Einen schönen Sonntag Euch allen!
Zunächst einmal muss ich marismena zustimmen; ich denke auch, dass es mehr als wichtig ist, für die Wahrheit auf die Strasse zu gehen und Gerechtigkeit einzufordern. Deswegen habe ich auch an der ersten Demo teilgenommen. Ich habe selbst keinen Listenhund, aber ich hab Augen im Kopf und wer anhand des Videos nicht einordnen kann, was da in Rüsselsheim passiert ist, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen...
Danke Zaubertraudl.
Auch ich bin mehr als schockiert darüber, dass anscheinend auch viele Hundebesitzer das Verhalten der Polizei für richtig halten; auch über viele der eigenen "Freunde" war und bin ich immer noch geschockt. Es hat sich so gut wie keiner auf das Thema überhaupt nur eingelassen (obwohl die meisten Hundebesitzer sind) und eine Verwandter meines Mannes hat mich nach Posten des Links zur Petition sogar aus seiner Freundesliste entfernt...
Auch für meine Teilnahme an der Demo wurde mir kaum Verständnis entgegen gebracht. Viele glaubten wohl auch eher der Mediendarstellung als meinen Vor-Ort-Berichten...
Aber gut - so lernt man auch gleich noch etwas über seine Mitmenschen.
Oh Mann, das tut mir sehr leid.
Aber du hast natürlich recht, früher oder später kommt es so oder so durch. Wenn man selbst keinen Listenhund hat, dauert es natürlich länger, weil sich dazu erst die Gelegenheit ergeben muss. Das war bei mir auch so.
Was die zweite Demo angeht, weiß ich ehrlich gesagt noch nicht, ob ich wieder hingehen werde. Ich habe momentan den Eindruck, dass die Tshirts und Aufkleber mittlerweile leider das kleinste Problem sind...
Sie sind Ausdruck der großen Varianz der sogenannten "Unterstützer". Darunter sind halt leider nicht wenige, die zum einen viel zu jung und unerfahren sind, um überhaupt unterstützen zu können. Weil sie beispielsweise nicht mal einsehen können oder wollen, dass man nicht einfach jede Gefühlsregung schreiben darf, die einen so anfällt.
Darunter sind dann leider auch noch solche, die prinzipiell keine Gelegenheit auslassen, ihrem Frust über die Gesellschaft als solche (wahlweise auch in Verbindung mit der eigenen sozialen Situation) Ausdruck zu verschaffen.
Es scheint bei den Organisatoren untereinander Schwierigkeiten zu geben; erst ist eines der Mädels wegen persönlicher Differenzen ausgestiegen und seit heute morgen sind die FB-Seite der Hauptorganisatorin sowie die Veranstaltungsseite verschwunden...
Wirklicher Zusammenhalt bei dem man sich auf die wesentlichen Punkte konzentriert und sich nicht ständig auf Nebengleise schieben lässt - ist eines der schwierigsten Dinge überhaupt. Siehe auch dieser Fred hier. So ist auch die Front zerbröselt, die es in 2000 zunächst zu geben schien. Sobald auch nur das kleinste bißchen Ruhe eingekehrt ist, ist genügend Platz für Meinungen bzw. Meinungsverschiedenheiten.
Ich denke, das Problem ist, dass die jungen Mädels mit dem Kopf durch die Wand wollen und sich leider auch äußerst beratungsresistent zeigen, was die Tipps von "alten Hasen" angeht.
Nicht nur diese. Das geht von Tag 1 so und es trifft nicht nur auf "junge Mädels" zu. Darunter sind auch alte Hasen - aus anderen Szenen mit eigentlich anderen Interessen bzw. Zielen. Sie wollen nicht Gerechtigkeit für Kimbo&Tays, sondern für viele andere Aspekte. Ob sie damit direkt oder indirekt etwas zu tun haben, spielt dabei überhaupt keine Rolle. Die Erschiessung wurde zu einer Stätte die sehr viele (zu viele) zu ihrem eigenen Sandkasten gemacht haben, in dem sie sich austoben wollten.
Die Mädels wollen sicherlich nichts schlechtes, aber an der Umsetzung hapert es leider - und die bedingungslose Unterstützung schwindet merklich...
So bedingungslos war sie von Anfang nicht.
Es fing bereits an, als die Besitzer zu Ruhe und Besonnenheit aufforderten. Mit jedem Aufruf und mit jedem Versuch, kontraproduktive Elemente auch nur einzubremsen, wurde immer deutlicher, dass wirklich nicht wenige, Solidarität dazu zu missbrauchen, ihrem eignen Frust Luft zu machen.