Rottweiler stürzt sich auf Radfahrerin

Begleiter wehrt Angriff in letzter Sekunde ab/Anzeige gegen Hundebesitzer erstattet


Vom 07.05.2002
OPPENHEIM/DIENHEIM – Hans S. (Name von der Red. geändert) ist vorsichtig, wenn sich ihm Hunde nähern. Erst vor einem Jahr wurde ein Enkel des Dienheimers von einem Pitbull ins Bein gebissen. Jetzt musste der Mann mit ansehen, wie ein Rottweiler seine Frau angreifen wollte. Gegen den Hundebesitzer hat er bei der Verbandsgemeinde Anzeige erstattet.


Von unserem

Redaktionsmitglied

Klaus Kipper

Fernab von den Radlern und Skatern, die sich am Sonntag auf der autofreien Bundesstraße tummelten, waren Hans S. und seine Frau mit ihren Rädern am Rheinufer in Oppenheim unterwegs. In Höhe des Segelflugplatzes kamen ihnen in einiger Entfernung drei Personen mit zwei Hunden, die das Trio ohne Leine begleiteten, entgegen. „Ich erkannte einen ausgewachsenen Rottweiler und einen Mischlingshund, der etwa die Größe eines Schäferhundes hatte“, erzählt Hans S. Der Dienheimer machte sich zunächst keine weiteren Gedanken, da die Hunde schließlich an die Leine genommen wurden.

Kaum waren die beiden Gruppen aneinander vorbei gegangen, hörte Hans S. Geräusche hinter sich. Als er sich umdrehte, sah er, dass sich der Rottweiler offenbar von seinem Herrn losgerissen hatte und sich „plötzlich und unerwartet auf meine Frau stürzte und versuchte, ihr ins Bein zu beißen“. Doch das Tier verfehlte offenbar sein Ziel. „Der Hund sprang hoch und wollte meiner Frau in den Arm beißen, erwischte jedoch glücklicherweise nur die Jacke.“

Hans S. sprang von seinem Fahrrad und stellte sich schützend zwischen seine Frau und den Hund. Im selben Augenblick sei auch der Hundehalter gekommen und habe den Rottweiler wieder an die Leine genommen. Als der Dienheimer die Personalien des Hundebesitzers verlangte, habe der Mann dies mit der Bemerkung „es ist doch nichts passiert“, verweigert. Hans S. und seine Frau, die nach dem Vorfall vor Aufregung kaum schlafen konnten, haben gestern bei der Verbandsgemeinde Anzeige im Sinne der „Gefahrenabwehrverordnung für gefährliche Hunde“ erstattet.

Dort wird jetzt nach Auskünften von Susanne Hippler, Fachbereichsleiterin Bürgerdienste in der VG-Verwaltung, auch ermittelt. Zum Sachverhalt selbst wollte sich die Referatsleiterin nicht äußern, schließlich handele es sich um ein schwebendes Verfahren. Jetzt müsse erst einmal der Hundehalter ausfindig gemacht werden. Bei ihm soll es sich nach Aussagen des betroffenen Dienheimers um einen etwa 50 Jahre alten Mann mit dunkelblondem, gewellten Haar, handeln. Seine Begleiterinnen, so hat Hans S. zu Protokoll gegeben, seien etwa 50 und 60 Jahre alt gewesen.

In der Verbandsgemeinde Nierstein-Oppenheim sind 25 „gefährliche Hunde“ registriert. Die Rasse der Rottweiler fällt nicht automatisch in diese Kategorie.

Quelle:


xana

Reissen denn die schlechten Berichte über die Rottweiler denn gar nicht mehr ab?

*sorgenvolldiestirnrunzel*

Susann

Keine Entschuldigung ....aber ich denke das der Hund spielen wollte,denn wenn er wirklich mit bösen absichten hinter der Frau hergelaufen wäre hätte er die Oma vom Rad geholt.Vielleicht wieder so ein hysterisches ,durch Medien beeinflustes Rentnerpaar die nur durch die Gegend fahren um sollche Vorfälle breit zu treten

Ich finde es taurig, daß manchen Hundehalter ihre Hunde nicht unter Kontrolle haben. Vor allem hätte der Hundehalter dazu stehen müssen und dem Ehepaar seine Personalien geben müssen. Dann hätten die sich vielleicht auch nicht so aufgeregt.
Mich hat vor zwei Wochen auch ein großer Mischlingshund vom Fahrrad geholt. Das war schmerzhaft und alles andere als Lustig. Allerdings hat der Halter anders reagiert. Und mit dem Hund habe ich mich auch schon angefreundet. Hätte der Hundehalter damals anders reagiert, wäre ich mit Sicherheit zur Polizei gegangen.

Dezenter Vergleich vom bösen Pitbull zum bösen Rotti?


shevoice

„Nur mit Pfote am Ärmel berührt“
Rottweiler-Vorfall: Halter reagiert


Vom 08.05.2002
Von unserem
Redaktionsmitglied

Thomas Ehlke

DIENHEIM – „Mein Hund hat die Frau lediglich mit der Pfote am Ärmel berührt, wodurch dieser beschmutzt wurde“, widerspricht Hundebesitzer Harald K. (Name von der Redaktion geändert) der Darstellung eines Dienheimers, sein Rottweiler habe sich auf dem Rheindamm in Höhe des Segelflugplatzes auf dessen Ehefrau gestürzt und versucht, sie zu beißen (die AZ berichtete). Der Hund, so sein in Oppenheim lebender Halter, habe lediglich spielen wollen. „Wenn er hätte beißen wollen, hätte er auch gebissen.“ Doch der Hund sei grundsätzlich nicht böse.

Dass der Rottweiler sich hat losreißen können, erklärt der Oppenheimer so: „Die Leine war wohl ein wenig feucht und ist mir aus der Hand gerutscht.“ Das dreijährige Tier habe das radelnde Ehepaar verfolgt, weil es aus einem Spieltrieb heraus allem hinterrenne, was sich bewege. „Es ist halt ein junger, übermütiger Hund.“ Zum Zeitpunkt des Vorfalls habe die Distanz zwischen ihm und dem Vierbeiner etwa 20 Meter betragen. „Ich habe gerufen, aber er hat nicht gehört.“

Es sei schon der vierte Rottweiler, den er halte. Nie habe es bislang Probleme gegeben. Daher wertet er die Darstellung des Dienheimers als „bösartig“ und „gegen die Rasse als solche“ gerichtet. „Rottweiler sind nunmal stigmatisiert, da wird dann nicht mehr unterschieden, sondern pauschal alles über einen Kamm geschoren“, sagt der Oppenheimer Hundehalter.

Harald K. hat den Sachverhalt, für den es nach seiner Darstellung eine Zeugin gebe, aus seiner Sicht gestern Vormittag dem VG-Ordnungsamt dargestellt.


Quelle:

xana