Ich verwende das Wort Asi lieber im umgangssprachlichen Sinne. Wobei selbst die korrekte Wortbedeutung aus meienr Sicht hier passt (asoziales Verhalten muss ja nicht absichtlich oder berechnend sein)...
Ist es sogar per definition nicht, wenn wir schon beim Klugscheißen sind.
Asozial in seiner ursprünglichen Bedeutung wird heute (politisch korrekt) als anti-sozial bezeichnet und ist oft eine Form einer Persönlichkeitsstörung. A-sozial (Anti-sozial) sind Leute, die soziales Verhalten nie gelernt haben und es nicht besser "können". Sie haben es nicht anders vorgelebt bekommen und ihr Lebensbahn verlief meistens von klein auf in eben diesen a-sozialen Bahnen.
Dem gegenüber steht die Bezeichnung un-sozial. Diese Leute wissen, wie es richtig wäre, haben oft sogar viele Jahre in geordneten Bahnen gelebt und entscheiden sich bewusst, dagegen zu verstoßen.
Natürlich wird im Alltagssprachgebrauch diese Unterscheidung so nicht vorgenommen (waa ja auch der Grund ist, warum man wissenschaftlich heute anti-sozial und nicht mehr asozial sagt, da vermischt sich einfach zu viel). Asozial bzw. Asi im heutigen Sinne hat ja eine viel breitere Bedeutung und jeder versteht da auch etwas anderes drunter.
Aber ganz ehrlich, wer guckt denn zum größten Teil diese Formate und bedingt eben die Geldmacherei und die immer extremeren Formate? Sicherlich zum Großteil nicht der überdurchschnittlich Gebildete.
Hmmm, da bin ich nicht so sicher. Rein vom Gefühl her hätte ich das auch gesagt. Aber es gab da letztens eine Studie zu, dass gerade - naja, vielleicht nicht grad die Oberschicht, aber die gehobene Mittelschicht - solche Formate anschaut, um sich daran zu ergötzen. Um "in Abgründe zu schauen", die ihnen eben im täglichen Leben eher seltener begegnen. Die "Asis von nebenan" müssen sich sowas nicht im Fernsehen anschauen, die kennen das
Ich glaube, dass die Zielgruppe der Formate gemischt ist. Ich halte mich schon für überdurchschnittlich gebildet und ich schaue sowas auch mal. Nicht alles (Die Wollnys oder X-Diaries oder so sind mir zu blöd, aber Supernanny und Frauentausch und Raus aus den Schulden schaue ich ganz gern).
Ansonsten sind die Zielgruppe glaube ich primär so "normale Leute". Der Durschnitt eben. Nicht grad Akademiker, aber auch keine Langzeitarbeitslosen mit der Kanne Bier am Hals, sondern die normalen Arbeiter mit Realschulabschluss/Hauptschulabschluss, die ein beschauliches Leben führen. Die sind vielleicht selbst nicht so ganz zufrieden mit ihrem Leben, hätten gern mehr, kommen aber nicht an mehr dran. Die einen schauen dann "Exclusiv das Leben der Superreichen" und "Die Geissens" und erträumen sich sowas, und die anderen schauen Super Nanny und Co und sind beruhigt, dass es ihnen ja SO schlecht doch nicht geht und sie dankbar für das sein sollten, was sie haben. Nennt sich "abwärts gerichteter sozialer Vergleich" - Leute, die an sich mit ihrem Status nicht so zufrieden sind, werten sich auf, indem sie sich anschauen, dass es ja noch schlimmer kommen könnte
Nur so kann ich mir auch erklären, dass momentan diese ganzen Messie-Formate und Teenie-Schwangerschaftsformate so ausufern. Es muss ja immer extremer sein. Die Kuh mit Untreue und den Vaterschaftstests ist ja jetzt lang genug durch's Dorf getrieben worden. Nun muss was spektakuläreres her.
Jeder ist für sich selbst verantwortlich und wenn man sich für solche Formate hergibt (sicherlich aus einer ganz anderen Intention, nämlich das Hilfe gesucht wird) aber in keinster Weise reagiert (Wo ist der denn der Knebel-Vertrag? Warum wurde gerichtlich nicht dagegen vorgegangen sondern eine weitere Folge mitgemacht, was ist mit den immensen Stromkosten, das müsste doch alles belegbar sein... warum, wenn man seinen Hund ach so geliebt hat lässt man sich so etwas gefallen und und und) nee sorry, da habe ich weder Mitleid noch Verständnis mit...
Sehe ich im Großen und Ganzen auch so. Ist aber vielleicht auch doch zu sehr vereinfacht. Mag Leute geben, die da auch abgebrüht sind und sagen "Shicegal, wie die uns hinstellen, hauptsache die Kohle stimmt" (hab ich auch schon erlebt!), mag die echt naiven geben, die echt Hilfe suchen und etliches dazwischen. Man kann schon auch echt Pech haben, schaut mal hier (geht um Frauentausch
Frauentausch - Mafiamethoden im Privatfernsehen - YouTube
Ansonsten kann ich nur sagen, dass sicher viel manipuliert aber nicht alles gestellt ist. Ich habe meinen Nachbarsjungen schon bei der SuperNanny gesehen, die haben hier vor der Tür gedreht. Er war allerdings nicht die Hauptperson, sondern wurde nur ein paar mal als "der schlechte Umgang" gezeigt, der von der Super Nanny unterbunden werden muss (es ist übrigens wirklich schlechter Umgang
)
Und dann hab ich noch einen in der Familie (zum Glück in der entfernten), der sich freiwillig bei Mitten im Leben beworben hat. Der hat zwar hinterher auch berichtet, dass da sehr viel aufgestachelt wurden, viele Regieanweiungen kamen und auch extra Streit geschürt wurde zwischen den Eheleuten. Aber der Grundtenor stimmte schon...
Was ich vom hier vorstellten Fall halten soll: Ehrlich gesagt, ich weiß es nicht! Ich hoffe, dass es nicht stimmt...