Tierquälerei ist ein soziales Problem

L

la loca

... wurde gelöscht.
Wurzen/Sachsen, 14.1.02

"An erster Stelle steht für mich das Tier und nicht das Geld." Mit dieser Überzeugung sieht sich der Vorsitzende des Tierschutzvereins der Stadt, Wolfgang Kramer, in den Ämtern allein auf weiten Rathausfluren. Denn hier ist der Euro für den Tierschutz knapp bemessen. Der Amtstierarzt klagt über offene Rechnungen.

"Gestern haben wir ein Meerschweinchen gefunden, bei dieser Kälte ausgesetzt in einem Schuhkarton", schildert Kramer sein Erlebnis vom Wochenende. "Kürzlich retteten wir eine Hündin und einige ihrer Welpen vor dem Verhungern. Drei waren schon tot. Was gibt es nur für Menschen?" Kramers Herz schlägt für Tiere in Not. Für deren Wohlergehen hat er manche Gesetzesschwelle überschritten. Leute ohne Amtsschreiben aufgesucht, von denen bekannt war, dass sie Katzen mit Füßen treten, Hunde tagelang anbinden, ihnen nichts zu fressen geben. Jetzt ist das Tierheim im Trauschkenweg ihr neues Zuhause. Allein 40 Hunde werden hier liebevoll von Mitarbeitern des Tierschutzvereins versorgt. Obwohl Leiterin Christina Schultz jedem Vierbeiner von Herzen einen neuen Besitzer wünscht, blieb das Haus zu Weihnachten 2001 geschlossen. "Allzu oft landen Tiere auf den Gabentisch und kurze Zeit später wieder auf der Straße. Diese Praxis wollten wir nicht noch begünstigen."

Der gewissenlose Umgang mit Tieren hat vielschichtige Ursachen. Für Amtstierarzt Ingolf Herold ist "Tierquälerei ein soziales Problem". In vielen Fällen, die ich aus der Praxis kenne, müsste eigentlich das Sozial- und Jugendamt eingeschaltet werden, so schlimm sind oft die von uns vorgefundenen häuslichen Bedingungen für Mensch und Tier." Oft werden Hunde und Katzen vor die Tür gejagt oder an einen Baum gebunden. Im Auftrag der Stadt kümmert sich Dr. Gert Elflein um Fundtiere in der Muldenstadt. Tierquälerei in den eigenen vier Wänden - auch wenn sie dem Tierschutzverein gemeldet wird - kann nur auf amtsärztliche Verfügung unterbunden werden. Und dafür müssen die Fälle erst einmal bekannt sein. Wenn Auflagen nicht helfen, wird die Wegnahme des Tieres dem Halter in Rechnung gestellt. "Doch die meisten haben kein Geld", sagt Herold, und so bleibt sein Veterinäramt auf den Rechnungen sitzen.

Auch der Tierschutzverein, in dessen Heim die geschundenen Kreaturen letztlich aufgenommen werden, sieht keinen Pfennig von den Haltern. Kramer kann ein Lied davon singen: "Anzeigen, die Bußgelder zur Folge haben, sind nutzlos. Die Leute gehen straffrei aus. In solchen Fällen können wir das Tierschutzgesetz in die Mulde schmeißen."




saludos jeanny y la loca
vampir003.gif

[email protected]
 
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Hi la loca ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 14 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Wenn dir die Beiträge zum Thema „Tierquälerei ist ein soziales Problem“ in der Kategorie „Presse / Medien“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

S
Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können.
Antworten
0
Aufrufe
99
Schorschi
S
helki-reloaded
Puh, ich wusste ja, dass es übel in der Nutztierhaltung zugeht (nicht selten leider auch dann, wenn die "Produkte" als Bio gelabelt sind), aber das, schockiert mich jetzt doch ziemlich. Du musst registriert sein, um diesen Inhalt sehen zu können. Und hier die Auflistung der "Einzelfälle": Du...
Antworten
0
Aufrufe
288
helki-reloaded
helki-reloaded
R
Muss man hier bei zwei verschiedenen Veterinärämtern zumindest nicht. Wenn man den Fall so schildert, wie es hier stand, kümmern sie sich darum und oft gibt es danach beim Halter bereits eine Verbesserung für den Hund.
Antworten
8
Aufrufe
1K
matty
ChicaBella
No way Nächste Jahr oder so machen wir das Dach neu, und dann wird dort auch neu gedämmt. Danach geht’s dann hoffentlich.
Antworten
8
Aufrufe
820
lektoratte
lektoratte
Zurück
Oben Unten