Aber es es ist doch sicher nachgewiesen, dass Krebs erblich ist?
Es ist für bestimmte Krebsarten eindeutig nachgewiesen, dass es vom Erbgut kommt. Die meisten haben aber mehrere Auslöser, die zusammenkommen müssen.
Und da kann es schon sein, dass ein kleiner Defekt in einem DNA-Reparatursystem allein noch nicht viel ausmacht - aber wenn man sich zB so ernährt oder so lebt, dass vermehrt Zellschäden repariert werden müssen - dann macht dieser kleine Defekt vielleicht den unterschied zwischen Krebs und Nicht-Krebs.
Mal ein anderes Beispiel: In meiner Verwandtschaft gibt es mehrere Leute, bei denen sich der Thymus (das ist ein Immunorgan hinter dem Brustbein, zwischen den Lungenflügeln) mit dem Erwachsenwerden nicht komplett zurückbildet. Normalerweise verschwindet der im Laufe der Pubertät ganz.
Nun sagte eine Freundin und Kollegin, die in der Tumorforschung arbeitet, dass diese Besonderheit darauf zurückzuführen ist, dass ein Stoffwechselweg für das kontrollierte Absterben von Zellen im Körper nicht richitg funktioniert.
Mit derselben Art von Prozessen (kontrolliertes Abstrerben von veränderten Zellen) bekämpft der Körper Krebs.
Leute, bei denen das nicht so gut funktioniert, haben dadurch nicht nur eine Chance, ihren Thymus zu behalten - sondern auch ein erhöhtes Risiko, dass eben nicht alle Tumorzeellen kontrolliert absterben, sodass Krebs entsteht.
Mein Vater hatte prompt beides - der bekam ein Thymuskarzinom. Was Millionen Leute schon darum gar nicht kriegen können, weil sie keinen Thymus mehr haben.
Da ist klar ein Einfluss im Erbgut da.
Der muss aber nicht immer von den Eltern ererbt sein - der kann auch erworben werden (und dann nur die Gewbe betreffen, wo er entstanden ist). Und diese Wahrscheinlichkeit steigt mit schädlichen Umwelteinflüssen. Wie schlechter Ernährung.
Wobei Fleisch allein - auch rotes Fleisch - ernährungstechnisch gar nicht das große Problem darstellt.
Das Problem bei entsprechenden Studien ist, dass sie oft nur mäßig starke Belege für einen negativen Einfluss von Fleisch auf die Gesundheit haben. Was sehr häufig vernachlässigt wird, ist, dass Fleischverzehr in vielen Ländenr (vor allem den USA) mit einem extrem ungesunden Lebensstil zusammengeht. Sprich: Wer sich gesund ernbährt, verzichtet in diesen Ländern eher auf Fleisch, wer das nicht tut, isst auch noch tonnenweise anderes ungesundes Zeug und ist häufiger übergewichtig. Einige der angeblich wichtigsten Studien im Zusammenhang mit Fleisch verloren ihre Signifikanz, wenn man Übergewicht, Diabetes und andere Co-Faktoren bei der Auswertung berücksichtigte. Fleisch ist dann ein "Indikator" für einen ungesunden Lebensstil, aber
an sich ist es nicht unbedingt ungesund.
Ein Problem ist verarbeitetes Fleisch mit vielen minderwertigen Fetten und Phosphaten. Also zB Wurst. Oder gepökeltes oder geräuchertes (?) Fleisch.
Fleisch als solches dagegen ist nicht ungesund. Aber: Gutes Fleisch. Von gesund ernährten Tieren. Nicht von Tieren, die auch nur Abfall zu fressen kriegen.
Dafür spricht zB auch, dass der Fleischverzehr in den USA und in der EU seit 20 Jahren zurückgeht - aber die Rate der Ziviliationskrankheiten und des Übergewichts kontinuierlich nach oben zeigt. Woran immer das liegt, Fleisch
kann dafür nicht die Haupt-Ursache sein.
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Unbenommen davon bleibt, dass Fleisch extrem ressourcenintensiv ist. Von der Energie, die in Form von Viehfutter bis zur Schlachtung in eine Kuh investiert wird, landen am Ende 1,3% zum menschlichen Verzehr auf dem Teller!
Hab ich bei der Arbeit gelesen. Schwein ist "etwas" effizienter, da sind es 2,1%, und von Schweinen können auch mehr Nebenprodukte weiterverarbeitet werden, das geht bei Rind wegen BSE nicht.
Das allein ist für mich schon ein Grund, den Fleischverzehr drastisch einzuschränken.
Ich koche dafür nicht so viel anders - aus Gründen - aber es gibt eben viel weniger Fleisch.
Wenn ich Schnitzel mache, kaufe ich nicht vier. Ich kaufe nichtmal mehr drei. Ich kaufe zwei und teile die.
Und unter der Woche koche ich mindestens zweimal fleischlos und einmal Fisch.