Tierschutz- und Tierrechts N E W S L E T T E R - bundesweit
Absender: Menschen für Tierrechte - Tierversuchsgegner Saar e.V.
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PADERBORN: Hunde fürs Versuchslabor
19.07. 2003
Harlan-Winkelmann züchtet abseits der Öffentlichkeit etwa 1.000 Tiere pro Jahr
Paderborn. Mitglieder zahlreicher Tierschutzorganisationen machen in Paderborn mobil. Mit einer Demonstration wollen sie an diesem Samstag gegen die ihrer Ansicht nach überflüssigen und ethisch nicht vertretbaren Tierversuche in der Industrie demonstrieren. Ausserdem haben sie das Unternehmen Harlan-Winkelmann ins Visier genommen.
Harlan -Winkelmann ist einer der grössten Versuchstierzüchter der Welt mit Firmensitzen in etwa zehn verschiedenen Ländern. Was bislang kaum jemand wusste: Die deutsche Tochtergesellschaft hat ihren Sitz im Kreis Paderborn. Sie züchtet nach Angaben des Kreisveterinäramtes Jahr für Jahr unter anderem auch circa 1.000 Hunde, die als Versuchstiere an Labors verkauft werden und dort grösstenteils sehr qualvollen Prozeduren ausgesetzt sind. In der breiten Öffentlichkeit war das bislang nicht bekannt. Sehr unscheinbar ist die Harlan-Dependance mitten in der kleinen Gemeinde Borchen nahe Paderborn angesiedelt. Meerschweinchen, Hamster, Ratten und Mäuse werden hier zu Abertausenden „produziert“. In der Ortschaft Alfen, nur wenige Kilometer entfernt, steht auf einem abgelegenen Areal die Hundezuchtanlage. Schon vom weitem ist das Kläffen zahlreicher Tiere zu hören. Hohe Zäune und Videokameras sichern das Gelände. Angestellte eines Wachschutzes beäugen argwöhnisch jeden Spaziergänger.
Die Verantwortlichen bei Harlan-Winkelmann sind besonders vorsichtig geworden. Denn Ende März dieses Jahres waren Mitglieder der internationalen Tierrechts-Organisaton Animal Liberation Front (ALF) nachts in die Zuchtanlage des Unternehmens eingedrungen und hatten 25 Hunde mitgenommen. Mit derart spektakulären Befreiungsaktionen haben radikale Tierschützer immer wieder von sich reden gemacht. Die Härte der Auseinandersetzung scheint zuzunehmen, das zeigen diverse gerichtliche Auseinandersetzungen.
So auch in Münster, wo die Firma Covance Laboratories angeblich eines der grössten Tierversuchslabore Deutschlands betreibt. Pro Jahr würden dort 1.000 Affen in qualvollen Experimenten“ getetet, kritisieren die Versuchsgegner. Auch in Paderborn wollen sie Harlan-Winkelmann durch ihren Protest zur Schliessung zwingen. Die Hunde fristeten bei Harlan ein trostloses Dasein als Gebärmaschinen, heisst es in einem Aufruf. Als spätere Versuchstiere werden bei ihnen zum Beispiel künstliche Herzinfarkte ausgelöst und zu Testzwecken giftige Substanzen verabreicht. Am Ende stehe immer ein qualvoller Tod.
Fakt ist allerdings auch, dass Harlan-Winkelmann augenscheinlich nichts Illegales tut. Das Paderborner Kreisveterinäramt kontrolliere die Zuchtanlage einmal pro Woche, es habe keine Beanstandungen gegeben, sagt deren Leiter Klaus Bornhorst. Die Tiere haben es bei uns gut, betont auch ein Sprecher des Unternehmens.
Die Tierschützer hingegen wollen ein System durchbrechen, das die Kreatur zum Wegwerf-Artikel macht. Methodisch, medizinisch und ethisch seien Versuche an lebenden Tieren sinnlos und verwerflich, sagte die Ärztin Corina Gericke von der Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche während eines Vortrages in Paderborn. Bei Harlan werden vorwiegend Beagles gezüchtet. Hunde, die laut Gericke, besonders lieb und freundlich sind. Auch die Versuchslabore scheinen das zu schätzen. Sie zahlen an Harlan pro Hund zwischen 1.000 und 1 .600 Euro.
VON HUBERTUS GÄRTNER UND ELLEN KRAUSE
BILD: Besonders liebe Rasse: Diesen Beagle hatten radikale Tierschützer aus der Paderborner Versuchstierzuchtanlage mitgenommen
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Quelle:
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PADERBORN: Hunde fürs Versuchslabor
19.07. 2003
Harlan-Winkelmann züchtet abseits der Öffentlichkeit etwa 1.000 Tiere pro Jahr
Paderborn. Mitglieder zahlreicher Tierschutzorganisationen machen in Paderborn mobil. Mit einer Demonstration wollen sie an diesem Samstag gegen die ihrer Ansicht nach überflüssigen und ethisch nicht vertretbaren Tierversuche in der Industrie demonstrieren. Ausserdem haben sie das Unternehmen Harlan-Winkelmann ins Visier genommen.
Harlan -Winkelmann ist einer der grössten Versuchstierzüchter der Welt mit Firmensitzen in etwa zehn verschiedenen Ländern. Was bislang kaum jemand wusste: Die deutsche Tochtergesellschaft hat ihren Sitz im Kreis Paderborn. Sie züchtet nach Angaben des Kreisveterinäramtes Jahr für Jahr unter anderem auch circa 1.000 Hunde, die als Versuchstiere an Labors verkauft werden und dort grösstenteils sehr qualvollen Prozeduren ausgesetzt sind. In der breiten Öffentlichkeit war das bislang nicht bekannt. Sehr unscheinbar ist die Harlan-Dependance mitten in der kleinen Gemeinde Borchen nahe Paderborn angesiedelt. Meerschweinchen, Hamster, Ratten und Mäuse werden hier zu Abertausenden „produziert“. In der Ortschaft Alfen, nur wenige Kilometer entfernt, steht auf einem abgelegenen Areal die Hundezuchtanlage. Schon vom weitem ist das Kläffen zahlreicher Tiere zu hören. Hohe Zäune und Videokameras sichern das Gelände. Angestellte eines Wachschutzes beäugen argwöhnisch jeden Spaziergänger.
Die Verantwortlichen bei Harlan-Winkelmann sind besonders vorsichtig geworden. Denn Ende März dieses Jahres waren Mitglieder der internationalen Tierrechts-Organisaton Animal Liberation Front (ALF) nachts in die Zuchtanlage des Unternehmens eingedrungen und hatten 25 Hunde mitgenommen. Mit derart spektakulären Befreiungsaktionen haben radikale Tierschützer immer wieder von sich reden gemacht. Die Härte der Auseinandersetzung scheint zuzunehmen, das zeigen diverse gerichtliche Auseinandersetzungen.
So auch in Münster, wo die Firma Covance Laboratories angeblich eines der grössten Tierversuchslabore Deutschlands betreibt. Pro Jahr würden dort 1.000 Affen in qualvollen Experimenten“ getetet, kritisieren die Versuchsgegner. Auch in Paderborn wollen sie Harlan-Winkelmann durch ihren Protest zur Schliessung zwingen. Die Hunde fristeten bei Harlan ein trostloses Dasein als Gebärmaschinen, heisst es in einem Aufruf. Als spätere Versuchstiere werden bei ihnen zum Beispiel künstliche Herzinfarkte ausgelöst und zu Testzwecken giftige Substanzen verabreicht. Am Ende stehe immer ein qualvoller Tod.
Fakt ist allerdings auch, dass Harlan-Winkelmann augenscheinlich nichts Illegales tut. Das Paderborner Kreisveterinäramt kontrolliere die Zuchtanlage einmal pro Woche, es habe keine Beanstandungen gegeben, sagt deren Leiter Klaus Bornhorst. Die Tiere haben es bei uns gut, betont auch ein Sprecher des Unternehmens.
Die Tierschützer hingegen wollen ein System durchbrechen, das die Kreatur zum Wegwerf-Artikel macht. Methodisch, medizinisch und ethisch seien Versuche an lebenden Tieren sinnlos und verwerflich, sagte die Ärztin Corina Gericke von der Vereinigung Ärzte gegen Tierversuche während eines Vortrages in Paderborn. Bei Harlan werden vorwiegend Beagles gezüchtet. Hunde, die laut Gericke, besonders lieb und freundlich sind. Auch die Versuchslabore scheinen das zu schätzen. Sie zahlen an Harlan pro Hund zwischen 1.000 und 1 .600 Euro.
VON HUBERTUS GÄRTNER UND ELLEN KRAUSE
BILD: Besonders liebe Rasse: Diesen Beagle hatten radikale Tierschützer aus der Paderborner Versuchstierzuchtanlage mitgenommen
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Quelle:
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