Sind Rassehunde wirklich so gesund wie Mischlinge?

Alternativ könnte man auch versuchen, anhand der DNA festzustellen, ob Zahmheit und Farben auf dem gleichen Allel liegen, was aber anhand der Ergebnisse schon aufschlussreich ist.
Es gibt dazu eine These: alle Domestikationsmerkmale entstehen durch eine Veränderung der Migration der Zellen aus der Neuralleiste. Das bewirkt Veränderungen im Bereich der Stressresistenz/Zahmheit/verminderte Aggression (weniger Cortisol, mehr Serotonin) durch leichte Veränderungen der Nebennierenrinde und legt damit den Grundstein für die Domestikationsfähigkeit.
Aus der Neuralleiste wandern aber uA auch die Stammzellen ab, die zu Pigmentzellen und Knorpelzellen (zB Ohrenform!) werden.
Was erklären würde, warum Belyaevs Füchse schon nach wenigen Generationen recht bunt und zT Schlappohrig wurden, obwohl nur auf Zahmheit selektiert wurde.
 
  • 28. März 2024
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Hi Dunni ... hast du hier schon mal geguckt?
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Es gibt dazu eine These: alle Domestikationsmerkmale entstehen durch eine Veränderung der Migration der Zellen aus der Neuralleiste. Das bewirkt Veränderungen im Bereich der Stressresistenz/Zahmheit/verminderte Aggression (weniger Cortisol, mehr Serotonin) durch leichte Veränderungen der Nebennierenrinde und legt damit den Grundstein für die Domestikationsfähigkeit.
Aus der Neuralleiste wandern aber uA auch die Stammzellen ab, die zu Pigmentzellen und Knorpelzellen (zB Ohrenform!) werden.
Was erklären würde, warum Belyaevs Füchse schon nach wenigen Generationen recht bunt und zT Schlappohrig wurden, obwohl nur auf Zahmheit selektiert wurde.

Danke fürs genauere Ausführen. Die These klingt ja schlüssig. An und für sich liegt die Beweislage schon bei den Füchsen, nur will mir der Zusammenhang zur Inzucht nicht wirklich aufgehen.
 
ch hab scheinbar heute das Nervenkostüm eines schokofarbenen Hundes
:eek: *unfreundlich* :motz::sarkasmus:

@Leschwa mein Hund ist übrigens krank. Eine Krankheit, von der es Mutmaßungen gibt, dass sie unbewusst aufgrund der Selektion nach Eigenschaften, nicht aufgrund der Selektion nach Optik gefördert wurde.

Du willst in deiner heilen :gaensefueßchen: Welt in die Natur eingreifen, genau wie der Mensch in die Natur eingegriffen hat, als er mit der Rassehundezucht begonnen hatte.
Und wann immer der Mensch in die Natur eingreift, kommt es zu Folgen, die noch gar nicht abzusehen sind
 
Mal ein Bogenschlag zum Menschen und der Sache mit der Größe der Gründerpopulation:
 
Wie gesagt, von der Zucht selber habe ich zu wenig Ahnung, aber rein theoretisch müsste das doch mit genügend Planung, Zeit und Geld machbar sein?

Na wenn das mal kein Ansporn ist, sich mit dem Thema intensiver auseinanderzusetzen.
Dann wirst du die Unterschiede zwischen Inzucht, Inzestzucht und Linienzucht mit ihren Nach-/Vorteilen und Nutzen in der Hundezucht kennen.
Gerne auch kritische Stimmen dazu, das Thema ist sehr vielfältig.
 
Wenn man das konsequent so durchziehen würde und nur Mischlinge mit Mischlingen verpaart, dann sind wir irgendwann beim deutschen Einheitsparia... neee...

Ich mag Mischlinge, habe selbst welche, aber ich möchte auf die Vielfalt der Rassehunde nicht verzichten.
Mir ist auch die Optik nicht unwichtig und wenn ich einen Windhund möchte, dann möchte ich nicht irgendwas entfernt windhundähnlich durchgemixtes (sowas hab ich allerdings auch - man erkennt den Windhund, aber das ist auch alles), das einen windhundähnlichen Charakter hat, sondern dann möchte ich einen echten Windhund, der sich benimmt wie ein echter Windhund und der aussieht wie ein echter Windhund.

Ich möchte z.B. meine italienischen Windspiele auf gar keinen Fall mehr missen... und gerade solche speziellen Rassen würden doch in so einem Multimixvermehrer-Einheitsbrei echt untergehen. Windhunde sind im allgemeinen übrigens recht langlebig und auch recht lange fit, 14 bis 16 Jahre sind für einen Galgo z.B. nicht ungewöhnlich. Und es sind teils sehr, sehr alte Rassen.

Gruß
tessa
 
Windhunde wie der azawakh sind durch geografische isolation entstanden...
 
:eek: *unfreundlich* :motz::sarkasmus:

@Leschwa mein Hund ist übrigens krank. Eine Krankheit, von der es Mutmaßungen gibt, dass sie unbewusst aufgrund der Selektion nach Eigenschaften, nicht aufgrund der Selektion nach Optik gefördert wurde.

Du willst in deiner heilen :gaensefueßchen: Welt in die Natur eingreifen, genau wie der Mensch in die Natur eingegriffen hat, als er mit der Rassehundezucht begonnen hatte.
Und wann immer der Mensch in die Natur eingreift, kommt es zu Folgen, die noch gar nicht abzusehen sind

Also mal im Ernst, kann hier wirklich keiner mal den Mund aufmachen und sagen, was genau ihn stört? Stattdessen so kindische Sticheleien und Rudelverhalten, als wären wir alle noch in der Schule. Ich hoffe, euch ist klar, dass es nicht gesund sein kann, nicht den Mund aufzumachen und Klartext zu reden.

Ich glaube wirklich, man kann hier nicht zwischen Theorie und Umsetzung unterscheiden. Dass das alles nicht umsetzbar ist, ist mir klar. Man kann doch aber trotzdem darüber diskutieren, ob so etwas nun der Population der Hunde grundsätzlich gut tun würde, oder nicht.
 
Die These klingt ja schlüssig, auch wenn ich nicht weiß, ob das genetisch jetzt erforscht und nachgewiesen wurde, oder nicht.
Ich bin kein Wissenschaftler und kann das deshalb nur so weiter geben, nicht auf den Wahrheitsgehalt überprüfen.
Genetisch Nachweisen lässt sich das aber denke ich nicht so einfach. Nachweisbar ist, dass die Stammzellen für Merkmale die typische Domestikationsmerkmale zeigen, aus der Neuralleiste stammen. Der Rest ist (erstmal) eine These, zumal alles was wir aktuell zu wissen meinen, in ein paar Jahren auch schon wieder überholt sein kann.
 
Also mal im Ernst, kann hier wirklich keiner mal den Mund aufmachen und sagen, was genau ihn stört? Stattdessen so kindische Sticheleien und Rudelverhalten, als wären wir alle noch in der Schule. Ich hoffe, euch ist klar, dass es nicht gesund sein kann, nicht den Mund aufzumachen und Klartext zu reden.

Ich glaube wirklich, man kann hier nicht zwischen Theorie und Umsetzung unterscheiden. Dass das alles nicht umsetzbar ist, ist mir klar. Man kann doch aber trotzdem darüber diskutieren, ob so etwas nun der Population der Hunde grundsätzlich gut tun würde, oder nicht.
Was an meinem Post findest du kindisch?
Das unfreundlich galt crabat und nicht dir
 
Wenn man das konsequent so durchziehen würde und nur Mischlinge mit Mischlingen verpaart, dann sind wir irgendwann beim deutschen Einheitsparia... neee...

Ich mag Mischlinge, habe selbst welche, aber ich möchte auf die Vielfalt der Rassehunde nicht verzichten.
Mir ist auch die Optik nicht unwichtig und wenn ich einen Windhund möchte, dann möchte ich nicht irgendwas entfernt windhundähnlich durchgemixtes (sowas hab ich allerdings auch - man erkennt den Windhund, aber das ist auch alles), das einen windhundähnlichen Charakter hat, sondern dann möchte ich einen echten Windhund, der sich benimmt wie ein echter Windhund und der aussieht wie ein echter Windhund.

Ich möchte z.B. meine italienischen Windspiele auf gar keinen Fall mehr missen... und gerade solche speziellen Rassen würden doch in so einem Multimixvermehrer-Einheitsbrei echt untergehen. Windhunde sind im allgemeinen übrigens recht langlebig und auch recht lange fit, 14 bis 16 Jahre sind für einen Galgo z.B. nicht ungewöhnlich. Und es sind teils sehr, sehr alte Rassen.

Gruß
tessa


Ich frage mich, ob diese Parias auch entstehen würden, wenn es zu einer kontrollierten Zucht käme und die Tiere sich nicht kreuz und quer mischen, ohne irgendwelche Charaktereigenschaften sonderlich zu selektieren. Selbst wenn würde ich es immer noch okay finden, aber das ist wahrscheinlich Ansichtssache.

Angenommen du züchtest nur auf Sichtjäger (also Eigenschaft, nicht Aussehen), würde das Tier zwangsläufig irgendwann ein Windhund werden, so sind die Tiere ja meines Wissens auch entstanden. Solange man aber weiterhin auf Gesundheit und Charakter, beziehungsweise Leistung züchtet und nicht auf phänotypischen Rassestandard, dürfte man dennoch gesündere Tiere bekommen, als andersherum. Dann hättest du eben einen Hund des Windhundeschlages und nicht einer bestimmten Rasse.
 
Und genau das würde mich extrem stören.
Ich habe hier Sichtjäger, 8 Stück. Davon sind 5 Windhunde und 3 Mischlinge, davon 2 ohne Windhundbeteiligung.
Das Verpaaren von Sichtjägern gibt Sichtjäger, aber keine Windhunde!
Ich habe verschiedene Windhundrassen und jede unterscheidet sich deutlich von der anderen und genau das macht sie aus. Genau das. Ein Windspiel ist kein Galgo und ein Galgo ist kein Greyhound und ein Greyhound ist kein Podenco.
Der deutsche Einheitsmischling würde mich stören. Und zwar gravierend.
Man muss sich nur mal die gut durchgemixten Ostblock-Mixe anschauen, denen sieht man auch sofort an, wo sie her kommen... das ist ein Einheitsbrei, klar, die unterscheiden sich minimal in der Farbe, im Fell, in der Größe - aber im Grunde genommen ist das eine Suppe.
Und ich denke nicht, dass es sinnvoll wäre, die Rassevielfalt durch einen Einheitshund zu ersetzen.

Gruß
tessa
 
Was an meinem Post findest du kindisch?
Das unfreundlich galt crabat und nicht dir

Ja tut mir leid, habe mich allgemein auch über anderes mit aufgeregt und da ist wohl der Frust mit mir durchgegangen. Mich macht es generell wütend, wenn gestichelt wird, muss gar nicht gegen mich sein.
 
Ich bin kein Wissenschaftler und kann das deshalb nur so weiter geben, nicht auf den Wahrheitsgehalt überprüfen.
Genetisch Nachweisen lässt sich das aber denke ich nicht so einfach. Nachweisbar ist, dass die Stammzellen für Merkmale die typische Domestikationsmerkmale zeigen, aus der Neuralleiste stammen. Der Rest ist (erstmal) eine These, zumal alles was wir aktuell zu wissen meinen, in ein paar Jahren auch schon wieder überholt sein kann.


Da bin ich mit dir einer Meinung. Trotzdem finde ich, dass das schon etwas ist, womit man arbeiten kann, solange man kein Einstein und Genetiker ist.
 
Tessa, ein schneller Sichtjäger, der auf Leistung gezüchtet wird, wäre dann doch immer noch ein Windhund? Oder wurden die Tiere durch Zucht nach Aussehen noch so sehr verändert, dass sie der ursprünglichen Rasse nicht mehr sonderlich ähnlich sind? Es würde ja schon reichen, wenn man bei den Tieren auch Schlappohren und Stehohren zulassen würde, vielleicht andere Fellstrukturen. Schon das wäre ein guter Kompromiss, wenn es um die Erweiterung des Genpools geht. Dann könnte man vielseitigere Einkreuzungen vornehmen.
 
Hier in westafrika wird nach karakter ausgelesen, und zwar folgendermassen, ein hund der beisst... wird totgeschlagen, ein hund der vieh killt, wird totgeschlagen. Das aussehen juckt kein mensch, sie sind alle in etwa gleich gross, und sehen in etwa gleich aus.
 
Zur Ausgangsfrage: Ich persönlich halte die Rassehundezucht nicht für unnötig oder überholt.
Es gibt auch schon erste Rassezuchtvereine, die Zuchtstrategien mit Hilfe von Populationsgenetikern ausarbeiten, um die genetische Vielfalt hoch genug für eine dauerhaft stabile Population zu halten. Gentests für rezessiv vererbte Krankheiten helfen dabei natürlich - bei multifaktorellen, nicht an einem Gen festzumachenden Erkrankungen wie der HD (die ja auch bei Mischlingen nicht selten auftritt) bisher aber nicht.
Zuchtvorschriften wie die Begrenzung der gezeugten Würfe/Nachkommen je Rüde und auch Hündin, einen hohen Ahnenverlustkoeffizienten halte ich für wichtig und hoffentlich im Kommen. Auch sorgfältig geplanten Einkreuzungsprojekten wie dem LUA-Dalmatiner stehe ich positiv gegenüber. Manche Rassen halte ich auch simpel für zu kaputt um weiter zu bestehen.
Die Rassen mit all ihren Vorteilen deshalb abschaffen zu wollen, würde mir aber nicht in den Sinn kommen.

Der gesundheitlich kaputteste Hund, den ich jemals daheim hatte, war übrigens ein gut durchgemixter Straßenhund aus Bulgarien.
 
Hier in westafrika wird nach karakter ausgelesen, und zwar folgendermassen, ein hund der beisst... wird totgeschlagen, ein hund der vieh killt, wird totgeschlagen. Das aussehen juckt kein mensch, sie sind alle in etwa gleich gross, und sehen in etwa gleich aus.

Werden die Hunde bei euch auch zur Jagd eingesetzt? Zum Wachen? Zum Hüten? Oder holt man sich dafür wieder einen anderen Hund? Haben die Afrikaner eine ähnliche Auffassung von Hundehaltung wie in Deutschland? Ich war nie da, ich kenne nur das, was ich so in Videos sehe, aber für mich machte es den Eindruck, dass viele dieser Tiere elendig auf der Straße leben, oder den ganzen Tag am Hof an der Kette hängen. Bestimmt gibt es auch viele Tiere, die gut umsorgt werden, das will ich nicht abstreiten.
 
Tessa, ein schneller Sichtjäger, der auf Leistung gezüchtet wird, wäre dann doch immer noch ein Windhund? Oder wurden die Tiere durch Zucht nach Aussehen noch so sehr verändert, dass sie der ursprünglichen Rasse nicht mehr sonderlich ähnlich sind? Es würde ja schon reichen, wenn man bei den Tieren auch Schlappohren und Stehohren zulassen würde, vielleicht andere Fellstrukturen. Schon das wäre ein guter Kompromiss, wenn es um die Erweiterung des Genpools geht. Dann könnte man vielseitigere Einkreuzungen vornehmen.

Hm, beim Galgo sind alle Farben erlaubt, Kurzhaar und Rauhhaar, Rosenohren, es kommen auch Schlapp- und Stehohren vor... was soll man da einkreuzen. Und Schau Dir die Pharaonenhunde an, die Rasse findest Du schon als Statuetten in den Ägyptischen Pyramiden. Also wenn das der ursprünglichen Rasse nicht ähnlich ist, weiß ich´s auch nicht.

Gruß
tessa
 
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