Schlüsselbund

Marion

Harry Hirsch™
Mod-Team
20 Jahre Mitglied
Hi!

Mein Tau kriegt es des öfteren in den Kopf, daß er sich mit voller Kraft in die Flexi-Leine legt und zieht was das Zeug hält - dann hat er ein "gefühltes" Gewicht von mindestens 60 kg statt seiner 30
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. Selbst wenn er mal drauf hört, wirkt das für ein paar Meter und es geht von vorne los.

Letzte Woche habe ich es dann mit meiner Gassipartnerin so gemacht, daß immer wenn er auf "slow" (mein Befehl für langsam) nicht reagiert hat, sie einen Schlüsselbund nach ihm geworfen hat. Natürlich nicht mit voller Wucht auf den Hund gezielt sondern gezielt neben ihn oder zwischen die Beine, so daß es scheppert.

Ich war begeistert - 2 x hat sie geworfen und es lief super. Das war Freitag - Samstag und Sonntag habe ich dann jeweils am Anfang vom Spaziergang, wenn er das erste Mal zog, einmal mit dem Schlüsselbund geklimpert und sofort wurde er langsam und schaute sich kurz zu mir um - das gab natürlich immer ein Riesenlob für ihn.

Sobald das Verhalten (sprich: nicht mehr ziehen) gefestigt ist, wollten wir dasselbe mit ihm bzw. mit beiden machen, wenn sie bei fremden Hunden wieder so austicken. Wie der Zufall so will war ich heute mittag mit einer Freundin draußen, die Tiptoe hielt, als ein uns relativ gut bekannter Hund entgegenkam, den Tiptoe bereits voll akzeptiert, bei dem Tau aber immer noch den großen Max markiert.

Spontan hab ich dann meine Freundin gebeten, einige Meter hinter uns zu bleiben, habe Tau am Straßenrand Sitz machen lassen. Sobald Tau aufsprang und bellte und auf mein Aus nicht reagierte, hat meine Freundin den Schlüsselbund geworfen (vor ihm ins Gras, hat sogar kaum geklimpert) und Tau hörte sofort auf, setzte sich und wollte von mir gestreichelt werden!!! Den anderen Hund hat er absolut nicht mehr beachtet - ich konnte es echt nicht glauben!

Meine Frage (endlich
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:( Sollte ich den Schlüsselbund ruhig immer anwenden, wenn er nicht auf mich hört oder erst einmal eine Sache festigen (wie wir das mit dem "slow" vorhatten), damit sich der Effekt nicht "verschleißt"? Wie würdet Ihr das machen?

Lieben Gruß
Marion
 
Exakt nach diesem Prinzip arbeiten Trainings-Discs.

"Bei der positiven Bestrafung wird als Konsequenz auf ein Verhalten des Hundes etwas hinzugefügt, da der Hund nicht mag (in deinem Fall der Schlüsselbund). Das Verhalten wird unterdrückt."

Marion, Hunde lernen kontextbezogen, d.h. alles was Dein Hund in dem Moment riecht, sieht, hört etx. in dem er die Konsequenz auf sein Verhalten erfährt, wird vom Hund in die Situation mit einbezogen und kann künftig sein Verhalten mit beeinflussen.
und das könnte bei der positiven Bestrafung u.U. dramatisch sein. Vielleicht wird nicht nur das bestrafte Verhalten mit der Strafe verknüpft, sondern unter Umständen auch die ausführende Person oder eine andere Person die zufällig in der Nähe ist. Resultat: Immer wenn Frauchen in der Nähe ist, erschrecke ich
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Hi,

das mit dem Schlüsselbund mache ich auch, allerdings sehr sparsam. Klein Fiffi hat auch schon bei einem von mir erwünschten verhalten das Genick eingezogen nur weil ich in dem Moment die Haustür aufgeschlossen habe. Ich versuche den Schlüsselbund nur als erinnerungs-verstärker zu benutzen. Wenn er ein komando nicht beachtet und ich klimper mit den schlüssel nur bei mir in der tasche macht er meist das was er vorher nicht getan hat, also herkommen oder sitz usw. und wie gesagt meist das was ich wirklich von ihm wollte.
Er hat das Kommando dann doch gehört und sich gedacht: wart mal, ich bin gerade beschäftigt
 
Original erstellt von Beckersmom:
Exakt nach diesem Prinzip arbeiten Trainings-Discs.

Vielleicht wird nicht nur das bestrafte Verhalten mit der Strafe verknüpft, sondern unter Umständen auch die ausführende Person oder eine andere Person die zufällig in der Nähe ist. Resultat: Immer wenn Frauchen in der Nähe ist, erschrecke ich
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Stimmt ganz genau. Wir haben mal versucht meine Donna mit den Disc´s zu konditionieren, damit sie ihr Gekläffe im Auto aufgibt. Zum Glück haben wir sie nicht selber konditioniert, sondern auf die Hilfe einer Freundin zurückgegriffen, die das schon öfters gemacht hatte. Tja, der Effekt ist jetzt, daß das ganze nur klappt wenn diese Freundin mit im Auto ist. Vor der hat sie jetzt nämlich Angst.
 
Mmmh, I see your point ("ich verstehe Euren Punkt" klingt immer so blöde
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) - bei mir ist die Situation aber nun leider mal so, daß ich mit postiver Bestärkung hier nicht weiterkomme. Wenn fremde Hunde in der Nähe sind, kann ich Tau eine gesamte Fleischwurst vor die Nase halten und er ignoriert sie - geschweige denn, daß er auf meine Kommandos hört...

Das mit dem Schlüsselbund ist nun mal so, daß dieser NIE aus meiner Richtung kommt und es auch nicht immer diesselbe Freundin ist, die ihn wirft.

Und wenn er es so verknüpft "Hund anbellen - schlüsselklirren - mit bellen aufhören und zu Frauchen gucken - dolle gelobt werden und Leckerli" ist das doch okay, oder? Ich habe das Ding ja im Prinzip "nur" gebraucht, um diese Fixierung auf den anderen Hund zu unterbrechen, damit er mich wieder wahrnimmt....

Da das ganze nur im Feld passiert ist es eigentlich auch wenig wahrscheinlich, daß andere Faktoren wie vorbeifahrend Autos etc. eine Rolle spielen...

Er hat übrigens keine Angst, wenn ich den Schlüssel vor dem Spaziergang von der Garderobe nehme und einstecke bzw. hinterher wieder die Tür aufschließe und ihn weglege...
 
Marion, Du hast Glück gehabt
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Ich kenne Hunde, die durch die "Schlüsselbund-Methode" Angst vor klappernden Geräuschen haben
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Festigen würde ich es mit positiver Bestärkung und nicht weiterhin mit Deinen Schlüsseln,

watson
 
Schließe mich Watson an,
die Schlüssel-methode ist wirklich riskant. Einmal erlerntes Verhalten ist schwierig umzukonditionieren, besonders wenn es mit Angst zu tun hat. Positives oder erwünschtes Verhalten zu verstärken ist, denke ich der richtige Weg,- aber auch der Schwierigere.
Aber ich bin mir sicher, Du wirst es mit viel Geduld und auch ohne "Schlüssel" schaffen.

Gruß BieBa
 
Wir waren mal in einer Hundeschule in der zwar nicht mit Schlüsseln geworfen wurde sondern mit Blechdosen mit Steinen drin. 2 Stunden haben wir dort mitgemacht, dann hab ich gemerkt wie Sam Angst bekamm vor allem was irgendwie tief fliegt. Wir haben es dann natürlich sofort gelassen.

Bei der Hündin meiern Freundind klappt es einwandfrei, sie muß nur mit der Dose in der Jackentasche klappern und die Hündin folgt aufs Wort. Was ich nicht so toll find ist, daß sie sofort meint sie hat was falsch gemacht wenn irngendwas irgnedwo klappert.

Also ich würd so was lassen, wenns funktioniert hat man meiner Meinung nach nur Glück gehabt. Und man kann viel kaputt machen dadurch
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Andrea
 
Dann gebt mir doch bitte einen anderen Tip, wie ich Tau aus dieser Fixierung und dem "nichts-anderes-hören-und-sehen" herausbekomme, so daß er mich wieder wahrnimmt *verzweifeltbin*

Leckerchen, Spielzeug, Ansprache, Kopf drehen bzw. warten, bis er von alleine guckt - das funktioniert alles nicht...
 
Hallo, Marion!

Original erstellt von Marion:

Leckerchen, Spielzeug, Ansprache, Kopf drehen bzw. warten, bis er von alleine guckt - das funktioniert alles nicht...
Kann es sein, dass du alledem nur wenig Zeit bei großer Ablenkung gegeben hast?

Tharin
 
Tharin, ich arbeite daran jetzt schon seit 2 Jahren - glaube mir, ich habe es nicht nur 1 x probiert und dann verworfen
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Hallo!

Original erstellt von Marion:
Tharin, ich arbeite daran jetzt schon seit 2 Jahren - glaube mir, ich habe es nicht nur 1 x probiert und dann verworfen
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Das will ich dir gerne glauben, dass du mehr als 1x das alles probiert hast. Aber du musst halt auch dran denken, wie lange der schon das Verhalten eingeübt und gefestigt hat.

Mir ist das vor allem daher in den Sinn gekommen:


Das war so ungefähr Ende Juli.
Also nur 2 gute Monate seither vergangen.

Oder trennst du die Probleme total?

Gruß,
Tharin
 
Ohje.... Beckersmom hat da absolut recht!

Klassisches Beispiel (ist aber ein "paar" Jahre her:( Auf einem Schutzhundeplatz hatte mal jemand bei seinem Hund wegen verzögertem Auslassen Schmerz auf einen Schlüsselbund konditioniert. Ergebnis: während der Prüfung hatte ein Zuschauer, der an der Abgrenzung zum letzten Versteck stand, einen Schlüsselbund in der Hosentasche und klimperte damit herum. Tja - das war's dann mit der Prüfung.

Marion: hast Du schon mal "Stehenbleiben" probiert? Okay, ist u.U. enorm langwierig, beseitigt das aber nachhaltig. Apollo hat damals gezogen, wie ein Stier - jetzt bleibt er bei kleinstem Druck auf dem Geschirr sofort stehen oder mäßigt sein Tempo von alleine, dazu brauche ich nur mit den Fingerspitzen ein "Zittern" durch die Leine gehen zu lassen, stille Kommunikation, quasi. Auch Lina ist auf dem besten Wege - es wird immer besser.

Wichtig dabei:
1.) Bei geringstem Druck auf Halsband/Geschirr sofort stehenbleiben (wie angegossen, keinen Millimeter weiter!)...

2.) Den Weg erst fortsetzen, bis der Druck vollständig nachgelassen hat und den nachlassenden Druck mit Lob bestätigen. Beachte aber, daß Du den Hund nicht in den "grünen Klee" lobst und damit animierst, wieder nach vorne zu preschen. Ganz ruhiges Lob, also!

3.) Konsequenz, Geduld, Konsequenz, Geduld..... es kann, wie gesagt, dauern - Du darfst keinesfalls nachgeben, dann eher den Spaziergang abbrechen.

Sab.
 
Hi Tharin,

sicher sind die beiden Probleme nicht voneinander zu trennen und ich arbeite auch weiter am "Katzenproblem". Touch habe ich dabei noch nicht probiert, aber arbeite immer noch mit dem Tip "Rumdrehen" von Sabine - leider bisland mit nicht gerade viel Erfolg.

Beides nützt mit in dem oben beschriebnen Fall Ziehen an der Flexi leider reichlich wenig, daß ich ja insofern keinen direkten Kontakt zum Hund habe.

Sabine, ja - stehenbleiben war eine der ersten Dinge, die ich probiert habe. Ich glaube, unser Rekord waren damals so ca. 20 - 25 Minuten an einer Stelle. Gebracht hat es nicht wirklich was...
 
Marion, so würde ich es weiterhin versuchen...

Spaziergänge NUR mit einem Hund. Auch die Flexi erst an das Halsband klinken wenn ihr das freie Feld erreicht habt und Du Deinem Hund mehr Freiraum bieten möchtest.
Wirklich solange stehen bleiben bis die Leine locker durchhängt.

Das Dich "Anschauen" zu Hause und allein mit ihm üben. Er scheint bei den Spaziergängen nicht zu wissen was Du von ihm willst
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Es gibt tatsächlich Hunde, bei denen dauert es Ewigkeiten bis "schlechtes", d.h. unerwünschtes Verhalten korrigiert ist.
Ich meine, daß es mindest ebenso lange dauert unerwünschtes Verhalten zu korrigieren wie es zu "erlernen" - oft sogar noch länger.

Laß den Kopf deshalb nicht hängen
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watson
 
Mach ich nicht, Watson, mach ich garantiert nicht
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Wir arbeiten weiter, und wenn ich bedenke, wie meine Hunde vor 2 Jahren drauf waren, haben wir schon wahnsinnig viel erreicht - den Rest schaffen wir auch noch
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