Ich bin so eine, die mit sehr nettem Hund an der Leine blockt. Picard ist ein unheimlich freundliches, aber manchmal etwas naives Hippieblümchen, was etliche andere Hunde dazu veranlasst, ihr Ego an ihm aufzupolieren und ihn zu mobben. Das finde ich blöd, weil es für ihn blöd ist.
Wenn ich das Gefühl habe, der andere Hund ist nicht überlegen (z.B. weil er klein, sehr jung, älter etc. ist), dann lass ich Picard auch los und der löst solche Situationen gut. Aber wenn der Andere einer ist, der vielleicht selbst eher unsicher unterwegs ist oder öfter mal von anderen Hunden gemobbt wird, dann verhindere ich eine Begegnung, weil ich aus Erfahrung weiß, dass gerade solche Hunde dazu neigen, auf ein geeingetes Opfer, welches sich nicht wehrt, draufzuhauen. Und Hunde von Rassen, die eh zum Mobben, Kontrollieren, Hetzen oder reinballern neigen, halte ich auch vehement fern. Sollte sich so ein Hund nämlich dazu entschließen, Picard zu hetzen und ihn nicht anhalten oder zu mir kommen zu lassen, bekommt mein herzkranker Hund ziemlich schnell ein Problem. Labbis, Border Collies, Aussies und Schäferhunde jeder Art kommen mir nur nach sehr gründlicher Inaugenscheinnahme ihres Sozialverhaltens an ihn dran.
Mit Spuk war ich da wesentlich lockerer, was solche Kontakte anging, denn der strahlte schon so eine Souveränität aus, dass die üblichen Verdächtigen und Mobber es bei ihm gar nicht erst probiert hätten. Und wenn doch, dann nur einmal und nur sehr kurz. Er hätte sich niemals hetzen lassen, deshalb durfte er einfach mehr selber regeln als Picard.
Zum Thema Sprache: Vorgestern gingen wir an einer Hofeinfahrt vorbei, in der die Bewohner gerade dabei waren, die Pflanzen für den Winter runterzuschneiden. Picard musste unbedingt kurz anhalten und zugucken und dann meinte eine Frau (total freundlich) zu ihm: "Du siehst aus wie 'n Bettvorleger." Klang völlig schräg, war aber echt freundlich gemeint. Ich musste an den Tiger aus "Dinner for one" denken und etwas lachen.