Hallo zusammen!
Seit ca. 1 Jahr haben wir, nach dem Tod unseres damaligen Knuddelbären *sniff*, einen neuen Rüden. Einen Mix. Er ist nun 5 Jahre alt, ein Mix aus Schäferhund, Kl. Münsterländer und Setter. So sagte uns das jedenfalls der Vorbesitzer.
Nun wissen wir ja nicht, was unser Neuer in den ersten 4 Jahren, als er noch bei seinem anderen Herrchen war, so alles erlebt hat.
Nur eines ist klar, er ist sehr unsicher. Vor allem auch anderen Hunden gegenüber. Als wir ihn übernommen haben, da trug er ja vorher die ganzen Jahre ein Stachelhalsband, mit Stacheln nach innen, Tag und Nacht.
Das Herrchen sagte, dass der Hund das Stachelhalsband nicht merken würde und dass man ihn so leichter handhaben könnte, damit er ihn und die Kinder nicht gleich von den Füßen reißt.
Auch wissen wir, dass unser Hund nun oft nur angeleint war, beim Gassi und auch teilweise im Garten und somit auch kein richtiges Sozialverhalten zu anderen Hunden aufbauen konnte. Auch hat er keine Wurfgeschwister gehabt, da er alleine mit der Flasche aufgezogen wurde.
Sein Ex-Herrchen hat ihn zwar auch mit anderen Hunden spielen lassen, hat ihn aber auch, weil er meinte, ihm so zeigen zu müssen, in welchem Rang der Rüde steht, als der Rüde jung war von 3 Hündinnen zusammenbeißen lassen.*motz*
Auch fiel uns auf, als er bei uns war, dass er sehr demütig ist. Am Anfang war es noch schlimmer, jetzt geht es so einigermaßen und er kriecht nicht mehr so arg auf der Erde herum, wenn man auf ihn zugeht und ihn anspricht. Vor allem morgens war das schon doll.
Seit wir ihn nun haben, habe ich immer gesehen, dass er viel Freilauf hat und dass er viel mit anderen Hunden in Kontakt kommt. Im Rudel zu sein, unangeleint, das kannte er somit gar nicht. Hat oft die Welle gemacht, wenn z.B. Westies kamen, da er auch als Nachbarn einen Westierüden als Erzfeind hatte.
Jedenfalls finden wir immer wieder neue Dinge raus, die er so erlebt haben muss und die nicht so einfach aus ihm herauszubekommen sind.
Ansonsten ist er zu Menschen recht lieb und auch zu anderen Hunden, soweit er die Hunde kennt und akzeptiert.
Nur ist er nun auch, da er bei uns viel Freilauf bekommt, auch schon von anderen freilaufenden Rüden gebissen worden. Meistens waren es doofe Situationen, die man teilweise vielleicht hätte verhindern können.
So z.B. eine Beißattacke von einem DSH-Mix. Erst vor Wochen sah man sich und sie haben sich akzeptiert. Ich hatte unseren Rudi soweit, dass er Sitz und Bleib macht und dann hätte der andere Hund auch an uns vorbeilaufen können. Aber das Frauchen hatte diesmal ihrem Hund am Fahrrad laufen. Er lief links am Rad und sie wollte in der Kurve nicht absteigen, hatte gutes Tempo drauf. Ich hatte Rudi angeleint und er saß in Abstand von ihr und dem anderen Hund auf einem Acker und war ganz entspannt. Dann konnte das Frauchen von dem DSH-Mix ihren wütenden Hund nicht mehr halten und bevor sie selber vom Rad fiel, hat sie die Leine losgelassen und der DSH-Mix ist voll auf Rudi drauf, ohne mit der Wimper zu zucken und sie haben sich gebissen. Wir sind in Sicherheit gegangen und haben sie das in dem Moment kurz austragen lassen. Dann war Ruhe, die Frau hat sich für ihren Hund und ihr Verhalten entschuldigt und jeder ging seines Weges. Rudi tat, als wäre nichts gewesen. *außer dass er einige Haare am Kopf und Ohr eingebüßt hatte*
Dann kam die nächste Chose. Eine Nachbarin von uns hat einen Shar Pei und als sie sich gerade kennenlernen wollten, da hat Rudi Sitz und Bleib gemacht, ihr Hund kam unangeleint auf uns zu und hat sofort schnell in Rudis Fell geschnappt, es umgedreht, gezottelt und ist dann wieder rückwärts gegangen, nachdem er das gemacht hatte und losgelassen hatte. Unser Rudi war so perplex, dass er dann auch nach einigen Sekunden zurückgebissen hat. Dann wieder der Shar Pei und dann wieder Rudi.
Letztlich hatte ich dann Theater mit der Halterin des Shar Pei, weil sie gar nicht gesehen hatte, dass ihr Hund angefangen hatte und schon war unser Hund der Böse.
Wochen später, vor Silvester, gehen wir die Gassirunde und unser Rudi war angeleint, als der Shar Pei auf einmal vom Hof kam und hinter uns herlief und Rudi in den Hintern biss. Einfach so. Denke, er wollte halt sein Territorium verteidigen. Etwas doof, da beide einander gegenüber wohnen...
Rudi war wieder perplex und wollte sich verteidigen, konnte aber nicht, weil ich ihn an der Leine hatte. Aber sauer war er und entrüstet.
Monate später haben wir dann die Frau mit ihrem Hund wiedergesehen beim Gassi. Beide Hunde waren lose. Während ihr Hund vermutlich ruhig an Rudi vorbeigegangen wäre, hat Rudi sich gerächt und ihn mit Schmackes ebenfalls in den Hintern gebissen, nachdem wir halb an dem Shar Pei vorbeigelaufen sind. Auch die Situation hätte man vermeiden können.
Sie hatte ihren Hund, der eigentlich nur das macht, was er will, ca. 40 m vorauslaufen lassen und bekam ihn verbal auch gar nicht mehr unter Kontrolle und auch nicht mit der Leine. Er lief auf unseren Rudi zu und der hatte einen Ball im Fang. Normalerweise ist er mit Ball im Fang umgänglicher und ruhiger. So als wenn er einen "Nuckel" hat, der ihm "Sicherheit" gibt.
Ich habe Rudi am Halsband gefasst, habe aber ehrlich gesagt, Muffe gehabt, dass sich die 2 beißen und dass ich dann mitten drin bin und auch noch gebissen werde. Somit habe ich dann, als die Frau ihren Hund immer noch nicht zurückrufen konnte, weil er nicht hörte und er immer näher auf uns zukam, gesagt, dass ich das Halsband jetzt loslasse und nicht dazwischen stehen will, wenn sie sich fetzen.
Tja und dann war das so, wie ich es beschrieben hatte. Shar Pei geht vorbei, Rudi spuckt Ball weg und beißt Shar Pei in Popo. Es hat geblutet. Tat mir auch leid.
Weiter will ich da jetzt erstmal nicht drauf eingehen, es geht ja um die Allüren, die unser Rudi so an den Tag legt bei anderen Hunden.
Dann war im Hunderudel, wo wir nachmittags mit gelaufen sind, auch zeitweise noch ein Rüde, der auch größer ist als Rudi und der auch dominant ist und das auch Rudi gegenüber zeigt. Rudi fletscht die Zähne, wenn sie sich sehen und man merkt, dass Rudi eigentlich lieber dem Rüden aus dem Weg geht.
Ist auch soweit okay. Der Rüde mobbte Rudi auch zeitweise. Aber nicht immer.
Dann trafen wir auch beim Gassi einen anderen Rüden, einen kleinen Münsterländer, eigentlich ein lieber Kerl zu Menschen und vermutlich auch zu den meisten Hunden. Rudi und er haben sich anfangs zwar nicht so gut verstanden, aber man hat sich halt toleriert.
Dann traf man ihn wieder, jeweils immer einzeln, ohne Hundegruppe. Dann hat der Münsterländer angefangen, mit Rudi kurz zu fetzen. Nichts Dolles, nur das Rüdengebaren untereinander und dann war es wieder gut.
Jeder ging seines Weges.
Dann kam der nächste Klopfer.
Wochen später sehe ich den Rüden mit seiner Hundetrainerin. Er lose, Rudi lose. Rudi sieht ihn und kommt nah an mich heran und knurrt leise.
Der kleine Münsterländer ist noch weiter entfernt, hebt in Entfernung das Bein und dann, als er damit fertig war, raste er los, volle Kanne auf Rudi zu und hat sofort zugebissen. Rudi hat auch zurückgebissen, war aber wieder perplex. Wir haben sie das austragen lassen in dem Moment und dann war Ruhe. Rudi kam zu mir, war sichtlich verstört. Der kleine Münsterländer hatte auch abgelassen und war doch etwas unsicher, fast schon so, als wenn er nicht wüsste, war es richtig oder falsch, was er da gemacht hat.
Nachdem ich dann festgestellt habe, dass Rudi am Vorderlauf direkt am Gelenk eine Bissstelle hatte, wollte ich auch erstmal die nächste Zeit nicht, dass er mit dem kleinen Münsterländer nochmal aneinander rasselt. Sieht der kleine Münsterländer Rudi nun, macht er eine Riesenwelle, spuckt Gift und Galle schon von weitem und gebärdet sich wie wild.
In den vergangenen Monaten hat sich das schon sehr aufgestaut. Rudi reagiert mal gelassener und mal ebenso wütend, je nachdem, ob er ihn erkannt hat.
Kommen uns Hunde entgegen, die die ähnliche Fellzeichnung haben wie der kleine Münsterlände, ist Rudi schon angespannt, unsicher. Einerseits so als wenn er in die Offensive gehen will, andererseits so, als wenn er dem betreffenden Hund dann lieber aus dem Weg geht. Kommt auch immer drauf an, wo wir gerade sind und wie die Verfassung von Rudi so an dem Tag ist.
Dann hat er noch einen Bauchbiss von einem Rauhhaardackel kassiert. Der hat sein Territorium in einem Biergarten verteidigt, da das Herrchen dort fast jeden Tag ist und den Hund dann so laufen lässt. Weil ich nicht wollte, dass der angeleinte Rudi den Dackel packt und beißt, habe ich Rudi vorne so am Halsband hochgezogen, meine Arme
dabei unter seine Vorderpfoten gemacht und in dem Moment kommt der Dackel und beißt Rudi in den Bauch. Das Herrchen musste aus dem Lokal kommen und den Dackel wieder zur Raeson bringen. Tja, Rudi mag aber keine Dackel oder "dackelähnliche" mehr seitdem.
Es sei denn, dass der andere kleine Hund auch recht dominant bzw. selbstbewusst ist, dann respektiert Rudi ihn auch eher und geht auch nicht drauf.
Ansonsten ist es nun so, wenn wir Gassi machen und uns unangeleinte Hunde entgegenkommen, dass Rudi bei einzelnen ! Hunden, die Masche drauf hat, sich anzuschleichen, zu fixieren und dann gibt er Gummi und rennt sie entweder über den Haufen, knurrt, bellt kurz und kneift gelegentlich (alles in eins). Aber das Kneifen macht er nicht immer, aber das laute Grummeln dabei. Je nachdem, was das für ein Hund ist. Je un-beeindruckter und souveräner der andere Hund ist, desto eher ist Rudi ruhiger.
Wenn er dann bei einzelnen Hunden den Kontakt hatte, auch wenn es anfangs ohne Rüpeln abgeht, wir dann aber unseres Weges gehen und der andere Hundehalter mit seinem Hund auch, dann muss Rudi zeitweise doch nochmal rüpeln, indem er ein Stück hinterherläuft und laut knurrt und den Hund nochmal "seine Meinung" hinterhergeigen muss. So ganz zum Abschluss nochmal lautstark einen hinterhermotzen und hinterherrüpeln. Mir ist das auch immer voll peinlich. Mal schaffe ich es, dass er es nicht macht und ich konnte ihn ablenken und bei positivem Verhalten loben und mal ist er schneller und ich habe das Timing verpasst. *motz*
Ich hätte nun gerne gewusst, ob Ihr mir Ratschläge geben könnt, wie ich das mit Rudi besser in den Griff bekomme, dass er anderen Hunden gegenüber netter ist und diese Rüpelei sein lässt...
Auch mag er nicht mehr hinten beschnuppert werden, seit er Mitte September kastriert wurde (die Wunde ist schlecht verheilt und musste teilweise manchmal noch behandelt werden).
Ach ja... und wenn ein anderer fremder Hund an Rudis Kopf riechen will, dann wird er auch sauer.
Ich glaube, er hat Angst, dass er gebissen wird, weiß nicht mehr, wie er das so recht einschätzen soll, gerade auch bei neuen Hunden, die er noch nicht kennt.
Somit glaube ich, geht er von Anfang an in die Offensive, um zu zeigen, dass er sich nicht beißen lassen will und das er "der Stärkere" ist und auf der anderen Seite muss er zum Schluss noch einen hinterherrüpeln, um sich selbst darin zu bestätigen... Oder nicht?
Ich glaube, er ist jedenfalls, vor allem, weil er jetzt auch so oft von Einzelhunden gebissen wurde, noch unsicherer.
Und bei mir ist es jetzt schon so, dass ich zwar versuche, souverän und ruhig zu bleiben, aber wenn ich sehe, dass er dann wieder die Welle machen will, dass ich mich auch schon anspanne.
Ich habe auch gemerkt, wenn man so eine gewisse Individualdistanz einhält, ich zu Rudi sage "Platz und Bleib", dass das gut klappt. Bis der andere Hund rumgiftet und ihn ankläfft. Dann wird Rudi auch wieder "elastisch"...
Nun ist es so, dass ja die Leute, die sagen, dass es die Hunde untereinander ausmachen, eigentlich nicht meckern und komischerweise klappt auch da das Verhältnis zu den Hunden mit Rudi später.
Aber bei den Leuten, die schon rummeckern, dass ich ja einen bösen Hund hätte, da klappt es gar nicht und Rudi fängt den Kandidaten dann auch an zu hassen, wie mir scheint.
Bei unserem anderen Hund, unserem DSH damals, da war es anders. Der war recht souverän im Umgang mit anderen Hunden und hatte auch eine Chefposition, hatte aber auch mehr Möglichkeiten, im Rudel mit zu laufen usw.
Wir würdet Ihr dem Verhalten von Rudi denn entgegenwirken? Ich möchte so gerne wieder entspannte Gassis haben wie mit unserem anderen Hund.
Aber wenn ich ihn jetzt von anderen Hunden beim Gassi distanziere, wird es ja nicht besser, sondern schlimmer. Und wenn er Hunde hat, denen er auf seine Weise vertraut, ist auch alles okay.
Trotzdem geht mir das tierisch auf den Keks, dass er so unhöflich mit anderen Hunden Kontakt aufnimmt und auch ggf. oft hinterherrüpelt...
Übrigens macht er das mit dem dollen Rüpeln auch, wenn er aus dem Auto kommt. Mit Karacho ist er dann auf andere Hunde zugeschnellt, vor allem Einzelhunde.
Das habe ich mir einige Male mit angesehen und jetzt mache ich ihn beim Aus-dem-Heck-Lassen an die Leine. Ist er lieb, ist es gut und er wird doll gelobt und bekommt Leckerchen. Ist er grantig, lasse ich ihn entweder nicht aus dem Auto oder wenn er draußen ist und die Welle macht, mache ich ihn wieder ins Heck, lasse ihn schmoren und gehe weg, ignoriere ihn,, komme erst wieder, wenn er ruhig ist und hole ihn dann.
Die Rangordnung bei uns daheim ist eigentlich u.a. wie folgt:
Er geht nach mir durch alle Türen. Bekommt Futter mit dem Befehl Sitz und Bleib, dann wartet er vor dem Napf bis ich sage, dass er es haben darf.
Er darf auf das Sofa, wenn ich es erlaube, sonst nicht. Und er darf auch nie alleine aufs Sofa.
Ins Bett darf er gar nicht, er schläft im Flur auf seinem dicken Kissen, darf aber morgens 2 Stunden mit ins Schlafzimmer auf seine Decke VOR DEM Bett.
Ansonsten hat er einen guten Gehorsam. Kommt wenn ich ihn rufe. Macht Sitz, Platz, Bleib. Ich kann ihn in Entfernung ablegen und er bleibt liegen usw.
Also ich muss schon sagen, das einzige, was mich an ihm total nervt, dass ist diese doofe Rüpele und dieses Grobe dabeii!!
Vor allem tun mir ja dann auch die anderen Hunde leid, die ja dann auch erschrocken sind und manche sensiblen Wesen gehen Rudi dann lieber aus dem Weg, während andere das locker wegstecken und sich kaum was von seinem Gerüpel annehmen.
Ich habe auch schon wochenlang mal einen lieben Hund gehabt, der auch verträglich war - bis er wieder gebissen wurde... ;-(
Über Antworten von Euch zu dem Thema würde ich mich doll freuen!
Liebe Grüße
Bijou 1
Seit ca. 1 Jahr haben wir, nach dem Tod unseres damaligen Knuddelbären *sniff*, einen neuen Rüden. Einen Mix. Er ist nun 5 Jahre alt, ein Mix aus Schäferhund, Kl. Münsterländer und Setter. So sagte uns das jedenfalls der Vorbesitzer.
Nun wissen wir ja nicht, was unser Neuer in den ersten 4 Jahren, als er noch bei seinem anderen Herrchen war, so alles erlebt hat.
Nur eines ist klar, er ist sehr unsicher. Vor allem auch anderen Hunden gegenüber. Als wir ihn übernommen haben, da trug er ja vorher die ganzen Jahre ein Stachelhalsband, mit Stacheln nach innen, Tag und Nacht.
Das Herrchen sagte, dass der Hund das Stachelhalsband nicht merken würde und dass man ihn so leichter handhaben könnte, damit er ihn und die Kinder nicht gleich von den Füßen reißt.
Auch wissen wir, dass unser Hund nun oft nur angeleint war, beim Gassi und auch teilweise im Garten und somit auch kein richtiges Sozialverhalten zu anderen Hunden aufbauen konnte. Auch hat er keine Wurfgeschwister gehabt, da er alleine mit der Flasche aufgezogen wurde.
Sein Ex-Herrchen hat ihn zwar auch mit anderen Hunden spielen lassen, hat ihn aber auch, weil er meinte, ihm so zeigen zu müssen, in welchem Rang der Rüde steht, als der Rüde jung war von 3 Hündinnen zusammenbeißen lassen.*motz*
Auch fiel uns auf, als er bei uns war, dass er sehr demütig ist. Am Anfang war es noch schlimmer, jetzt geht es so einigermaßen und er kriecht nicht mehr so arg auf der Erde herum, wenn man auf ihn zugeht und ihn anspricht. Vor allem morgens war das schon doll.
Seit wir ihn nun haben, habe ich immer gesehen, dass er viel Freilauf hat und dass er viel mit anderen Hunden in Kontakt kommt. Im Rudel zu sein, unangeleint, das kannte er somit gar nicht. Hat oft die Welle gemacht, wenn z.B. Westies kamen, da er auch als Nachbarn einen Westierüden als Erzfeind hatte.
Jedenfalls finden wir immer wieder neue Dinge raus, die er so erlebt haben muss und die nicht so einfach aus ihm herauszubekommen sind.
Ansonsten ist er zu Menschen recht lieb und auch zu anderen Hunden, soweit er die Hunde kennt und akzeptiert.
Nur ist er nun auch, da er bei uns viel Freilauf bekommt, auch schon von anderen freilaufenden Rüden gebissen worden. Meistens waren es doofe Situationen, die man teilweise vielleicht hätte verhindern können.
So z.B. eine Beißattacke von einem DSH-Mix. Erst vor Wochen sah man sich und sie haben sich akzeptiert. Ich hatte unseren Rudi soweit, dass er Sitz und Bleib macht und dann hätte der andere Hund auch an uns vorbeilaufen können. Aber das Frauchen hatte diesmal ihrem Hund am Fahrrad laufen. Er lief links am Rad und sie wollte in der Kurve nicht absteigen, hatte gutes Tempo drauf. Ich hatte Rudi angeleint und er saß in Abstand von ihr und dem anderen Hund auf einem Acker und war ganz entspannt. Dann konnte das Frauchen von dem DSH-Mix ihren wütenden Hund nicht mehr halten und bevor sie selber vom Rad fiel, hat sie die Leine losgelassen und der DSH-Mix ist voll auf Rudi drauf, ohne mit der Wimper zu zucken und sie haben sich gebissen. Wir sind in Sicherheit gegangen und haben sie das in dem Moment kurz austragen lassen. Dann war Ruhe, die Frau hat sich für ihren Hund und ihr Verhalten entschuldigt und jeder ging seines Weges. Rudi tat, als wäre nichts gewesen. *außer dass er einige Haare am Kopf und Ohr eingebüßt hatte*
Dann kam die nächste Chose. Eine Nachbarin von uns hat einen Shar Pei und als sie sich gerade kennenlernen wollten, da hat Rudi Sitz und Bleib gemacht, ihr Hund kam unangeleint auf uns zu und hat sofort schnell in Rudis Fell geschnappt, es umgedreht, gezottelt und ist dann wieder rückwärts gegangen, nachdem er das gemacht hatte und losgelassen hatte. Unser Rudi war so perplex, dass er dann auch nach einigen Sekunden zurückgebissen hat. Dann wieder der Shar Pei und dann wieder Rudi.
Letztlich hatte ich dann Theater mit der Halterin des Shar Pei, weil sie gar nicht gesehen hatte, dass ihr Hund angefangen hatte und schon war unser Hund der Böse.
Wochen später, vor Silvester, gehen wir die Gassirunde und unser Rudi war angeleint, als der Shar Pei auf einmal vom Hof kam und hinter uns herlief und Rudi in den Hintern biss. Einfach so. Denke, er wollte halt sein Territorium verteidigen. Etwas doof, da beide einander gegenüber wohnen...
Rudi war wieder perplex und wollte sich verteidigen, konnte aber nicht, weil ich ihn an der Leine hatte. Aber sauer war er und entrüstet.
Monate später haben wir dann die Frau mit ihrem Hund wiedergesehen beim Gassi. Beide Hunde waren lose. Während ihr Hund vermutlich ruhig an Rudi vorbeigegangen wäre, hat Rudi sich gerächt und ihn mit Schmackes ebenfalls in den Hintern gebissen, nachdem wir halb an dem Shar Pei vorbeigelaufen sind. Auch die Situation hätte man vermeiden können.
Sie hatte ihren Hund, der eigentlich nur das macht, was er will, ca. 40 m vorauslaufen lassen und bekam ihn verbal auch gar nicht mehr unter Kontrolle und auch nicht mit der Leine. Er lief auf unseren Rudi zu und der hatte einen Ball im Fang. Normalerweise ist er mit Ball im Fang umgänglicher und ruhiger. So als wenn er einen "Nuckel" hat, der ihm "Sicherheit" gibt.
Ich habe Rudi am Halsband gefasst, habe aber ehrlich gesagt, Muffe gehabt, dass sich die 2 beißen und dass ich dann mitten drin bin und auch noch gebissen werde. Somit habe ich dann, als die Frau ihren Hund immer noch nicht zurückrufen konnte, weil er nicht hörte und er immer näher auf uns zukam, gesagt, dass ich das Halsband jetzt loslasse und nicht dazwischen stehen will, wenn sie sich fetzen.
Tja und dann war das so, wie ich es beschrieben hatte. Shar Pei geht vorbei, Rudi spuckt Ball weg und beißt Shar Pei in Popo. Es hat geblutet. Tat mir auch leid.
Weiter will ich da jetzt erstmal nicht drauf eingehen, es geht ja um die Allüren, die unser Rudi so an den Tag legt bei anderen Hunden.
Dann war im Hunderudel, wo wir nachmittags mit gelaufen sind, auch zeitweise noch ein Rüde, der auch größer ist als Rudi und der auch dominant ist und das auch Rudi gegenüber zeigt. Rudi fletscht die Zähne, wenn sie sich sehen und man merkt, dass Rudi eigentlich lieber dem Rüden aus dem Weg geht.
Ist auch soweit okay. Der Rüde mobbte Rudi auch zeitweise. Aber nicht immer.
Dann trafen wir auch beim Gassi einen anderen Rüden, einen kleinen Münsterländer, eigentlich ein lieber Kerl zu Menschen und vermutlich auch zu den meisten Hunden. Rudi und er haben sich anfangs zwar nicht so gut verstanden, aber man hat sich halt toleriert.
Dann traf man ihn wieder, jeweils immer einzeln, ohne Hundegruppe. Dann hat der Münsterländer angefangen, mit Rudi kurz zu fetzen. Nichts Dolles, nur das Rüdengebaren untereinander und dann war es wieder gut.
Jeder ging seines Weges.
Dann kam der nächste Klopfer.
Wochen später sehe ich den Rüden mit seiner Hundetrainerin. Er lose, Rudi lose. Rudi sieht ihn und kommt nah an mich heran und knurrt leise.
Der kleine Münsterländer ist noch weiter entfernt, hebt in Entfernung das Bein und dann, als er damit fertig war, raste er los, volle Kanne auf Rudi zu und hat sofort zugebissen. Rudi hat auch zurückgebissen, war aber wieder perplex. Wir haben sie das austragen lassen in dem Moment und dann war Ruhe. Rudi kam zu mir, war sichtlich verstört. Der kleine Münsterländer hatte auch abgelassen und war doch etwas unsicher, fast schon so, als wenn er nicht wüsste, war es richtig oder falsch, was er da gemacht hat.
Nachdem ich dann festgestellt habe, dass Rudi am Vorderlauf direkt am Gelenk eine Bissstelle hatte, wollte ich auch erstmal die nächste Zeit nicht, dass er mit dem kleinen Münsterländer nochmal aneinander rasselt. Sieht der kleine Münsterländer Rudi nun, macht er eine Riesenwelle, spuckt Gift und Galle schon von weitem und gebärdet sich wie wild.
In den vergangenen Monaten hat sich das schon sehr aufgestaut. Rudi reagiert mal gelassener und mal ebenso wütend, je nachdem, ob er ihn erkannt hat.
Kommen uns Hunde entgegen, die die ähnliche Fellzeichnung haben wie der kleine Münsterlände, ist Rudi schon angespannt, unsicher. Einerseits so als wenn er in die Offensive gehen will, andererseits so, als wenn er dem betreffenden Hund dann lieber aus dem Weg geht. Kommt auch immer drauf an, wo wir gerade sind und wie die Verfassung von Rudi so an dem Tag ist.
Dann hat er noch einen Bauchbiss von einem Rauhhaardackel kassiert. Der hat sein Territorium in einem Biergarten verteidigt, da das Herrchen dort fast jeden Tag ist und den Hund dann so laufen lässt. Weil ich nicht wollte, dass der angeleinte Rudi den Dackel packt und beißt, habe ich Rudi vorne so am Halsband hochgezogen, meine Arme
dabei unter seine Vorderpfoten gemacht und in dem Moment kommt der Dackel und beißt Rudi in den Bauch. Das Herrchen musste aus dem Lokal kommen und den Dackel wieder zur Raeson bringen. Tja, Rudi mag aber keine Dackel oder "dackelähnliche" mehr seitdem.
Es sei denn, dass der andere kleine Hund auch recht dominant bzw. selbstbewusst ist, dann respektiert Rudi ihn auch eher und geht auch nicht drauf.
Ansonsten ist es nun so, wenn wir Gassi machen und uns unangeleinte Hunde entgegenkommen, dass Rudi bei einzelnen ! Hunden, die Masche drauf hat, sich anzuschleichen, zu fixieren und dann gibt er Gummi und rennt sie entweder über den Haufen, knurrt, bellt kurz und kneift gelegentlich (alles in eins). Aber das Kneifen macht er nicht immer, aber das laute Grummeln dabei. Je nachdem, was das für ein Hund ist. Je un-beeindruckter und souveräner der andere Hund ist, desto eher ist Rudi ruhiger.
Wenn er dann bei einzelnen Hunden den Kontakt hatte, auch wenn es anfangs ohne Rüpeln abgeht, wir dann aber unseres Weges gehen und der andere Hundehalter mit seinem Hund auch, dann muss Rudi zeitweise doch nochmal rüpeln, indem er ein Stück hinterherläuft und laut knurrt und den Hund nochmal "seine Meinung" hinterhergeigen muss. So ganz zum Abschluss nochmal lautstark einen hinterhermotzen und hinterherrüpeln. Mir ist das auch immer voll peinlich. Mal schaffe ich es, dass er es nicht macht und ich konnte ihn ablenken und bei positivem Verhalten loben und mal ist er schneller und ich habe das Timing verpasst. *motz*
Ich hätte nun gerne gewusst, ob Ihr mir Ratschläge geben könnt, wie ich das mit Rudi besser in den Griff bekomme, dass er anderen Hunden gegenüber netter ist und diese Rüpelei sein lässt...
Auch mag er nicht mehr hinten beschnuppert werden, seit er Mitte September kastriert wurde (die Wunde ist schlecht verheilt und musste teilweise manchmal noch behandelt werden).
Ach ja... und wenn ein anderer fremder Hund an Rudis Kopf riechen will, dann wird er auch sauer.
Ich glaube, er hat Angst, dass er gebissen wird, weiß nicht mehr, wie er das so recht einschätzen soll, gerade auch bei neuen Hunden, die er noch nicht kennt.
Somit glaube ich, geht er von Anfang an in die Offensive, um zu zeigen, dass er sich nicht beißen lassen will und das er "der Stärkere" ist und auf der anderen Seite muss er zum Schluss noch einen hinterherrüpeln, um sich selbst darin zu bestätigen... Oder nicht?
Ich glaube, er ist jedenfalls, vor allem, weil er jetzt auch so oft von Einzelhunden gebissen wurde, noch unsicherer.
Und bei mir ist es jetzt schon so, dass ich zwar versuche, souverän und ruhig zu bleiben, aber wenn ich sehe, dass er dann wieder die Welle machen will, dass ich mich auch schon anspanne.
Ich habe auch gemerkt, wenn man so eine gewisse Individualdistanz einhält, ich zu Rudi sage "Platz und Bleib", dass das gut klappt. Bis der andere Hund rumgiftet und ihn ankläfft. Dann wird Rudi auch wieder "elastisch"...
Nun ist es so, dass ja die Leute, die sagen, dass es die Hunde untereinander ausmachen, eigentlich nicht meckern und komischerweise klappt auch da das Verhältnis zu den Hunden mit Rudi später.
Aber bei den Leuten, die schon rummeckern, dass ich ja einen bösen Hund hätte, da klappt es gar nicht und Rudi fängt den Kandidaten dann auch an zu hassen, wie mir scheint.
Bei unserem anderen Hund, unserem DSH damals, da war es anders. Der war recht souverän im Umgang mit anderen Hunden und hatte auch eine Chefposition, hatte aber auch mehr Möglichkeiten, im Rudel mit zu laufen usw.
Wir würdet Ihr dem Verhalten von Rudi denn entgegenwirken? Ich möchte so gerne wieder entspannte Gassis haben wie mit unserem anderen Hund.
Aber wenn ich ihn jetzt von anderen Hunden beim Gassi distanziere, wird es ja nicht besser, sondern schlimmer. Und wenn er Hunde hat, denen er auf seine Weise vertraut, ist auch alles okay.
Trotzdem geht mir das tierisch auf den Keks, dass er so unhöflich mit anderen Hunden Kontakt aufnimmt und auch ggf. oft hinterherrüpelt...
Übrigens macht er das mit dem dollen Rüpeln auch, wenn er aus dem Auto kommt. Mit Karacho ist er dann auf andere Hunde zugeschnellt, vor allem Einzelhunde.
Das habe ich mir einige Male mit angesehen und jetzt mache ich ihn beim Aus-dem-Heck-Lassen an die Leine. Ist er lieb, ist es gut und er wird doll gelobt und bekommt Leckerchen. Ist er grantig, lasse ich ihn entweder nicht aus dem Auto oder wenn er draußen ist und die Welle macht, mache ich ihn wieder ins Heck, lasse ihn schmoren und gehe weg, ignoriere ihn,, komme erst wieder, wenn er ruhig ist und hole ihn dann.
Die Rangordnung bei uns daheim ist eigentlich u.a. wie folgt:
Er geht nach mir durch alle Türen. Bekommt Futter mit dem Befehl Sitz und Bleib, dann wartet er vor dem Napf bis ich sage, dass er es haben darf.
Er darf auf das Sofa, wenn ich es erlaube, sonst nicht. Und er darf auch nie alleine aufs Sofa.
Ins Bett darf er gar nicht, er schläft im Flur auf seinem dicken Kissen, darf aber morgens 2 Stunden mit ins Schlafzimmer auf seine Decke VOR DEM Bett.
Ansonsten hat er einen guten Gehorsam. Kommt wenn ich ihn rufe. Macht Sitz, Platz, Bleib. Ich kann ihn in Entfernung ablegen und er bleibt liegen usw.
Also ich muss schon sagen, das einzige, was mich an ihm total nervt, dass ist diese doofe Rüpele und dieses Grobe dabeii!!
Vor allem tun mir ja dann auch die anderen Hunde leid, die ja dann auch erschrocken sind und manche sensiblen Wesen gehen Rudi dann lieber aus dem Weg, während andere das locker wegstecken und sich kaum was von seinem Gerüpel annehmen.
Ich habe auch schon wochenlang mal einen lieben Hund gehabt, der auch verträglich war - bis er wieder gebissen wurde... ;-(
Über Antworten von Euch zu dem Thema würde ich mich doll freuen!
Liebe Grüße
Bijou 1