Nein, und wenn man dann einen Anruf bei der Leitstelle macht und unzusammenhängendes Zeug darüber erzählt, dass der Hund den Mann gebissen hat und der jetzt schwer blutet, gehen alle Ordnungskräfte mit einer ziemlich verzerrten Vorstellung in die Geschichte rein.
Ich hab das hier glaube ich auch mal geschrieben, weil ich echt entsetzt war in dem Moment: Die Schwester eines Klassenkameraden vom großen Ü wurde im Kindergartenalter von einem agressiven Hund verletzt, der sie ansprang und nach ihr schnappte. Im ersten Moment dachte man, der Hund habe ihr das Ohr abgebissen oder halb abgebissen. Man: Alle Anwesenden inklusive der Rettungskräfte. Alles ging ganz schnell, keiner hat's so richtig gesehen, dann schrie das Kind wie am Spieß und überall war Blut... (So hat es mir die Mutter vom Kind beschrieben) - Alle waren komplett von der Rolle, verständlicherweise.
Im Endeffekt stellte sich erst im Krankenhaus heraus, dass der Hund wirklich nicht ins Ohr gebissen hatte, aber beim Anspringen entweder mit einem Zahn oder wahrscheinlicher mit einer Kralle (es war ein großer Hund) im Ohr hängegeblieben war, so dass die Ohrmuschel (tatsächlich!) halb abgerissen war und blutete wie Sau.
(Aber: Man konnte das ganz einfach wieder ansetzen, weil es doch nur eine relativ oberflächliche Verletzung war, und sah schon wenige Wochen später, wenn man nicht wusste, wo man suchen sollte, gar nichts mehr davon.)
Das wäre auch so eine Situation gewesen, wo die Polizei beim Eintreffen (vorausgesetzt, jemand hätte sie informiert) mit den ersten Informationen von falschen Voraussetzungen ausgegangen wäre. Oder auch später das Ordnungsamt bei der Einstufung vom Hund.