The Game Changers

@Joki Staffi @guglhupf und @Rest

Erstens entschuldige ich mich für etwaiges wirres Geschreibsel vorhin - offenbar kann ich am Handy weder geradeaustippen noch geradeaus denken - und das nicht nur, weil ständig die Autokorrektur dazwischen funkt.

Zweitens entschuldige ich mich für das "Kapern" dieses Threads.

Mir geht die gebtsmühlenartige Wiederholung der These "Fleisch ist grundsätzlich ungesund" oder "Der Mensch braucht kein Fleisch und hat es nie gebraucht!" arg auf den Keks.

Damit will ich aber weder sagen, dass im Gegenzug vegane Ernährung ungesund ist, noch dass alle Leute ungehemmt Fleisch essen dürfen müssen. - Eh - :crazy:

Das war ja wohl auch gar nicht der Punkt der entsprechenden Doku, sondern tatsächlich ging es auch noch um weitere Aspekte, um die ich mich gar nicht streiten möchte.

Von daher schreibe ich jetzt mal kurz auf, was ich vorhin eigentlich sagen wollte, und bin dann wieder still.

Also: Vom evolutionären Standpunkt aus ist die Aussage, dass der Mensch kein Fleisch und keine tierischen Produkte für eine gesunde Ernährung braucht, falsch.

Wir können Vitamin B12 und manche anderen Stoffe (gewisse essenzielle Fettsäuren, einige Aminosäuren) nicht aus rein pflanzlicher Nahrung aufnehmen und nicht selbst im Körper herstellen. Das konnte sich evolutionär so nur entwickeln, weil der Mensch im Verlauf seiner Evolution immer Fleisch zur Verfügung hatte. Dadurch konnten die entsprechenden Enzyme ersatzlos wegfallen.

Da der Fleisch- und Eierverzehr in der Kulturgeschichte mutmaßlich vor dem Verzehr von Milchprodukten erfolgt ist, muss man also von einer Anpassung des Stoffwechsels an den Fleischverzehr ausgehen. Und erst später erfolgte die Anpassung an den Verzehr von Milchprodukten.

So gesehen - also rein von der Biologie betrachtet - kann Fleischverzehr nicht "ungesund" sein.

Das ist zwar naturwissenschaftliche Haarspalterei, aber es ist korrekt.

Aufgefangen werden kann das tatsächlich durch den Verzehr anderer tierischer Produkte - aber eben, bis die Algen kamen, nicht vollständig ohne tierische Produkte. (Wobei Algen ja auch nicht unbedingt nur Pflanzen sind.)

Was in der Tat ungesund ist, ist eine Lebensweise, die den ungebremsten Konsum von Fleisch (idealerweise bei minimaler Bewegung) einschließt, oder sich teilweise darüber definiert - oft aber auch mit dem ungebremsten Konsum anderer evolutionär ehemal sinnvoller, im Übermaß aber ungesunder Lebensittel (Zuckerhaltiges, "schnell verdauliche Kohlehydrate") einhergeht.

Und letztere sind dann auch im veganen Kontext ungesund.

Ich habe gerade neulich erst ein Kurzinterview mit einer Ärztin und Ernährungsberaterin mit vegetarischem Hintergrund gelesen, die warnte. dass die zahlreichen "neuen" veganen und vegetarischen Produkte auf dem Markt aus Weißmehl etc. nicht dadurch gesünder werden, dass man in der Rezeptur tierische durch pflanzliche Fette ersetzt und sie dann "vegan" nennt, um einem Trend nachzurennen.

Mein persönliches Fazit wäre also: Fleisch ohne Grenzen ist ungesund. Zucker ohne Grenzen ist ungesund. Essen ohne Grenzen generell ist ungesund.

Natürlich gibt es viele andere Gründe, den Verzehr von Fleisch zu reduzieren. Hatten wir ja schon. Bin ich auch absolut mit einverstanden.

Und wenn jemand, der vorher vielleicht kein Imbisswagen-Kunde war, aber halt ein gedankenloser Allesesser, zum Veganer oder Vegtarier wird und plötzlich anfängt, sich gesund und bewusst und vielseitig zu ernähren - dann wird ihm die Umstellung ohne Zweifel etwas Gutes tun.

Was aber nicht daran liegt, dass er endlich das "ungesunde" Fleisch weggelassen hat - sondern daran, dass er sich endlich ausgewogen und abwechslungsreich ernährt.

Könnt ihr jetzt alle ein bisschen bluna finden - ist es wahrscheinlich auch... :sarkasmus: - aber mir ist diese Unterscheidung wichtig.
 
  • 20. April 2024
  • #Anzeige
Hi lektoratte ... hast du hier schon mal geguckt?
  • Gefällt
Reaktionen: Gefällt 29 Personen
#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
hatte ich tatsächlich nie, auch meine eisenwerte waren super. das hat sich allerdings jetzt mit dem langsamen anschleichen der wechseljahre geändert.

Auch viele Fleischesser leiden unter Eisenmangel (edit: ich meine natürlich B12-Mangel) und im Alter tritt das Problem ohnehin verstärkt auf.

lekto, ich gehe ja sowieso von einer etwas anderen Menschheitsgeschichte aus und von daher würden wir bei den Ursprüngen sowieso nicht zusammen kommen. Also das mit dem "Fleisch hat uns zu dem gemacht, was wir heute sind" kann bei mir nicht punkten. Wobei ich es auch so sehe, daß sich der Mensch biologisch an den Fleischkonsum angepasst hat. Und was in die eine Richtung funktioniert, geht auch in die andere Richtung. Und wahrscheinlich sogar schneller als über Äonen hinweg.

Und so wird es wohl auch kommen irgendwann. Dann wird man bestenfalls mit Verwunderung auf die Zeiten zurückblicken, als man noch Tiere gegessen hat. Und wenn es noch tausend Jahre dauert.
 
Ein sehr guter Aspekt des Films war mMn, als der eine meinte Fleischesser würden ihn immer fragen wo er das Protein hernehme und diese und jene Vitamine. Und er dann zurück fragt: Und Du?
Weil die Fleischesser überhaupt keinen Plan davon haben, wieviel sie wovon brauchen und was in ihrem Essen tatsächlich drin ist. Aber dann beim Thema Fleischfrei als erstes daran denken. :lol:
 
Und so wird es wohl auch kommen irgendwann. Dann wird man bestenfalls mit Verwunderung auf die Zeiten zurückblicken, als man noch Tiere gegessen hat. Und wenn es noch tausend Jahre dauert.

das wäre für die tiere sehr schön :). auch wenn es wohl höchstens kommen würde, weil es aufgrund überbevölkerung nicht anders geht.

ich hatte mal gelesen, dass fleisch mittlerweile weniger eisen enthält, weil auf schlachthöfen, beim metzger etc. mittlerweile plastikwanben verwendet werden statt metallgefäßen. das ist für mich schlüssig.
 
Gutes Beispiel ist doch zum Beispiel dass die Asiaten oft laktoseunverträglich sind, weil dort Milchkonsum selten ist, oder?
 
ich hatte mal gelesen, dass fleisch mittlerweile weniger eisen enthält, weil auf schlachthöfen, beim metzger etc. mittlerweile plastikwanben verwendet werden statt metallgefäßen. das ist für mich schlüssig.

Und ich habe gelesen, daß man den Tieren vermehrt synthetisches B12 zuführt, weil die gar nicht so ernährt werden können, daß sie das selbst herstellen könnten. Also so natürlich ist unsere B12-Aufnahme über Tiere halt auch nicht mehr.
 
Mit BARF kenne ich mich besser aus, aber es ist selbst in der Hundeernährung angekommen, dass man bei Fütterung von Fleisch aus Massentierhaltung damit nicht mehr hinkommt. ;)
 
Ich habe übrigens auch mal ein ganz praktisches Beispiel dafür, daß Fleischverzicht tatsächlich bei bestimmten Beschwerden helfen kann.

Und zwar habe ich ganz konkret nach meiner Entscheidung nie wieder Kopfschmerzen gehabt. Nicht ein einziges mal, und vorher hatte ich die insbesondere nach längeren Game-Sessions regelmäßig.

Und um das nicht als Zufall stehen zu lassen: mein Bruder hatte sogar extreme Migräne, und auch die ist weg.

Vielleicht ist es nicht das Fleisch, sondern irgendwas im Fleisch, was da nicht reingehört, wie auch immer, das ist mir egal. Für mich ist da eindeutig ein Zusammenhang.
 
Supplementierst du das beim Hund?
Mit fettem Meerfisch. Wenn man nur Wild- und Weidetiere füttert, muss man nicht zwingend Fisch füttern. Gilt auch für Omega Fettsäuren, sind in Weidetieren und Wild ausreichend.
(Ein Mangel kann aber bei Mensch und Hund auch auftreten wenn die Pankreas nicht iO ist, ganz egal was man dann isst)
 
Mit fettem Meerfisch. Wenn man nur Wild- und Weidetiere füttert, muss man nicht zwingend Fisch füttern. Gilt auch für Omega Fettsäuren, sind in Weidetieren und Wild ausreichend.
(Ein Mangel kann aber bei Mensch und Hund auch auftreten wenn die Pankreas nicht iO ist, ganz egal was man dann isst)
ich will es hier nicht zu ot werden lassen, aber ist mit Wild auch Dam- oder Rotwild im Gehege gemeint? Ganz wild bekomme ich es nämlich schwer und unregelmässig
 
ich will es hier nicht zu ot werden lassen, aber ist mit Wild auch Dam- oder Rotwild im Gehege gemeint? Ganz wild bekomme ich es nämlich schwer und unregelmässig
Gute Frage, aber ich meine Ja. Weil diese kein Mastfutter bekommen, sondern Gras/Wiesenheu und Blätter. Aber damit habe ich mich ehrlich noch nicht beschäftigt.
 
Gutes Beispiel ist doch zum Beispiel dass die Asiaten oft laktoseunverträglich sind, weil dort Milchkonsum selten ist, oder?

Ja - man muss aber davon ausgehen, dass das der Normalfall ist. Wir Europärer sind mW die Ausnahme. Wir haben uns also angepasst.

Was aber natürlich @guglhupf bestätigt.
 
Ich würde gerne vegan leben.

Dass tierische Nahrung an sich schlecht ist glaube ich dennoch nicht. Ich glaube der Mensch ist extrem anpassungsfähig in seiner Ernährung.

Kurze Anekdote. Mein Papa ist 1940 geboren und die Familie war extrem arm und meine Oma hat manchmal erzählt, dass mein Pap so im ersten Schuljahr jede Nacht schreckliche Träume und Halluzinationen hatte. Also er wachte auf und schrie noch ewig weiter und behauptet Dinge zu sehen.

Das verschwand abrupt als US Soldaten den Kindern jeden Morgen eine warme Tasse Kakao ausschenkten.

Sie war sich bis zum Schluss sicher, dass die Milch meinen Papa vom Durchdrehen gerettet hat:lol:.
 
@guglhupf

Wenn man sich die Asiaten in Asien anschaut, wo die nunmal das essen was sie schon Jahrhunderte essen und die Asiaten die viele Jahre bei uns leben, wirst du einen großen Unterschied erkennen.
Bestes Beispiel: neben meinen Eltern wohnt seit 2000 ungefähr eine asiatische Familie. Die sind zu der Zeit eingewandert zu uns. Als die kamen waren die alle schlank, hatten kaum Falten und unglaublich gute Haut und Haare.
Jetzt, die Mutter und die Töchter sind rund geworden, die Haut ist schlecht und mit Pickeln und Unreinheiten voll, die Haare stumpf. Sie sagen selber, es liegt an der Nahrung. An den Milchprodukten vorallem, sie wollen jetzt wieder wie zu Hause essen.
 
Wenn dir die Beiträge zum Thema „The Game Changers“ in der Kategorie „Off-Topic“ gefallen haben, du noch Fragen hast oder Ergänzungen machen möchtest, mach doch einfach bei uns mit und melde dich kostenlos und unverbindlich an: Registrierte Mitglieder genießen u. a. die folgenden Vorteile:
  • kostenlose Mitgliedschaft in einer seit 1999 bestehenden Community
  • schnelle Hilfe bei Problemen und direkter Austausch mit tausenden Mitgliedern
  • neue Fragen stellen oder Diskussionen starten
  • Alben erstellen, Bilder und Videos hochladen und teilen
  • Anzeige von Profilen, Benutzerbildern, Signaturen und Dateianhängen (z.B. Bilder, PDFs, usw.)
  • Nutzung der foreneigenen „Schnackbox“ (Chat)
  • deutlich weniger Werbung
  • und vieles mehr ...

Diese Themen könnten dich auch interessieren:

S
Der in Beitrag 11 und Beitrag 15 zitierte Zeitungsartikel wurde mittlerweile wegen "unangemessenen Bewertungen" geändert. Mir geht es übriges nicht darum, nicht kritisch hinterfragen zu dürfen, ob die Kanufahrt ein unvernünftiges Risiko war. Ich fand aber die Andeutung, dass der Tote wegen...
Antworten
15
Aufrufe
1K
Paulemaus
Paulemaus
Heraline
Mein Beileid Conny, ich kenne das novale ja nur als Teeny! trotz der Trauer freut es mich von Herzen, dass ihr eine solch lange Zeit zusammen haben durftet!
Antworten
27
Aufrufe
1K
Spell_2103
S
Pennylane
Regenjacke von The North Face, Das Material HyVent ist lt. Hersteller winddicht, wasserdicht und dennoch atmungsaktiv angenehm weich gefütterter Stehkragen; unterlegter und mit Klettblende verdeckter Frontreißverschluss; im Kragen verstaubare Kapuze mit Kordelzug, 2 verdeckte...
Antworten
0
Aufrufe
665
Pennylane
Pennylane
MissNoah
Antworten
624
Aufrufe
26K
MissNoah
MissNoah
Zurück
Oben Unten