Wolfgang
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Stadt zieht 30 Hunde ein
Frankfurt (dpa/op) Bis zu 30 Kampfhunde will die Stadt Frankfurt in den nächsten Tagen ohne den vorgeschriebenen Wesenstest in Tierheime schicken. Diese "Zwangsmaßnahme gegen uneinsichtige Hundehalter" sei notwendig, um die Bevölkerung vor gefährlichen Vierbeinern zu schützen, teilte das Ordnungsamt gestern mit. Über die 30 Kampfhunde lägen bis heute keine Ergebnisse der Wesenstests vor, die Aggressivität und Gefährlichkeit der Tiere untersuchen.
In den Heimen sollen nun Sachverständige die Hunde prüfen. Bestehen sie den Wesenstest, sollen sie zur Weitervermittlung an Dritte freigegeben werden. Die jetzigen Halter hätten ihre Unzuverlässigkeit bewiesen, sagte der Abteilungsleiter im Ordnungsamt, Klaus Diekmann. Werde bei den Hunden eine Gefährlichkeit festgestellt, würden sie getötet. Nur so lasse sich die Bevölkerung umfassend schützen. Obwohl die Frist seit Monaten verstrichen sei, hätten die Hälfte der 400 dazu aufgeforderten Kampfhunde-Halter in Frankfurt keine vollständigen Unterlagen vorgelegt. Der Verzicht auf einen Wesenstest sei besonders gravierend.
Ergänzend dazu Frankfurter Rundschau,
Kampfhunde werden einkassiert
Ordnungsamt geht gegen uneinsichtige Hundehalter vor
Das Ordnungsamt geht gegen uneinsichtige Halter von gefährlichen Hunden vor, die sich nicht an die Vorschriften der Hunde-Verordnung halten. Mitarbeiter der Behörde stellen jetzt Tiere sicher, für die noch immer kein Wesenstest vorliegt.
Fünf Hunde seien bereits eingezogen worden, sagte Klaus Diekmann, Abteilungsleiter im Ordnungsamt. In maximal 30 Fällen werde die Behörde zu diesem Mittel greifen. Möglicherweise ergebe aber die Überprüfung vor Ort, dass der Halter verstorben oder verzogen oder der Hund abgegeben worden sei.
"Wir haben wirklich Langmut an den Tag gelegt", sagte Diekmann. Schließlich habe der Hessische Verwaltungsgerichtshof bereits im Oktober 2001 die Verordnung in wesentlichen Punkten bestätigt. Nun gelte es, "Flagge zu zeigen". Seit der rechtskräftigen Entscheidung des Gerichts ist unter anderem ein Wesenstest für gefährliche Hunde und eine Zuverlässigkeitsprüfung des Halters vorgesehen. Das Amt hat mittlerweile gut 400 Anträge bearbeitet. In knapp der Hälfte der Fälle sind die Unterlagen noch immer nicht vollständig. So liegt von 140 Haltern kein Sachkundenachweis vor. Auch sie bekommen demnächst Besuch vom Ordnungsamt. Mitarbeiter der Behörde werden ihnen eine Ablehnungsverfügung aushändigen. Es sei denn, sie können die fehlenden Unterlagen vorweisen. "Die Gefahr geht von beiden Seiten der Leine aus", begründet Diekmann die penible Überprüfung.
Bei der Wesensprüfung sind nur wenige Hunde durchgefallen. Seit August 2000, als die Verordnung in Kraft trat, wurden 14 Tiere von Amts wegen getötet. Die Zahl der Kampfhunde in Frankfurt geht nach Erkenntnissen der Behörde zurück. Im Frühjahr 2000 gab es 560 registrierte Tiere, nun liegt die offizielle Zahl bei gut 400. Diekmann schätzt, dass die Dunkelziffer relativ niedrig ist, da die Tiere nicht einfach versteckt werden können. vo