Hallo zusammen,
ich habe mich in der letzten Zeit hier rar gemacht, und das lag nicht nur an meinem neugeborenen Sohn. Schnute hatte im Herbst die Diagnose Cauda Equina, und wir haben sie operieren lassen. Nachdem sie sich zuerst sehr gut erholt hatte, hatte sie Ende Januar einen ziemlichen Einbruch in der Bewegungsfähigkeit. Wir also wieder in die Tierklinik, checken und wieder checken lassen.
Zuerst schien es, als sei einfach das Kortisondepot ausgelaufen. Sie hat die nächste Spritze bekommen, und wir haben begleitend Physiotherapie angefangen, Unterwasserlaufband und Reizstrom.
Mitte Februar kam dann die Diagnose Degenerative Myelopathie. Der Arzt sagte das sehr vorsichtig, und ich guckte ihn erst mal verständnislos an und musste mir das erklären lassen. Schnutes Rückenmark zerstört sich allmählich, und die Hinterhand wird nach und nach von den Pfoten aufwärts gelähmt, bis sie hinten ganz lahm ist. Dann gehts los mit der Inkontinenz und dann immer weiter nach vorne. Heilung ist nicht möglich.
Nun bin ich seit Mitte Februar dran, suche Infos über diese Krankheit (viel gibt es nicht) und Möglichkeiten, meinem Hund zu helfen. Eine Woche im Februar hat Schnute so rasch abgebaut, dass ich dachte, der Hund sieht den März nicht mehr. Wir haben begleitend zur Physio in der alternativen Medizin gesucht und eine Therapie mit Schlangengift begonnen, aber die hat Schnute derartig schlecht vertragen, dass wir sie nach zwei Gaben wieder abgebrochen haben.
Nach der einen Woche hat Schnute sich dann doch wieder gefangen, es gab einen steilen Schub nach oben. Ich habe die Wohnung umgeräumt, überall Baumwollteppiche ausgelegt (Ikea machts möglich ...), weil sie ständig wegrutscht, die Hinterhand trägt nicht mehr richtig. Gassis waren Ende Februar wieder möglich, Schnute hat nach wie vor Lebensfreude, futtert und spielt gern und kuschelt sich ran. Mittlerweile schläft sie ganz im Bett. Da liegen wir jetzt also alle vier drin (mein Sohn ist inzwischen drei Monate alt).
Seit 10 Tagen trägt Schnute den Biko-Expander, der genau für Myelopathie entwickelt wurde. Zuerst ist das Gangbild auch deutlich besser geworden, aber in den letzten Tagen sehe ich wieder den schleichenden Verfall; sie verliert Fähigkeiten, die sie am Tag oder wenige Tage vorher noch konnte.
Ins Bett und aufs Sofa klettern fällt ihr schwerer, trotzdem ich ihr ein Podest gebaut habe, damit der Abstand zum Boden nicht so groß ist. Aus dem Bett lasse ich sie nicht mehr allein klettern, weil sie sich einfach mit den Vorderpfoten vorwärts zieht, bis sie mit der Hinterhand auf den Boden knallt.
Wir haben jetzt einigermaßen eine Tagesroutine gefunden, bei der ich die drei notwenigen Gassis (damit der Expander die Muskulatur anregen kann) und die Physio für Schnute mit den Bedürfnissen meines Sohnes kombinieren kann, aber ich bin echt am Ende. Zum Einen körperlich, weil natürlich ein Baby Schlafmangel bedeutet und ich neben Kind im Maxi-Cosy bzw. Tragetuch auch den Hund von 30 kg täglich mehrfach hierhin und dorthin hebe.
Zum anderen bin ich streckenweise nur noch am Heulen, obwohl ich mir sage, dass ich die Trauer nicht vorweg zu nehmen brauche ... noch geht es Schnute soweit gut, sie hat keine Schmerzen. Sie kann nur eben nicht mehr richtig laufen. Dann sehe ich, dass es gegenüber dem letzten Wochenende wieder schlimmer geworden ist, dass mein Hund vom Sofa fällt. Heute morgen bei dem Regen hab ich sie nicht mal aus dem Garten raus gekriegt, sie wollte einfach nicht.
Wir haben beschlossen, dass wir den Hund nicht aufgeben, so lange sie sich nicht selbst aufgibt. Das ganze Gerede über den richtigen Zeitpunkt zum Einschläfern finden ... ich denke, ich kenne Schnute gut genug, um zu merken, wenn sie nicht mehr will. Wenn sie sich zurückzieht und ihr Rinti nicht mehr fressen will, das ich ihr seit ein paar Wochen spendiere, dann ist es soweit. Aber jetzt ist es noch nicht so.
Gestern abend und heute morgen wollte sie nicht draußen laufen, aber futtern und schmusen ging ganz hervorragend. Ich kann doch meinen Hund nicht einschläfern, so lange sie noch leben will! Aber manchmal kommt die Hinterhand nicht mehr mit der Vorderhand mit, und sie schleift die Hinterpfoten nach und zieht sich mit den Vorderbeinen vorwärts. Ich habe Angst vor dem Zeitpunkt, wenn Schnutes Hinterhand ganz aufgibt; ich weiß nicht, ob ich ihr einen Rollwagen zumuten kann.
Eigentlich wollte ich hier im Forum nicht über Schnutes Krankheit schreiben, weil ich mit solchen Reaktionen wie "Du wirst den richtigen Zeitpunkt schon erkennen" nicht gut kann. Und die Myelopathie ist ohnehin nicht heilbar ... Ich hab mir so gewünscht, dass Schnute lange genug bei uns bleibt, dass mein Sohn sich an sie erinnert, aber gerade heute morgen fürchte ich, so lange hat sie bei weitem nicht mehr. Und meine Traurigkeit über das, was schon verloren gegangen ist, ist heute so groß, dass ich nun doch geschrieben habe.
In der letzten Zeit hab ich immer nur mal flüchtig ins Forum reingeschaut, und da sind mir die ganzen schlechten Nachrichten aufgefallen. Momo, Happy; alles Hunde, die ich zwar nie persönlich getroffen habe, aber die mir doch irgendwie durch das Forum vertraut geworden sind und an denen ich Anteil nehme. Scheint keine gute Zeit im Jahr zu sein.
Dafür wird es jetzt Zeit, den Hund zu füttern. Und zu sehen, ob ich sie nicht doch noch zu einem Früh-Mittagsgassi überreden kann.
Vor kurzem habe ich die neue CD von Loreena McKennitt gehört ...
It's ours to hold the banner
it's ours to hold it long
It's ours to carry forward
and love must make us strong
ich habe mich in der letzten Zeit hier rar gemacht, und das lag nicht nur an meinem neugeborenen Sohn. Schnute hatte im Herbst die Diagnose Cauda Equina, und wir haben sie operieren lassen. Nachdem sie sich zuerst sehr gut erholt hatte, hatte sie Ende Januar einen ziemlichen Einbruch in der Bewegungsfähigkeit. Wir also wieder in die Tierklinik, checken und wieder checken lassen.
Zuerst schien es, als sei einfach das Kortisondepot ausgelaufen. Sie hat die nächste Spritze bekommen, und wir haben begleitend Physiotherapie angefangen, Unterwasserlaufband und Reizstrom.
Mitte Februar kam dann die Diagnose Degenerative Myelopathie. Der Arzt sagte das sehr vorsichtig, und ich guckte ihn erst mal verständnislos an und musste mir das erklären lassen. Schnutes Rückenmark zerstört sich allmählich, und die Hinterhand wird nach und nach von den Pfoten aufwärts gelähmt, bis sie hinten ganz lahm ist. Dann gehts los mit der Inkontinenz und dann immer weiter nach vorne. Heilung ist nicht möglich.
Nun bin ich seit Mitte Februar dran, suche Infos über diese Krankheit (viel gibt es nicht) und Möglichkeiten, meinem Hund zu helfen. Eine Woche im Februar hat Schnute so rasch abgebaut, dass ich dachte, der Hund sieht den März nicht mehr. Wir haben begleitend zur Physio in der alternativen Medizin gesucht und eine Therapie mit Schlangengift begonnen, aber die hat Schnute derartig schlecht vertragen, dass wir sie nach zwei Gaben wieder abgebrochen haben.
Nach der einen Woche hat Schnute sich dann doch wieder gefangen, es gab einen steilen Schub nach oben. Ich habe die Wohnung umgeräumt, überall Baumwollteppiche ausgelegt (Ikea machts möglich ...), weil sie ständig wegrutscht, die Hinterhand trägt nicht mehr richtig. Gassis waren Ende Februar wieder möglich, Schnute hat nach wie vor Lebensfreude, futtert und spielt gern und kuschelt sich ran. Mittlerweile schläft sie ganz im Bett. Da liegen wir jetzt also alle vier drin (mein Sohn ist inzwischen drei Monate alt).
Seit 10 Tagen trägt Schnute den Biko-Expander, der genau für Myelopathie entwickelt wurde. Zuerst ist das Gangbild auch deutlich besser geworden, aber in den letzten Tagen sehe ich wieder den schleichenden Verfall; sie verliert Fähigkeiten, die sie am Tag oder wenige Tage vorher noch konnte.
Ins Bett und aufs Sofa klettern fällt ihr schwerer, trotzdem ich ihr ein Podest gebaut habe, damit der Abstand zum Boden nicht so groß ist. Aus dem Bett lasse ich sie nicht mehr allein klettern, weil sie sich einfach mit den Vorderpfoten vorwärts zieht, bis sie mit der Hinterhand auf den Boden knallt.
Wir haben jetzt einigermaßen eine Tagesroutine gefunden, bei der ich die drei notwenigen Gassis (damit der Expander die Muskulatur anregen kann) und die Physio für Schnute mit den Bedürfnissen meines Sohnes kombinieren kann, aber ich bin echt am Ende. Zum Einen körperlich, weil natürlich ein Baby Schlafmangel bedeutet und ich neben Kind im Maxi-Cosy bzw. Tragetuch auch den Hund von 30 kg täglich mehrfach hierhin und dorthin hebe.
Zum anderen bin ich streckenweise nur noch am Heulen, obwohl ich mir sage, dass ich die Trauer nicht vorweg zu nehmen brauche ... noch geht es Schnute soweit gut, sie hat keine Schmerzen. Sie kann nur eben nicht mehr richtig laufen. Dann sehe ich, dass es gegenüber dem letzten Wochenende wieder schlimmer geworden ist, dass mein Hund vom Sofa fällt. Heute morgen bei dem Regen hab ich sie nicht mal aus dem Garten raus gekriegt, sie wollte einfach nicht.
Wir haben beschlossen, dass wir den Hund nicht aufgeben, so lange sie sich nicht selbst aufgibt. Das ganze Gerede über den richtigen Zeitpunkt zum Einschläfern finden ... ich denke, ich kenne Schnute gut genug, um zu merken, wenn sie nicht mehr will. Wenn sie sich zurückzieht und ihr Rinti nicht mehr fressen will, das ich ihr seit ein paar Wochen spendiere, dann ist es soweit. Aber jetzt ist es noch nicht so.
Gestern abend und heute morgen wollte sie nicht draußen laufen, aber futtern und schmusen ging ganz hervorragend. Ich kann doch meinen Hund nicht einschläfern, so lange sie noch leben will! Aber manchmal kommt die Hinterhand nicht mehr mit der Vorderhand mit, und sie schleift die Hinterpfoten nach und zieht sich mit den Vorderbeinen vorwärts. Ich habe Angst vor dem Zeitpunkt, wenn Schnutes Hinterhand ganz aufgibt; ich weiß nicht, ob ich ihr einen Rollwagen zumuten kann.
Eigentlich wollte ich hier im Forum nicht über Schnutes Krankheit schreiben, weil ich mit solchen Reaktionen wie "Du wirst den richtigen Zeitpunkt schon erkennen" nicht gut kann. Und die Myelopathie ist ohnehin nicht heilbar ... Ich hab mir so gewünscht, dass Schnute lange genug bei uns bleibt, dass mein Sohn sich an sie erinnert, aber gerade heute morgen fürchte ich, so lange hat sie bei weitem nicht mehr. Und meine Traurigkeit über das, was schon verloren gegangen ist, ist heute so groß, dass ich nun doch geschrieben habe.
In der letzten Zeit hab ich immer nur mal flüchtig ins Forum reingeschaut, und da sind mir die ganzen schlechten Nachrichten aufgefallen. Momo, Happy; alles Hunde, die ich zwar nie persönlich getroffen habe, aber die mir doch irgendwie durch das Forum vertraut geworden sind und an denen ich Anteil nehme. Scheint keine gute Zeit im Jahr zu sein.
Dafür wird es jetzt Zeit, den Hund zu füttern. Und zu sehen, ob ich sie nicht doch noch zu einem Früh-Mittagsgassi überreden kann.
Vor kurzem habe ich die neue CD von Loreena McKennitt gehört ...
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