Welpenalter für diesen Eingriff. Manchmal schäme ich mich fast ein bisschen, dass ich einen an den Ohren kupierten Hund schöner finde, als einen mit Schlappohren.
 
Das geht mir beim Dobermann ähnlich. Da hat wohl die Fernsehserie Magnum mein Bild geprägt. Zeus und Apollo fand ich einfach genial. Sie sahen so stattlich, stolz und gefährlich aus.

Je nach Rasse hat kupieren für den Hund ja ganz unterschiedliche Ausmaße.

Bei meinen Russelln sind die aus England importierten Hunde kupiert. Dabei ist das oberste Drittel des Schwanzes entfernt worden. Bei meiner Star sogar etwas mehr.
Die aus Deutschland und den Niederlanden stammenden Russell sind nicht kupiert.
In Deutschland werden Russell zu ihrem ursprünglichen Zweck, der Baujagd, wenig eingesetzt. Nach wie vor dürfen Jäger ja kupieren lassen und es kommt auf die Erfahrungen des einzelnen Jägers an, ob er kupieren läßt oder nicht.
Kupierte und unkupierte Hunde arbeiten gleich gut, aber mancher ist der Ansicht das das Verletzungsrisiko beim unkupierten Hund höher ist.

Psychische oder körperliche Schäden kann ich bei keinem meiner kupierten Russell fest stellen und sie sind auch nicht in ihrer Kommunikation eingeschränkt.
Nichts desto trotz kann es bei einem sensiblen Hund eine nachhaltig wirkende Erfahrung sein.

Es ging beim Russell in punkto kupieren nie um Schönheit sondern um Gebrauchsfähigkeit.
Aus optischen Gründen lehne ich das Kupieren ab.
 
Ich kenne hier einige kupierte Dobermänner. Viele davon werden auf einem großen Grundstück gehalten und kommen nicht so oft in die Öffentlichkeit. Das sind Besitzer, die schon jahrzente lang Dobis haben und die kommen mit den Schlappohren nicht klar. Einer erzählte mir, dass er mit seinem letzten Welpen damals nach Italien gefahren ist zum Kupieren. Das Ganze war dann ziemlich illegal. Auch in unserem DV gibts einige kupierte.
 
Unser Bouvier war nur an der Rute kupiert (ziemlich dilettantisch, weil zu kurz) ihn hatten wir ja von einem Vermehrer der ihn -weil todkrank- nur noch loswerden wollte, weswegen wir nichts für ihn zahlten. Zumindest kein Kaufpreis, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls fand ich Bouviers mit kupierten Ruten immer schöner, weil diese Hunde dann so schön quadratisch aussehen mit ihren 4 Stampfern als Säulen :D
Als wir Ben bekamen 1987, war das kupieren der Ruten noch nicht verboten, als er starb 2001 dann schon und ich bin von meinem Wunsch erneut einen Bouvier zu kaufen (diesesmal sollte es dann einer vom Züchter sein) zurückgetreten, denn mit langer Rute gefielen sie mir einfach nicht so gut. Ich kann das also nachvollziehen wenn man sowas an einem Hund schöner findet. Außer an den Ohren, ein Hund mit kupierten Ohren fand ich schon immer grauenhaft, wahrscheinlich weil meine Tante einen kupierten Boxerwelpen hatte und ich sah wie sehr der Kleine darunter litt zu Beginn.
Ich würde jedenfalls niemals einen Hund nachträglich illegal im Ausland kupieren lassen, nur weil mir das ja so gut gefällt. Für Tiere die kupiert sind aus dem TS sehe ich das anders..wieso sollen die denn doppelt leiden unter einem Importverbot?
 
Ich kann es auch verstehen, wenn man Dobis mit kupierten Ohren schöner findet, aber einen Welpen würde ich nie illegal kupieren lassen. Ich könnte mir aber vorstellen einen Kupierten aus dem Tierschutz zu adoptieren.
 
Das ganze kann man nur mit einem kompletten Verbot, wie in der Schweiz, eindämmen. Solange man kupierte Hunde einführen darf , solange wirds auch gemacht. Für manchen TS Hund ist dieses Verbot schei...sse, aber auch da gäbe es sonst wieder Lücken.
 
Das ganze kann man nur mit einem kompletten Verbot, wie in der Schweiz, eindämmen. Solange man kupierte Hunde einführen darf , solange wirds auch gemacht. Für manchen TS Hund ist dieses Verbot schei...sse, aber auch da gäbe es sonst wieder Lücken.

Sehe ich genauso.
 
Das ganze kann man nur mit einem kompletten Verbot, wie in der Schweiz, eindämmen. Solange man kupierte Hunde einführen darf , solange wirds auch gemacht. Für manchen TS Hund ist dieses Verbot schei...sse, aber auch da gäbe es sonst wieder Lücken.

Der Ansicht bin ich auch.
 
Psychische oder körperliche Schäden kann ich bei keinem meiner kupierten Russell fest stellen und sie sind auch nicht in ihrer Kommunikation eingeschränkt.
Nichts desto trotz kann es bei einem sensiblen Hund eine nachhaltig wirkende Erfahrung sein.
Absolut. Ich denke da an einige DJT die ansich sehr umgänglich waren und gut sozialisiert. Keine "irren" Hunde. Aber wenn man denen an die Rute fasste, kamen einfach unnatürliche/unpassende Reaktionen.
 
Ich hatte ja auch kupierte (Secondhand-)Dobis und einen Schlappohrdobi vom Züchter (noch vor dem Rutenkupierverbot geboren und daher rutenkupiert) und mein Bruder hatte 2 Dobihündinnen mit Schlappis und Rute.
Die Unterschiede waren schon deutlich... die Hündinnen mit der Rute konnte deutlich besser mit Artgenossen kommunizieren als die rutenkupierten. Außerdem waren sie besonders im Fullspeedmodus deutlich wendiger als die rutenkupierten.

Bei den kupierten Ohren konnte ich im Bezug der Kommunikation mit anderen Hunden keine Vorteile gegenüber den Schlappis feststellen, denn auch mit Schlappohren war ein deutliches Aufrichten und zurücklegen möglich und für andere Hunde gut sichtbar. Manche Hunde schienen eher von den permanent sehr aufgerichteten kupierten Ohren etwas irritiert zu sein.

Gesundheitliche Probleme hatten die schlappohrigen Hunde nicht, weder Ohrenentzündungen noch verstärkter Ohrenschmalz noch Ohrrandprobleme, auch die mit vollständiger Rute hatten keinerlei Probleme, obwohl sie beim Wedeln so manches Mal angestoßen sind.

Eines allerdings konnte ich als absoluten Nachteil der kupierten Ohren feststellen: Gassi im Regen war für meine Dobers aus einem einzigen Grund echt ätzend: Es hat in die kupierten Ohren reingeregnet, das war sehr unangenehm und sie mussten ständig mit dem Kopf schütteln, um das Wasser da raus zu kriegen. Dabei waren sie "fachgerecht" und auch nicht zu kurz kupiert, aber der Gehörgang war offen und ungeschützt.

Jago-Yembi-doppelportrait.jpg

3-am-strand.jpg

Ich denke auch, ohne Importverbot wird das bei manchen Rassen (u.a. beim Dobermann) definitiv nix werden. Und solange das kupierte Ohr im Standard dem unkupierten Ohr gleichgestellt ist, bringt das gar nix. OK, Ausstellungsverbot haben sie, aber nur in D. Bringt also auch nix. Bei anderen Rassen wurde der Standard dahingehend geändert, dass das kupierte Ohr nicht gleichgestell sondern als fehlerhaft gewertet wird, de facto also verboten ist laut Standard. Z.B. bei Boxer und Dogge. Bei denen sieht man kaum noch kupierte Hunde... hat also was gebracht, aber das will der DV nicht... :(

Gruß
tessa
 

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Und solange das kupierte Ohr im Standard dem unkupierten Ohr gleichgestellt ist, bringt das gar nix.

Ist es nicht mehr - der Standard ist geändert worden.

Was jetzt endlich durchgesetzt werden müsste ist, dass kupierte Hunde keine Papiere mehr bekommen - sprich keine Dobermänner mehr sind.
Irgendwas war da auch, aber ich finde es nicht mehr.
 
Eines allerdings konnte ich als absoluten Nachteil der kupierten Ohren feststellen: Gassi im Regen war für meine Dobers aus einem einzigen Grund echt ätzend: Es hat in die kupierten Ohren reingeregnet, das war sehr unangenehm und sie mussten ständig mit dem Kopf schütteln, um das Wasser da raus zu kriegen. Dabei waren sie "fachgerecht" und auch nicht zu kurz kupiert, aber der Gehörgang war offen und ungeschützt.

Erstaunlich, mein Hund hat viel weniger Ohr, und es regnet nicht rein. Er legt seine Stummel einfach an.IMG_35781.jpg
 

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Ist es nicht mehr - der Standard ist geändert worden.

Was jetzt endlich durchgesetzt werden müsste ist, dass kupierte Hunde keine Papiere mehr bekommen - sprich keine Dobermänner mehr sind.
Irgendwas war da auch, aber ich finde es nicht mehr.
Frag mich aber ob das überhaupt was bringen würde.
Viele holen sich ja auch so Welpen ohne Papiere und ich glaube notfalls würden die den kupierten Dobi ohne Papieren dem unkupierten mit Papieren vorziehen.
 
Frag mich aber ob das überhaupt was bringen würde.
Viele holen sich ja auch so Welpen ohne Papiere und ich glaube notfalls würden die den kupierten Dobi ohne Papieren dem unkupierten mit Papieren vorziehen.

Oh das würde eine ganze Menge bringen.
Allein das Austellungsverbot und das Hunde, die nach ....08.2016 geboren wurden an keiner ZTP mehr teilnehmen dürfen, macht das Kupieren in den großen Zwingern im Ausland unattraktiv.
Würde jetzt weltweit - gerade der Markt in den USA - ein Kupierverbot durch die Hintertür erfolgen, weil kupierte Dobermänner nicht nur nicht ausgestellt, sondern keine Papiere, bzw. Papiere mit dem Makel "zuchtuntauglich" bekommen würden, dann wäre der "echte" Dobermann eben der Stelzendackel.

Beim Rottweiler, beim Boxer und bei den Doggen kräht da echt kein Hahn mehr nach - nur beim Dobermann hat der Verein lange selbst so getan, als ob mit dem zusätzlichen Gewicht von vielleicht einem Kilo (bisserl Ohrwascherl und 50cm Peitschenrute) der Hund ansich nicht mehr lebensfähig wäre.

Die Veränderungen kamen ja nicht von Innen, sondern es gab Druck von Außen, durch Anzeigen, die Prestigeveranstaltungen auf deutschen Boden verhindert haben. Aber selbst das reichte nicht, sondern die Änderung des Standards war ein Schlag gegen den "Ostblock". Wären die "clever" gewesen und hätten nicht gegen den DV aufgemuckt, wäre der Standard immer noch so, wie er ist.
 
OT was ein schönes Bild :love:

Das mit dem Schütteln kenn ich übrigens von meinen zwei Dobers mit den Schlappohren auch... warum auch immer, ist mir schon öfter aufgefallen, dass die das scheinbar mehr machen, als andere Rassen
Bei uns auch so. Unterwegs oder wenn er beschäftigt ist eher selten aber zuhause schon mal, v.a. bevor er in sein Körbchen geht. Es kommt mir vor wie ein ritualisiertes Verhalten. Er hatte das schon immer gemacht.
 
Es gab da mal was zu...

Dass diese Schüttelei beim Dobi erblich wäre, quasi ein angeborener Tick.

Ich krieg's grad nur nicht mehr zusammen.

Die Grundlage war tatsächlich was neurologisches.

Ich such mal! :hallo:
 
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