Spreewitz: Erneut toter Wolf aus Lausitzer Rudel gefunden

@lektoratte

Ich weiß das es eine Fachsprache ist, trotzdem finde ich sie nicht gut.
Und die Jäger früher haben ja aus anderen Gründen hauptsächlich gejagt. Das kann man mit heute nicht vergleichen.
Und natürlich war das meine Sicht der Dinge. Ich empfinde es nun mal als Polemik und schlimm wie die Jagd Sprache ist.
Ich weiß das du mich nicht angreifen wolltest, ich empfinde diese Sprache trotzdem als Hohn gegenüber lebenden Tieren. Ein Tier ist kein Stück, egal ob das als Menge oder whatever gemeint ist. Sorry.
Aber wie gesagt, das ist meine Sicht. Ich seh halt auch das eben wenn keine Hobby Jagd stattfindet, ein funktionierendes Miteinander gehen kann. Das der Wolf sich die Beute holt die er braucht, Rehwild etc. Und der Mensch eben nicht ständig regulierend eingreifen muss. Aber das kann man sich natürlich auch anders einreden.
 
  • 19. April 2024
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Hi Joki Staffi ... hast du hier schon mal geguckt?
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? Es geht im Link, den toubab gepostet hat, ja nicht darum, dass der Wolf auf ein Rehkitz geht, sondern auf die Begleitumstände.
Die Begleitumstände sind ja die, dass der Wolf dem Jäger seine Beute streitig machen wollte. Also direkte Konkurrenz um das Kitz. Warum der Jäger sich nicht mit der Ricke zufrieden gegeben hat, bleibt sein Geheimnis. Ob der Wolf schon vorher auf der Lauer lag, bleibt wohl auch ungeklärt.
 
Unabhängig von der "Sprache" des Artikels, finde ich auch das, was damit ausgedrückt wird, befremdlich. Da wurd von Beute streitig machen und "entwenden" geschrieben. Also doch wieder der Wolf als Konkurrent.

Btw Ich kenne einige Jäger. Keiner von denen spricht so. Mag vllt. auch daran liegen, dass der Artikel von einem Volontär geschrieben wurde. Ich habe früher (angesichts meines Alters wirklich früher) die Wild und Hund ab und zu gelesen. Da wurde nicht so geschrieben.

Und so ein bisschen was von Jägerlatein hat es schon. Ich stelle mir den Gastjäger gerade als alten Mann im Kreise seiner Enkel vor.. Opa, Opa erzähl doch nochmal die Geschichte, wie dir der Wolf das Stück Bockkitz entwendet hat :paladin:
 
Bei der Jagd ist sie auch sinnvoll. Und das schon erheblich länger als im Kfz-Fach. ;)

Die Jagd war mal ein durchaus gängiges Handwerk und hat daher natürlich ihre eigenen Begriffe, wie jedes andere Handwerk auch.

In der Seefahrt ist es ja auch nicht anders, und beim Bund (also, generell beim Militär) ebenso. (Auch da sind viele Begriffe übrigens alt und entsprechen in ihrer alltägliche Bedeutung nicht mehr dem modernen Sprachgebrauch.)

Ihr tut so, als sei Jagd schon immer nur ein Hobby für reiche Nichtstuer gewesen, die ihre niedrigsten Instinkte befriedigen müssen, und das hinter hübschen Worten verbergen, um die Normalbevölkerung zu täuschen. Oder so kommt es mir zumindest vor.

So ist es aber nicht gewesen.

Die Jäger heute lernen und benutzen diese Ausdrücke ebenso, wie Freizeitsegler die Ausdrücke benutzen, die von "echten" Seeleuten geprägt worden sind. Weil sich das über Jahrhunderte so entwickelt hat und immer noch so weitergegeben wird.

Und das bestimmt nicht nur, um euphemistisch zu sein, denn die meisten Jäger haben grundsätzlich kein Problem damit, ein Tier zu töten, wie viele Nutztierhalter auch. Die brauchen dafür nicht "euphemistisch" zu sein, weil es für sie gar nichts Schlimmes ist.

Ich verstehe auch jeden, der denkt, das sei ein normaler Zeitungsartikel, und dann beim Lesen Zustände kriegt. Denn es liest sich in der Tat nicht wie ein normaler Text - weil es kein normaler Text ist. Sondern ein Text für "Fachpublikum" bzw. eine Leserschaft, die die gewählten Worte auch versteht.

Etwas anders zu beschreiben, als man es "fachsprachlich" tut, ist aber übrigens gar nicht so einfach. Ich verdiene zB einen Teil meines Geldes, indem ich Texte, die zB von Ärzten verfasst wurden, von "Ärztisch" auf "auch von anderen Leuten zu verstehen" umschreibe. Die lesen sich in der Urfassung oft ähnlich seltsam. (Und nicht jeder gute Art/jede gute Ärztin ist auch ein guter Autor (oder Autorin) ;) )

Und wo ich persönlich grundsätzlich Plaque kriege, beim Lesen, sind Polizeiberichte. Die erfordern auch eine Sprache, die mir ganz unnatürlich vorkommt. Aber sicher ihren Sinn und Zweck hat, sonst würde sie so ja nicht verwendet.

Ich finde solche Sondersprachvarianten faszinierend - auch und gerade da, wo sie von der Alltagssprache abweichen.

Weil ich mich zB frage, wie es zu der Bedeutungsverschiebung auf den verschiedenen Sprachebenen kommt.

Also, wenn man mal das Beispiel "eine Kugel antragen" nimmt... dann spricht da für mich zB heraus, dass der Jäger auf das Wild schießt, aber eben keineswegs sicher ist (und nie sicher sein kann), dass er trifft. Er trägt die Kugel an, aber ob sie auch trifft, entscheidet nicht er und nicht die überwältigende Technik, sondern die Mächte des Schicksals. (So Freischütz-mäßig). Oder vielleicht sogar auf einer sehr alten, animistischen Ebene das Wild selbst.

Ich glaube, bis ins 19. Jahrhundert hinein war das angesichts der Qualität der Jagdwaffen auch häufig genau so. "antragen", hoffen, beten - und das Wild hatte eine faire Chance, davonzukommen.

Ein "Stück" ist einfach eine Mengenbezeichnung. Und zwar für die Einzahl eines Wortes, das im Singular vorkommt, aber viele Exemplare oder eine unzählbare Menge bzw. die Gesamtheit einer Gruppe bezeichnet.

Wild - Jagdbare Tiere, die im Wald leben. "ein Stück Wild" - ein bestimmtes Tier aus dieser Kategorie. Wie "ein Stück Vieh". Das ist ein einzelnes Tier. Im Gegensatz zu "Vieh", das immer eine Bezeichnung für eine Gruppe bvon verschiedenen Tieren ist. "Holz" - naja, Holz. "Ein Stück Holz" - ein bestimmtes Stück Holz. "Musik - Die Gesamtheit der Musik. Ein Musikstück - eine definierte Menge Musik mit einem Anfang und einem Ende". "Brot" - Essbares Getreideprodukt. ein Stück Brot" - eine konkrete Menge Brot. "Land" - "Grund und Boden". "ein Stück Land/ ein Grundstück - ein bestimmter, definierter Bereich."

Das kommt - ziemlich sicher - aus einer Zeit, in der Tier als unbeseelt galten. Also, als Sachen. Was ja noch gar nicht so lange her ist.

Aber es ist grammatikalisch korrekt. Es ist keine neuzeitliche Erfindung der Jäger, dass sie ein bestimmtes Tier der eine Gruppe bezeichnenden Kategorie "Wild" als "Stück" bezeichnen, "um eine Sache draus zu machen". Sondern das wird in unserer Sprache mehrheitlich bei vergleichbaren Begriffen so gemacht. Bei Tieren, Gegenständen und abstrakten Begriffen, und da in allen Fällen ohne Wertung.
Ein Holzstück ist nicht schlechter als Holz, ein Stück Wild ist nicht schlechter oder weniger wert als Wild und ein Grundstück nicht weniger wert als Grund.

Bei Menschen ist das allerdings tatsächlich anders. Da fallen mir für "Stück" nur abwertende, verächtliche Verwendungen ein.

Daraus allerdings zu schließen, dass der Jäger, der von einem Stück Wild spricht, das genauso empfindet, halte ich für nicht unbedingt haltbar. Weil es dort eben eine reguläre, wertfreie Verwendung gibt.

Möp... nun hab ich hier so lange gefaselt, dass ich glatt vergessen habe, den Hund zu lüften. Gute Nacht allerseits! :hallo:

Boah wat'n Vortrag.
Natürlich hast du in einigen Punkten Recht. Da jetzt im Einzelnen drauf einzugehen, ist mir aber zu anstrengend.
Eine Sache möchte ich doch kommentieren. Woher kommt das Antragen? Also Jagdhistorisch betrachtet. Jagd nach war nie gleich Jagd. Die Jagd ist wahrscheinlich so alt wie die Menschheit. Ich glaube nicht, dass Mammutjäger ihre Speere "angetragen" haben. Auch die normalen Menschen, die gejagt haben, um Nahrung zu bekommen, haben nichts angetragen. Ich weiß nicht, wo der tatsächliche Ursprung dieser Redewendung liegt, kann mir aber vorstellen, dass dieser in der Hobbyjagd von irgendwelchen Monarchen zu finden ist. Und ja, es ist eine Tatsache, dass viele gekrönte Häupter, Jagd als ein Hobby betrieben haben. Da wurde allerdings das Wild ihrer Majestät "angetragen" und nicht die Kugel dem Wild.
 
@Milu

Das stimmt - da wird eher das Wild angetragen - oder gleich der Monarch „zum Jagen getragen“ ! :mies:

Konkret weiß ich auch nicht, woher das „antragen” kommt. Ich wollte nur mal aufzeigen, dass die Assoziationen zu dem Wort auch ganz andere sein können. Nicht „müssen“. :hallo:
 
Unabhängig davon, dass der Ausdruck von Jägern gebraucht wird, stelle ich mir gerade einen Polizisten vor: "Hände hoch, oder ich trage Ihnen eine Kugel an!"
:lol:
 
Keine Ahnung.

Ich weiß, dass der zumindest in der theoretischen Ausbildung eine große Rolle spielt. (Oder zumindest früher spielte. Mein ehemals jagender Onkel ist über 80).

Die Absicht ist also auf jeden Fall vorhanden.

Aber zum „Respekt vor dem Wild“ gehört es zB auch, die richtige Munition zu verwenden, damit das Tier möglichst schnell verstirbt.

Oder das angeschossene Tier eben möglichst schnell nachzusuchen und ihm ein Ende zu machen, damit es nicht unnötig leidet.

Das versteht aber jemand, der infrage stellt, ob ein Mensch überhaupt ein Tier töten darf, ganz sicher nicht so und empfindet das uU wieder als „Hohn“.
 
Die Frage ob der Respekt heute noch vorhanden ist, stellen sich die meisten Jäger ständig, wenn die Leute sich das Massentierhaltefleisch reinstopfen, nicht wissen wie Fleisch schmeckt, wie man es zubereitet und was es kostet. ;)
Diese Frage bewegt also beide Seiten sehr.
 
Keine Ahnung.

Ich weiß, dass der zumindest in der theoretischen Ausbildung eine große Rolle spielt. (Oder zumindest früher spielte. Mein ehemals jagender Onkel ist über 80).

Die Absicht ist also auf jeden Fall vorhanden.

Aber zum „Respekt vor dem Wild“ gehört es zB auch, die richtige Munition zu verwenden, damit das Tier möglichst schnell verstirbt.

Oder das angeschossene Tier eben möglichst schnell nachzusuchen und ihm ein Ende zu machen, damit es nicht unnötig leidet.

Das versteht aber jemand, der infrage stellt, ob ein Mensch überhaupt ein Tier töten darf, ganz sicher nicht so und empfindet das uU wieder als „Hohn“.

Vielleicht ist es auch eine Frage nach der Jagdform.
Wenn einzelne Jäger meinetwegen auch in Gruppen dem Wild nachstellen, anhand von Fährten wissen, was Sie jagen und eben selbst eine gehörige Portion Kraft und Anstrengung aufwänden, kann ich noch einen gewissen Respekt nachvollziehen. Wenn ich aber zB Treibjagden sehe, bei denen das Wild kaum eine Chance hat, wo es in erster Linie um die schiere Anzahl des erlegten Wilds geht, hm...:kp:
Oder wenn Jäger Reste von Rehen, Damwild etc auslegen, um Wildschweine anzulocken. Passiert hier öfters und das ganz in der Nähe von einer ausgewiesenen Hundefreilauffläche. Dass dann öfters auch Hunde stiften gehen und mit ner Rehhufe zurückkommen, ist nicht nur mir ein Ärgernis.
 
Die Frage ob der Respekt heute noch vorhanden ist, stellen sich die meisten Jäger ständig, wenn die Leute sich das Massentierhaltefleisch reinstopfen, nicht wissen wie Fleisch schmeckt, wie man es zubereitet und was es kostet. ;)
Diese Frage bewegt also beide Seiten sehr.
Kann man miteinander verknüpfen, muss man aber nicht. Das Beispiel aus dem Link zeugt MMn nicht gerade von Respekt. Ricke und Kitz? War nichts anderes da? Musste unbedingt ein Jagderfolg her?
Edith sagt Sorry, ich schweife ab. Geht hier ja nicht um die Jagd an sich.
 
@Joki Staffi

Ich wollte dich ganz sicher nicht angreifen, indem ich dir in einigen Punkten widersprochen habe. :)

Ich verstehe ja auch durchaus dein Argument oder vielleicht deine Bedenken. Sprache formt einerseits das Denken und verrät andererseits auch unterschwellig eine Menge über die Kultur oder die Gesellschaft, in der sie entstanden ist.

Und ein Weltbild, das sagt, dass es völlig in Ordnung und überhaupt keine Frage ist, dass ein Mensch ein Tier zum Essen töten darf - und dieses zeigt, indem es neutrale, vielleicht sogar positive Ausdrücke für das Töten verwendet - das muss heute nicht mehr unbedingt gefallen.*

In der Tat ist diese Frage so grundsätzlich, dass sie vermutlich entscheidend dafür ist, wie jemand Jägersprache bewertet.

Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten, und drei Varianten der Ausprägung.

1) Man lehnt dieses "Vorrecht" des Menschen grundsätzlich ab. Idealerweise isst man selbst darum kein oder so gut wie kein Fleisch mehr.

2) Man findet es grundsätzlich in Ordnung, dass Menschen Tiere zu ihrem Nutzen verwenden und auch essen.

Daraus folgt a) die Tiere sind einem komplett egal, man sieht sie nur als lebende Rohstoffquelle und Essen oder denkt gar nicht so weit und "isst, was auf den Tisch kommt"
oder b) die Tiere sind einem nicht egal und man isst idealerweise nur Fleisch aus "guter Haltung" oder eben Wild.

Bei dir weiß ich, dass du viel näher an 1) liegst als zB ich.

Eine Sprache, die etwas transportiert, was du ablehnst, kann dir schlecht gefallen, egal wie alt sie ist. Und du wirst mit gutem Gewissen sagen, dass sie "nicht mehr zeitgemäß" ist.

Widersprochen habe ich dir nur in diesen beiden Punkten:

Du schriebst, Jägersprache sei keine Fachsprache. - Doch, ist sie! Und sie ist genau entstanden wie andere Fachsprachen auch.

Und du schriebst, sinngemäß, Jäger bräuchten keine Fachsprache. Doch, brauchen sie. Oder brauchten sie einst. Sonst wäre sie gar nicht entstanden!

Gefallen muss sie dir nicht. Überflüssig ist sie darum aber nicht unbedingt.

*"gefallen" ist übrigens ein Ausdruck aus einer anderen Fachsprache, der ein gutes Beispiel dafür ist, wie ein unterschiedlicher Blick auf den Tod die Wortwahl prägt.

Wo der Tod billigend in Kauf genommen und wenigstens als nicht vergebens angenommen werden soll, heißt es "im Krieg gefallen". Neutral "gestorben". Wo man betonen will, dass der Tod vorzeitig kam "ums Leben gekommen", und wo man betonen will, dass der Tod kein schöner war "verreckt".

Vermutlich ist letzteres im ersten oder zweiten Weltkrieg für sehr viele Soldaten am zutreffendsten gewesen. Trotzdem ist "gefallen", obschon eindeutig "euphemistisch", das erheblich respektvollere Wort.
 
@Joki Staffi

Ich wollte dich ganz sicher nicht angreifen, indem ich dir in einigen Punkten widersprochen habe. :)

Ich verstehe ja auch durchaus dein Argument oder vielleicht deine Bedenken. Sprache formt einerseits das Denken und verrät andererseits auch unterschwellig eine Menge über die Kultur oder die Gesellschaft, in der sie entstanden ist.

Und ein Weltbild, das sagt, dass es völlig in Ordnung und überhaupt keine Frage ist, dass ein Mensch ein Tier zum Essen töten darf - und dieses zeigt, indem es neutrale, vielleicht sogar positive Ausdrücke für das Töten verwendet - das muss heute nicht mehr unbedingt gefallen.*

In der Tat ist diese Frage so grundsätzlich, dass sie vermutlich entscheidend dafür ist, wie jemand Jägersprache bewertet.

Im Grunde gibt es nur zwei Möglichkeiten, und drei Varianten der Ausprägung.

1) Man lehnt dieses "Vorrecht" des Menschen grundsätzlich ab. Idealerweise isst man selbst darum kein oder so gut wie kein Fleisch mehr.

2) Man findet es grundsätzlich in Ordnung, dass Menschen Tiere zu ihrem Nutzen verwenden und auch essen.

Daraus folgt a) die Tiere sind einem komplett egal, man sieht sie nur als lebende Rohstoffquelle und Essen oder denkt gar nicht so weit und "isst, was auf den Tisch kommt"
oder b) die Tiere sind einem nicht egal und man isst idealerweise nur Fleisch aus "guter Haltung" oder eben Wild.

Bei dir weiß ich, dass du viel näher an 1) liegst als zB ich.

Eine Sprache, die etwas transportiert, was du ablehnst, kann dir schlecht gefallen, egal wie alt sie ist. Und du wirst mit gutem Gewissen sagen, dass sie "nicht mehr zeitgemäß" ist.

Widersprochen habe ich dir nur in diesen beiden Punkten:

Du schriebst, Jägersprache sei keine Fachsprache. - Doch, ist sie! Und sie ist genau entstanden wie andere Fachsprachen auch.

Und du schriebst, sinngemäß, Jäger bräuchten keine Fachsprache. Doch, brauchen sie. Oder brauchten sie einst. Sonst wäre sie gar nicht entstanden!

Gefallen muss sie dir nicht. Überflüssig ist sie darum aber nicht unbedingt.

*"gefallen" ist übrigens ein Ausdruck aus einer anderen Fachsprache, der ein gutes Beispiel dafür ist, wie ein unterschiedlicher Blick auf den Tod die Wortwahl prägt.

Wo der Tod billigend in Kauf genommen und wenigstens als nicht vergebens angenommen werden soll, heißt es "im Krieg gefallen". Neutral "gestorben". Wo man betonen will, dass der Tod vorzeitig kam "ums Leben gekommen", und wo man betonen will, dass der Tod kein schöner war "verreckt".

Vermutlich ist letzteres im ersten oder zweiten Weltkrieg für sehr viele Soldaten am zutreffendsten gewesen. Trotzdem ist "gefallen", obschon eindeutig "euphemistisch", das erheblich respektvollere Wort.

Wieder so ein langer Text, dem man kaum widersprechen kann.
Ein Punkt, der mir quer liegt, ist die Betrachtungsweise der Rolle des Menschen in der Natur.
Die Natur, der "Schöpfer", wer auch immer, hat es vorgesehen, dass bestimmte Arten von Lebewesen sich durch den Tod anderer ernähren. Da gehören auch wir Menschen dazu, wenn auch nicht zwingend, wie andere Arten. Rein biologisch sind wir auch nur Tiere, mit teilweise weiter entwickelten Bereichen unserer Körper (zB unser Gehirn). Es ist also natürlich, wenn wir töten. Das Töten anderer Lebewesen kann man dann auch neutral und wertfrei beschreiben.
 
Ein Punkt, der mir quer liegt, ist die Betrachtungsweise der Rolle des Menschen in der Natur.

Meine oder die von mir beschriebene?

Und natürlich kannst du mir widersprechen, warum denn nicht?

Es ist also natürlich, wenn wir töten. Das Töten anderer Lebewesen kann man dann auch neutral und wertfrei beschreiben.

Ja, kann man. Aber für den, der das Töten an sich für unmoralisch hält, wird schon eine neutrale Bezeichnung "beschönigend" sein. Das wollte ich sagen. Tut mir leid, wenn das untergegangen ist.
 
Meine oder die von mir beschriebene?

Und natürlich kannst du mir widersprechen, warum denn nicht?



Ja, kann man. Aber für den, der das Töten an sich für unmoralisch hält, wird schon eine neutrale Bezeichnung "beschönigend" sein. Das wollte ich sagen. Tut mir leid, wenn das untergegangen ist.

Quer liegt mir diese moralische Betrachtungsweise des Tötens, wenn es um Lebenserhaltung , manchmal auch darüber hinaus, geht. Moral an sich kennen nur wir Menschen, weshalb sich viele ja auch gerne über andere Arten erheben. Hat ja seine Berechtigung, nicht umsonst ist ein Mordmerkmal der "niedere Beweggrund".
Um jetzt aber wieder den Bogen zurück zum Thema zu finden, warum wird die Frage, warum Wölfe über ihren Bedarf hinaus töten, moralisch bewertet, indem teilweise von Massaker geredet wird? Und anders herum, warum beschönigen manche Menschen das Töten, wenn sie es ebenfalls über ihren lebenserhaltenden Bedarf tun?
 
Okay, verstehe.

Um jetzt aber wieder den Bogen zurück zum Thema zu finden, warum wird die Frage, warum Wölfe über ihren Bedarf hinaus töten, moralisch bewertet, indem teilweise von Massaker geredet wird?

Das ist eine gute Frage. Vermutlich, weil es sich mit der menschlichen Vorstellung von "bedarsfsgerecht" nicht verträgt, wenn ein Lebewesen eben deutlich mehr als das tut. Und man das irgendwie bewerten muss.

Was man ja auch durchaus kann: Für den betroffenenen Tierbesitzer, aber selbstredend auch für die gerissenen Tiere selbst ist das höchstgradig unerfreulich. Und entsprechend fällt dann die Bezeichnung aus.

Was man dennoch nicht kann, mMm, ist, dem Wolf "Bösartigkeit" oder "Blutgier" zu unterstellen. Fördern oder zulassen muss man so ein Verhalten trotzdem nicht.

Und anders herum, warum beschönigen manche Menschen das Töten, wenn sie es ebenfalls über ihren lebenserhaltenden Bedarf tun?

Hmmh - ich glaube, das hat nichts mit "über den Bedarf hinaus" zu tun.

Entweder, man beschönigt das Töten, man sieht es neutral, oder man tut beides nicht - unabhängig davon, wie viel man tötet.

In dem von dir beschriebenen Fall ist der Beweggrund vielleicht, dass der betreffende Mensch es latent unmoralisch findet, über den Bedarf hinaus zu töten, und eine Rechtfertigung vor sich selbst oder der Gesellschaft braucht.

Da ist aber halt auch die Frage, wo das "beschönigen" anfängt. Ist es beschönigend, wenn man die Wilddichte als zu hoch bezeichnet und damit den Abschuss von mehr Tieren rechtfertigt, als man selbst verzehren würde?

Oder da, wo man zB nicht sagt, man erschießt das Wild - sondern man "entnimmt" es? (seiner Umgebung)? - Man also ein neutrales, nichtssagendes Wort verwendet?
 
Wieder so ein langer Text, dem man kaum widersprechen kann.
Ein Punkt, der mir quer liegt, ist die Betrachtungsweise der Rolle des Menschen in der Natur.
Die Natur, der "Schöpfer", wer auch immer, hat es vorgesehen, dass bestimmte Arten von Lebewesen sich durch den Tod anderer ernähren. Da gehören auch wir Menschen dazu, wenn auch nicht zwingend, wie andere Arten. Rein biologisch sind wir auch nur Tiere, mit teilweise weiter entwickelten Bereichen unserer Körper (zB unser Gehirn). Es ist also natürlich, wenn wir töten. Das Töten anderer Lebewesen kann man dann auch neutral und wertfrei beschreiben.


Das ist so nicht mehr ganz korrekt.
Die Wissenschaft hat herausgefunden das wir eben nicht auf tierische Nahrung angewiesen sind und das zum Beispiel Gladiatoren damals sich hauptsächlich pflanzlich ernährt haben.
Also sagen wir so, Sammeln von Beeren etc. ist halt einfach deutlich aufwändiger, langwieriger wenn man damit eine Familie ernähren musste als wenn die Männer dann los zogen, ein großes Tier erlegten und damit eben länger und mehr Menschen satt wurden. So erklärt es sich die Wissenschaft.
Welche Wissenschaftler am Ende Recht haben, ist natürlich fraglich. Fakt ist, es wurden Knochen von Menschen ausgewertet und festgestellt das sie eben nicht die Fleischfresser waren die man bis dato dachte.

Johanna ihr Argument ist natürlich richtig mit der Massentierhaltung. Allerdings werden ja nicht alle Tiere gegessen die bei der Jagd erlegt werden wa;)
Und ich kann auch für uns eben sagen, Massentierhaltungs Produkte findet man in unserem Haushalt nicht.
 
Johanna ihr Argument ist natürlich richtig mit der Massentierhaltung. Allerdings werden ja nicht alle Tiere gegessen die bei der Jagd erlegt werden wa;)
Und ich kann auch für uns eben sagen, Massentierhaltungs Produkte findet man in unserem Haushalt nicht.
Nicht alle, aber die meisten. Der ursprüngliche Sinn der Jagd ist Nahrungsbeschaffung, das gilt auch für die Jagd auf Nahrungskonkurrenten.
Jetzt kann man wieder drüber sinnieren was Schuld „“ am Ungleichgewicht der Natur ist, Agrarlandschaft, Infrastruktur, Jagd...aber das ist müßig.
 
Das ist so nicht mehr ganz korrekt.
Die Wissenschaft hat herausgefunden das wir eben nicht auf tierische Nahrung angewiesen sind und das zum Beispiel Gladiatoren damals sich hauptsächlich pflanzlich ernährt haben.

Er hat ja geschrieben:

Die Natur, der "Schöpfer", wer auch immer, hat es vorgesehen, dass bestimmte Arten von Lebewesen sich durch den Tod anderer ernähren. Da gehören auch wir Menschen dazu, wenn auch nicht zwingend, wie andere Arten.

Und das ist korrekt. Und so ziemlich genau das, was du geschrieben hast.

Ob die Menschen sich von Fleisch ernähren mussten, hing dabei weniger von ihrem Stoffwechsel ab, als von ihrem Lebensraum. Fakt ist, dass sie es konnten. Und je nach Umgebung entschied sich damals eben, ob sie es mussten, oder nicht.

Die Aussage, es sei natürlich, dass wir töten, um zu essen, ist also korrekt.

Es entspricht dem urspünglich genetisch angelegten Verhalten des Menschen. Dieser ist darauf eingerichtet, es zu tun. Er kann Tiere erlegen, verspeisen und verdauen. Reine Pflanzenfresser können das nicht.

Es ist für uns als Allesfresser nur nicht unumgänglich, wenn genügend anderes Essen zur Verfügung steht.

*Sorry für die Klugscheißere* - :fuerdich: - *Ich krabbel jetzt mal wieder unter meinen Stein.*
 
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