sondern die Problematik der Verwaltung.
In der Verwaltung sind derzeit 20-25% der Stellen nicht besetzt - teils wegen Haushaltssperre, teils weil der Nachwuchs fehlt.
(Eine Freundin von mir arbeitet dort).
Trotzdem sehe ich immense Verfehlungen bei der Bundeswehr. Gar nicht in der Höhe der Ausgaben, sondern bei der Frage, wo die hingeflossen sind.
Ja, oder sagen wir, da gab es zumindest früher Probleme.
Mein Vater - der ja in der Wehrtechnik gearbeitet hat, hat mal erzählt, dass bis in die frühen 1980er Jahre jede Wehrausgabe einfach durchgewinkt wurde. Die Firmen haben dann die Kosten in den Angeboten direkt verdoppelt und das wurde auch unhinterfragt bezahlt. Da gab's wirklich viel Schmu. Ein Laborkollege, der außerdem Leutnant der Reserve war, hat mir erzählt, dass in den 1960ern so viele Waffen angeschafft wurden, weil man mit einem weiteren Krieg gerechnet hat, dass zu seiner Rekrutenzeit (in den 1989/90) immer noch fabrikneue (also unbenutzte) Gewehre aus den 1960ern ausgegeben wurden, weil da so viel Zeugs lagerte, das man es gar nicht alles benutzen konnte.
In den 1980ern hörte das Geldausgeben für Großprojekte auf, da gab es in dem Bereich die erste Krise, auch viele Entlassungen, und das ging dann wellenförmig immer so weiter.
Mit der Friedensbewegung kam die Bundeswehr massiv unter Druck und eigentlich wollte man am liebsten weder eine Armee noch dafür noch viel Geld ausgeben.
Als mein Bruder Wehrdienst machte (das muss so 1998 oder 99 gewesen sein), herrschten schon Sparzwang und Instandsetzungsnotstand. Aber es gab neue Gewehre, auch wenn die nicht unbedingt so viel besser als die alten waren, nur teurer.
Seitdem ist es mit jeder versuchen Bundeswehrreform immer nur bergab gegangen, ist mein Gefühl.
Dabei ist die oder war sie zumindest lange, noch dysfunktionaler als das Gesundheitswesen - aber ähnlich resilient gegen Veränderungen.