Zuvor: ich weiß nicht ob es empfehlenswert ist, diese Therapie ohne fachlichen Beistand durchzuführen, wenn es vielleicht nicht richtig gemacht wird, kann es fehlschlagen und die Probleme vielleicht verschlimmern. Und man brauch viel Geduld, über Wochen. Eventuell kan man begleitend Bachblüten einsetzen. Also: keine Gewähr und äußerste Vorsicht!
Originatext:
Man braucht eine möglichst authentische Gewitteraufnahme auf Band oder CD.
Die Idee hinter der Gewitteraufnahme ist ziemlich einfach: Indem man die Aufnahme - zuerst bei niedriger Lautstärke und allmählich lauter - abspielt und dem Hund viel Zeit gibt, sich anzupassen und ruhig zu bleiben, wird er nach und nach gegen den Lärm desensibilisiert. Das ist nicht dasselbe wie ihn zu zwingen, sich dem zu stellen, was er fürchtet, und zu hoffen, dass er darüber hinweg kommt. So etwas nennt man Flooding (Reizüberflutung), und es funktioniert nur selten.
Was ich gewöhnlich tue, ist, den Besitzer sich mit dem Hund in einen abgedunkelten Raum setzen zu lassen, mit einem Vorrat von den Leckerchen, die der Fiffi normalerweise am liebsten mag. Der Raum muß mit einem CD-Player oder Kassettenrecorder ausgerüstet sein. Zusätzlich mache ich während der ersten Sitzung das Raumdeodorant - etwas wie Tannenduft - auf und stelle es neben die Anlage.
Dies ist keine ungehobelte Art von mir, den Besitzer nahe zu treten, dass der Raum schlecht riecht, sondern es gibt dem Hund sowohl ein visuelles als auch ein olfaktorisches Signal, das er mit den anderen Elementen der Trainingssitzung verknüpfen kann. Es kann sein, dass der Lufterfrischer der einzige Reiz ist, der dem Hund erlaubt, zwischen einem echten Sturm und dem abgespielten Sturm in einer Trainingseinheit zu unterscheiden. Wenn er sich entspannt, während der aromatische Gegenstand im Raum ist, kann er sich in Zukunft ebenso gut entspannen. Andere Verhaltensforscher schlagen vor, einen kleinen Teppich zu benutzen, der mit etwas wie Nelkenöl benetzt ist. Es ist egal, welcher Geruch verwendet wird, solange er neu und unverwechselbar ist und die Menschen ihn aushalten können.
Der Lufterfrischer wird nur während der Übungseinheiten benutzt. Wenn das Verhaltensprogramm beendet ist, kann er immer dann geöffnet und der Duft freigesetzt werden, wenn ein Sturm zu erwarten ist. Dies erlaubt dem Hund, den Geruch mit den Gefühlen der Ruhe zu verbinden, die er während des Programms erfahren hat. Wenn der duftende Gegenstand die ganze Zeit aufgestellt bleibt, wird er mit keinem bestimmten Gefühl verknüpft und verliert seine Wirksamkeit.
Zu Beginn des Programms müssen wir herausfinden, ob wir den Hund so täuschen können, dass er glaubt, ein echtes Gewitter zu hören, oder nicht. Als Test drehen wir den „Sturm" bei mittlerer Lautstärke auf. Wenn der Hund anfängt zu hecheln und auf und ab zu laufen, wissen wir, dass wir die Aufnahme benutzen können. Wenn er uns verdutzt anschaut, als ob er sagen wollte: Was soll das? Machst Du Witze?, müssen wir die Bedingungen ändern, bis wir Glaubwürdigkeit erreichen. Die Hunde, die ich treffe, sind in der Regel phobisch genug, um der Simulation blind zu glauben.
Normalerweise beginne ich die erste Trainingssitzung mit ganz geringer Lautstärke. Wenn der Hund entspannt bleibt, wird er gelobt und bekommt Leckerchen. Dadurch kündigt der sanfte Donner etwas an, das der Hund mag, statt etwas Beängstigendes, das umherlaufen, Hecheln und Zittern auslöst. Die Idee ist nicht, den Hund zu zwingen, sich seinen Ängsten zu stellen. Es geht darum, uhm zu helfen, die leisen Donnerschläge und den fallenden Regen mit der Vorstellung zu verknüpfen, dass er etwas feines zu essen bekommen wird.
Die ganze Aufnahme dauert ungefähr 40 oder 50 Minuten. Ich habe herausgefunden, dass es am besten wirkt, wenn man die Übung länger am Stück durchführt oder den gesamten Sturm abspielt, als wenn man in Intervallen von jeweils 5 Minuten oder mit etwas Pause dazwischen übt. Ich sage den Klienten, dass sie die Lautstärke für den Rest der Aufnahme ein ganz klein wenig höher stellen können, falls der Hund nach der Hälfte des „Sturms" immer noch entspannt ist.
An irgendeinem Punkt, wenn der Hund sich gerade überhaupt nicht aufregt, mache ich das Stroboskoplicht an. Die Kombination von Aufnahme, dämmerigem Raum und Licht, das von der Wand reflektier wird, bedeutet, dass wir ein ziemlich realistisches Gewitter haben. Nach der ersten Sitzung, bei der ich die Besitzer belehre, was sie tun und worauf sie achten müssen, muss das Programm jeden Tag geübt werden. Es erfordert ganz schön viel Engagement - sowohl vom Besitzer als auch vom Hund.
Nach ein paar Wochen Übung sollte der Hund sich mit Stürmen ziemlich wohl fühlen. An diesem Punkt weise ich die Klienten an, eine Sitzung zu machen, bei der sie den Lufterfrischer öffnen, aber die Aufnahme nicht abspielen. Dadurch dauern die beruhigenden Effekte der Trainingsumgebung an, auch wenn nichts los ist. Dies hilft dabei, den Hund daran zu erinnern, dass alles in Ordnung ist, wenn ein Sturm aufkommt.
Tierverhaltenstherapeuten haben mit dieser Prozedur, die in den letzten zehn Jahren durch Versuch und Irrtum weiterentwickelt wurde, viele Erfolge erzielt. Der komplizierte Name dafür ist Gegenkonditionierung mit systematischer Desensibilisierung. Die selbe art von Prozedur funktioniert bei anderen Typen der Furcht ebenso gut. Wiederum ist die Idee nicht, den Hund dazu zu bringen, sich seinem schlimmsten Alptraum zu stellen. Durch Wiederholungen und indem Sie ihn allmählich und behutsam dem aussetzen, was er fürchtet, können Sie dabei helfen, die Bedrohung harmlos werden zu lassen.
Natürlich kann sogar das erfolgreichste Programm Rückschläge erleiden, wenn das wirkliche Leben in die Szenerie eindringt, die wir sorgfältig gestalten, um den Hund in einem falschen Gefühl der Sicherheit zu wiegen. Erinnern Sie sich an Rocky? (andere Geschichte) Er machte sich gut bei dem Programm, bis der Blitz nahe seinem Heim in einen Transformator einschlug. Es gab eine starke Explosion und der Strom ging aus - zusammen mitmehreren Wochen neugewonnenen Vertrauens. Also mussten wir von vorn beginnen. Es ist eine gute Idee, während einer Periode guten Wetters mit dem Training anzufangen, weil ein echtes Gewitter unglückliche Konsequenzen haben kann.
Soweit der Text!
Ich würde aber vorsichtig sein, und mir trotzdem kompetente Hilfe zur Seite holen. Es ist glaube nicht empfehlenswert, so eine Desensibilisierung alleine durchführen, bei unvorhersehbaren Entwicklungen weiß man dann nämlich nicht, wies weitergeht.
Wenn der Hund beim ersten Versuch und leisestem Ton schon unruhig wird, klappt das wahrscheinlich nicht, denn bei dieser „Gewitter-Simulation" soll der Hund entspannt sein und das wird belohnt. Wenn der Hund unruhig ist, und wird beruhigt und gelobt, wird der Hund in seiner Angst bestärkt und das kann das Problem verschlimmern.
Also den Hund genauestens beobachten.
Schau doch mal hier rein und erkläre denen Deinen Fall und was Du vorhast, die macht Hausbesuche, vielleicht macht sie das mit Euch zusammen und kann Euch unterstützen, wenigsten telefonisch, denn eine kompetente Begleitung und Beratung ist hier Wichtig!
Berichte mal, was ihr jetzt vorhabt!
Melli