Todesfall - wie "helfen"???

nativa

Hallo,

ich bin gerade ein bisschen ... naja traurig, weil ich eben erfahren habe, dass eine ganz liebe Arbeitskollegin von mir in Hospizkarenz gehen muss. Ihr Mann ist leider sehr schwer krank und nun ... "geht's wahrscheinlich nicht mehr lange".

Und ich weiß nicht, aber ich hab irgendwie so das Gefühl, dass ich ihr irgendwie etwas gutes machen möchte. :( Und hab keine Ahnung wie.

Irgendwie möchte ich ihr (mit meinen anderen Arbeitskollegen zusammen) irgendwie eine Art "Kraftpaket" schicken ... in Form von einer Schachtel wo alles Dinge drinnen sind, die Mut machen... (Kraft-Tee ... ach was weiß ich :( )

Ich weiß ja nicht.??!
Ich kenne niemanden (GOTT SEI DANK) der jemals in meinem näheren Verwandtenkreis gestorben ist... und hab keine Ahnung was den Angehörigen in so einer Zeit helfen kann / könnte. Irgendwie "Mut macht" oder einfach auch nur zeigen kann, dass man ein bisschen da ist für sie...
Sie hat auch eine Tochter mit 14 Jahren, die ich allerdings nicht kenne.


Ach Mensch. Ich weiß ja, dass ich nicht helfen kann, aber wenigstens ein bisschen ... irgendwie etwas zum zeigen, dass man an ihre Familie denkt und ihnen alle Kraft schickt, die man hat....??

Ich weiß nicht, vielleicht (ich hoffe es zwar nicht aber dennoch) kennt sich jemand mit dem Thema "Tod in der Familie" aus und kann mir sagen, was sie sich damals erwünscht hätten, oder was ihnen in irgendeiner Weise helfen könnte...

Hm... naja ich hoffe, dass mir irgendwer ein klein bisschen weiterhelfen kann?!
:(
Ganz liebe traurige Grüße
Julia
 
@Julia,
von solch einem Paket würd ich persönlich Abstand nehmen. Auch mit Beleid wäre ich sparsam ihm geht es zwar schlecht aber er lebt noch und die Hoffnung stirbt zuletzt.

In deiner Überschrift steht schon Todesfall - noch lebt er doch,oder ?

Es gibt Sachen da gibt es keinen Trost und ich persönlich glaube wäre froh wenn man mich in Ruhe lassen würde.
Meine Sicht. ;)
 
Ich stimme Dobifreund zu.

Wenn Du Dich mit Deiner Kollegin allerdings gut verstehst und es eine freundschaftlche Beziehung zwischen Euch gibt, lass sie einfach wissen, daß Du für sie da bist, wenn Sie jemanden braucht - Sei es zum Reden oder aber auch um bei der Erledigung privater Dinge wie Einkäufe o.ä. zu helfen.

Oder aber biete an, Dich - falls sie das möchten - ein wenig um die Tochter zu kümmern...
 
Ich stimme den anderen zu. Mein Onkel (für mich mein Vaterersatz) lag sechs Wochen im Sterben. Ein "Kraftpaket" hätte ich wahrscheinlich doch etwas befremdlich gefunden, auch wenn ich den guten Willen natürlich gesehen hätte.

Die Zeit der Sterbebegleitung kostet enorm viel Kraft. Meine Freundinnen haben mir so geholfen: Sie waren da. Haben sich um den Haushalt gekümmert, sind mit den Hunden rausgegangen. Sie haben Essen gekocht, Fenster geputzt, eingekauft. Sie haben für mich meine alltäglichen Aufgaben erledigt. Ich habe diese Hilfe zwar erst nicht annehmen wollen, aber es war dann doch eine große Entlastung für mich.

LG Tina
 
Kann mich Marion und Dobifreund nur anschliessen.

Ein solches Packet würde ich aktuell nicht zusammen stellen, sondern deine Arbeitskollegin eher in Ruhe Abschied nehmen lassen von ihrem Mann.

Und wie Marion schon sagte, wenn du mit ihr gut aus kommst oder ihr ein freundschaftliches Verhältnis habt, lass sie wissen, dass du für sie da bist und sie jederzeit zu dir kommen kann um zu reden.

Es ist schwierig und es gibt kein Patentrezept, wie man mit einem Menschen umgehen soll, der grade dabei ist, seinen Partner zu verlieren bzw. seinen Partner oder einen Angehörigen verloren hat.

Ich kann dir nur den Rat aus meiner Sicht geben: als mein Mann damals im Koma lag hat es mir sehr geholfen, gute Freunde zu haben, die mir zugehört haben und bei denen ich wusste, dass ich mich auf sie verlassen kann und sie jederzeit anrufen kann (schiel zu Amara und Flockebw)
Geschenkpackete oder Kraftpackete hätte ich in dieser Zeit am wenigstens gewollt und ich hätte mich darüber auch nicht freuen können. Es wäre zu belastend in der Zeit gewesen, wenn mich da auch noch jemand mit einem Care Packet bedacht hätte.
 
Auch ich stimme den Anderen zu.

Aber lass Deine Arbeitskollegin auf jeden Fall wissen, dass Du für sie da bist! Biete ihr Deine Hilfe an und frag ab und zu mal nach!

Ich habe schon öfter Sterbebegleitungen (auch beruflich bedingt) gemacht und habe
festgestellt, dass die Angehörigen sehr verschieden reagieren. Aber eigentlich von allen kam im nachhinein die Aussage, dass es ihnen Kraft und Trost gegeben hatte, zu wissen, dass jemand da wäre wenn....!
So eine Phase ist etwas ganz persönliches und intimes in einer Familie. Deine Kollegin wird Dein Angebot sicher annehmen, wenn sie kann und möchte.
Und vergiss nicht, sei auch nacher für sie da! Am Anfang sind immer sehr viele da
und mit der Zeit werden es meistens immer weniger. Die grosse Leere kommt immer im Nachhinein!

Liebe Grüsse
Lisa
 
Ich denke es kommt immer sehr darauf an wer versucht Trost zu spenden und auch wie !
Vor allen Dingen darf man nicht von einem Todesfall sprechen solange es keinen gibt !

Es stand mal die Meldung von einem schwerem Unfall im Raum da war noch nicht mal geklärt ob mein Partner daran überhaupt beteildigt war und ein ganz edler Kollege wollte mir seinen Trost aufzwängen !
Wäre ich Medusa dann würd der da heut noch stehen,ich habe ihn von mir gestossen bin ins Bad gerauscht und hab mich übergeben !
Ich bin in meinem Leben noch nicht so verletzt und beleidigt worden wie von diesem Typen in diesem Augenblick !
 
Also ich kann mich auch den anderen nur anschließen...
Aus eigener Erfahrung,die ich grad durchmachen muss,kann ich nur sagen das auch mir so ein Packet nicht wirklich helfen würde,was nicht böse gemeint wäre...;)
Ich habe auch zu einer Kollegin ein freundschaftliches verhältniss und ich hab mich riesig über ne SMS oder ne Mail gefreut wo sie infach nur gefragt hat wie es mir geht und das sie ganz doll an mich denkt und sowas...Und vorallem der satz"Ich bin für dich da wenn du quatschen oder einfach nur jemanden da haben willst" hat mir super viel geholfen weil der gedanke das da trotzallem nochjemand ist der an mich denkt gibt schon viel Kraft...
Die Idee mit der Tochter finde ich auch ganz toll...Vllt kannst du sie mal auf nachmittag zum Weihnachtmarkt mitnehmen...Ich glaube das würde auch viel helfen...
 
Sei ganz einfach nur für sie da wenn sie dich braucht sei es nur um zu reden oder auch mal an deiner Schulter auszuweinen.Gib ihr einfach etwas von deiner Zeit denn das ist das wertvollste.
Alles andere lass sein.
Liebe Grüsse Lilo und Lotte
 
Megawichtig ist die Zeit danach.
Wenn ihr Ehemann in einem Hospitz ist, dann wird er leider bald seine letzte Reise antreten.
Dann wird die Zeit kommen, wo sie in ein dunkles Loch fällt. Sehr viele Menschen haben dann Berührungsängste und die Hinterbliebenen fühlen sich alleine, wie in einer Dunstglocke.
Dann seid ihr als Freunde und Kollegen gefragt.
Ihr kennt sie am besten, ob ein Einladung zum Essen oder ähnliches angebracht ist.
Achtet dann aber nur darauf, dass sie nicht mit Ehepaaren konfrontiert ist, wo sie die gesunde Familie vor Augen hat.
Ein harmonischer Abend unter Frauen wird da richtig gut tun.
 
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