Datum: Sun, 18 Aug 2002 00:30:56 +0200
Von: "zergportal.de" <info@zergportal.de>
Betreff: Täter, Opfer, oder einfach nur ein Hund?
Täter, Opfer, oder einfach nur ein Hund?
Weidenau (Siegen Am Abend des 16.08.2002 informierte die Polizei den Bereitschaftsdienst des Tierheims: Ein Hund wäre dabei zu verbluten, er sei niedergestochen worden, nachdem er sich mit einem anderen Hund gebissen habe. Zwei Tierheimangestellte machten sich in Windeseile auf den Weg und waren etwa 20 Minuten nach dem Vorfall vor Ort.
Die Situation stellte sich folgendermaßen dar: Ein West-Highland-Terrier (Rüde, etwa 14 Jahre) stand umgeben von Herrchen, Frauchen Polizei und Passanten blutbeschmiert am Straßenrand; ein American Staffordshire Terrier (Rüde, etwa 9 Jahre) war einige Meter davon entfernt
an eine Laterne angebunden und lag in seiner eigenen Blutlache; niemand in seiner Nähe.
Das Tierheim-Personal fragte, welcher Hund schwere Verletzungen habe; die Umherstehenden zeigten alle auf den Staffordshire-Rüden. Dieser lag nun seit über 20 Minuten mit etwa 6-8 Messerstichen im Hals in seiner eigenen Blutlache, ohne das versucht wurde die Blutungen zu stoppen. Sofort gingen die Tierheimmitarbeiter auf das Tier zu und leinten ihn ab. Der Rüde machte einen ruhigen, gegenüber Menschen friedlichen Eindruck, so dass ihm ohne
weiteres ein Druckverband angelegt und er ins Fahrzeug verbracht werden konnte. Ein Maulkorb wurde wie bei jedem fremden, verletzten Hund
obligatorisch angelegt, jedoch unmittelbar wieder abgenommen als festgestellt wurde, dass der Hund durch seinen immensen Blutverlust mit dem
Tode kämpfte.
Ein Tierheimmitarbeiter verbrachte den Stafford-Rüden sofort in eine Tierarztpraxis, in welcher er stundenlang notoperiert wurde. Die Überlebenschancen standen nicht gut. ährenddessen untersuchte eine zweite Tierheimmitarbeiterin den West-Highland-Terrier vor Ort. Das Blut an seinem
Körper stammte größtenteils vom dem niedergestochenem American Stafford
Rüden. Es konnten zwei kleine Wunden unterhalb des Ohres festgestellt werden. Der Kontakt zu einer Tierarztklinik wurde hergestellt und die
Besitzer des West-Highland-Terriers mit ihrem Hund dort hingeschickt. Auf Anfrage bei der behandelnden Klinik bestätigte man, dass, nachdem das Blut des American Staffords von dem West-Highland-Terrier abgewaschen war, zwei
kleinere Verletzungen zu finden waren. Sie konnten ambulant und ohne Narkose
versorgt werden.
Da keine schwerwiegenden Bissverletzungen aufgetreten sind, handelte es sich
offensichtlich um das obligatorische Verhalten zweier fremden Rüden. Der West-Highland-Terrier habe sich nach Zeugenaussagen auf den Rücken gelegt, der American Staffordshire Terrier habe über ihm gestanden. Dies deutet auf ein normales arttypisches Hundeverhalten hin. Ein Verbeißen des
American-Staffordshire Rüden in dem deutlich kleineren Hund ist auszuschließen, da es dabei zu viel deutlicheren Bissverletzungen hätte kommen müssen. Das viele Blut an dem West-Highland-Terrier entstand, als der Besitzer des kleinern Hundes mit einem Klappmesser in dieser Situation
mehrfach und massiv auf den Hals des größeren Hundes eingestochen hat und das dabei austretende Blut auf den Westhighland-Terrier floss.
Das Leben des American Stafford konnte gerade eben noch gerettet werden. Selbst der Führer des Staffords hielt es nicht für notwendig die massiven Blutungen zu stoppen. Der Führer des Hundes war nicht der Besitzer, dieser befand sich im Urlaub.
War es nun Notwehr, oder Hysterie? Wie hätte sich die Situation entwickelt, hätte es sich nicht um einen American Stafford, sondern um einen Golden
Retriever gehandelt? Gab es tatsächlich keine andere Möglichkeit die Hunde zu trennen, zumal ein Verbeißen nicht stattgefunden hat? Und warum wurde dem beinahe verblutenden Hund nicht sofort geholfen? Der Stafford-Rüde ist nach unserem ersten Eindruck im Tierheim ein ganz normaler Hund - sonst nichts. Kein Mensch und kein Hund ist tatsächlich zu Schaden gekommen - außer ihm.
Ein paar Minuten länger ohne Hilfe und er hätte sein Leben gelassen. Der Halter des West-Highland-Terriers ist uns als friedfertig und besonnen
bekannt, umso weniger können wir die Geschehnisse verstehen. Die Hetzkampagne der vergangenen Jahre zeigt offenbar Erfolg: Selbst tierliebe Hundehalter wurden derart manipuliert, dass ein unvoreingenommener Umgang mit Hunden bestimmter Rassen nicht mehr möglich ist.
Tierschutzverein für Siegen u.U. e.V.
Jürgen Foß
Heidenbergstr. 80
57072 Siegen
<http://www.tierheim-siegen.de>
Tel: 0271/310620
Öffnungszeiten Tierheim:
Mo,Mi,Do: 15.00-18.00 Uhr, Sa: 10.00-12.00 Uhr
jeden ersten Sonntag im Monat: 15.00-17.00 Uhr
Von: "zergportal.de" <info@zergportal.de>
Betreff: Täter, Opfer, oder einfach nur ein Hund?
Täter, Opfer, oder einfach nur ein Hund?
Weidenau (Siegen Am Abend des 16.08.2002 informierte die Polizei den Bereitschaftsdienst des Tierheims: Ein Hund wäre dabei zu verbluten, er sei niedergestochen worden, nachdem er sich mit einem anderen Hund gebissen habe. Zwei Tierheimangestellte machten sich in Windeseile auf den Weg und waren etwa 20 Minuten nach dem Vorfall vor Ort.
Die Situation stellte sich folgendermaßen dar: Ein West-Highland-Terrier (Rüde, etwa 14 Jahre) stand umgeben von Herrchen, Frauchen Polizei und Passanten blutbeschmiert am Straßenrand; ein American Staffordshire Terrier (Rüde, etwa 9 Jahre) war einige Meter davon entfernt
an eine Laterne angebunden und lag in seiner eigenen Blutlache; niemand in seiner Nähe.
Das Tierheim-Personal fragte, welcher Hund schwere Verletzungen habe; die Umherstehenden zeigten alle auf den Staffordshire-Rüden. Dieser lag nun seit über 20 Minuten mit etwa 6-8 Messerstichen im Hals in seiner eigenen Blutlache, ohne das versucht wurde die Blutungen zu stoppen. Sofort gingen die Tierheimmitarbeiter auf das Tier zu und leinten ihn ab. Der Rüde machte einen ruhigen, gegenüber Menschen friedlichen Eindruck, so dass ihm ohne
weiteres ein Druckverband angelegt und er ins Fahrzeug verbracht werden konnte. Ein Maulkorb wurde wie bei jedem fremden, verletzten Hund
obligatorisch angelegt, jedoch unmittelbar wieder abgenommen als festgestellt wurde, dass der Hund durch seinen immensen Blutverlust mit dem
Tode kämpfte.
Ein Tierheimmitarbeiter verbrachte den Stafford-Rüden sofort in eine Tierarztpraxis, in welcher er stundenlang notoperiert wurde. Die Überlebenschancen standen nicht gut. ährenddessen untersuchte eine zweite Tierheimmitarbeiterin den West-Highland-Terrier vor Ort. Das Blut an seinem
Körper stammte größtenteils vom dem niedergestochenem American Stafford
Rüden. Es konnten zwei kleine Wunden unterhalb des Ohres festgestellt werden. Der Kontakt zu einer Tierarztklinik wurde hergestellt und die
Besitzer des West-Highland-Terriers mit ihrem Hund dort hingeschickt. Auf Anfrage bei der behandelnden Klinik bestätigte man, dass, nachdem das Blut des American Staffords von dem West-Highland-Terrier abgewaschen war, zwei
kleinere Verletzungen zu finden waren. Sie konnten ambulant und ohne Narkose
versorgt werden.
Da keine schwerwiegenden Bissverletzungen aufgetreten sind, handelte es sich
offensichtlich um das obligatorische Verhalten zweier fremden Rüden. Der West-Highland-Terrier habe sich nach Zeugenaussagen auf den Rücken gelegt, der American Staffordshire Terrier habe über ihm gestanden. Dies deutet auf ein normales arttypisches Hundeverhalten hin. Ein Verbeißen des
American-Staffordshire Rüden in dem deutlich kleineren Hund ist auszuschließen, da es dabei zu viel deutlicheren Bissverletzungen hätte kommen müssen. Das viele Blut an dem West-Highland-Terrier entstand, als der Besitzer des kleinern Hundes mit einem Klappmesser in dieser Situation
mehrfach und massiv auf den Hals des größeren Hundes eingestochen hat und das dabei austretende Blut auf den Westhighland-Terrier floss.
Das Leben des American Stafford konnte gerade eben noch gerettet werden. Selbst der Führer des Staffords hielt es nicht für notwendig die massiven Blutungen zu stoppen. Der Führer des Hundes war nicht der Besitzer, dieser befand sich im Urlaub.
War es nun Notwehr, oder Hysterie? Wie hätte sich die Situation entwickelt, hätte es sich nicht um einen American Stafford, sondern um einen Golden
Retriever gehandelt? Gab es tatsächlich keine andere Möglichkeit die Hunde zu trennen, zumal ein Verbeißen nicht stattgefunden hat? Und warum wurde dem beinahe verblutenden Hund nicht sofort geholfen? Der Stafford-Rüde ist nach unserem ersten Eindruck im Tierheim ein ganz normaler Hund - sonst nichts. Kein Mensch und kein Hund ist tatsächlich zu Schaden gekommen - außer ihm.
Ein paar Minuten länger ohne Hilfe und er hätte sein Leben gelassen. Der Halter des West-Highland-Terriers ist uns als friedfertig und besonnen
bekannt, umso weniger können wir die Geschehnisse verstehen. Die Hetzkampagne der vergangenen Jahre zeigt offenbar Erfolg: Selbst tierliebe Hundehalter wurden derart manipuliert, dass ein unvoreingenommener Umgang mit Hunden bestimmter Rassen nicht mehr möglich ist.
Tierschutzverein für Siegen u.U. e.V.
Jürgen Foß
Heidenbergstr. 80
57072 Siegen
<http://www.tierheim-siegen.de>
Tel: 0271/310620
Öffnungszeiten Tierheim:
Mo,Mi,Do: 15.00-18.00 Uhr, Sa: 10.00-12.00 Uhr
jeden ersten Sonntag im Monat: 15.00-17.00 Uhr