Spielaufforderung oder Dominanz?

Hey Leute

folgende Situation: Wir sitzen, z.b. auf stuhl oder couch und sammy will spielen, wir aber nun grade mal nicht. Erst jammert sie ne weile, pfötelt abwechselnd, will unsere aufmerksamkeit erregen.
Reagieren wir dann nicht in ihrem sinne, legt sie erst ihre Pfoten auf den schoß oder setzt sich neben einen (auf couch), "krabbelt" dann mit den vorderpfoten an einem hoch, macht sich richtig lang, leckt uns am ohr und zwickt auch mal.

Jetzt bin ich mir nicht sicher, ist das ne aufforderung zum spiel, nur eben körperlicher oder wie soll ich das deuten???

Einige meinen, das lecken und zwicken am ohr sei reine zuneigung.
wenn es andem ist, fänd ich es auch nicht schlimm, wie sie so mit den vorderpfoten auf mir hockt, ist ja auch irgendwie kuschelig. , doof wär nur, wenn es ne kleine pöbelei wär und ich mach auch noch mit:baetsch:

Ich will auch nicht soviel hineininterpretieren, aber viell. kann mir einer von euch näheres dazu sagen???

naja ist vll Ansichtssache, aber ich find das schon recht dreist und auf die Art gibt es von mir auch keine Aufmerksamkeit, dafür gibt es eine Flugstunde runter vom Sofa. Ich möchte von meinen Hunden so zumindest nicht aufgefordert werden mich mit ihnen zu beschäftigen und deswegen habe ich diese Art der Kontaktaufnahme auch immer unterbunden.

Wenn du nicht spielen willst hat der Hund das zu aktzeptieren, schliesslich bist du der Boss, oder etwa nicht?

Für mich hört sich das jetzt nicht so dramatisch an - stehe aber natürlich nicht daneben. Es liest sich eher wie eine spielerische Art an, eure Aufmerksamkeit zu bekommen.
Ich würde das einfach ignorieren - irgendwann sollte sie dann eig. mitbekommen, dass da nüscht hilft.
Wenn das Zwicken schmerzhaft ist, natürlich eine andere Sache. Gibt aber auch Hunde, denen wurscht ist ob die Reaktion positiv oder negativ ist - hauptsache es kommt eine Reaktion.
Meine frühere Terrierdame hat in jungen Jahren auf die Art und Weise meinen Ohrstecker verschluckt... Hat sich aber auch von selbst gegeben und das Ohr ist noch dran
Meine jetzige Terrierin kaut auf den Ohren des großelterlichen Hundes rum als Spielaufforderung. Er findet das toll, ist danach aber etwas zugesäbert.

Geht ja nicht nur um Dramatik im Leben, ich hab das so gelesen, dass es die Menschen eben nicht toll finden und genau deswegen würde ich es auch unterbinden, nicht etwa weil ich befürchte, dass das Ohr beim nächsten Mal ab sein könnte, aber muss ja jeder selber wissen wie sehr er von seinem Hund terrorisiert werden möchte.

Ich finde, das ist wirklich ein schwieriges Thema. Wir haben das abends auch oft. Und es hilft zumindest bei einem der Hunde nichts, das zu unterbinden, er kommt immer und immer wieder. Je älter er wird, desto schlimmer wird das auch. Ich dachte ja, ältere Hunde spielen nicht mehr so, aber er will andauernd spielen und fordert uns ständig dazu auf. Er ist sehr penetrant. Ich habe schon eine Menge versucht, aber man kann ihn wegstoßen, ignorieren, leicht auf den Kopf klopfen, nichts hilft. Er dreht nur immer mehr auf.

Also, das zwicken ist nicht jetzt nicht schmerzhaft.

Was ich vergessen hab, zu sagen, wenn sie bei mir keine reaktion erntet, versucht sie das gleiche spiel bei meinem freund.
Ihn pöbelt sie zeitweise sogar direkt an-- gesprungener stoß mit pfote an sein bein (läßt sich schwer beschreiben)

In der HS haben wir bemerkt, wenn sie ihren willen nicht bekommt, neigt sammy schnell zu übersprungshandlungen, je nach Zielobjekt mehr oder weniger.
Ich nehme fast an, daß wir dieses "Weniger" nicht so wahrgenommen haben, sie es aber tat.
Ich will einfach vermeiden, daß ich solche handlungen fördere, sollte das zwicken auch dazu gehören.

Viell. habe ich meine frage auch schon selbst beantwortet...

Ich möchte von meinen Hunden so zumindest nicht aufgefordert werden mich mit ihnen zu beschäftigen und deswegen habe ich diese Art der Kontaktaufnahme auch immer unterbunden.

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@alphatierchen: stimmt, da hast du natürlich recht, das soll so nicht sein

Denk ich auch, der Hund muss lernen, dass es Grenzen gibt und man gewissen Situationen einfach aushalten muss. Es reicht wohl auch nicht, solche Handlungen nicht zu fördern, du musst sie unterbinden.

Was passiert denn wenn dein Mann sie auch ignoriert? Wobei ich verstehen kann, wenn man das nun nicht wirklich aussitzen möchte, wenn man so massiv angegangen wird. Sie sollte auf keinen Fall nochmal für solches Verhalten mit Aufmerksamkeit belohnt werden (Spiel oder eben "Kampf" in Ruhe gelassen zu werden, also wegschubsen, etc), im Zweifelsfall stabiler Haken in stabiler Wand, stabile Leine (bei Hunden die beissen ein leichte Kette) Möbel aus dem Radius des Hundes entfernen und wenn sie dieses Verhalten zeigt, den Hund kommentarlos anbinden und ignorieren bis sich das Verhalten legt (dauerte bei uns anfangs knapp 2 Stunden).

Ignorieren heißt wirklich nicht mit dem Pöppes angucken, weswegen es eventuell vorteilhaft ist eine Kette zu benutzen und alles wegzuräumen, denn je frustierter der Hund wird, desto extremer wird erstmal das Verhalten und die gewünschte Aufmerksamkeit zu erreichen, schreien, Leine beissen, Dinge zerstören, die man irgendwie erreichen kann, aber irgendwann gibt Hund doch auf und dann darf er wieder zu euch. Das ist hart, es ist nervig, aber es hilft und vor allem ist es recht einfach und die Lektion wichtig. Der Hund lernt, dass er eben nicht jede Situation kontrollieren kann, dass es Grenzen gibt.

@alphatierchen:

Also bei dieser "einfachen" pöbelei setzt sie sich dann im gewissen abstand hin und fängt an zu "erzählen", wobei die penetranz und lautstärke variiert. es ist dann immer sehr schwer, nicht hinzuschauen, weil sie ja dann bekommt, was sie will--unsere aufmerksamkeit.
Ich gebe zu, daß gelingt uns nicht immer.
Dann kommt dieses lecken und zwicken. Wieder weg, beobachten, wie und ob sich was tut. dann wird mein mann mit diesem sprung angepöbelt, so nach dem motto: "los beweg dich endlich, ich will spielen", bei mir hat sie das noch nicht gemacht. Sie läuft dann auch gleich wieder in "sichere" entfernung, sodaß er keine handhabe hat zu agieren, sie versucht ihn, sozusagen, auszukaspern.

In der HS haben wir dann die "schwere" Pöbelei gesehen, lt. HT die typischen Übersprungshandlungen. Sie wollte unbedingt in dieses wasserbecken und hat 1,5 h (jaaaaa, 1,5h) ununterbrochen gejault, gewinselt, regelrecht gemotzt, in die leine gebissen, versucht, der HT ins gesicht zu springen und und und

Den Tip mit dem Ignorieren werd ich auf jeden fall umsetzen...
wenn ich so recht überlege, gibt es einige situationen und handlungen, die einer ignoranz wert wären

Kurz gesagt:

Dominanz - nein. Penetranz: Ja.

alphatierchen schrieb:

Denk ich auch, der Hund muss lernen, dass es Grenzen gibt und man gewissen Situationen einfach aushalten muss. Es reicht wohl auch nicht, solche Handlungen nicht zu fördern, du musst sie unterbinden.

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Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Wobei ich nicht weiß, ob ich es "nur" ignorieren bzw. aussitzen würde, oder ob beiden Seiten mit einer kurzen, "unfreundlichen Ansage" nicht mehr gedient ist. Muss man halt ausprobieren, hängt vermutlich vom Grad der Penetranz des Hundes ab.

Ich würde das jedenfalls nicht mehr dulden, egal wie "nett" gemeint es ist, weil es erstens in dieser Form respektlos ist, und zweitens einfach nervt! (Die Prioritäten darf man auch gern umkehren! )

Schau doch mal hier rein, hier hatte jemand ein tendenziell ähnliches Problem...

http://forum.ksgemeinde.de/erziehung-verhalten/136693-hilfe-doberfrau-6-monate-jung-und-schon-der-pubertaet.html

konfetti schrieb:

@alphatierchen:

Also bei dieser "einfachen" pöbelei setzt sie sich dann im gewissen abstand hin und fängt an zu "erzählen", wobei die penetranz und lautstärke variiert. es ist dann immer sehr schwer, nicht hinzuschauen, weil sie ja dann bekommt, was sie will--unsere aufmerksamkeit.
Ich gebe zu, daß gelingt uns nicht immer.

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Ich würde es erst gar nicht soweit kommen lassen, dass sie zwickt:

Was wunderbar hilft, wenn Ignorieren nicht möglich ist (weil man automatisch hinschaut
Kommentarlos aufstehen und den Raum für 3 Minuten verlassen.
Wenn ihr das konsequent macht, sollte sie schnell lernen, dass sie mit ihrem Getue ganz allein da steht

Oh ja, erinnert mich nicht daran
Ist schon wesentlich besser geworden, aber wir müssen immer wieder aufpassen, was WIR tun, damit die Kleine nicht wieder unerwünschtes Verhalten zeigt...

Ich denke, das ist der wesentliche Ansatz - was tun wir, wie reagieren wir auf das Verhalten der Kleine - je nachdem, fährt sie relativ schnell wieder runter oder aber auch nicht...

Als Tipp vielleicht - ich tret mir inzwischen immer selbst in den Hintern, wenn was nicht so läuft, wie es soll. Wenn es knapp vor dem Eskalieren ist, denk ich nochmal über mein Verhalten nach, erkenne, dass ich sie wahrscheinlich grad selbst wieder hochpusche und versuche es anders.
Normalerweise schicke ich sie dann auf ihren Platz, und das hat sie erstaunlich schnell begriffen, dass sie dort dann auch bleiben soll.

Also gezwickt wird bei uns nicht, aber wenn sie spielen will dann kommt sich auch an und leckt an de Ohren - reibt sich an uns und stupst und an
Wenn wir drauf einsteigen dann toll - Party

Wenn ich klar und deutlich sage NEIN dann geht sich aber auch sofort wieder

Ich find das echt nicht so schlimm - sofern man es auch sofort stoppen kann - finde ich es in Ordnung dass auch unsere Kleine mal anfragen kann ob wir nicht Lust zum Spielen haben

Ronjas Frauchen schrieb:

Ich find das echt nicht so schlimm - sofern man es auch sofort stoppen kann - finde ich es in Ordnung dass auch unsere Kleine mal anfragen kann ob wir nicht Lust zum Spielen haben

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Ich denke, das fett markierte ist der wesentliche Punkt. Und das muss der ein oder andere Hund eben erst lernen... Bei uns funktioniert z.B. 'Schluss' als Abbruchkommando sehr gut. Hat sie aber ihre 5 Minuten uns gegenüber, fürht das zu einem Abbruch von max. 5 Sekunden und dann gehts grad noch stürmischer weiter, worüber ich mich dann aufrege, dann steigert sie sich weiter rein usw.

Wir haben dann damit angefangen, die Kleine in den Situationen auf ihren Platz zu schicken (geübt haben wir das in weniger aufgeregten Situationen) und ihr ein paar mal 'deutlich erklärt' dass wir dann auch wollen, dass sie auf ihrem Platz bleibt.
Das ist im Moment die beste Möglichkeit, sie wieder runterzufahren...
....aber das ist bestimmt nicht allgemein gültig - man muss rausfinden, was beim eigenen Hund am besten funktioniert.

Wir sind inzwischen auch soweit, dass wir uns auf Spieleaufforderungen der Kleinen auch mal einlassen können, und beim nächsten Mal lässt sie sich trotzdem wieder wegschicken...

Lotte kommt genauso an wenn sie geschmust werden will , manchmal lasse ich sie mit der Masche durchkommen , wenn ich nicht will kommt ein - Nein geh ab - manchmal setzt sie sich dann nur einen Meter weiter hin und fordert mit permanentem angucken weiter auf . Entweder ignoriere ich das und sie legt sich an genau der Stelle wo sie sitzt hin oder ich werde deutlicher und erhebe mich kurz - dann geht sie weg und legt sich irgendwo anders hin .