Ja gerne!
Darf ich das jetzt hier unter diesem Punkt?
Ich mache es jetzt einfach mal und hoffe, dass man es ansonsten verschieben kann.
Wir haben das Glück, dass wir von unserem Wohnort aus unter einer Stunde in den Allgäuer Bergen sind.
Bei uns hat sich das Ganze in den letzten zwei Jahren erst angefangen zu entwickeln. Wir haben mit kleinen einfachen Touren angefangen und uns dann langsam gesteigert. In richtig alpines Gelände traue ich mich aber bisher nicht und mit Hund schon gar nicht- aber wer weiß...
Wenn dann gibt es vorher einen richtigen Alpinkurs für uns alle (gibt es auch für Hunde).
Ich habe mir mehrere Wanderbücher für unsere Region gekauft und die Beschreibungen intensiv gelesen. Darin sind gefährliche Stellen, Klettersteige usw. vermerkt. Im letzten Jahr sind wir in Italien trotz guter Vorbereitung trotzdem in schwieriges Gelände geraten. Da war ich heilfroh, dass wir unbeschadet alle wieder rausgekommen sind. Auch das kann einem passieren.
Unser Plan fürs nächste Jahr ist der Meraner-Höhenweg. Das sind sechs Übernachtungen auf Hütten. Darüber gibt es eine komplett ausgearbeitete Tour mit Hund. Es gibt einen Blog indem du das findest und ein Hundeheft mit der Beschreibung (ich trau mich aber als Neuling hier nicht das zu verlinken)- findest du aber bestimmt. Schon allein die Fotos machen süchtig.
Das hat mich dann inspiriert und wir wollten das Handling mit Hund auf Mehrtagestouren testen. Dafür sind wir auf dem Westweg gestartet.
Das war für mich eine der schönsten Erfahrungen bisher mit Hund. Der Westweg beginnt in Pforzheim und endet je nach Variante mit ca 220km in Basel. Wieviele Übernachtungen man einplant hängt natürlich von der Kondition ab. Wir sind die vom Schwarzwaldverein vorgeschlagenen Etappen gelaufen. Das sind zwischen 20-30 km am Tag mit durchschnittlich 1000 Höhenmetern. Das klang für den Anfang perfekt und war genial. Die Hüttenwirte waren alle Hunden gegenüber aufgeschlossen. Ich habe aber im Vorfeld angerufen und gefragt- das empfiehlt sich sowieso, da es dort auch zu Engpässen bei den Übernachtungsmöglichkeiten direkt am Weg kommen kann.
Auf manchen Streckenabschnitten haben wir über Stunden nicht einen Menschen getroffen und nur die tolle Landschaft im Schwarzwald genießen dürfen. Was das mit einem selbst und dem Mensch-Hunde-Team macht ist schwer in Worte zu fassen. Wir haben den Weg nicht bis zum Ende geschafft- das lag aber an unserer Zeit. Wenn das Wetter es zulässt wollen wir das in den Faschingsferien beenden.
In den zwei Wochen Osterferien haben wir den Goldsteig geplant. Der hat auch je nach Variante einige Höhenmeter.
Das soll dann unsere Vorbereitung auf den Meraner Höhenweg werden, den wir im Spätsommer oder Herbst verwirklichen wollen. Im Sommer ist es mir für den Hund dort zu heiß.
Für Ella habe ich ein Wandergeschirr gekauft mit abnehmbaren Packtaschen.Das Geschirr ist nicht zum Abseilen gedacht- ich kann ihr aber bei schwierigen Passagen durchaus helfen. Darin trägt sie ein hochkalorisches und leichtes Futter selbst, sowie einen Teil von ihrem Wasser. Auch das braucht Vorbereitung und Übung. Ich habe am Anfang Klopapierrollen in die Taschen gesteckt damit sie lernt, dass sie breiter ist. Auch das Gewicht muss man langsam steigern. Ich halte mich an max. 10% vom Körpergewicht.
Ich habe sie an das Tragen von Schuhen gewöhnt. Das ist eine reine Sicherheitsvorkehrung falls sie sich auf der Strecke verletzen sollte , oder es scharfes Geröll gibt. Würde auch bei Hitze auf Stein helfen, aber das versuche ich zu vermeiden. Weiterhin habe ich mit ihr geübt, dass sie sich auch über „längere“ Zeit angstfrei tragen lässt. Kommt natürlich aufs Gewicht an. Ich kann sie mit ihren 20 kg gut schultern , sollte ich sie aus einem Grund tragen müssen.
Beim Hund selbst ist für mich ein guter Grundgehorsam verpflichtend, sonst wird es schnell gefährlich. Das würde ich für mich wie folgt definieren: Mein Hund kann (meistens
) ohne Ziehen an der Leine laufen, ich kann sie aus der Bewegung auch auf Entfernung zuverlässig stoppen(wichtig für gefährliche Stellen!!) egal ob ein fremder Hund , oder Wildtiere kommen. Mein Hund musste lernen korrekt hinter mir zu laufen, ohne dass ich das kontrollieren muss. Oftmals sind die Wege schmal und direkt am Abgrund, da kann ein vorbeiflitzender Hund zur echten Gefahr werden). Ich sichere nur in extremen Situationen mit der Leine ab.
Vorsichtig bin ich bei Kühen und Steinböcken, die können Hunde auch als Bedrohung ansehen. Da muss sie am Fuß laufen.
Für die Hütten gilt dann das normale Hunde 1*1 Mitunter übernachtet man in Gemeinschaftszimmern, da sind die anderen Wanderer natürlich froh , wenn kein Vierbeiner nachts die Vorräte plündert oder zum Kuscheln auf die Matratze kommt. Falls mehrere Hunde in der Gemeinschaftsunterkunft sind(hatten wir aber noch nicht) könnte es schwieriger werden.
Ich habe jetzt bestimmt einige Dinge vergessen, aber vielleicht gibt es hier ja noch mehr wanderbegeisterte und wir können einen eigenen Thread aufmachen und uns gegenseitig Tips geben.
Hier ein Foto vom Hund mit Packtaschen:
Das war eine fast senkrechte hohe Kletterstelle. Die musste sie sich erst in Ruhe anschauen. Dann ging es völlig problemlos.