Standard Bullterrier vs. Mini Bullterrier

MyEvilTwin · 16. September 2017

Sorry, dass ich schon gleich mit der nächsten Frage reinplatze. Vermutlich wurde sie auch schon mal diskutiert, allerdings frage ich mit dem Hintergrund, dass ich einen Bullterrier zu meinem doch recht zarten Chihuahua dazu holen möchte.
Mein kleiner Mann ist ja eher ein ruhiger Zeitgenosse und Hektik und Aufregung schätzt er nicht besonders. Klar, Welpen sind sowieso immer wuselig und wild, aber diese Zeit geht ja auch irgendwann mal vorbei.

So wie ich es gelesen und gehört habe, soll es ja so sein, dass die Minis ein bisschen mehr Terrier als Bull sind und terriermäßig auch mehr Temperament und mehr Hummeln im Hintern haben. Deshalb frage ich mich nun, ob nicht ein Standard doch die bessere Wahl wäre, sie sollen angeblich etwas ruhiger sein als die Minis. Dagegen spricht aber allerdings, dass die Standards doch wesentlich mehr an Masse mitbringen, was vielleicht auch nicht immer von Vorteil für meinen Chi wäre.
Auch wieder so ne schwierige Überlegung :gruebel:

Schöne Grüße
MET

Hi MyEvilTwin ... hast du hier schon mal geguckt?

Fact & Fiction · 16. September 2017

Den Umgang mit einem sehr viel kleineren und entsprechend leichteren Hundekumpel können alle Hunde lernen. Auch Grobmotoriker wie Bullterrier und Miniatur Bullterrier

Wenn ein Welpe zu so einem Winzling zieht, muss man sicher anfangs höllisch aufpassen. Ob MBT oder BT ist dann aber egal.

@Crabat ist DIE Fachfrau für die Kombi Wawa/MBT, sie kann dir dazu jede Menge berichten

MyEvilTwin · 16. September 2017

Prima, danke, vielleicht schreibt sie ja noch was dazu

Coony · 16. September 2017

Die Frage ob Miniature Bullterrier oder Bullterrier (ich hab gelernt, dass die Bulli-Leute, es gar nicht mögen, wenn man das "Standard" davor flanscht - ist ja auch richtig) hängt ja immer auch vom Wohnort ab. Der Bullterrier ist in Bayern ja ein Kat.2 Hund und muss daher einen Wesenstest machen/bestehen - beim Miniature Bullterrier ist man momentan ein wenig im rechtsfreien Raum, weil zu vermuten ist, dass einige Bundesländer dem Beispiel aus NRW folgen werden - sprich, wird der eigene Mini zu groß kann es zu Komplikationen kommen.
Insgesamt also keine guten Bullterrierzeiten.

DobiFraulein · 16. September 2017

Coony schrieb:
Insgesamt also keine guten Bullterrierzeiten.

wobei er in Bayern ja wenigstens nach dem Wesenstest als normaler Hund gehalten werden kann.
BW ist da noch deutlich bescheidener dran

Coony · 17. September 2017

DobiFraulein schrieb:
wobei er in Bayern ja wenigstens nach dem Wesenstest als normaler Hund gehalten werden kann.
BW ist da noch deutlich bescheidener dran

Na eigentlich ja auch nicht - was ist denn, wenn man den Test in Bayern nicht besteht? Seine "vermuteten Kampfhundeeigenschaften" hätte der Hund dann tatsächlich, wäre er dann ein Kat.1 Hund?
Ich weiß es nicht.

lektoratte · 17. September 2017

@DobiFraulein

Wieso - ich dachte, wenn der Hund den Wesenstest in BaWü besteht, gilt er auch als normaler Hund? :verwirrt:

DobiFraulein · 17. September 2017

lektoratte schrieb:
@DobiFraulein

Wieso - ich dachte, wenn der Hund den Wesenstest in BaWü besteht, gilt er auch als normaler Hund?

Ja, aber mit leinenpflicht, bis auf einige wenige Gebiete für die du Befreiung beantragen kannst.
Und wenn du zB Prüfungen laufen willst (zB BH, mit der du in einigen Orten die Steuer ermäßigt bekommst), geht das nur auf entsprechend eingezäunten Plätzen usw usf

lektoratte · 17. September 2017

Ah, ok. Das wusste ich noch nicht. Danke! :hallo:

Crabat · 17. September 2017

Ich glaube das ist zum einen charakterabhängig vom einzelnen Hund und zum anderen wirklich stark abhängig vom Management des Halters.
Ich kann für meinen Chi sagen, dass er Bullterrier eigentlich unmöglich fand. Das war wie einen Prof. Dr. Dr. an einen Tisch mit einem angetrunkenen Gerüstbauer zu setzen. Der Chihuahua liest Feuilleton und der Bulli ploppt sich das dritte Bier zur Sportschau auf.

Bullis sind sehr körperliche Hunde die eher grob kommunizieren und die meisten Chihuahuas bestehen auf ein respektvolles Miteinander und feine Körpersprache.
Wie man miteinander umgeht und auskommt können sie natürlich lernen, aber das müssen sie auch meistens und es flutscht nicht von allein.
Ein Bulliwelpe wird bei den Maßregelungen eines Chihuahuas nicht zu Kreuze kriechen (wie es zB wesentlich größere Gebrauchshunde bis jetzt noch immer getan haben). Das hat aber nichts mit der Größe zu tun.

Gemeinsames Spiel ist durchaus möglich, wobei ein Bulli mit einem Chihuahua nie so spielen wird, wie mit einem anderen Bulli. Hier mit einer Bullterrier Hündin (und ein recht S.exualisiertes Spiel

).

Cornelia T · 17. September 2017

Im Laufe der Jahre hab ich ja verschiedene Rassen gehalten oder in Pflege gehabt. Ich persönlich würde immer zwei “Gleiche“ halten.
Zwei Russell, zwei Dackel, zwei Galgos, zwei Bullis.....
Natürlich kann man in den meisten Fällen Hunde verschiedener Rasse aneinander gewöhnen.
Aber ich hab immer wieder erlebt, das das Verständnis untereinander viel besser ist wenn man Hunde gleicher Rasse oder zumindest mit gleichen Präferenzen miteinander vergesellschaftet.

MyEvilTwin · 17. September 2017

Was für ein wunderschönes Video! :love:

Ich danke dir dafür!
Ich finde, dass die Bullterrier Hündin extrem beherrscht spielt! Sie hat den Kleinen kein einziges Mal überrannt, hat ihn kaum berührt!
Bei meinem Chi kann ich es schwer einschätzen, er ist prinzipiell nicht so der Spieletyp, auch bei uns nicht. Er fordert auf, dann spielen wir 1-2 Minuten und das war's dann schon wieder. Mit Rüden spielt er gar nicht, da muss er ja immer den Macker raushängen lassen. Bei Hündinnen ist es etwas anders, wir haben z.B. im Nachbardorf eine JRT-Hündin, die einäugige Lucy, bei der lässt er seinen ganzen Charme spielen und mit der tobt er schon auch mal.
Ich denke auch, dass es sehr, sehr wichtig sein wird, dass wir ihm in der Welpenzeit seine Freiräume geben, eingreifen und den Welpen wegpflücken, wenn er zu aufdringlich wird und wir merken, dass der Chi die Schnauze voll hat.
Die Welpenzeit würde für jeden von uns anstrengend werden, aber am stressigsten vermutlich für unseren Ersthund. Die Frage ist dann halt nur, ob - wenn die Welpen- und Junghundezeit mal vorüber ist, nicht der Bullterrier die bessere Wahl wäre, weil der dann evtl. etwas gesetzter ist als ein Mini, der v'leicht Zeit seines Lebens extrem Hummeln im Hintern hat...? So rein von den charakterlichen Eigenschaften.

Crabat · 17. September 2017

MyEvilTwin schrieb:
Die Frage ist dann halt nur, ob - wenn die Welpen- und Junghundezeit mal vorüber ist, nicht der Bullterrier die bessere Wahl wäre, weil der dann evtl. etwas gesetzter ist als ein Mini, der v'leicht Zeit seines Lebens extrem Hummeln im Hintern hat...? So rein von den charakterlichen Eigenschaften.

Vielleicht. Allerdings muss Dir das Temperament ja auch gefallen. Was für einen Hund wünschst Du Dir?

MyEvilTwin · 17. September 2017

Ich wünsche mir schon eher einen ruhigeren Hund, da wir (mein Mann, unsere Tochter und ich) auch recht ruhige Menschen sind, unser Tagesablauf ist auch immer sehr aufgeräumt. Ich würde mir aber auch einen Hund wünschen, mit dem man Spaß haben, auch mal aufdrehen kann. Ich bin viel draußen, gehe mit meinem Wauz immer 1,5 Std, außerdem gehe ich 4-5x die Woche 10km joggen. Mein kleiner Mann ist total unsportlich, schnell laufen findet er voll doof. Es wäre schön, wenn der zukünftige Hund mich hier irgendwann mal begleiten könnte, wenn er dann ausgewachsen ist. Mein Chi ist zwar der brävste Hund, den man sich vorstellen kann, aber er hat das Temperament einer Schlaftablette :zzz:

Ich möchte mit einem Hund auch mal toben und mal richtig die Sau raus lassen können. Aber grundsätzlich, vom Gemüt her sollte er dann schon etwas ruhiger und gesetzter sein. Ich weiß nicht, wie ich das genau beschreiben soll, es hört sich grad eher so an, als ob es die eierlegende Wollmilchsau werden soll. So ist es aber nicht gemeint.
Wenn ich es kurz und knapp beschreiben sol: vom Grundcharakter her eher ruhig und gelassen, aber auch mal für Blödsinn und Herumtoben zu haben...

Crabat · 17. September 2017

Das hört sich dann für mich wirklich eher nach einem Bullterrier, als nach einem Mini an.
Es gibt zwar auch schlaftablettige Minis, aber da gibt es auch viele sehr sehr aufgedrehte Hunde. Ein "aufgeräumter" Tagesablauf hilft diesen Hunden zwar, Euch aber eher weniger

Die Sau raus lassen muss man eigentlich mit jedem Bulli (können).
Allerdings gibt es viele Bullterrier die Dir bei 10 Km Joggen den Vogel zeigen.

Meiner macht das liebend gern mit, er ist aber ein leichtes, langbeiniges Modell. Da gilt es dann sich mit Zuchtlinien auseinanderzusetzen, sonst wird das nichts mit dem joggen.

MyEvilTwin · 17. September 2017

Ich hatte auch schon den Verdacht, dass evtl. ein Bullterrier besser geeignet wäre, so rein vom Wesen her. Aber die sind ja schon relativ groß. Ich weiß nicht, ob ich so nen großen Hund an der Leine halten könnte, wenn der mal loslegt... Da hätte man es mit nem Mini schon etwas leichter.
Wenn es mit dem Joggen nix werden sollte isses auch nicht so schlimm, ein Mini ist ja auch kein Garant, dass es was wird. Es wäre halt nur ein Wunsch, aber man kann im Leben halt nicht immer alles haben und mir ist wichtiger, dass wir alle vom Temperament ein wenig zusammen passen.
Wegen Liste hab ich jetzt auch nicht so das Problem, ich geh mal davon aus, dass der Bulli den Wesentest bestehen würde. Bei uns hier in der Gemeinde sind sie recht liberal, die Hundesteuer kostet 30€, für den zweiten Hund 60€, und wenn ein Listi ein Negativzeugnis hat, kostet er den regulären Preis, also in meinem Fall dann die 60€.
Was mir eher Sorgen machen würde, ist, mit einem Listi in ne Welpengruppe reinzukommen... Viele reagieren da nicht so toll, könnte ich mir vorstellen...

Brille · 17. September 2017

MyEvilTwin schrieb:
... Ich weiß nicht, ob ich so nen großen Hund an der Leine halten könnte, wenn der mal loslegt... Da hätte man es mit nem Mini schon etwas leichter.
Wenn es mit dem Joggen nix werden sollte isses auch nicht so schlimm, ein Mini ist ja auch kein Garant, dass es was wird. Es wäre halt nur ein Wunsch, aber man kann im Leben halt nicht immer alles haben und mir ist wichtiger, dass wir alle vom Temperament ein wenig zusammen passen...
... Was mir eher Sorgen machen würde, ist, mit einem Listi in ne Welpengruppe reinzukommen... Viele reagieren da nicht so toll, könnte ich mir vorstellen...

Also zum "halten können" - absolut kein Problem, reine Erziehung

Da ich schon eine Weile Mehrhundehalter bin von auch mal ganz "bunten" Gruppen, hatte ich oft mehr Gewicht an der Leine als ich auf die Waage bringe und noch nie Probleme mit dem "halten".
Ich bin mit zwei Bullterriern gleichzeitig am Rad gefahren, joggen gewesen und Inliner gefahren (mit und ohne Leine, zwischen Schafen, an Hunde und Katzen vorbi ect ect)
Wobei nur Eine so richtig Spaß daran hatte - denn von den bisherigen 3 waren zwei Energiesparmodelle (Nummer 4 tendiert wohl auch dahin) und ein Vollblutterrier :gerissen:

Aber mitgemacht haben es Alle (sofern gesundheitlich möglich), liegt einzig an dir.

Zumindest die mittleren Zwei sind mit einem Kleinhund (6,5kg) aufgewachsen und haben diesen auch nicht kaputt gemacht - nicht mal der Panzer, der hat ganz dosiert gespielt.
Wichtig ist sicherlich auch dein Händling und wenn nötig auch eingreifen bzw "führen".
Garantieren kann dir keiner das nix passiert.
Unter den Bullis gab es schon die eine oder andere "Schramme" beim Spiel, da geht es schon recht rauh zur Sache.

Mit Welpenschule / Hundeschule hatten wir mit keinem der 4 Probleme, auch wenn manche anderen Hundebesitzer nicht begeistert sind.
Eine wirklich GUTE Welpenschule zu finden, könnte eher ein Problem sein.
Aber mit blöden Sprüchen, Anfeindungen und Diskriminierungen musst du überall rechnen, Bullterrier sind für die Allgemeinheit nicht nur Kampfhunde sondern auch hässlich :rolleyes:

Brille · 17. September 2017

Crabat schrieb:
Ich glaube das ist zum einen charakterabhängig vom einzelnen Hund und zum anderen wirklich stark abhängig vom Management des Halters.
Ich kann für meinen Chi sagen, dass er Bullterrier eigentlich unmöglich fand. Das war wie einen Prof. Dr. Dr. an einen Tisch mit einem angetrunkenen Gerüstbauer zu setzen. Der Chihuahua liest Feuilleton und der Bulli ploppt sich das dritte Bier zur Sportschau auf.
Bullis sind sehr körperliche Hunde die eher grob kommunizieren und die meisten Chihuahuas bestehen auf ein respektvolles Miteinander und feine Körpersprache.
Wie man miteinander umgeht und auskommt können sie natürlich lernen, aber das müssen sie auch meistens und es flutscht nicht von allein.
Ein Bulliwelpe wird bei den Maßregelungen eines Chihuahuas nicht zu Kreuze kriechen (wie es zB wesentlich größere Gebrauchshunde bis jetzt noch immer getan haben). Das hat aber nichts mit der Größe zu tun.

Gemeinsames Spiel ist durchaus möglich, wobei ein Bulli mit einem Chihuahua nie so spielen wird, wie mit einem anderen Bulli. Hier mit einer Bullterrier Hündin (und ein recht S.exualisiertes Spiel ).

dat Lischen... ich will das Video haben!

Ich hab nur das grad gefunden - da war Cleo ja sehr sanft.
Die Zwei haben aber auch richtig getobt.

MyEvilTwin · 17. September 2017

Cleo ist ein sehr schöner Bulli :love:

Auch die langbeinige Variante, oder?
Welche Züchter züchten denn aktuell die etwas sportlichen Bullis (gerne auch per PN, falls keine Namen im Forum genannt werden dürfen)?

Crabat · 17. September 2017

MyEvilTwin schrieb:
Welche Züchter züchten denn aktuell die etwas sportlichen Bullis (gerne auch per PN, falls keine Namen im Forum genannt werden dürfen)?

Nun...schwieriges Thema.

Für MICH: keiner. Es gibt dann und wann Verpaarungen die mehr zufällig eine sportlichere Variante einschlagen, oder wo die Genetik einfach von sich aus ein "Sportmodell" hervorbringt, ohne dass das geplant war. Aber da scheiden sich natürlich auch die Geister, was der eine als sportlich bezeichnet, usw.
Das halten an der Leine ist eigentlich kein Problem. "Groß" ist bei einer Bullterrierhündin ja immernoch kein wirklich großer Hund.

Standard Bullterrier vs. Mini Bullterrier

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