Schlechte Haltung - melden oder in diesem Fall besser nicht?

Ringo

15 Jahre Mitglied
Für meinen Chef habe ich im August 2009 eine Wohnung vermietet, sie befindet sich im gleichen Gebäude, wo auch unser Büro ist. Eine junge Familie mit 7jährigem Sohn und 8jähriger AmStaff-Hündin zog ein. Kind und Hündin sind total nett :love: ..., die Erwachsenen habe sich allerdings als total unzuverlässig erwiesen. Die Familie wird inzwischen vom Jugendamt betreut ...

Die Hündin bekommt kaum Auslauf, morgens 5 Minuten zum Lösen, abends nochmal - das war es dann. Wenn die Familie überhaupt das Haus verläßt, dann kurz mit dem Auto zum Einkaufen. Ansonsten hocken alle miteinander in der Bude :(

Die Erwachsenen sind keinem Argument zugänglich, ihr Hund ginge niemanden etwas an.
Mir tut das Tier entsetzlich leid, das ist doch kein Leben ...

Es wäre ein Leichtes, die Haltung vom Veterinäramt überprüfen zulassen, die Mitarbeiter hier sind sehr engagiert. ABER: Ich gehe davon aus, daß die Hündin nicht angemeldet ist. Und in dem Moment würde die Überprüfung dazu führen, daß das Tier umgehend ins Tierheim käme (NRW).

Im örtlichen Tierheim sitzen mehrere alte Sokas, seit Jahren, die einfach nicht vermittelt werden können, obwohl sie ganz "liebe" Hunde sind. Ich befürchte einfach, daß dieses Tier dann den Rest des Lebens im Tierheim verbringt :( Wäre das tatsächlich die bessere Lösung?
 
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Hi Ringo ... hast du hier schon mal geguckt?
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Da es sich bereits um eine etwas ältere Hündin handelt, würde ich spontan sagen: Nein.

Lass sie in ihrer Familie. Sie wird sich wohl an diese Art Leben gewöhnt haben. Im TH hätte sie erst recht keinen Auslauf.
 
Es wäre eine kleine Chance auf ein artgerechtes Leben - ja.
Sollte es tatsächlich soweit kommen, dann können wir ja hier und über diverse Verteiler alles tun, damit die Maus ein gutes Zuhause bekommt.
(In manchen Tierheimen ist das Gassi täglich regelmäßiger und länger als das was Du beschreibst) ;)
 
Da es sich bereits um eine etwas ältere Hündin handelt, würde ich spontan sagen: Nein.

Lass sie in ihrer Familie. Sie wird sich wohl an diese Art Leben gewöhnt haben. Im TH hätte sie erst recht keinen Auslauf.

:D contrairer kann man wohl nicht antworten.
 
Und genau das ist mein Problem, beide Gedanken gehen mir auch permanent durch den Kopf ...
 
Ich seh es tendenziell eher wie Hovi, denn Auslauf ist nicht alles.

Wenn's ein junger, dynamischer Hund wäre, dem der Bewegungsmangel mit dem Verstand wegen konstanter Unterforderung aus den Ohren rausquillt... dann wäre Auslauf sicher ein wesentliches Kriterium. Wenn der Hund aber schon sehr alt ist, und Bewegung sowieso nicht mehr ganz oben auf der Prioritätenliste hat - würde ich Sozialkontakte und Familienleben durchaus auch nicht ganz niedrig bewerten.

Wenn die alle den ganzen Tag bei sich auf der Bude hocken, ist der Hund wenigstens nie allein. Mal ganz krass so gesagt.

Oder wirkt der Hund auch ansonsten vernachlässigt, gequält, krank, irgendwas?
 
Nein, sie freut sich über alle Menschen, nach dem Motto: "Streichel mich, bitte-bitte ..."
Etwas "fuß-ängstlich", d.h., wenn ein Fuß ihr zu nahe kommt, dann weicht sie aus, aber ansonsten ganz unauffällig ...
 
Na, irgendwoher werden die dieses Klischee doch bezogen haben, oder?
 
Das hätte mich jetzt auch interessiert, in welchem Allgemeinzustand ist der Hund denn? Hast Du das Gefühl, dass er leidet?
 
.... Wenn der Hund aber schon sehr alt ist, und Bewegung sowieso nicht mehr ganz oben auf der Prioritätenliste hat - würde ich Sozialkontakte und Familienleben durchaus auch nicht ganz niedrig bewerten....

Sehr alt ist für mich was Anderes als 8 Jahre :rolleyes:
Und es gibt genug Beispiele für *alte* Hunde, die alles nachholen, das sie nie hatten.
Und Menschen, die sich nicht mit dem Ausgeh-Bedürfnis des Hundes auseinandersetzen, werden (nach meiner Vermutung) auch im Haus den Hund eher nebenher laufen lassen...

Stimmt :D .... aber daran sieht man, wie schwierig es ist, sowas aus der Ferne beurteilen zu wollen :hallo:

Das ist wohl wahr :)
 
Zitat a&a: Sehr alt ist für mich was Anderes als 8 Jahre :rolleyes:
Und es gibt genug Beispiele für *alte* Hunde, die alles nachholen, das sie nie hatten.
Und Menschen, die sich nicht mit dem Ausgeh-Bedürfnis des Hundes auseinandersetzen, werden (nach meiner Vermutung) auch im Haus den Hund eher nebenher laufen lassen...Zitat Ende

Und genau das ist für mich ein wichtiger Aspekt :( Ich habe ja meine Dana aus einer ähnlichen Haltung bekommen ...
 
Es ist wirklich schwierig.

Wenn der Hund aber nicht vernachlässigt wirkt, denke ich trotzdem, dass er es mit Familienanschluß (selbst wenn er nur nebenherläuft) rund um die Uhr besser hat als im TH, wo er womöglich bis an sein Lebensende sitzt (weiß man ja vorher nicht). Wie lekto schon sagte, Gassi ist nicht alles. Und vermutlich hat sich der Hund im Lauf der Jahre mit der Situation arrangiert, Hunde sind da durchaus flexibel.

Schon blöd, die Situation.
 
Finde es auch schwierig...wenn ich an meine verstorbene Dicke denke, dann muss ich sagen, die konnte problemlos von 20 Uhr abends bis andern Tag 15 Uhr mit mir im Bett liegen ohne rauszuwollen, sie war damit glücklich, sie war kein Hund, der wenn er die Leine sah aufsprang und loswollte, sie hat sich mehr oder weniger aus ihrem Sessel gequält so nach dem Motto...muss ich schon wieder raus? Klar, sie war auch stundenlang mit mir unterwegs und Ball spielen und alles Mögliche, aber ich hatte immer das Gefühl Zuhause zu sein hätte ihr völlig gereicht. Es gibt natürlich auch Hunde, die wollen raus und gefordert werden, ganz klar, aber ob das bei dieser Hündin der Fall ist, das kann man ohne sie gesehen und erlebt zu haben eher schlecht beurteilen. Ach ja, meine Dicke war auch 8.
 
Es wäre eine kleine Chance auf ein artgerechtes Leben - ja.
Sollte es tatsächlich soweit kommen, dann können wir ja hier und über diverse Verteiler alles tun, damit die Maus ein gutes Zuhause bekommt.
(In manchen Tierheimen ist das Gassi täglich regelmäßiger und länger als das was Du beschreibst) ;)

Vorschlag: Guck Dir einen Staff z.B. aus dem Berliner Tierheim, welches doch so überfüllt ist, aus und tu über diverse Verteiler alles, damit er ein gutes Zuhause bekommt. Da findet sich _garantiert_ auch eine 8-jährige, menschenfreundliche Hündin - ohne Familienanschluss und möbliertes Zimmer. Wie's mit Gassi in Berlin steht, weiß ich nicht.

Hundeknast mit kaum menschlicher Gesellschaft (Welches Tierheim kann sich das schon leisten? :( ), aber täglichem Gassi ist auch nicht artgerecht, sondern eine Notlösung.
 
Ich weiß nicht... ich seh es wir Steffy.

Ringo, mag der Hund seine Leute? Oder scheinen die ihm eher egal zu sein? Hängt er an denen?

Falls ja, wieso willst du ihn da rausreißen, solange du nicht genau weißt, dass anderswo der ideale Besitzer auf ihn wartet?

Es ist doch ein netter Hund, schreibst du - das heißt, er scheint mit der Situation gut zurecht zu kommen und keine größeren Macken entwickelt zu haben.

Es gibt Hunde, die leiden (und zwar richtig) bei ihren Besitzern, und die sehen auch aus, als würden sie leiden. Oder werden irgendwie komisch. Man merkt, dass es wo nicht passt.

Hier lebt ein Hund nur anders, als du es dir für deine Hunde wünschen würdest... aber eigentlich nicht schlechter als die einzige Alternative, die sich anbietet.

De facto ist es doch so:
Wenn der Hund kein Listi wäre, und das Vet-Amt würde kontrollieren, und der Hund sähe so aus, als würde er halbwegs gut versorgt, würden die Leutegebeten, in Zukunft öfter mit ihm rauszugehen, und das war's. Kontrolle? - Na, weiß nicht. Weggenommen würde der Hund den Leuten deswegen sicher nicht.

Da er aber einer ist, und vermutlich nicht angemeldet, landet er dann im TH.

Und zwar, weil er vielleicht ein (im Rahmen der Möglichkeiten) geliebter Familienhund ist, aber für dein Empfinden "zu wenig Auslauf" erhalten hat.

Ich sehe einfach die Verhältnismäßigkeit nicht.

Was kommt als nächstes? - Wird dann beim Vet-Amt angerufen und die Einziehung eines Hundes provoziert, weil der zwar stundenlang raus- aber nicht von der Leine kommt, oder gar ein Halsband statt eines Geschirrs trägt und nicht geklickert wird?

(Das ist jetzt absichtlich sehr, sehr überspitzt formuliert...)

Ich kenne übrigens Leute (und Hunde) die ähnlich leben. "Ideal" ist was anderes, aber die Hunde werden schon geliebt und gut versorgt, und haben auch kein Problem damit, "nebenher" zu laufen. "Nebenher" heißt nämlich in dem Fall einfach, dass sie ganz selbstverständlich überall dabei sind. Mit den Kindern beim Fernsehen auf dem Sofa, beim Essen desgleichen, beim Kochen in der Küche, und zwischendurch wird wahlweise im Eltern- oder im Kinderbett (oder auf dem Haufen frischer Wäsche) gepennt.

Es unternimmt niemand ein Riesen-Bohei mit denen, aber sie scheinen mit ihrer Rolle als "einfach mitlaufende" Mitglieder des üblichen Familienchaos ganz zufrieden zu sein.

Woran es hapert, ist auch da der Auslauf, wobei es schon deutlich mehr ist als zweimal 5 Minuten... aber ich würde im Traum nicht darauf kommen, deswegen das Vet-Amt einzuschalten.

Mann, es gibt Hunde, die werden in Kellern gehalten, oder draußen, oder an der Kette, oder sie werden als Wurfmaschinen missbraucht, oder sonstwas.
Oder sie werden so gehalten, dass sie für ihre Umwelt und für sich eine Gefahr darstellen.

Da kann man dann guten Gewissens sagen, dass es im TH besser für sie ist.

Aber bei einem unauffälligen Familienhund? Der als "alter" (nicht "sehr alter" - aber für einen TH-Hund ist das alt) Hund einer auflagenbewehrten Rasse schlechte Vermittlungschancen hat?

Was ist denn für den im Tierheim besser?

(Ok, kommt auf das TH an. Aber wenn ich mir K-Zollstock und deren AUsgangsmöglichkeiten anschaue, seh ich da nicht so den großen Unterschied, nur als Beispiel.)

Ich mein, wenn du irgendwann feststellst, der Hund ist offensichtlich krank und die kümmern sich nicht, ist das immer noch was anderes, dann wäre das eine gute Möglichkeit, dem Hund eine Versorgung zukommen zu lassen.

Aber so lange der Hund gesund, nett und gut versorgt (nur bewegungsarm) daherkommt, seh ich das Problem einfach nicht und kann nicht verstehen, wie du auch nur eine Sekunde überlegen kannst, dass ein Tierheimzwinger besser wäre als das, was der Hund im Moment hat.
 
Jupp, schön ausführlich formuliert und von mir in jedem Punkt unterschrieben.

Ich hab zwar Hunde, für die ich mir so ein Leben nicht vorstellen könnte, aber die nehm ich nicht als Maßstab für andere.
 
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