Wolfgang
KSG-Haarspalter™
50 Jahre Mitglied im Verein
Ronny ist der Stolz des Züchters
Walter Bischoffs Erfahrung: Tiere gehören nicht in die Wohnung
Ursula Schabert
Hettstedt/MZ. "Man hat eben ein ganzes Leben reingesetzt", sagt Walter Bischoff und schaut auf die vielen Pokale, auf die Urkunden, auf Deckscheine und auf das Zwingerbuch, das am 13. April 1957 begonnen wurde, ausgestellt von der GSD-Zentralzuchtbuchstelle Halle. "GSD" steht für Gebrauchshunde, Schutzhunde und Diensthunde.
Aber schon seit 50 Jahren, genau seit 1952, ist Bischoff Mitglied im Hundesportverein. Seine Leidenschaft sind Deutsche Schäferhunde. Den ersten Hund hat er für einen Sack Weizen gekauft. Im Buch ist ein Preis von 700 Mark ver-merkt. Heute kosten reinrassige Schäferhunde so viel wie ein guter Mittelklassewagen, "wenn das mal ausreicht". Über Hundesport könnten Bischoff und seine Frau Bärbel stundenlang sprechen. Schließlich haben sie sich auch über Hunde kennen gelernt - sie wollte einen Hund kaufen.
In früheren Zeiten hatte der Hettstedter bis zu 15 Hunde im Zwinger, heute sind es noch zwei. Bischoff ist Rentner und nicht ganz gesund. Aber als Leistungsrichter reist er in der Saison an den Wochenenden durch ganz Deutschland, sein Sachverstand ist gefragt. "Die Frau fährt - und dann geht das schon", sagt der reisefreudige 69-Jährige. Sieben Jahre lang war er verantwortlich für die Landesgruppen-Zuchtschau. Sein bester Hund Akbar vom Urnenfeld beispielsweise war viermal Landesmeister.
15 Jahre lang war Bischoff zuständig für den ganzen Kreis Hettstedt, Gruppen von Hundesportlern gab es in Sandersleben, Gerbstedt, Wippra, Großörner, Mansfeld, Friesdorf und Hettstedt selbst. Auch, wenn heute jemand einen Hund kaufen möchte, holt er sich gerne bei Bischoff einen Rat und lässt ihn das Tier erst mal anschauen. "Es ist wichtig, sich in das Wesen des Hundes einzufühlen", sagt der Züchter, der bis 1997 Vorsitzender des Hettstedter Vereins war. Seine Überzeugung: "Du kannst aus jedem Hund was machen." Der Hund sei ein Rudeltier, der Hundehalter muss die Rolle des Rudelführers einnehmen.
Die erste Prüfung, die ein Hund ablegen muss, ist die Begleithundprüfung, die Ausbildung dauert ein halbes Jahr. Es reicht nicht, dass Hund und Besitzer wissen, dass der Hund links gehen muss (beim Radfahrer rechts), er muss auch gehorchen können (Unterordnung). Bischoff schildert die verschiedenen Prüfungen, zeigt seine Bewertungstabellen, erklärt und erklärt... ganz in "Fährte", "Unterordnung" und "Schutzdienst" zu Hause.
Vergebens sucht der Gast nach einem Hund in der Wohnung des Züchters. "Meine Hunde wissen gar nicht, wo ich wohne", lacht er. Für ihn gehört ein Schäferhund nicht in die Wohnung, sondern in den Zwinger. Dorthin fahren Bischoffs jeden Mittag zum Füttern und zum Ausgang mit den Hunden. Der fünfjährige Ronaldo, "Ronny" gerufen, ist derzeit der Stolz des Ehepaars. Die Hundezucht und auch der Hundesport sind eine kostspielige Angelegenheit. Seit der Einheit ist das Ganze noch teurer geworden, 1000 Mark kostet es, eine Hündin decken zu lassen. Und die Lederleinen, Halsbänder, Hundesteuer, Lederärmel zum Training, Tierarztkosten, Futter - die Dinge summieren sich.
Bischoffs arbeiten mit den Tieren, gehen mit ihnen auf den Platz, das heißt, dass sie auch selbst immer in Bewegung bleiben. 50 bis 60 Würfe haben sie in ihrer Züchterzeit großgezogen. So ein Schäferhund wird im Schnitt 12 bis 13 Jahre alt.
Geändert hat sich viel, seit Walter Bischoff angefangen hat. Auch die Höhe der Hunde, man hat sich nach den West-Richtlinien orientieren müssen, was bedeutet, dass die Rüden eine Schulterhöhe von 60 bis 65, die Hündinnen von 55 bis 60 Zentimeter aufweisen müssen. Für die Gesundheit der Tiere ist das nicht so vorteilhaft.
Die Hüftdysplastie, zu DDR-Zeiten sehr selten, hat sich ausgebreitet. Alle Hunde müssen zum Röntgen, wenn sie die Zuchteignung bekommen sollen. Auch das kostet wieder Geld. Dennoch ist für Walter Bischoff der Hundesport Thema Nr.1 geblieben. Da macht ihm so schnell niemand was vor.
Quelle:
Ronny ist der Stolz des Züchters
Walter Bischoffs Erfahrung: Tiere gehören nicht in die Wohnung
Ursula Schabert
Hettstedt/MZ. "Man hat eben ein ganzes Leben reingesetzt", sagt Walter Bischoff und schaut auf die vielen Pokale, auf die Urkunden, auf Deckscheine und auf das Zwingerbuch, das am 13. April 1957 begonnen wurde, ausgestellt von der GSD-Zentralzuchtbuchstelle Halle. "GSD" steht für Gebrauchshunde, Schutzhunde und Diensthunde.
Aber schon seit 50 Jahren, genau seit 1952, ist Bischoff Mitglied im Hundesportverein. Seine Leidenschaft sind Deutsche Schäferhunde. Den ersten Hund hat er für einen Sack Weizen gekauft. Im Buch ist ein Preis von 700 Mark ver-merkt. Heute kosten reinrassige Schäferhunde so viel wie ein guter Mittelklassewagen, "wenn das mal ausreicht". Über Hundesport könnten Bischoff und seine Frau Bärbel stundenlang sprechen. Schließlich haben sie sich auch über Hunde kennen gelernt - sie wollte einen Hund kaufen.
In früheren Zeiten hatte der Hettstedter bis zu 15 Hunde im Zwinger, heute sind es noch zwei. Bischoff ist Rentner und nicht ganz gesund. Aber als Leistungsrichter reist er in der Saison an den Wochenenden durch ganz Deutschland, sein Sachverstand ist gefragt. "Die Frau fährt - und dann geht das schon", sagt der reisefreudige 69-Jährige. Sieben Jahre lang war er verantwortlich für die Landesgruppen-Zuchtschau. Sein bester Hund Akbar vom Urnenfeld beispielsweise war viermal Landesmeister.
15 Jahre lang war Bischoff zuständig für den ganzen Kreis Hettstedt, Gruppen von Hundesportlern gab es in Sandersleben, Gerbstedt, Wippra, Großörner, Mansfeld, Friesdorf und Hettstedt selbst. Auch, wenn heute jemand einen Hund kaufen möchte, holt er sich gerne bei Bischoff einen Rat und lässt ihn das Tier erst mal anschauen. "Es ist wichtig, sich in das Wesen des Hundes einzufühlen", sagt der Züchter, der bis 1997 Vorsitzender des Hettstedter Vereins war. Seine Überzeugung: "Du kannst aus jedem Hund was machen." Der Hund sei ein Rudeltier, der Hundehalter muss die Rolle des Rudelführers einnehmen.
Die erste Prüfung, die ein Hund ablegen muss, ist die Begleithundprüfung, die Ausbildung dauert ein halbes Jahr. Es reicht nicht, dass Hund und Besitzer wissen, dass der Hund links gehen muss (beim Radfahrer rechts), er muss auch gehorchen können (Unterordnung). Bischoff schildert die verschiedenen Prüfungen, zeigt seine Bewertungstabellen, erklärt und erklärt... ganz in "Fährte", "Unterordnung" und "Schutzdienst" zu Hause.
Vergebens sucht der Gast nach einem Hund in der Wohnung des Züchters. "Meine Hunde wissen gar nicht, wo ich wohne", lacht er. Für ihn gehört ein Schäferhund nicht in die Wohnung, sondern in den Zwinger. Dorthin fahren Bischoffs jeden Mittag zum Füttern und zum Ausgang mit den Hunden. Der fünfjährige Ronaldo, "Ronny" gerufen, ist derzeit der Stolz des Ehepaars. Die Hundezucht und auch der Hundesport sind eine kostspielige Angelegenheit. Seit der Einheit ist das Ganze noch teurer geworden, 1000 Mark kostet es, eine Hündin decken zu lassen. Und die Lederleinen, Halsbänder, Hundesteuer, Lederärmel zum Training, Tierarztkosten, Futter - die Dinge summieren sich.
Bischoffs arbeiten mit den Tieren, gehen mit ihnen auf den Platz, das heißt, dass sie auch selbst immer in Bewegung bleiben. 50 bis 60 Würfe haben sie in ihrer Züchterzeit großgezogen. So ein Schäferhund wird im Schnitt 12 bis 13 Jahre alt.
Geändert hat sich viel, seit Walter Bischoff angefangen hat. Auch die Höhe der Hunde, man hat sich nach den West-Richtlinien orientieren müssen, was bedeutet, dass die Rüden eine Schulterhöhe von 60 bis 65, die Hündinnen von 55 bis 60 Zentimeter aufweisen müssen. Für die Gesundheit der Tiere ist das nicht so vorteilhaft.
Die Hüftdysplastie, zu DDR-Zeiten sehr selten, hat sich ausgebreitet. Alle Hunde müssen zum Röntgen, wenn sie die Zuchteignung bekommen sollen. Auch das kostet wieder Geld. Dennoch ist für Walter Bischoff der Hundesport Thema Nr.1 geblieben. Da macht ihm so schnell niemand was vor.
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