Schlaue Sprüche von anderen Besitzern

Zum Thema Sozialisieren und unverträgliche Hunde.

Ich denke unsere Hunde sind mittlerweile "übersozialisiert". Welpen Stunde, Junghundetreff, feste Gassirunden... Die Hunde lernen von Anfang an, dass andere Hunde Action bedeuten, haben dementsprechend eine Erwartungshaltung und in vielen Fällen nicht gelernt, dass sie andere Hunde auch mal ignorieren müssen.

Wenn dann der Zeitpunkt kommt, dass Hund aus unterschiedlichen Gründen nicht wie gewohnt Zugang zu anderen Hunden bekommen kann (Erziehungsstand, Verhalten, Gesundheit, Zeit beim Besitzer) kippt die Erwartungshaltung in Frust. Wie man aus diesem Frust rauskommt liegt dann am Hund selbst und am Hund/Haltergespann.
 
Sue war nicht ableinbar, nicht nur weil sie auf jeden fremden Hund losgegangen wäre, sondern auch weil sie bei jedem Bewegungsreiz weg gewesen wäre.
So einen hatten wir, als ich klein war, auch mal. Da machste quasi nix, zumindest als Laie nicht.

Der ist auch mal hinter einem Reh her, hat dafür die Flexi zerrissen, hat einen Elektrozaun gefällt, ist darum jaulend anderthalb Meter in die Luft gesprungen - und weiter hinter dem Reh her…

Hirn völlig ausgeschaltet in solchen Momenten.

Kann man nicht laufen lassen, geht nicht.

War auch der erste Hund von uns, bei dem das so war.

Edit: Er war allerdings grundsätzlich freundlich zu anderen Hunden.
Aber, wie gesagt: Bewegungsreize… massives Problem.
 
Und noch zum Vorbild-Argument: gerade in Schutzgebieten (ich weiß, darauf war es hier nicht bezogen) spielt das sehr wohl eine Rolle, ob alle ihre Hunde frei laufen lassen oder eben gute Beispiele setzen, indem sie sich, obwohl der Hund meinetwegen bei Fuß läuft, an die Leinenpflicht halten. Es multipliziert sich.
Was die "freie Landschaft" angeht, verstehe ich das aber auch nicht. Da kann ich auch ein gutes Beispiel setzen, indem ich meine Hunde ran rufe und bei mir behalte, wenn erforderlich.
Schutzgebiet ist natürlich was anderes. Wobei ich da auch ein wenig unglücklich war, bei Zingst, dass Pucci die ganze Zeit angeleint bleiben musste, obwohl es bei ihm praktisch nicht nötig wäre, also auf den Schutz des Gebiets bezogen. Und deshalb vermutlich auch keinen Urlaub mehr in einem Gebiet mit Leinenpflicht machen werde.
Und in der "freien Landschaft": Hunde im Bedarfsfall ran rufen und bei sich behalten ist aber nicht dasselbe, wie sie aus Prinzip ständig angeleint zu halten, und das, obwohl sie erzogen sind und nichts anbrennen würde. Das erstere kann angenehm auffallen und insofern vorbildhaft sein, das bestreite ich nicht. Das zweite, nicht.
 
Du würdest ernsthaft lieber auf einen schönen Urlaub verzichten, als für ein paar Tage deinen Hund anzuleinen? :eek:
 
Ja, hätte man aber so lesen können, durch die Einleitung "versteh ich auch nicht", weil ja der Ursprung der Diskussion das dauerhafte Anleinen war. Jedenfalls nach meiner Wahrnehmung. Sorry wenn ich dich fehlinterpretiert habe. :fuerdich:
 
Du würdest ernsthaft lieber auf einen schönen Urlaub verzichten, als für ein paar Tage deinen Hund anzuleinen? :eek:
Dobi und Junkie haben es ja schon beantwortet, aber von mir auch nochmal: nein, auf einen schönen Urlaub verzichten würde ich deswegen nicht. Ich würde einen schönen Urlaub woanders machen. :)
Der nächste ist im März in Holland, mit ohne Leinenzwang (außer in einem begrenzten Gebiet).
 
Du würdest ernsthaft lieber auf einen schönen Urlaub verzichten, als für ein paar Tage deinen Hund anzuleinen? :eek:

Ein Urlaub, in dem ich ständig mit zwei Leinen zu hantieren und über 100 kg Hund rumzuschlorren hätte, wäre für mich kein schöner Urlaub.

Wie lastet man denn gesunde, temperamentvolle Hunde körperlich so aus, dass man sie ohne schlechtes Gewissen mal ein paar Stunden alleine im Haus lassen kann, um selbst etwas ohne Hund zu unternehmen?
 
Du würdest ernsthaft lieber auf einen schönen Urlaub verzichten, als für ein paar Tage deinen Hund anzuleinen? :eek:

Würde ich auch, bzw. wie @snowflake sagte, woanders buchen. Wenn der Hund zu Hause frei läuft, dann will man ja keine Einschränkungen im Urlaub. Es sei denn man will zwingend an "Ort X".

Ich bin aber mit Asti schon oft in Gegenden gelaufen, die insgesamt für Hunde verboten waren oder wo Leinenzwang galt und ich mich nicht dran gehalten habe. Das waren aber alles Touristengegenden, wo zig Menschen gelaufen sind, so dass seine Anwesenheit sicher kein Wildtier verstört hat. Teilweise war das so k.acke beschildert, dass man erst auf der Hälfte der Strecke überhaupt mitbekommen hat, dass man da gar nicht sein darf. In "echten" Schutzgebieten, wo auch nicht Horden von Touristen rumlaufen und im angrenzenden Restaurant essen, war ich mit Hund hingegen natürlich nicht. Sowas achte ich sehr.

Ich verurteile niemand, der seinen Hund an der Leine führt. Ist mir lieber, als heranstürmende Hunde.
Außerdem weiß man ja nie, was die Leute wirklich machen.
Ich laufe z.B. wenn ich zu Hause bin zwei Mal leinenlos durch Wald und Feld und einmal an der Leine durch Wohngebiete und dann geht's nur zum Lösen raus .Das eine Wohngebiet könnte daher durchaus meinen, dass mein Hund immer an der Leine ist und nur eine Minirunde macht. Stimmt halt nur nicht.

Meine Tibet-Spaniel-Hündin Sessy konnte auch nur eingeschränkt laufen und war viel an der Schlepp. Einfach weil sie Hunde und fremde Menschen hasste und stellen wollte. Das war einfach zu gefährlich. Für alle. Sie konnte trotzdem in einem gewissen Rahmen frei laufen. Aber halt nicht immer.
Asti war mega. Der konnte fast überall frei laufen. Auch an der Straße. Das würde ich mit Mika nicht machen. Er hört zwar, aber ich würde nie drauf wetten, dass er beim ersten Ruf "sofort" reagiert, wenn die Ablenkung zu groß ist.
Das war bei Asti schon so. Du hast gerufen. Er fror ein. Ist bei Mika teilweise so, teilweise nicht. Also läuft er derzeit niemals an der Straße frei.

Aber ich finde auch, dass die ganze Bewegung anders ist. Mika rennt ja für sein Leben gerne. Teilweise wartet er einfach. Also er setzt sich und wartet, dass ich weiter gehe, einfach damit er Vollspeed aufschließen kann. Und das ist durchaus ein Radius von 50 Metern, nicht von 8 Meter Leine.

Aber ich kann absolut verstehen, wenn es nicht geht.
 
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