@siwash
Der Typ hat seine Hunde als Hunde gehalten. Der wollte nicht die von Dir gelebte/gewünschte Opferrolle einnehmen. Warum auch! Er hat sich an alle Vorschriften der dt Hundehaltung gehalten und hatte nach vielen Aussagen von Zeugen Top sozialisierte Hunde. Die kannten den Platz, nicht mal der riesen Auflauf am Tag der Tötung hat die interessiert. Die haben wesenssicher und ohne Scheu gespielt. Das sagt viel über das Charakter der Hunde. Und den Charakter der Polizisten.
heißt also, wer sich verhält nach dem motto -der klügere gibt nach- , hier aus gründen der sicherheit seines hundes, der landläufig kampfhund geschimpft wird und der, sollte was passieren, der depp ist, egal ob schuldig oder nicht,
stellt sich in die opferrolle ???
In gewisser Weise schon, nur nicht dem Tenor den du da raus liesst...
Außerdem kommt ja auch immer auf das Ausmaß an! An einem Extrembeispiel von "der Klügere gibt nach" wäre das jetzt wesentlich leichter und auch objektiver zu erklären, als wenn sich hier immer gleich jemand angesprochen und betroffen fühlt.
das ist EINE ansicht.
meine ansicht ist, bei hunden solcher rassen, daß das bisschen aufwand an vorausdenken und einige dinge zur sicherung tun, den tod des tieres durch zb abschuss, sollte er dem halter abhandenkommen (offene tür, autoöffnen unter reiz,angeblicher einbruch) bei weitem aufwiegt.
Genau siwash - ein bisschen.
Das ist der Knackpunkt.
Ein bisschen Voraussicht braucht jeder Hundehalter oder sollte sie zumindest haben. Hat so nicht zur Zufriedenheit aller geklappt - ergo wurde diese eigene Voraussicht durch gesetzliche Regeln ersetzt. Nehmen wir das Beispiel "Leinenzwang".
Hier gab es ja auch schon ein paar die beschrieben haben, dass sie sich gelegentlich daran halten - da möchte ich mich beispielhaft mal anschließen.
Beispielsweise als ich mit Cara 8 Std. nach Düsseldorf gefahren sind und wir uns mit guten Bekannten in einem Park getroffen haben. Dort herrschte absoluter Leinenzwang - ich hab sie trotzdem von der Leine gelassen. Weil - ein Hund der 8 Std Fahrt hinter sich hat - sich einfach mal ein bißchen frei bewegen können muss. Einen evtl. Strafzettel hätte ich dann eben auch bezahlt. Das ist das kalkulierbare Risiko.
Hätte sich Cara jetzt zB erschreckt und wäre vom Park aus in Panik bis auf eine Straße gelaufen - hätte alles mögliche passieren können. An dem ich dann, ganz klar auch eine entsprechende Mitschuld gehabt hätte.
Allerdings nicht, weil im Park Leinenzwang ist - sondern weil ich hätte einkalkulieren müssen, wie groß die Gefahr ist, dass so etwas passiert. Das hab ich dann entweder verabsäumt oder unterschätzt.
Vorausdenken hat daher
für mich schon mal überhaupt gar nichts mit irgendwelchen formalen Regeln zu tun. Gerade die Hundegesetzgebung schützt ja nicht meinen Hund - sondern andere Dritte.
Der gleiche Park hier vor meiner Haustür - und ich hätte mich tunlichst an dieses Leinengebot gehalten. Den gibt es hier auch und ich halte mich sogar in Bereichen daran, wo ich es nicht müsste. Weil - mir hier die Straße zu nah ist und die Gefahr eines Erschreckens und Davonlaufens einfach viel zu groß ist.
Das Ausmaß in dem ich also Regeln außerhalb von Gesetzgebungen erfülle, über-erfülle
oder auch übertrete, hat also mit den Eigenschaften meines Hundes zu tun, ggfs. auch mit seinen Defiziten. Mit den Bedingungen wie sie in der jeweiligen Umgebung offensichtlich für mich erkennbar sind.
Genau so hätte ich auch beschliessen können, dass ein Hund der zum Erschrecken und Davonlaufen neigt, eben grundsätzlich an der Leine bleibt. Legitim ist das sicher, in manchen Städten ohnehin traurige Realität für alle Hunde.
Nur würde ich das nicht so pauschal freiwillig machen wollen, um meinen Hund vor der etwaigen Gefahr des Davonlaufens in Gefahrensituationen schützen zu wollen. Erstens weil ich nicht die erste wäre, der die Leine gerissen, aus der Hand gerutscht oder sonstige Umstände dazu geführt hätten, dass dieser Schutz nicht reicht. Das Leben hat immer ein klein wenig mehr Phantasie als ich.
Und zweitens weil ich meinem Hund dann eine per se nicht wirklich artgerechte Haltung zugemutet hätte, die im Fall von Leinenzwang zB ja auch Kontakte mit Artgenossen erschwert oder verunmöglicht, ebenso wie fröhliches Herumtollen und andere Highlights eines Hundeslebens.
Meine Priorität liegt daher auf dem Hund selbst und dass er so normal wie irgendmöglich leben kann. Und zwar einschließlich der Einschränkungen die es beim jeweiligen Hund gibt. Ob er nun eine bestimmte Rasse hat oder ein bestimmtes Verhalten - ändert an meiner Grundhaltung rein gar nichts.
Das kann - und das wird auch - jeder jeweils so halten, wie er es selbst empfindet. Und das hat auch mit den jeweiligen Erfahrungen zu tun, die jemand macht.
Wenn
jetzt jemand seinen Hund nachts alleine im Laden zurücklässt, in der Hoffnung damit Einbrecher abschrecken zu können - dann würde ich das ebenfalls als gefährlichen Leichtsinn bezeichnen.
Vor dieser Hinrichtung wäre ich nicht mal annähernd auf die Idee gekommen, dass ein Hund wegen eines Einbruchs in Gefähr sein könnte, weil er den Einbrecher erfolgreich verbellt hat. Bei aller Phantasie nicht. Die Gefahr, dass ein Hund durch einen Einbrecher verletzt oder gar zu Tode kommen könnte - die hätte ich (je nach Hund!) sehr wohl gesehen. Dass ein Hund aber entweichen und in der Folge einfach abgeknalllt werden könnten - das hätte vorher wohl niemand für möglich gehalten.
wenn sie dir deinen hund töten, obwohl du recht hast, und dich in keine "opferrolle" zwingen liessest, dann ist mir mein weg irgendwie der liebere.
Es geht doch nicht um "Recht haben" siwash.
Eines kann ich dir aus eigener Erfahrung mit Sicherheit sagen: wenn dir jemand deinen Hund tötet - dann wirst du
immer einen Punkt finden, wo du dir wünschst, du hättest den Schritt davor so nicht gemacht. Du machst
immer etwas, das letztendlich dazu führt, dass ein Unglück passieren kann.
Hätte-hätte-Fahrradkette...
Hinterher ist man bekanntlich immer schlauer. Nicht nur du als Halter - sondern auch andere, die jetzt eine Situation bewerten, wo das traurige Ergebnis schon vorliegt.
Und ich bin mir auch sehr sicher, dass sich die beiden Halter auch selbst schon die größten Vorwürfe machen. Den Vorwurf, dass sie das vorher auch schon hätten wissen können - müssen sie sich aber meines Erachtens nicht gefallen lassen. Denn die beiden sind nun mal absolut nicht der Typ Halter, die bewusst ein Risiko eingehen würden, das sich auch ganz einfach vermeiden hätte lassen.