Tirol: Chaos um Hundeführerschein für bestimmte Rassen

Wolfgang

KSG-Haarspalter™
Ob Rottweiler, Dobermann(Bild) oder Staffordshire Terrier: Besitzer dieser Rassehunde brauchen eine Bewilligung. Foto: REUTERS

Katzenjammer wegen Hundelizenz

Chaos um Hundeführerschein für bestimmte Rassen: Nur vereinzelt Bewilligungen ausgestellt - Hunde sollen eingeschläfert werden


INNSBRUCK (i.r.). Bereits im Vorfeld haben die ab Freitag geltenden Bestimmungen für jede Menge Aufregung gesorgt - sowohl bei Hundebesitzern als auch Gemeinden und Tierärzten. Von "Schikane" spricht etwa der Tierschutzverein für Tirol - der Innsbrucker Tierarzt Peter Szabados wiederum weiß von Hunden, die aufgrund des neuen Gesetzes eingeschläfert werden.

Demnach brauchen Besitzer als gefährlich eingestufter Rassen künftig eine Bewilligung: Diese ist nicht nur teuer (ca. 200 Euro), sondern zudem an ein ärztliches Gutachten über die "physische und psychische Eignung" zur Führung eines Hundes gebunden. Auch die Besitzer von Mischlingshunden kommen zum Handkuss: Sie müssen, sofern in ihrem Vierbeiner ein als gefährlich eingestufter Hund steckt, ebenfalls um diese Bewilligung ansuchen.

"Purer Unsinn!" kritisiert Tierarzt Szabados den letzten Punkt. So könne weder über Blut- oder DNA-Test festgestellt werden, welche Rasse in einem Mischlingshund steckt. "Viele Besitzer haben vor dem Psychotest Angst", weiß Inge Welzig vom Tierschutzverein für Tirol. Ihrer Meinung nach zu Recht: So hätte etwa ein Tiroler den Lkw-Führerschein für Gefahrengut gemacht. Eine Woche später hätte ihm derselbe Arzt die Bewilligung für den Hundeführerschein verweigert.

Dass durch die Diskussion Besitzer der als Kampfhunde bezeichneten Rassen inzwischen angefeindet werden, weiß Gerhard Sponring. "Immer wieder werden Hundebesitzer angepöbelt", erzählt der Obmann des Dobermann Klubs. Vorfälle, die ein Grund sein könnten, warum erst wenige Betroffene um die Bewilligung angesucht haben. So sind in Innsbruck 80 reinrassige "Kampfhunde" gemeldet. Bislang haben erst 15 Besitzer den Hundeführerschein.

"Wir werden Besitzer noch einmal anschreiben. Wir rücken am Freitag aber nicht mit der Polizei aus, um Hundebesitzer zu überprüfen", nennt Magistratsdirektor Christoph Platzgummer ein weiteres Problem. Fehlt nämlich die Genehmigung, muss die Gemeinde das Tier vorübergehend abnehmen. Innsbruck könnte jedoch nur vereinzelt Vierbeiner unterbringen.

Aufgrund der heftigen Kritik hat inzwischen auch das Land reagiert. "Es gibt klare Erleichterungen", nennt VP-Landesrat Konrad Streiter Details. Demnach wird das ärztliche Attest über die Eignung zur Hundehaltung künftig jeder Allgemeinmediziner ausstellen - "die Untersuchung erfolgt nach dem Führerscheingesetz", sagt Streiter.

Damit wird dieses Gutachten nicht nur billiger (ca. 30 €), sondern entfallen auch Vorgaben - z.B., dass der Hundeführer das doppelte Gewicht des Tieres haben muss. "Jeder soll angstfrei zum Arzt gehen können", sagt Streiter. Gleich bleibt jedoch die Regelung, dass jeder, der mit dem Hund spazierengeht, das Attest über die "physische und psychische Eignung" benötigt. Auch die Besitzer von Mischlingshunden können aufatmen: Die Beurteilung, ob in dem Hund eine als gefährlich eingestufte Rasse steckt und der Führerschein erforderlich ist, richtet sich nur mehr nach dem äußeren Erscheinungsbild des Tieres.

Eines steht für Streiter jedoch bereits fest: Ab dem 5. März werde es keine "Aktion scharf" geben. In die gleiche Kerbe schlägt Manfred Krahbichler von der Bergwacht, die das neue Gesetz u.a. überwachen soll. "Wir fragen nur dann nach der Bewilligung, wenn ein Tier aggressiv ist."

 
  • 25. April 2024
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Hi Wolfgang ... hast du hier schon mal geguckt?
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Diesbezüglich kam gestern auf orf2 ein Bericht mit anschliessender Diskussion! Das tolle daran war, dass sich vor dem Studio eine Menge "Kampfi-"Besitzer eingefunden haben mit ihren Hunden! Da war vom Rottweiler über Dobi über Dogo über Bullmastiff über Mastino Napolitano und Staff und Co. alles zu sehen! Und ausnahmslos alle Hunde sind sooo brav da gesessen und haben keinen Mucks von sich gegeben.... so von wegen wilde Bestien! :D
Na ja, die anschliessende Diskussion fand ich dann schon eher ...*piiiep*...

Grüsslis aus der Schweiz :hallo:
Stella
 
wenn man dem link oben folgt, dann kann man auch zu weiteren artikeln/kommentaren gehen. den kommentar "denn sie wissen, was sie tun" find eich äußerst unverschämt! die olle hat wohl nicht darüber nachgedacht, dass sich das gros der "kampfi"halter diese rassen als familienhund angeschafft hat und als solche hält. die suggeriert unterschwellig, jeder halter eines bullartigen terriers u./o. molossers hätte seinen hund nur als "vierbeinige waffe"... :sauer: :wut:

ja, gute frau, wir WISSEN, warum wir diese hunde haben. sie offensichtlich nicht....
 
Hallo Leute!

Hab gestern auch den Bericht bei "help TV" gesehen.
Hab zuerst die Vorschau gesehen und überlegt, ob ich mir das überhaupt antun soll. Hab es mir dann angesehen und......naja, was soll ich sagen?!

Ich hab schon vor vielen Jahren, als noch nicht einmal in D die Rede von irendwelchen Verordnungen war gesagt, dass das alles, was sich damals bereits in England zugetragen hat zu uns kommen wird. Leider hatte ich recht. Und ich werde wie alle hier weiter dagegen kämpfen.

Die neue Bestimmung in Tirol ist einfach nur bescheuert. Und der, welcher "dafür" gesprochen hat, hat soviel "Sch....." auf einmal geredet, das gibt´s ja gar nicht.
Wird ja ganz sicher so sein, dass gleich heute alle Zuhälter mit Kampfmaschinen sich bei der Behörde melden werden "Hier bin ich, ich würde gerne melden, dass ich meinen auf Menschen und andere Lebewesen agressiv ausgebildeten Hund in irgendwelchen dubiosen Hinterhöfen gegen andere Hunde kämpfen lasse.....außerdem will ich dafür, dass ich ihn auf meine "Mädls" ansetze mind. 200 Euro zahlen"
Sind die Leute, die solche Gesetze machen wirklich so verdamt naiv und dumm?

Und der Arzt mag ja recht haben, dass die Bilder mit den verletzten Kindern schlimm sind.....aber die Wunden könnten von jedem Hund sein - außerdem, wenn dann sollte er auch sagen wie und warum es zu dem Unfall gekommen ist. Nämlich deshalb, weil es noch keinen "Kinderführerschein" gibt. Den sollten nämlich die Eltern machen, die ihre Kinder unbeaufsichtigt beim Hund lassen.....

Wütende Grüsse aus NÖ,
Tipsy
 
Hab grad gesehen, dass hier eigentlich das Gleiche Thema erstellt wurde, vielleicht sollte man die 2 Threads zusammenfügen ;) .
 
tja ich wohne zwar nicht in tirol aber in Wien. Und es dauert bestimmt nicht mehr lang, bis das ganz Österreich einnimmt das gesetz. Naja was wir Kampfhundebesitzer (ich zähl mich mal dazu, weil ich vielleicht bald einen hab) darüber denken wissen wir ja zur genüge, nur die aussage von der radio moderatorin heut hat mich echt gefreut. sie meinte: wer sagt uns das das tier aggressiv ist?? bzw das der mensch körperlich immer gleich fit ist um das tier zu halten????
was mach ich dann wenn ich mal krank bin und nicht so viel kraft hab, darf ich dann mit meinem vielleicht zukünftigen dogo nicht spazieren gehen???

aber am meisten amüsiert mich der vorwurf von wegen: der besitzer sollte das doppelte gewicht seines hundes haben. Also wenn sich alle menschen daran hielten, hätten wir großteils nur mehr (sorry den ausdruck) Fette Hundehalter von großhunden auf den straßen *gg* und da schaltet sich dann wieder die krankenkassa ein *gg*

naja. bin gespannt was den politikern als nächsters zu den Kampfis einfällt.
 
Wolfgang schrieb:
Damit wird dieses Gutachten nicht nur billiger (ca. 30 €), sondern entfallen auch Vorgaben - z.B., dass der Hundeführer das doppelte Gewicht des Tieres haben muss. [/URL]

Dann war das doch keine Ente ?? Unfaßbar, daß Politiker die Schmerzfreiheit besitzen, einen derartigen Unsinn auch noch öffentlich zu machen. Dagegen ist das in D von den Grünen in Nürnberg mal vor Jahren geforderte "Ausgehverbot ab 22:00 Uhr für Männer" direkt harmlos ..... <kopfschüttel>
 
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