Hallo ihr Lieben,
als ich mich 2014 mit meiner Hündin vorstellte, kündigte ich schon an, dass für mich ein Listi als Zweithund infrage kommt und nun ist es soweit!
Vorgestern zog Don (jetzt Konrad, kurz Konni), intakter Rüde, ca 2 Jahre, 23 kg, 50 cm SH, bei uns ein. Er war bisher im Tierheim Northeim. Auf einem Turnier meines Hundevereins hatte ich eine Mitabeiterin des Tierheims getroffen, die mir erzählte, dass dort seit ca. einem Vierteljahr drei Staffs leben und der Rüde des Trios verträglich und passend sein könnte. (Anm.: Auf der Tierheimwebsite findet ihr nur Gina, die gehört nicht zum Trio und ist schon länger im Heim.)
Konrad und seine beiden Freundinnen stammen aus einer Beschlagnahmung. Die BesitzerInnen haben mit den sehr jungen Hunden (die Hündinnen sind wohl nur etwa ein Jahr) gezüchtet, es gab kein Gassi, sie wurden nur im Haus gehalten und nach Auszug des Paares einfach zurück gelassen. Die Nachbarn meldeten die Hunde als sehr aggressiv, deswegen stand eine große Mannschaft aus Polizei, Hundeschutzstaffe und Tierheimangestellten vor dem Haus - jedoch fanden sie nur drei bellende Hunde, die sich einfach anleinen und mitnehmen ließen. Sie hatten die Einrichtung sehr demoliert, vermutlich aus Langeweile und Hunger. Mittlerweile ist die Frist abgelaufen, innerhalb derer die BesitzerInnen sie noch hätten zurück fordern können.
Ich habe Konrad dann am Dienstag das erste Mal getroffen, gleich Probespaziergang im Wald. Sehr hübsches Tier ist natürlich der Eindruck, der sich als erstes aufzwängt. Und dass er alle an seinen Zwinger lässt und freudig begrüßt. Auch dass er als einziger der Hunde vor Ort sehr schweigsam war, was für mich ein großer Pluspunkt ist. Auf dem Spaziergang war ich ihm natürlich schnurz, ziehen wie ein Stier, schnuppern, pinkeln, kacken, Stöcke knabbern an Land, Stöcke knabbern im Wasser, und im Dreck wälzen war angesagt.
Zweiter Spaziergang am Mittwoch deutlich besser, diesmal mit Leckerlis bewaffnet den Hund zurückgerufen, wenn er sich zu sehr in die Leine legte. Vorsichtig die JoggerInnen, Autos und Hunde passieren lassen, sein Verhalten gegenüber fast allem war unbekannt. Das klappte aber alles sehr gut für den ersten gemeinsamen Versuch. Sitz ist das einzige Kommando, das er bisher kennt und im Tierheim gelernt hat. Aber ein einziges Kommando kann bereits sehr helfen. Am Abend Zuhause Vermieterinnengenehmigung eingeholt.
Dritter Tag war meine Hündin dabei, sie wurde von einem Freund geführt und ich hatte Konni an der Leine. Er war sehr an ihr interessiert, sie mochte seine stürmische Art nicht so sehr, wie erwartet. Leckerli und Schnupperplätze wurden vorbildlich geteilt.
Vierter Tag: Hund zum Probewohnen abholen, huiuiui! Autofahrt lief gut, nur zwischendurch ein kurzes Jammern (das bei ihm wie Pferdewiehern klingt ) und Zuhause hat Miri ihn kurz angebellt, sich aber viel schneller beruhigt als erwartet. Dann gings natürlich rund, alles angrabbeln, alles angucken, Sachen vom Tisch klauen und Spielzeug kaputt machen. Eine große Abendrunde mit beiden geschafft und irgendwann hat er dann doch geschlafen
Fünfter Tag: Besuch im Zooladen, passendes Hundegeschirr ausgesucht, im Laden markiert - uppps, im zweiten Laden hat Frauchen aber besser aufgepasst, sehr positive Reaktionen von Leuten und tolle Hundebegegnungen gehabt, dann auf dem Hundeplatz endlich ohne Leine toben dürfen - das lief spitze. Sozialverhalten top, alle werden umrundet und am Pops beschnuffelt und zum Spielen aufgefordert. Bei unfreundlichen Hunden bleibt er absolut gelassen. Nach dem Toben haben wir den anderen Leuten und Hunden beim Training zugesehen und er hat sich alles interessiert angeguckt ohne die Geduld vom Rumstehen zu verlieren.
Abends musste ich zur Nachtschicht und da habe ich ihn zu einer Freundin gegeben. Sie wird ihn auch in Zukunft während meiner Nachtschichten nehmen *Daumen hoch*
Sechster Tag ist heute. Nun kommen wir zur eigentlichen Erziehungssache. Ich kann ihn im Prinzip nur in den höchsten Tönen loben, alles klappt soweit super, natürllich steckt noch viel Arbeit drin, aber das schaffen wir Stück für Stück. Nun die einzige Sache, die mir wirklich Sorgen macht: Dass es im Haus mit meiner Hündin nicht klappen könnte. Sie ist sehr gelassen, aber er hat sie nun ein paar Mal angeknurrt, einmal mit Schnappversuch. Sie beschwichtigt dann, blickt weg, verhält sich ruhig.
Situationen waren: beiden einen Kauknochen gegeben - er wufft sie kurz an. Habe nicht eingegriffen, weil danach Ruhe war, jeder hat in seiner Ecke gefuttert und natürlich war er viel eher fertig, aber hat sie dann nicht behelligt, während sie ihren knabberte.
Die Knurrer passierten dann während ich an die Heizung gelehnt telefonierte, er lag auf meinem Schoß und Miri etwas entfernt neben mir. Er hat sie angeknurrt, obwohl sie sich völlig ruhig verhielt. Ich habe ihn kurz aus dem Raum geschickt.
Nächster Knurrer während ich ein Eis aß, er saß bettelnd vor mir, meine Hündin neben mir. Auch diesmal wieder kurz aus dem Raum geschickt.
Heute morgen wieder, diesmal mit Schnapper. Ich sitze auf dem Bett, er vor mir, meine Hündin neben mir. Er fängt an sie zu fixieren, Lefzen zucken leicht wie vor dem Knurren. Ich halte ihn am Halsband fest. Er fängt richtig an zu knurren, springt nach vorne zum Abschnappen. Ich war vorbereitet, stoße ihn weg und schicke ihn aus dem Raum. Danach habe ich ein Hundebett in die Nähe gelegt, wo er zu liegen hatte, während meine Hündin bei mir auf dem Bett bleiben durfte. Das hat ganz gut funktioniert. Nur hat er sich mittlerweile während ich das alles geschrieben habe, wieder angeschlichen und wieder Miri angeknurrt als sie sich bewegte...
Würde mich über Tipps freuen, wie ihr die Situation regeln würdet und wie es bei der Zuammenführung eurer Hunde lief?
Liebe Grüße
WauWau
als ich mich 2014 mit meiner Hündin vorstellte, kündigte ich schon an, dass für mich ein Listi als Zweithund infrage kommt und nun ist es soweit!
Vorgestern zog Don (jetzt Konrad, kurz Konni), intakter Rüde, ca 2 Jahre, 23 kg, 50 cm SH, bei uns ein. Er war bisher im Tierheim Northeim. Auf einem Turnier meines Hundevereins hatte ich eine Mitabeiterin des Tierheims getroffen, die mir erzählte, dass dort seit ca. einem Vierteljahr drei Staffs leben und der Rüde des Trios verträglich und passend sein könnte. (Anm.: Auf der Tierheimwebsite findet ihr nur Gina, die gehört nicht zum Trio und ist schon länger im Heim.)
Konrad und seine beiden Freundinnen stammen aus einer Beschlagnahmung. Die BesitzerInnen haben mit den sehr jungen Hunden (die Hündinnen sind wohl nur etwa ein Jahr) gezüchtet, es gab kein Gassi, sie wurden nur im Haus gehalten und nach Auszug des Paares einfach zurück gelassen. Die Nachbarn meldeten die Hunde als sehr aggressiv, deswegen stand eine große Mannschaft aus Polizei, Hundeschutzstaffe und Tierheimangestellten vor dem Haus - jedoch fanden sie nur drei bellende Hunde, die sich einfach anleinen und mitnehmen ließen. Sie hatten die Einrichtung sehr demoliert, vermutlich aus Langeweile und Hunger. Mittlerweile ist die Frist abgelaufen, innerhalb derer die BesitzerInnen sie noch hätten zurück fordern können.
Ich habe Konrad dann am Dienstag das erste Mal getroffen, gleich Probespaziergang im Wald. Sehr hübsches Tier ist natürlich der Eindruck, der sich als erstes aufzwängt. Und dass er alle an seinen Zwinger lässt und freudig begrüßt. Auch dass er als einziger der Hunde vor Ort sehr schweigsam war, was für mich ein großer Pluspunkt ist. Auf dem Spaziergang war ich ihm natürlich schnurz, ziehen wie ein Stier, schnuppern, pinkeln, kacken, Stöcke knabbern an Land, Stöcke knabbern im Wasser, und im Dreck wälzen war angesagt.
Zweiter Spaziergang am Mittwoch deutlich besser, diesmal mit Leckerlis bewaffnet den Hund zurückgerufen, wenn er sich zu sehr in die Leine legte. Vorsichtig die JoggerInnen, Autos und Hunde passieren lassen, sein Verhalten gegenüber fast allem war unbekannt. Das klappte aber alles sehr gut für den ersten gemeinsamen Versuch. Sitz ist das einzige Kommando, das er bisher kennt und im Tierheim gelernt hat. Aber ein einziges Kommando kann bereits sehr helfen. Am Abend Zuhause Vermieterinnengenehmigung eingeholt.
Dritter Tag war meine Hündin dabei, sie wurde von einem Freund geführt und ich hatte Konni an der Leine. Er war sehr an ihr interessiert, sie mochte seine stürmische Art nicht so sehr, wie erwartet. Leckerli und Schnupperplätze wurden vorbildlich geteilt.
Vierter Tag: Hund zum Probewohnen abholen, huiuiui! Autofahrt lief gut, nur zwischendurch ein kurzes Jammern (das bei ihm wie Pferdewiehern klingt ) und Zuhause hat Miri ihn kurz angebellt, sich aber viel schneller beruhigt als erwartet. Dann gings natürlich rund, alles angrabbeln, alles angucken, Sachen vom Tisch klauen und Spielzeug kaputt machen. Eine große Abendrunde mit beiden geschafft und irgendwann hat er dann doch geschlafen
Fünfter Tag: Besuch im Zooladen, passendes Hundegeschirr ausgesucht, im Laden markiert - uppps, im zweiten Laden hat Frauchen aber besser aufgepasst, sehr positive Reaktionen von Leuten und tolle Hundebegegnungen gehabt, dann auf dem Hundeplatz endlich ohne Leine toben dürfen - das lief spitze. Sozialverhalten top, alle werden umrundet und am Pops beschnuffelt und zum Spielen aufgefordert. Bei unfreundlichen Hunden bleibt er absolut gelassen. Nach dem Toben haben wir den anderen Leuten und Hunden beim Training zugesehen und er hat sich alles interessiert angeguckt ohne die Geduld vom Rumstehen zu verlieren.
Abends musste ich zur Nachtschicht und da habe ich ihn zu einer Freundin gegeben. Sie wird ihn auch in Zukunft während meiner Nachtschichten nehmen *Daumen hoch*
Sechster Tag ist heute. Nun kommen wir zur eigentlichen Erziehungssache. Ich kann ihn im Prinzip nur in den höchsten Tönen loben, alles klappt soweit super, natürllich steckt noch viel Arbeit drin, aber das schaffen wir Stück für Stück. Nun die einzige Sache, die mir wirklich Sorgen macht: Dass es im Haus mit meiner Hündin nicht klappen könnte. Sie ist sehr gelassen, aber er hat sie nun ein paar Mal angeknurrt, einmal mit Schnappversuch. Sie beschwichtigt dann, blickt weg, verhält sich ruhig.
Situationen waren: beiden einen Kauknochen gegeben - er wufft sie kurz an. Habe nicht eingegriffen, weil danach Ruhe war, jeder hat in seiner Ecke gefuttert und natürlich war er viel eher fertig, aber hat sie dann nicht behelligt, während sie ihren knabberte.
Die Knurrer passierten dann während ich an die Heizung gelehnt telefonierte, er lag auf meinem Schoß und Miri etwas entfernt neben mir. Er hat sie angeknurrt, obwohl sie sich völlig ruhig verhielt. Ich habe ihn kurz aus dem Raum geschickt.
Nächster Knurrer während ich ein Eis aß, er saß bettelnd vor mir, meine Hündin neben mir. Auch diesmal wieder kurz aus dem Raum geschickt.
Heute morgen wieder, diesmal mit Schnapper. Ich sitze auf dem Bett, er vor mir, meine Hündin neben mir. Er fängt an sie zu fixieren, Lefzen zucken leicht wie vor dem Knurren. Ich halte ihn am Halsband fest. Er fängt richtig an zu knurren, springt nach vorne zum Abschnappen. Ich war vorbereitet, stoße ihn weg und schicke ihn aus dem Raum. Danach habe ich ein Hundebett in die Nähe gelegt, wo er zu liegen hatte, während meine Hündin bei mir auf dem Bett bleiben durfte. Das hat ganz gut funktioniert. Nur hat er sich mittlerweile während ich das alles geschrieben habe, wieder angeschlichen und wieder Miri angeknurrt als sie sich bewegte...
Würde mich über Tipps freuen, wie ihr die Situation regeln würdet und wie es bei der Zuammenführung eurer Hunde lief?
Liebe Grüße
WauWau