Bin ich dereinst gebrechlich und schwach
und quälende Pein hält mich ständig wach -
was du dann tun musst, tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.
Am Montag mussten wir Schnute gehen lassen.
Letzte Woche hat sie einen erneuten Myelopathieschub gehabt, die Hinterhand war praktisch vollständig gelähmt, und ich denke, dass diesmal auch die Nieren betroffen waren, denn sie hat die letzten zwei Tage sehr viel getrunken. Ich habe erst noch versucht, ob sie den Rollstuhl wollte, den wir bereitgehalten haben, aber sie mochte nicht mehr. Sie hat mich am letzten Samstagmorgen angesehen, als ich mit ihr im Wald versuchen wollte, gassi zu gehen und hat mich wissen lassen, dass die Zeit da ist.
Wir haben ihr das Wochenende so schön wie möglich gemacht - futtern mochte sie bis zum Schluss gerne, hat auch noch gespielt (halt stationär im Liegen) und immer gekuschelt. Erst war ich unsicher, ob der Zeitpunkt nun wirklich da ist; wenn sie bei uns im Bett oder auf dem Sofa lag, sah alles noch so normal aus ... aber wann immer Schnute aufstehen musste oder gar raus, hab ich gesehen, dass es nicht mehr geht, dass sie sich nicht mal mehr in den Garten schleppen mochte.
Wir haben sie das ganze Wochenende gekuschelt und verwöhnt (und geheult), und am Montagmittag kam die Tierärztin zu uns nach Hause. Eine Stunde vorher haben wir noch gemeinsam diese Auspackpäckchen zerfetzt und Fischleckerchen aus den Holzspielzeugen geholt.
Als die Tierärztin kam, hab ich Schnute einen halben Napf voll Bier und eine ganze Schale Käsewürfel spendiert. Sie hatte gerade den letzten runtergeschluckt, lag in meinen Armen, da hat die TA die erste Spritze gesetzt, und Schnute hat einfach den Kopf auf meinen Arm gelegt und war eingeschlafen. Dann kam die zweite Spritze, und als die TA wenig später mit dem Stethoskop horchte, war Schnute schon tot.
Ich hab sie dann gehalten und gestreichelt, bis sie kalt wurde, hab mich noch eine Weile mit ihr aufs Sofa gesetzt, bis der Tierbestatter kam und sie abholte. Wir haben keinen eigenen Garten, um sie zu beerdigen, deshalb wollen wir, wenn die Asche zurückkommt, noch mal ihre Lieblingswege gehen und die Asche dort verstreuen.
Und jetzt ist hier ein riesiges Loch, in unseren Herzen, unserer Wohnung, im Alltag, der sich die letzten sieben Monate um mein Baby und meinen kranken Hund gedreht hat. Wir hatten schon im Februar gedacht, der Hund sieht den März nicht mehr, aber Schnute hat noch mal die Kurve gekriegt ... Ich habe mich gefragt, ob sie gemerkt hat, dass es mir da sehr schwer fiel, sie gehen zu lassen, obwohl ich ihr die Wahl lassen wollte - die Diagnose hat mich völlig umgeworfen, weil sie so überraschend kam.
Nun hatten wir noch fünf Monate Zeit, uns darauf einzustellen, dass der Tag des Abschieds nicht mehr in weiter Ferne lag. Schnute hatte mehrere Krankheitsschübe, die wir gemeinsam noch in den Griff gekriegt haben, und dazwischen lagen auch noch viele gute Tage. Im Mai waren wir drei Wochen an der Nordsee, und Schnute hat dort noch eine Stunde am Stück im Watt getobt oder im Wald gespielt.
Aber jetzt war der Tag doch gekommen. Am Ende ist Schnute irgendwie weniger geworden, als ob sie schon halb weg wäre. Sie hat auch gar nicht mehr versucht, noch vorwärts zu kommen wie bei den vorigen Schüben, sie hat mir einfach mitgeteilt, dass es jetzt soweit ist. Und obwohl ich weiß, dass ich nur meinen Verlust betrauere, während ich mich für sie freuen sollte - sie fehlt uns so sehr ...
Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Hund kennenlernen durfte. Schnute war unser erster eigener Hund, und wir haben mit Sicherheit viele Anfängerfehler gemacht, die sie uns alle verziehen hat ... hätte ich mir einen Hund selber stricken können, ich hätte nichts geändert, gar nichts. Sie war einfach der wunderbarste Hund für unser Rudel.
Nun bringe ich morgen den Teil ihrer Sachen ins Tierheim, die wir nicht mehr brauchen werden. Irgendwann werden wir sicherlich wieder einen Hund aufnehmen (und es wird ein Bully sein), aber jetzt ist die Zeit dafür noch nicht da.
Gefährtin im Pelz, dies verspreche ich dir:
Bis zum letzten der Tage bleibst du bei mir.
Dieser Tag ist gekommen und gegangen, und nun bist du fort, meine kleine Gefährtin im Pelz. Leb wohl, Schnute, ich liebe dich, immer.
und quälende Pein hält mich ständig wach -
was du dann tun musst, tu es allein.
Die letzte Schlacht wird verloren sein.
Am Montag mussten wir Schnute gehen lassen.
Letzte Woche hat sie einen erneuten Myelopathieschub gehabt, die Hinterhand war praktisch vollständig gelähmt, und ich denke, dass diesmal auch die Nieren betroffen waren, denn sie hat die letzten zwei Tage sehr viel getrunken. Ich habe erst noch versucht, ob sie den Rollstuhl wollte, den wir bereitgehalten haben, aber sie mochte nicht mehr. Sie hat mich am letzten Samstagmorgen angesehen, als ich mit ihr im Wald versuchen wollte, gassi zu gehen und hat mich wissen lassen, dass die Zeit da ist.
Wir haben ihr das Wochenende so schön wie möglich gemacht - futtern mochte sie bis zum Schluss gerne, hat auch noch gespielt (halt stationär im Liegen) und immer gekuschelt. Erst war ich unsicher, ob der Zeitpunkt nun wirklich da ist; wenn sie bei uns im Bett oder auf dem Sofa lag, sah alles noch so normal aus ... aber wann immer Schnute aufstehen musste oder gar raus, hab ich gesehen, dass es nicht mehr geht, dass sie sich nicht mal mehr in den Garten schleppen mochte.
Wir haben sie das ganze Wochenende gekuschelt und verwöhnt (und geheult), und am Montagmittag kam die Tierärztin zu uns nach Hause. Eine Stunde vorher haben wir noch gemeinsam diese Auspackpäckchen zerfetzt und Fischleckerchen aus den Holzspielzeugen geholt.
Als die Tierärztin kam, hab ich Schnute einen halben Napf voll Bier und eine ganze Schale Käsewürfel spendiert. Sie hatte gerade den letzten runtergeschluckt, lag in meinen Armen, da hat die TA die erste Spritze gesetzt, und Schnute hat einfach den Kopf auf meinen Arm gelegt und war eingeschlafen. Dann kam die zweite Spritze, und als die TA wenig später mit dem Stethoskop horchte, war Schnute schon tot.
Ich hab sie dann gehalten und gestreichelt, bis sie kalt wurde, hab mich noch eine Weile mit ihr aufs Sofa gesetzt, bis der Tierbestatter kam und sie abholte. Wir haben keinen eigenen Garten, um sie zu beerdigen, deshalb wollen wir, wenn die Asche zurückkommt, noch mal ihre Lieblingswege gehen und die Asche dort verstreuen.
Und jetzt ist hier ein riesiges Loch, in unseren Herzen, unserer Wohnung, im Alltag, der sich die letzten sieben Monate um mein Baby und meinen kranken Hund gedreht hat. Wir hatten schon im Februar gedacht, der Hund sieht den März nicht mehr, aber Schnute hat noch mal die Kurve gekriegt ... Ich habe mich gefragt, ob sie gemerkt hat, dass es mir da sehr schwer fiel, sie gehen zu lassen, obwohl ich ihr die Wahl lassen wollte - die Diagnose hat mich völlig umgeworfen, weil sie so überraschend kam.
Nun hatten wir noch fünf Monate Zeit, uns darauf einzustellen, dass der Tag des Abschieds nicht mehr in weiter Ferne lag. Schnute hatte mehrere Krankheitsschübe, die wir gemeinsam noch in den Griff gekriegt haben, und dazwischen lagen auch noch viele gute Tage. Im Mai waren wir drei Wochen an der Nordsee, und Schnute hat dort noch eine Stunde am Stück im Watt getobt oder im Wald gespielt.
Aber jetzt war der Tag doch gekommen. Am Ende ist Schnute irgendwie weniger geworden, als ob sie schon halb weg wäre. Sie hat auch gar nicht mehr versucht, noch vorwärts zu kommen wie bei den vorigen Schüben, sie hat mir einfach mitgeteilt, dass es jetzt soweit ist. Und obwohl ich weiß, dass ich nur meinen Verlust betrauere, während ich mich für sie freuen sollte - sie fehlt uns so sehr ...
Ich bin sehr dankbar, dass ich diesen Hund kennenlernen durfte. Schnute war unser erster eigener Hund, und wir haben mit Sicherheit viele Anfängerfehler gemacht, die sie uns alle verziehen hat ... hätte ich mir einen Hund selber stricken können, ich hätte nichts geändert, gar nichts. Sie war einfach der wunderbarste Hund für unser Rudel.
Nun bringe ich morgen den Teil ihrer Sachen ins Tierheim, die wir nicht mehr brauchen werden. Irgendwann werden wir sicherlich wieder einen Hund aufnehmen (und es wird ein Bully sein), aber jetzt ist die Zeit dafür noch nicht da.
Gefährtin im Pelz, dies verspreche ich dir:
Bis zum letzten der Tage bleibst du bei mir.
Dieser Tag ist gekommen und gegangen, und nun bist du fort, meine kleine Gefährtin im Pelz. Leb wohl, Schnute, ich liebe dich, immer.