Gabi schrieb:
Danke für die Blumen. Darf ich sie auch annehmen, wenn dich dein Gefühl trügt?
Klar...nimm sie ruhig
Das waren zwar Lektorratte's Blumen - aber trotzdem: danke
Für das wie es von dir gemeint ist!
Es machte auf mich tatsächlich so ein bisschen den Eindruck, als wenn du dich...wie soll ich sagen....ähm....in Rage geschrieben hast.
Es kommt extrem selten vor, dass mich etwas in Rage bringt. Und wer mich kennt weiss, dass ich dann nicht aufgebracht - sondern sogar
sehr ruhig werde.
Wütendes Toben (als Bild gesehen) ist ein Ventil - das mir vielleicht sogar fehlt. Müsste ich mal drübernachdenken
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Erklärung = etwas aufklaren lassen wenn du so willst. Im besten Fall aus allen möglichen Blickwinkeln ( um letzten Endes auch besser verstehen zu können )
Wenn ich also versuche (mir) etwas zu erklären, dann rechtfertige ich nicht.
Wenn ich anfange zu rechtfertigen setze ich für mich schon voraus, dass da auch Recht gewesen ist (und versuche da was fertig zu machen mit möglichen Argumenten).
Absolut! Das macht man aber doch am besten (= idealerweise) unter Berücksichtigung aller bestehenden Fakten.
Wenn du zB ein Standbild hast - hast du zig Möglichkeiten, dir das Zustandekommen dieses Standbildes zu erklären. Jeder Fakt der hinzukommt, wirft eine Möglichkeit wieder raus. Je mehr Fakten du also hast - oder bei deinen Erklärungsversuchen berücksichtist - desto näher kommst du an den tatsächlichen Hintergrund bzw. das Zustandekommen dieses Standbildes.
Und ent-schuldigen tue ich persönlich auch nichts durch eine Erklärung. Vielleicht wird die Sicht im Ganzen für mich etwas klarer....aber die Schuld ist damit nicht von wem auch immer genommen. Vielleicht wird sie - zumindest für mich - deutlicher oder teilt sich womöglich auf.....wieso aber sollte ich sie dann automatisch komplett aus den Augen verlieren?
Eine reine sachliche Erklärung hat natürlich nicht den Charakter einer Entschuldigung. Es identifiziert die Ursache, die Faktoren die zu einem Ereignis geführt haben.
Das Einfordern von Verständnis für Gefühlslagen oder persönlich gefärbten Sichtweisen schon. Ich muss nicht "verstehen", dass oder warum ein Mensch Angst vor einem spielenden Hund hat - oder haben könnte. Es ist ein Faktor der zu einem Geschehen geführt hat.
Und in so einem Fall zeigt es mir, woran wir arbeiten müssten. Das sollte ich verstehen - die Ursachen herausfinden und diese dann versuchen zu "entschärfen".
Aussagen wie "eine Kuh ist gefährlich" impliziert das Recht auf die prinzipielle Angst vor einer Kuh als solcher. Sichtbar an den Argumenten, mit denen diese Aussage ja auch untermauert werden sollte, wie zB ein Zusammenstoß der Kuh mit einem Auto.
Es impliziert, Angst vor einer Kuh als solcher, sei etwas ganz normales und jederzeit Verständliches. Angst ist ja auch etwas normales, dafür ist sie ja da. Aber eben Angst vor einer
bestehenden Gefahr - nicht vor einer potentiell möglichen, die erst dann akut werden kann, wenn noch weitere Faktoren hinzukommen.
Ganz analog zur abstrakten Gefahr von Pitbulls. Die wird vom Gesetzgeber ja sogar auch noch bezeichnet. Keine absolute Gefahr, keine allzeit gegebene - nein, eine abstrakte Gefahr. Die Rasselisten haben wir, weil wir uns vor abstrakten Gefahren schützen wollen.
Und dagegen verwehre ich mich. Und das - ja, durchaus auch vehement und hartnäckig. Die Folgen dieser Abwehrversuche gegen abstrakte Gefahren kennen wir doch alle. Die meisten von uns leiden darunter, manche sogar ganz unsäglich. Das spielt in so unglaublich viele Situationen in unser Leben rein - dafür könnte ich jetzt endlos Beispiele bringen.
Für dich Nicole - ein ganz persönliches. Kenny Guttenberg bzw. Hunde wie er - alte Hunde. Die mögliche Gefahr, sie könnten aufgrund ihres Alters jederzeit tot umkippen. Niemand stirbt wegen eines bestimmten Alters, auch ein Hund nicht. Ein Hund oder Mensch kippt tot um weil sein Herz am Ende der Leistungsfähigkeit angelangt ist, nicht weil das Haltbarkeitsdatum überschritten ist. Wie oft sterben Hunde wie er in Tierheimen, weil Menschen einer abstrakten Gefahr nicht ins Auge sehen wollen? Wie viel Zeit und "Leben" hat man ihnen genommen, weil wir ihnen durch unsere Ängste das genommen haben, was sie wirklich am Leben hält? Nicht ihr Herz - sondern die Lebens
qualität, der
Wille und die Kraft die man braucht, um leben zu wollen.
Ich begreife - intellektuell - sehr wohl, warum Menschen so fühlen und handeln. Ich akzeptiere das auch. Ohne mich darüber aufzuregen. Ich will es aber nicht so belassen. Ich will es nicht weitertragen und nähren, nicht "positiv bestärken", sondern als "unerwünschtes Verhalten" markieren und markiert wissen.
Wenn ich selbst etwas als Ursache für fatale Folgen und katastrophale Ereignisse erkennen und ausmachen kann - dann kann ich es doch nicht als etwas markieren, wofür man "Verständnis" haben sollte und das dann auch noch argumentativ verteidigen und mit Beispielen belegen, warum es (scheinbar) richtig ist. Also - ich - kann das nicht.
Zugegebenermaßen will ich es auch gar nicht können.