Schläge ein Erziehungsmittel für Hunde?

WHeimann

10.05.2001
Aus dem Gerichtssaal

Schläge ein Erziehungsmittel für Hunde?

Tierschützerin wegen eines "Ausrasters" vor Gericht · Schimpfworte für Zeugen · 1550 Mark Geldstrafe
Kreis Waldshut (mae) Sind Schläge ein probates Erziehungsmittel für einen Hund? Um diese Frage drehte sich letztendlich eine Verhandlung vor dem Amtsgericht. Wegen Tierquälerei und Beleidigung musste sich eine Hundehalterin und organisierte Tierschützerin verantworten. Sie soll einen ihrer Schäferhunde getreten und mit einem Gegenstand geschlagen haben · so zwei Zeugen vor Gericht. Außerdem soll sie die zwei Männer mit Schimpfworten beleidigt haben, als diese gegen die Behandlung des Hundes protestierten. Die Frau wurde zu insgesamt 1550 Mark Geldstrafe wegen Tierquälerei und Beleidigung verurteilt.
Laut Anklage war die Frau Anfang Juli letzten Jahres mit vier nicht angeleinten Schäferhunden mit dem Fahrrad in einer östlichen Kreisgemeinde unterwegs gewesen. Einer ihrer Hunde hatte mit dem Rottweiler eines Kaufmanns ein kurzes Gerangel · daraufhin soll die 36-Jährige ihren Hund etliche Male getreten und später mit einem Gegenstand geschlagen haben. Den Zeugen und einen weiteren Mann, der später dazu kam, soll die Frau mit heftigen Schimpfworten bedacht haben.
"Mein Schäferhund hat mich in den Arm gebissen", so Angeklagte vor Gericht. Aber sie habe ihren Hund nicht misshandelt · "eventuell eine Ohrfeige gegeben". Der Hund sei früher ein Kettenhund und auffällig im Verhalten gewesen, erklärte die 36-Jährige. Sie habe ihn zu sich genommen, da er eigentlich eingeschläfert werden sollte.
Der Kaufmann berichtete als Zeuge vor Gericht, dass die Frau zuerst angefangen habe, auf ihren Hund einzuschreien, ihn dann mit der flachen Hand geschlagen habe. "Sie hat den Hund mehrfach seitlich in die Rippen getreten", so der Zeuge. Als er ihr gesagt habe, sie solle aufhören, habe sie zu ihm gesagt: "Halt die Fresse, sonst bist du der Nächste". Er habe dann einen Bekannten geholt und beide hätten sie gesehen, wie die Frau ihren Hund mit einem Gegenstand geschlagen habe: "Es gab dumpfe Schläge." "Die Frau war extrem aggressiv", berichtete der zweite Zeuge.
Ein Polizeibeamter und Hundeführer, der die Frau kennt und den Vorfall dienstlich behandelt hatte, führte aus, dass die Frau mit Hunden sonst gut umgegangen sei. "Sie kann aber ausrasten. Das ist ihr Problem", so der Beamte. Die Schäferhunde müssten allgemein in ihrer Ausbildung als Schutzhunde Schläge aushalten, erläuterte der Beamte.
Diese Ausage führte zu längeren Diskussionen, wie weit denn Erziehungsmaßnahmen bei Hunden gehen dürften und ob Schläge richtig seien. Der Verteidiger meinte, dass das zulässige Maß von einem Sachverständigen beurteilt werden müsse · seine Mandantin kümmere sich um Problemhunde, die anders zu bewerten seien. Er plädierte auf Freispruch vom Vorwurf der Tierquälerei und maximal 400 Mark Geldstrafe für die Beleidigung.
Der Vertreter der Staatsanwaltschaft forderte 2800 Mark Geldstrafe. Die Frau sei vielleicht sonst eine gute Tierhalterin. Hin und wieder komme es aber zu Ausrastern.
Richter Marc Gerster verurteilte die Frau zu 500 Mark Ordnungsstrafe wegen Tierquälerei und zu 1050 Mark wegen Beleidigung. Er habe keine Zweifel an den Zeugenaussagen, so der Richter. Die Frau sei in dieser Situation mit ihren Hunden nicht klar gekommen.




WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.

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Der arme Hund!!!!!!!

Ob da die Spritze nicht doch segenreicher gewesen waere?

Ab und An Ausrasten ist meiner Meinung nach "AB und An" ZUVIEL. Die Lady hat den Job eindeutig verfehlt.
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von WHeimann:

Richter Marc Gerster verurteilte die Frau zu 500 Mark Ordnungsstrafe wegen Tierquälerei und zu 1050 Mark wegen Beleidigung

[/quote]

Es ist immer wieder interessant, wie in diesem Land die Prioritäten gesetzt werden...

bones
 
Das ist ja wohl ein schlechter Witz.
Problemhunde und dann noch mit Gegenständen schlagen und treten. Das ich nicht lache. Ich habe zwar keine Ahnung von Schäferhunden, denke aber dass sind auch nur Hunde wie alle anderen auch und durch Schläge und Tritte werden sie doch nur noch mehr verunsichert und beißen wohl auch irgendwann mal zurück (hoffe ich).
So eine blöde K.... die hat wirklich ihren Job verfehlt. Man sollte ihr die Hunde abnehmen. Die Strafe war wie immer viel zu niedrig.

Gabi
 
hallo!
soetwas macht mich schweinesauer !!!!!!!!
als wir unsere rottihündin bekamen war sie 3 jahre alt und das waren bestimmt keine schönen jahre .
sie wurde geschlagen und es wurden zigaretten an ihr ausgedrückt .
sie musste sich enten reissen um etwas zum essen zu haben .
sie war bei einem obdachlosen gewesen der sie also mehr als schlecht behandelte .
und als ob das nicht genug gewesen wäre war sie auch noch scharf .
mein marko hat geisha das erste mal gesehen als er seinen zivildienst schob .
er kam abends nach hause und erzählte mir von ihr .
seine augen leuchteten und er wollte sie .
ja er war total in diese rottidame verliebt .
es dauerte noch ein weilchen dann hatten wir sie .
es war eine sehr schwierige zeit aber wir haben sie
zu einem spitzenhund hingebogen .
mit viel liebe und noch mehr gedult !!!!!!!!
aber : niemals mit schlägen !!!
unsere geisha ist seit oktober 2000 im hundehimmel und braucht dort weder leine noch maulkorb !!!!!!!!!!!!!
man kann viel mehr mit liebe erreichen als mit schlägen .

katja!!!
 
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