Selbstbestimmungsrecht?!

Private Joker

20 Jahre Mitglied
Hi,

ich bin in einem anderen Forum auf einen Artikel der „Zeit“ gestoßen.



In erster Linie geht es um das Waffenrecht, das wird hier kaum einen Interessieren bzw. ist die Tendenz eher zur Verschärfung.


Aber ich möchte einen Satz, der mir aufgefallen ist, mal zur Diskussion stellen:

Die Rufe nach dem Selbstbestimmungsrecht des Bürgers sind glücklicherweise hierzulande nahezu verstummt.

Steht am Anfang von Teil 2 und ich war, zugegebenerweise, schon überraschet so was zu lesen.

Ist das wirklich so?

und „glücklicherweise“?

wenn schon keine Demokratie, welche Regierungsform hätte die Frau Autorin (die User hier, stellvertretend) den gerne?



Noch mal ausdrücklich: mir geht es um den Fakt der Selbstbestimmung, nicht um die restlichen Klischees die falsch bleiben, auch wenn sie noch so oft wiederholt werden.
 
  • 20. April 2024
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Hi Private Joker ... hast du hier schon mal geguckt?
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Tja, ich muss ihr Recht geben, wenn ich auch das "glücklicherweise" definitiv streichen muss:
Das Recht auf Selbstbestimmung schrumpft in sich zusammen und der Wunsch danach ebenso. Diskussionen über verschärfte Sicherheitsgesetzte sind ja nun schon ein alter Schuh, die neueste Diskussion über die Onlinedurchsuchungen zeigt aber die allgemeine Tendenz wieder.
Da werden Stimmen laut, die sagen: Ich habe nichts zu verbergen, es stört mich nicht. Und das allgemein typische: Wenn dadurch Terroranschläge verhindert werden können, find ich es gut!

Das ist ein altes Spiel, wir geben langsam unsere Freiheiten auf, weil wir "Schlimmeres" verhindert sehen wollen. Die selbe Argumentation gab es schon damals, als die RAF noch existierte. Es wurden ein Haufen gruseliger Gesetze eingeführt (129a, die Billigung der Isohaft usw), die heute legitim und normal sind, weil "Schlimmeres verhindert werden sollte". Und kaum eineR wehrt sich dagegen.

Und mal ganz ehrlich: Ich selbst kenne genug Möglichkeiten, einen Computer so zu sichern, dass bei einer Durchsuchung desselben nichts zu finden ist. Die Onlinedurchsuchungen sind ja vielleicht neu, reguläre Beschlagnahmungen und Durchsuchungen eines Computers nicht und somit werden auch potentielle "TerroristInnen" fähig und clever genug sien, ihren Computer so zu schützen, dass darauf kein Beweismaterial zu finden ist. Teile der Festplatte verschlüsseln, Daten sicher löschen und oft genug überschreiben, belastendes Material verschlüsseln und am besten nicht auf der Festplatte speichern, mit Betriebsystemen arbeiten, die über CDs laufen und nur mit dem Arbeitsspeicher arbeiten usw- mal ganz ehrlich, das sind bekannte Tricks, die ich sofort anwenden würde, würde ich nicht wollen, dass auf meinem Computer etwas gefunden wird.
Dh meiner Meinung nach hinkt das Argument, die Durchsuchungen sollen Terroranschläge verhindern, denn wer soetwas plant ist auch fähig, seinen Computer adäquat zu schützen.
Aber es wird abgenickt, ebenso wie damals mit dem "großen Lauschangriff".

Also, ich muss der Autorin Recht geben: Der Wunsch nach Selbstbestimmung sinkt und viele lassen sich meiner Meinung nach einlullen von Horrorszenarien, um so Stück für Stück ihre Freiheit aufzugeben.

Frustrierte Grüße
Sina
 
oh oh, ihr sprecht mir aus der Seele...

dieses Thema brennt mir auf der Seele,

w er den Treat zur Entlassung von Brigitte Monhaupt gelesen hat, der bekommt unwillkürlich Angst wie leicht und schnell Rechte aufgegeben werden
 
Also in dem Artikel geht es doch um das Selbstbestimmungsrecht im Zusammenhang mit Waffen, Waffenbesitz und dem Einsatz von Waffen. Da kann man doch den einen Satz nicht einfach so rauspulen und aus dem Zusammenhang reißen.

Und wenn ich ehrlich bin: Nein, ich finde nicht, dass der Bürger selbst darüber bestimmen sollte, ob er eine Waffe führen darf.
 
PJ geht es nicht um das Waffenrecht sondern um die Selbstbestimmung an sich...

Waffenrecht ist auch so ziemlich das einzige bei dem ich nicht so denke vielleicht ist der letzte Satz im ersten Posting etwas untergegangen

Zitatanfang:

Noch mal ausdrücklich: mir geht es um den Fakt der Selbstbestimmung, nicht um die restlichen Klischees die falsch bleiben, auch wenn sie noch so oft wiederholt werden.

Zitatende
 
Sicher, nur handelt der Artikel ja ganz eindeutig vom Waffenrecht und nicht von der Regierungsform oder der Selbstbestimmung an sich o.Ä. Also ist dieser Satz zur Selbstbestimmung aus dem Artikel doch auch im Zusammenhang mit dem Waffenrecht zu verstehen.

Man kann ja über die Selbstbestimmung des Bürgers diskutieren, nur der Aufhänger passt meiner Ansicht nach einfach nicht.
 
... sogesehen hast du Recht,

persönlich hatte ich aber den Eindruck, das es vollkommen losgelöst vom Waffenrecht, nur um Selbstbestimmung an sich geht...

Ist wirklich etwas missverständlich...
 
Sicher, nur handelt der Artikel ja ganz eindeutig vom Waffenrecht und nicht von der Regierungsform oder der Selbstbestimmung an sich o.Ä. Also ist dieser Satz zur Selbstbestimmung aus dem Artikel doch auch im Zusammenhang mit dem Waffenrecht zu verstehen.

Man kann ja über die Selbstbestimmung des Bürgers diskutieren, nur der Aufhänger passt meiner Ansicht nach einfach nicht.

kann man das so ohne weiteres trennen??

wie gesagt: ich wollte es eigentlich getrennt halten aber bitte:

aus dem gleichen Artikel, n paar Absätze weiter:

Denn ursprünglich waren sie [anm. Schützenvereine] ein Bild dafür, dass einem obrigkeitsstaatlichen Berufsheer eine freie Bürgermiliz entgegenzusetzen sei - als Inbegriff des damals so jungen Prinzips der Selbstbestimmung.

so wie ich es sehe werden die Bürgerrechte immer weiter beschnitten, gerechtfertigt durch vorgeschobene Panikmache.

Politiker, eigentlich Arbeitnehmer des Volkes, lügen immer unverfrorener und der Bürger läst es sich einfach gefallen. „man kann ja eh nichts machen“

Danke!!!

Zum Waffenrecht sag ich nichts. ich denke, jeder hier weis, mit welcher,
an den haaren bei gezogener Argumentation der größte Schwachsinn,
auch LHV oder Hundegesetz genannt,
begründet und umgesetzt wurde und immer noch wird.
Ich hab mir auch schon mehrfach die Finger wund getippt das es im Waffenrecht nicht anders ist, wenn das immer noch nicht erkannt wird…

DAS zu erkennen ist der erste Schritt zur Selbstbestimmung!

Die fängt da an, wo ich aufhöre mich von DENEN verarschen zu lassen.

@Stinker

jo, auch hier ist das Recht auf Selbstbestimmung, in dem Fall durch Wahlen, beschnitten und wurde so akzeptiert.
Oder nicht??


;) just my 5 cent (zu dem Zeitpunkt)

ps: ich bin auch dagegen das jeder waffen führen darf, aber noch mehr bin ich dagegen, dass sich Bürger bei einem Überfall nicht wehren kann und die Grünen immer länger brauchen um anzurücken. Der Täter hält sich nämlich nicht an das dt. Waffenrecht, sonst wäre er auch unbewaffnet.

Kennt wer die ? ;)

Aber bitte zurück zum thema „Selbstbestimmung“, s nächste mal machen wir „Waffenrecht“, ja?
 
so wie ich es sehe werden die Bürgerrechte immer weiter beschnitten, gerechtfertigt durch vorgeschobene Panikmache.

Darf ich das so verstehen, dass du das Recht auf das Führen einer Waffe als Bürgerrecht betrachtet wissen möchtest?

Und was hat der Ursprung der Schützenvereine mit vorgeschobener Panikmache zu tun?
 
Ich bin generell kein Freund von Strafen, hab ich hier auch glaube ich schonmal irgendwann gesagt, denn sie ändern nichts.
Auch heute braucht es einen Waffenschein, um eine Waffe stärkeren Kalibers zu führen, das hindert aber auch die Mehrheit derer, die mit ihrer Waffe Blödsinn bauen, nicht, diese ohne den Schein zu tragen.

Allerdings finde ich es sehr bedenklich, wenn es in die Richtung Selbstverteidigung bei einem Überfall geht und dies als Argumentationsgrundlage für eine Bewaffnung zu nehmen. Das ist meiner Meinung nach Panikmache der anderen Art! Ich bin viel unterwegs, auch in unschönen Gegenden, hab auch oft genug Schiss und seh zu, dass ich die Beine in die Hand nehme. Auch bei mir auf der Arbeit gibt es einige KlientInnn, die vor Gewalt definitiv nicht zurückschrecken und teilweise bestimmt nicht zum Spaßen sind.
Dennoch habe ich noch nie darüber nachgedacht, mich zu bewaffnen! Und davon ab, reichen würde in so einem Fall schon CS-Gas. Auf Abstand bekommste Du einen Menschen damit allemal und außer Gefecht auch erstmal.

Die Diskussion "Selbstbestimmung" am Thema "Waffenrecht" aufzuhängen, ist verdammt kompliziert.
Und wenn dann noch die Argumentationsgrundlage "Verteidigung bei Überfällen" geliefert wird, fällt es mir besonders schwer.

Selbstbestimmung bedeutet auch, damit umgehen zu können. Das heißt eben nicht sich auf worst-case-Szenarien berufen, "Auge um Auge, Zahn um Zahn" zu spielen.
Wenn ich mich bei einem Überfall schützen möchte, geh ich in einen Selbstverteidigungskurs und/oder besorge mir Spray. Oder lerne schneller zu Laufen. Dafür braucht es keine scharfe Bewaffnung!

Selbstbestimmt leben möchte ich, weil ich mich in der Lage fühle, meine Entscheidungen selber zu treffen- ohne anderen zu schaden!
Ich persönlich setze auch lieber an anderen Punkten an, frage mich, wieso Menschen mcih überfallen (müssen), was in dieser Gesellschaft schief läuft, dass Menschen zur Waffe greifen müssen, um sich ihr Leben zu finanzieren.
Ein Haufen derer, die keine andere Wahl haben, begegnen mir täglich auf der Arbeit und mir würde spontan eine Lösung einfallen, um wenigstens das Problem "Beschaffungskriminalität" zu lösen, welches einen Hauptteil der hierzulande begangenen Strafen ausmacht. Eine kontrollierte Abgabe "harter Drogen" (Heroin und Koks, um mal den Hauptteil zu nennen), würde da einiges lösen. Aber da stoße ich dann wieder an mir völlig unbegreifliche Grenzen, die eben diese Lösung unmöglich machen...obwohl es diese Projekte in anderen Ländern bereits gibt, wenn auch viel zu wenig.
Und auch hier kommen wir wieder an den Punkt "Selbstbestimmung"...

Müde Grüße
Sina
 
ich bezog mich auf die Bürgerrechte im allgemeinen und habe in meinem eingangspost das Waffenrecht ausdrücklich ausgeklammert.

und das bezieht sich auf Selbstbestimmung udn Panikmache gleichermaßen!

aber sag mal, ist das Waffenrecht und somit der LEGALE Waffenbesitz eine fixe Idee von dir oder warum reitest du so darauf rum?
 
PJ, ich glaub, wir kommen davon nicht weg, weil es in dem besagten Artikel um Waffen ging.

Und du auch jemand bist, bei dem ich zumindest irgendwie immer "Waffen" im Hinterkopf habe - und zwar als völlig neutrales Attribut. "PJ interessiert sich für Waffen und alles, was dazugehört, inklusive der Rechtslage, und weiß gut darüber Bescheid".

Dann kommt mal ein anderes Thema (allerdings abgezweigt aus einem Artikel über Waffen... ;) ) - eh - und es ist echt schwer, die Schiene zu wechseln.

Außerdem glaub ich auch, dass die Autorin in ihrem Artikel das "glücklicherweise verstummte Selbstbestimmungsrecht der Bürger" mit einiger Sicherheit nur auf das Waffenrecht bezogen hat.
Eventuell wurde sie das Opfer einer layoutbedingten ungeschickten Kürzung, eventuell war auch nur die Wortwahl ungeschickt.

Auf jeden Fall ist es recht schwer, den verlinkten Artikel zu lesen und nicht über Waffen disktuieren zu sollen.

Was die allgemeine Selbstbestimmung angeht: Ich glaube, ich finde es auf den ersten Blick müßig, über etwas zu diskutieren, das eigentlich nur noch schwer möglich ist.

Andererseits würde ich es extrem gut finden, wenn die Leute mehr an sich glauben und sich mehr Gedanken über ihre Zukunft und ihr Leben machen würden (also, de facto selbstbestimmt ihr Leben gestalten). Weil unser Land genau daran krankt, dass sehr viele Leute meinen, sie hätten eh keinen Einfluss darauf, und nur noch (leise murrend) vor sich hinleben.
In der Folge mögen die Leute aber auch kaum noch Verantwortung übernehmen, und zwar egal für was - und tragen selbst dazu bei, dass alles immer mehr versumpft.

Auch das ist nämlich "Selbstbestimmung" - nicht nur: "Machen, was man gern möchte", sondern auch, dem eigenen Leben ein Ziel zu geben. Und zwar auch gegen Widerstände. Nur, wer etwas erreichen will, kann auch etwas ändern.

Die da oben... wir hier... kann man ja eh nix machen... Genau dieses Desinteresse macht das Land kaputt. Und das trifft jetzt nicht nur auf Fragen der inneren Sicherheit zu, sondern auf alles.

Wenn sich mehr Leute um ihren eigenen Kram kümmern würden, MÜSSTE der Staat gar nicht mehr so viel regeln und versuchen, alles über Gesetze abzudecken. Weil die Leute sich auch selbst "erziehen" würden, quasi. Und könnte sich auf das beschränken, was wirklich wichtig ist. ZB die Terrorbekämpfung. Ja, auch die. Denn ich muss ehrlich sagen: Da hätt ich ein großes Interesse dran. Ich werd so ungern in die Luft gesprengt.

LG, Lektoratte
 
wie immer klasse Posting Lektoratte...

ein wenig mehr Selbstbestimmumng, so wie von dir definiert, wäre schön...

und ja ich PJ, ich kenne die Gedenktafel...Wanderer kommst du nach Sparta...
 
@pj falls Du mich und mein letztes Posting meinte:
Ich bezog mich auf Deinen Satz, dass Bürger sich bei einem Überfall schützen können müssen. Deshalb hab cih die ganze Zeit über Waffenrecht gesprochen.

Sorry, hätt ich vielleicht zitieren sollen, wär einleuchtender gewesen

LG
Sina
 
aber sag mal, ist das Waffenrecht und somit der LEGALE Waffenbesitz eine fixe Idee von dir oder warum reitest du so darauf rum?

Ich vermute mal, dass ich angesprochen bin:

Also: Nein, das Führen von Waffen (legal oder illegal) ist keine fixe Idee von mir, aber der Aufhänger dieses Threads war nun mal ein Satz aus einem Artikel zum Thema Waffen und Waffenrecht, darum ist es mir wirklich nicht möglich, kontextfrei über den Satz zum Selbstbestimmungsrecht zu diskutieren (da dies in meinen Augen auch die Intention der Autorin verfälscht).

Also halte ich mich wohl besser aus dieser Diskussion raus.
 
Aber ich möchte einen Satz, der mir aufgefallen ist, mal zur Diskussion stellen:
Die Rufe nach dem Selbstbestimmungsrecht des Bürgers sind glücklicherweise hierzulande nahezu verstummt.

Wenn ich den Satz aus dem Zusammenhang reisse, gibt es für mich einen direkten Zusammenhang zwischen wirtschaftlicher Situation und Existenz. Angst, Faulheit und Wohlstand(Lebensstandard). Heute traut sich keiner mehr sein Selbstbestimmungsrecht wahr zunehmen, weil das der breiten Masse entgegen läuft, die wohl beeinflusst von den Medien eingetrichtert bekommt was "gut" zu sein hat und was nicht. Bestens manipuliert kommen dann Aussagen wie "welches Selbstbestimmungsrecht" und "welche Demokratie". Rückratslos halt. Bequem.

Lasse ich für mich den Satz im Zusammenhang des Artikels, ist es nichts Weiteres als Stimmungsmache und ein weiterer Versuch der Beeinflussung auf vermeintlich höherer beziehungsweise (pseudo)intelligenterer Ebene.

M.
 
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