tierische Bluitspende

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Vierbeiner helfen Vierbeinern
Von Barbara Munker, dpa San Francisco (dpa) - Alle drei Wochen spendet «Sadie» Blut. Der kleine Eingriff ist schnell überstanden. Danach wird sie reichlich entlohnt: Mit Streicheleinheiten und einem großen Hundekeks. Die Mischlingshündin zählt zu den 500 vierbeinigen Blutspendern, die in Amerikas größter Tierblutbank im kalifornischen Dixon registriert sind.

Diese Hunde und Katzen sind wahre Lebensretter, denn Blutkonserven für Haustiere werden immer knapper.

Amerikanische Tierärzte sprechen inzwischen von einem akuten Versorgungsnotstand. Immer mehr Tierbesitzer entscheiden sich für eine Operation, um ihren kranken Lieblingen zu helfen. Veterinäre führen zunehmend komplizierte Eingriffe durch: eine neue Niere für Katze «Fluffy», eine neue Hüfte für Hund «Max». Der Bedarf an Tierblut sei explosionsartig gestiegen, sagt Pat Kaufman, Leiterin der Blutbank in Dixon. «Es gibt viel mehr Hunde, die Blut brauchen, als Hunde, die Blut spenden.»

Die 52-jährige Agrar-Biologin gründete die erste Blutbank für Vierbeiner vor zwölf Jahren, kurz nachdem ihr eigener Hund auf dem Operationstisch gestorben war. Er hatte bei dem Eingriff zu viel Blut verloren. Spenderblut von Tieren war damals nicht erhältlich. Inzwischen gibt es in den USA vier Blutbanken, doch sie können der steigenden Nachfrage kaum nachkommen.

Auf das begehrte Katzenblutplasma müssen Patienten derzeit zwei Monate warten, auf Hundeplasma bis zu sechs Wochen. «Nur etwa fünf Prozent aller Hunde kommen als Spender in Frage», erklärt Pat Kaufman. Je größer der Hund, desto besser ist er geeignet. Einem Labrador oder Retriever fällt es leichter, einen halben Liter Blut zu spenden, als einem Dackel. Die Hunde müssen geimpft sein und dürfen keine Krankheiten oder Parasiten haben. Wichtig ist auch die Blutgruppe. Nur Vierbeiner vom Typ A- dürfen spenden, denn ihr Blut verträgt sich mit allen acht Hundeblutgruppen.

500 Hunde und Katzen leben auf Pat Kaufmans Farm und in benachbarten Zwingern. Die meisten sind entlaufene oder ausgesetzte Tiere, die in den staatlichen Tierheimen eingeschläfert worden wären. Bei Pat haben sie jeden Tag zwei Stunden Auslauf, es gibt reichlich Platz zum Herumtollen. Nur alle drei bis vier Wochen ruft die Pflicht. Dann müssen der Schäferhund-Mischling «Sadie», der Labrador «Bear» und die übrigen Vierbeiner fast einen halben Liter Blut abgeben.

Pat Kaufmann ist davon überzeugt, dass sie es gerne tun. «Jedes Mal drängen sie schwanzwedelnd in den Behandlungsraum.» Hier werden sie besonders liebevoll betreut und dann leicht betäubt, damit sie die den Eingriff schmerzlos überstehen. Anders als beim Zweibeiner wird dem vierbeinigen Spender das Blut aus der Jugularvene (Drosselvene) am Hals entnommen. Wie beim Menschen dauert es fünf bis zehn Minuten, bis der Plastikbeutel gefüllt ist. Die Tiere erholten sich von dem Blutverlust ganz schnell, versichert Pat Kaufman.

Während die Hunde und Katzen langsam aus der Narkose aufwachen, beginnt im Labor der Wettlauf mit der Zeit. Das Blut muss sofort verarbeitet, tiefgefroren und an den Zielort transportiert werden. In der Zentrifuge werden die roten Blutzellen vom Plasma getrennt. Innerhalb von acht Stunden müssen die Präparate in Kühlboxen auf Eis gelegt werden. Dann bleiben nur noch 24 Stunden Zeit, die Ware an Tierärzte und Kliniken zu verteilen.

Bis zu 2 000 Einheiten Hunde- und Katzenblut liefert die Blutbank jeden Monat an 3 000 Kunden in den USA und Kanada aus. Mit dem Geld, das «Sadie» jeden Monat durch Blutspenden «verdient», könnte sie sich viele leckere Knochen leisten. Jede Einheit Hundeplasma bringt der Blutbank immerhin 200 Dollar (rund 440 Mark) ein. Trotz der steigenden Nachfrage wird es für «Sadie» keine «Gehaltserhöhung» geben, sagt Pat Kaufman: «Unsere Hunde sind mit einem großen Keks als Belohnung sehr zufrieden.»
 
  • 25. April 2024
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