Wolfgang
KSG-Haarspalter™
exakt vom 22.10.2002
Hochwasserspenden für trocknes Tierheim
Von Helmuth Frauendorfer
Hier, in Eilenburg, ist nichts mehr zu retten. Ein neues Tierheim muss gebaut werden. Doch zu der Verzweiflung über die Katastrophe kommt jetzt noch Wut.
Waltraude Wolf, Tierheimleiterin Eilenburg
"Wir haben es uns nicht ausgesucht, dass zu uns jetzt das Wasser so enorm gekommen ist. Und ich gönne auch jedem, dass Gelder kommen, aber nicht jetzt diese Flutgelder. Die sollen dort eingesetzt werden, wo es wirklich hart getroffen hat."
Von der Flut gar nicht betroffen war das Tierheim Laue, Ortsteil von Delitzsch, 50 km entfernt. Dennoch: Hier treffen Hochwasser-Spenden ein. In der Zeitschrift "Geliebte Katze" wurde die Meldung veröffentlicht, "dass das Katzenhaus vom Tierheim Delitzsch weggerissen wurde".
Dieses Katzenhaus jedoch könnte höchstens von einem Bagger weggerissen werden, weit und breit keine Elbe, keine Mulde.
Reporter
"Aber wie erklären Sie sich, das es zu der Meldung gekommen ist, dass das Katzenhaus weggerissen wurde?"
Gudrun Bernhardt, Leiterin Tierheim Delitzsch/ Laue
"Das kann ich mir nicht erklären, also von unserer Seite ist das nicht gekommen."
Doch die Spenden-Aufrufe fluten weiter. Auf der Internet-Seite der Bochumer Tierschützer ist zu lesen: "Das Tierheim in Delitzsch ... selber ist überflutet worden."
Auf mehreren Internet-Seite wird gesammelt. So heißt es, das Katzenhaus sei "ruiniert worden" - alles Erfindungen der Internet-Gestalter?
Dementiert wird erst mal nichts, denn mit den Meldungen kommen schließlich Hilfsgüter - für Flutopfer.
Statt eindeutig zu dementieren, wird einfach zurückgerudert. Jetzt heißt es, das Katzenhaus sei schließlich vom Regen betroffen, das Dach kaputt.
Reporter
"Ich will nicht, dass Katzen nasse Füße kriegen, ich bin voll dafür, dass ein Katzendach repariert werden soll. Aber das ist die Frage jetzt: Wenn ne Spende kommt, ob die gezielt für ein Dach ist oder ob das Spenden sind von Leuten, die Fluropfern helfen wollen. Und da sehe ich einen Unterschied."
Gudrun Bernhardt, Leiterin Tierheim Delitzsch/ Laue
"Wir auch. Wir auch. Und die Spenden, die angekommen sind, laut Vorstand, also bezieht sich alles aufs Dach und das ist nachweisbar."
Nachweisbar ist, dass sich Spender getäuscht fühlen. Beispiel: Ein Scheck über 7.500 Euro vom Bund gegen Missbrauch der Tiere - eindeutig zweckbestimmt, und zwar für Flutopfer.
Weiteres Beispiel: Eine Spende von 5000 Euro. Der Gönner ließ auf Rückfrage mitteilen, dass das Geld nach Eilenburg umgeleitet werden soll.
Die Delitzscher - Trittbrettfahrer in Sachen Flutopfer?
Reporter: "Als was für Spenden sind diese Spenden damals gekommen?"
Michaela Albrecht, Vorstand Tierschutzverein Delitzsch
"Für unsere Flutopfer, für unsere Tiere, die wir aufgenommen haben und aufnehmen."
Also eine neue Variante. Es seien Tiere aus Flutgebieten aufgenommen worden. Und weil man plötzlich so viele neue Untermieter versorgen musste, genehmigte das Arbeitsamt auch gleich zwei ABM-Stellen Die Begründung: Aus dem zerstörten Tierheim Eilenburg seien sämtliche Vierbeiner im trockenen Delitzsch/ Laue.
Tatsächlich kamen drei Hunde aus Eilenburg - für ganze 11 Tage. Denn dort hat man inzwischen eine Notunterkunft eingerichtet.
Waltraude Wolf, Leiterin Tierheim Eilenburg
"Ich weiß, dass es schwierig ist, Arbeitstellen, Arbeitskräfte zu haben. Aber jetzt auf Kosten von andern oder von irgendwelchen Falschaussagen - muss man jetzt sagen - sich da Leute zu holen, also ich finde es, na ja, unverschämt."
Na klar, auch für diese Falschmeldung will in Delitzsch/ Laue keiner verantwortlich sein.
Reporter
"Wie kann so etwas entstehen?"
Michaela Albrecht, Vorstand Tierschutzverein Delitzsch
"Wenn wir das wüssten, wären wir ein ganzes Stück weiter, wie das entstehen kann."
Vielleicht waren es letztendlich die Tiere selbst aus Delitzsch/ Laue, die die Falschmeldungen gestreut haben.
22.10.2002 | 22:58
Quelle:
Wenn ich mich nicht irre, hatten wir Delitzsch im Rahmen unserer Spendenauktion auch mal ins Auge gefasst. Na ja, schön sind solche Neidkampagnen nicht, aber der Kampf um Spendengelder wird halt immer härter.
Hochwasserspenden für trocknes Tierheim
Von Helmuth Frauendorfer
Hier, in Eilenburg, ist nichts mehr zu retten. Ein neues Tierheim muss gebaut werden. Doch zu der Verzweiflung über die Katastrophe kommt jetzt noch Wut.
Waltraude Wolf, Tierheimleiterin Eilenburg
"Wir haben es uns nicht ausgesucht, dass zu uns jetzt das Wasser so enorm gekommen ist. Und ich gönne auch jedem, dass Gelder kommen, aber nicht jetzt diese Flutgelder. Die sollen dort eingesetzt werden, wo es wirklich hart getroffen hat."
Von der Flut gar nicht betroffen war das Tierheim Laue, Ortsteil von Delitzsch, 50 km entfernt. Dennoch: Hier treffen Hochwasser-Spenden ein. In der Zeitschrift "Geliebte Katze" wurde die Meldung veröffentlicht, "dass das Katzenhaus vom Tierheim Delitzsch weggerissen wurde".
Dieses Katzenhaus jedoch könnte höchstens von einem Bagger weggerissen werden, weit und breit keine Elbe, keine Mulde.
Reporter
"Aber wie erklären Sie sich, das es zu der Meldung gekommen ist, dass das Katzenhaus weggerissen wurde?"
Gudrun Bernhardt, Leiterin Tierheim Delitzsch/ Laue
"Das kann ich mir nicht erklären, also von unserer Seite ist das nicht gekommen."
Doch die Spenden-Aufrufe fluten weiter. Auf der Internet-Seite der Bochumer Tierschützer ist zu lesen: "Das Tierheim in Delitzsch ... selber ist überflutet worden."
Auf mehreren Internet-Seite wird gesammelt. So heißt es, das Katzenhaus sei "ruiniert worden" - alles Erfindungen der Internet-Gestalter?
Dementiert wird erst mal nichts, denn mit den Meldungen kommen schließlich Hilfsgüter - für Flutopfer.
Statt eindeutig zu dementieren, wird einfach zurückgerudert. Jetzt heißt es, das Katzenhaus sei schließlich vom Regen betroffen, das Dach kaputt.
Reporter
"Ich will nicht, dass Katzen nasse Füße kriegen, ich bin voll dafür, dass ein Katzendach repariert werden soll. Aber das ist die Frage jetzt: Wenn ne Spende kommt, ob die gezielt für ein Dach ist oder ob das Spenden sind von Leuten, die Fluropfern helfen wollen. Und da sehe ich einen Unterschied."
Gudrun Bernhardt, Leiterin Tierheim Delitzsch/ Laue
"Wir auch. Wir auch. Und die Spenden, die angekommen sind, laut Vorstand, also bezieht sich alles aufs Dach und das ist nachweisbar."
Nachweisbar ist, dass sich Spender getäuscht fühlen. Beispiel: Ein Scheck über 7.500 Euro vom Bund gegen Missbrauch der Tiere - eindeutig zweckbestimmt, und zwar für Flutopfer.
Weiteres Beispiel: Eine Spende von 5000 Euro. Der Gönner ließ auf Rückfrage mitteilen, dass das Geld nach Eilenburg umgeleitet werden soll.
Die Delitzscher - Trittbrettfahrer in Sachen Flutopfer?
Reporter: "Als was für Spenden sind diese Spenden damals gekommen?"
Michaela Albrecht, Vorstand Tierschutzverein Delitzsch
"Für unsere Flutopfer, für unsere Tiere, die wir aufgenommen haben und aufnehmen."
Also eine neue Variante. Es seien Tiere aus Flutgebieten aufgenommen worden. Und weil man plötzlich so viele neue Untermieter versorgen musste, genehmigte das Arbeitsamt auch gleich zwei ABM-Stellen Die Begründung: Aus dem zerstörten Tierheim Eilenburg seien sämtliche Vierbeiner im trockenen Delitzsch/ Laue.
Tatsächlich kamen drei Hunde aus Eilenburg - für ganze 11 Tage. Denn dort hat man inzwischen eine Notunterkunft eingerichtet.
Waltraude Wolf, Leiterin Tierheim Eilenburg
"Ich weiß, dass es schwierig ist, Arbeitstellen, Arbeitskräfte zu haben. Aber jetzt auf Kosten von andern oder von irgendwelchen Falschaussagen - muss man jetzt sagen - sich da Leute zu holen, also ich finde es, na ja, unverschämt."
Na klar, auch für diese Falschmeldung will in Delitzsch/ Laue keiner verantwortlich sein.
Reporter
"Wie kann so etwas entstehen?"
Michaela Albrecht, Vorstand Tierschutzverein Delitzsch
"Wenn wir das wüssten, wären wir ein ganzes Stück weiter, wie das entstehen kann."
Vielleicht waren es letztendlich die Tiere selbst aus Delitzsch/ Laue, die die Falschmeldungen gestreut haben.
22.10.2002 | 22:58
Quelle:
Wenn ich mich nicht irre, hatten wir Delitzsch im Rahmen unserer Spendenauktion auch mal ins Auge gefasst. Na ja, schön sind solche Neidkampagnen nicht, aber der Kampf um Spendengelder wird halt immer härter.