Rottweiler als Assistenzhund

Meine ehrliche Meinung? Ganz blöde Idee aus 2 Gründen.

1. Zutrittsrechte. Du wirst gerade in Deutschland massiv Probleme damit haben. Mit Assistenzhund generell, selbst mit einem kleinen süßen Mischling wie meiner Hündin, aber vor allem mit einem großen schwarzen Hund einer Rasse, vor der viele Leute Angst haben. In der Theorie kann man leicht sagen, dass man damit umgehen kann und dass man ja die entsprechenden Rechte hat, die man schon durchgesetzt bekommt. In der Praxis wirst du beschimpft werden, werden Leute versuchen dich aus dem Geschäft werfen zu lassen, richtig unfreundlich werden. Gerade wenn du eine psychische Erkrankung hast, die Probleme im Zusammenhang mit Menschen macht, ist das verdammt schwer. Schon mit einem "normalen" Assistenzhund. Schon mit höflichen Leuten zu diskutieren, die Gesetze zu erklären, das ist anstrengend. Aber wenn man richtig angefeindet wird, ist das nochmal was ganz anderes. Und das passiert wie gesagt sogar mir mit meiner Hündin, die wirklich nicht bedrohlich wirkt, regelmäßig. Obwohl ich in Österreich lebe, das in Sachen Assistenzhunde Deutschland ja deutlich voraus ist. Mit einem Rottweiler kannst du Barrierefreiheit einfach komplett vergessen, davon bin ich überzeugt.

2. Keine Ahnung, was du für Einschränkungen hast, aber ein Rottweiler ist ein Hund, der durchaus Potential hat. Der eine klare Führung braucht und wenn man als Mensch schwache Momente hat gerne eigene Entscheidungen trifft. Das ist für einen Assistenzhund eigentlich ein No-Go. Der Hund MUSS zum Beispiel den Notarzt zu dir lassen, wenn du ohnmächtig bist. Auch wenn dir sowas nicht regelmäßig passiert, vielleicht sogar noch nie passiert ist, es KANN passieren, während du mit deinem gekennzeichneten Assistenzhund unterwegs bist. Stell dir vor welchen Schaden du allen Assistenzhundeteams und denen, die sich für deren Rechte einsetzen, zufügst, wenn dein Hund in so einer Situation zum Beispiel einen Sanitäter beißt. Oder einfach einen Passanten, der dir helfen will.

Du schreibst du hast Ängste. Der Hund merkt das und ein Hund mit Schutztrieb wird entsprechend reagieren. Egal, ob du dich äußerlich im Griff hast oder nicht. Du musst so einem Hund Sicherheit vermitteln können, dann kann ein Rottweiler ein echt cooler, entspannter Hund sein. Aber auch nur dann.

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass du dich mit einem optisch abschreckenden Hund sicherer fühlst, aber bei diesen Rassen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie in so einem Moment eben Probleme machen. Und das ist bei denen auch völlig normal und entspringt Eigenschaften, die gewünscht sind.

Tu dir selbst einen Gefallen und wähl eine passendere Rasse. Man kann natürlich einen entsprechenden Züchter suchen, aber selbst ein ungewöhnlich einfacher, toleranter Rottweiler ist halt kein Labrador. Natürlich gibt es einzelne Exemplare, die sich eignen, aber das lässt sich beim Welpen schwer voraussehen, da die entsprechenden Eigenschaften erst beim erwachsenen Hund so richtig zum Tragen kommen.
 
  • 28. März 2024
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Hi Vrania ... hast du hier schon mal geguckt?
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Und ja, ich trainiere selbst mit positiver Verstärkung und bin extrem davon überzeugt, dass man einen Hund mit entsprechendem Training sehr gut formen kann und man da viel Einfluss hat. Meine Assistenzhündin war zum Beispiel eine extreme Angsthündin, als ich sie bekommen habe. Aber es gibt Dinge, die so tief in der Genetik verankert sind, dass man da mit Training nicht gegen ankommt. Man kann es natürlich hinkriegen, dass ein Hund mit Schutztrieb, Unverträglichkeit oder ähnlichem völlig unauffällig im Alltag geführt werden kann. Man kann managen und gewisse Dinge mit klassischer Gegenkonditionierung sogar emotional völlig neu besetzen. Aber man kommt trotzdem nicht gegen die innersten verankerten Instinkte an - und die zeigen sich blöderweise eben genau in Situationen, in denen man selbst keine Kontrolle und keinen Einfluss ausüben kann. Das zeigt sich eben vor allem relevant beim Aggressionspotential. Meine Hündin hatte Angst, aber sie war absolut nicht aggressiv, auch nicht defensiv. Damit kann man arbeiten. Ein Hund, der bereit wäre im Zweifelsfall sich oder dich mit den Zähnen zu verteidigen, ist eine ganz andere Geschichte. Und das ist imo für einen Assistenzhund ein absolutes No-Go.
 
Also ehrlich gesagt würde ich für eine solche Aufgabe, wie du sie andenkst, niemals an einen Rottweiler oder sonst einen molosserartigen Hund denken. Auf keinen Fall. Außer, er/sie ist schon erwachsen und komplett aus der Art geschlagen.

Ich denke, es ist für einen Hund, der zum Schützen veranlagt ist, sehr schwer, dass er "nur ein bisschen" schützen darf - zum Beispiel einfach hinter dich setzen, ohne sonstige Aktivität. Ich kann mir vorstellen, dass die Mehrzahl der entsprechend veranlagten Hunde dich absolut beschützen wollen, wenn sie merken, dass es dir nicht gut geht. Und im Zweifelsfall und worst case dann auch nach vorne gehen, wenn ein Fremder dir zu nahe kommt.

Ich würde mich definitiv auf eine Rasse beschränken, die keinen Schutztrieb von zuhause aus mitbringt.
 
Hmm...
Ich kann deinen Wunsch nach einem Rottweiler nachvollziehen, sehe aber selbst die ruhigsten Exemplare dieser Rasse nicht als Assistenzhunde, da es einfach zu sehr gegen ihre Natur geht - fast komplett gegen alles, wozu diese Rasse ursprünglich gezüchtet wurde, bzw was heute Zuchtziel ist. Welchen Sinn macht es dagegen zu trainieren, wenn das eigentliche Ziel ein akzeptierter Assistenzhund ist?

Auch sehe ich ein Problem darin, dass Rottweiler mit ihrer Entwicklung erst mit ca 3 Jahren komplett durch sind - das sind für einen Assistenzhund knapp 2 Jahre zuviel, bei einer zu erwartenden Lebenserwartung/Leistungsfähigkeit von knapp 10 Jahren. Das steht leider in keinen positiven Verhältnis.

Was ich absolut nicht verstehen kann ist, dass man sich unbedingt eine "Angstrasse" als Assistenzhund holen möchte - selbst wenn es den Problemen mit Menschen entgegen kommt. Du willst den Hund an Orte mit anderen Menschen bringen? Dann sollte man eine Rasse wählen, die einigermaßen gesellschaftlich akzeptiert ist. Andernfalls erweist du Menschen, die auf einen Assistenzhund angewiesen sind einen Bärendienst.

Nein, ich finde nicht, dass Rottweiler Anfängerhunde sind. Es gibt natürlich immer Hund-Haltergespanne wo es ganz einfach funktioniert, aber auch da läuft alles, wozu der Rottweiler gezüchtet wird und wurde eher in die Richtung "kompliziert".
Deinen theoretischen Erziehungsansätzen läuft die Rasse auf jeden Fall zuwider.
 
Abgesehen davon gibt es ja nicht nur Retriever, Pudel und Rottweiler. Da gibt es eine ganze Reihe anderer Rassen, die mir einfallen würde. Viele Collies eignen sich zum Beispiel, Eurasier, der eine oder andere BBS, Dalmatiner, Spitze. Alles Rassen, die mir eher einfallen würden, als ausgerechnet ein Rottweiler. Aber unterm Strich gibt es schon Gründe, warum sehr viele Retriever verwendet werden. Die eignen sich einfach charakterlich sehr gut, sind gut zu trainieren und lieben das üblicherweise auch. Und ein schwarzer Labrador oder Flat Coated lädt übrigens zum Beispiel deutlich weniger zum Streicheln und belästigen ein als ein Goldie oder blonder Labrador.
 
Allein die Farbe und die Grösse löst bei vielen Menschen schon teilweise Angst aus, das stelle ich bei meinem immer wieder mal fest.

Aber selbst beim Labrador muss man ja nicht unbedingt die "hellen Tutnixe" nehmen, die gibts ja auch in schwarz ;)
 
Meine ehrliche Meinung? Ganz blöde Idee aus 2 Gründen.

1. Zutrittsrechte. Du wirst gerade in Deutschland massiv Probleme damit haben. Mit Assistenzhund generell, selbst mit einem kleinen süßen Mischling wie meiner Hündin, aber vor allem mit einem großen schwarzen Hund einer Rasse, vor der viele Leute Angst haben. In der Theorie kann man leicht sagen, dass man damit umgehen kann und dass man ja die entsprechenden Rechte hat, die man schon durchgesetzt bekommt. In der Praxis wirst du beschimpft werden, werden Leute versuchen dich aus dem Geschäft werfen zu lassen, richtig unfreundlich werden. Gerade wenn du eine psychische Erkrankung hast, die Probleme im Zusammenhang mit Menschen macht, ist das verdammt schwer. Schon mit einem "normalen" Assistenzhund. Schon mit höflichen Leuten zu diskutieren, die Gesetze zu erklären, das ist anstrengend. Aber wenn man richtig angefeindet wird, ist das nochmal was ganz anderes. Und das passiert wie gesagt sogar mir mit meiner Hündin, die wirklich nicht bedrohlich wirkt, regelmäßig. Obwohl ich in Österreich lebe, das in Sachen Assistenzhunde Deutschland ja deutlich voraus ist. Mit einem Rottweiler kannst du Barrierefreiheit einfach komplett vergessen, davon bin ich überzeugt.

2. Keine Ahnung, was du für Einschränkungen hast, aber ein Rottweiler ist ein Hund, der durchaus Potential hat. Der eine klare Führung braucht und wenn man als Mensch schwache Momente hat gerne eigene Entscheidungen trifft. Das ist für einen Assistenzhund eigentlich ein No-Go. Der Hund MUSS zum Beispiel den Notarzt zu dir lassen, wenn du ohnmächtig bist. Auch wenn dir sowas nicht regelmäßig passiert, vielleicht sogar noch nie passiert ist, es KANN passieren, während du mit deinem gekennzeichneten Assistenzhund unterwegs bist. Stell dir vor welchen Schaden du allen Assistenzhundeteams und denen, die sich für deren Rechte einsetzen, zufügst, wenn dein Hund in so einer Situation zum Beispiel einen Sanitäter beißt. Oder einfach einen Passanten, der dir helfen will.

Du schreibst du hast Ängste. Der Hund merkt das und ein Hund mit Schutztrieb wird entsprechend reagieren. Egal, ob du dich äußerlich im Griff hast oder nicht. Du musst so einem Hund Sicherheit vermitteln können, dann kann ein Rottweiler ein echt cooler, entspannter Hund sein. Aber auch nur dann.

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass du dich mit einem optisch abschreckenden Hund sicherer fühlst, aber bei diesen Rassen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie in so einem Moment eben Probleme machen. Und das ist bei denen auch völlig normal und entspringt Eigenschaften, die gewünscht sind.

Tu dir selbst einen Gefallen und wähl eine passendere Rasse. Man kann natürlich einen entsprechenden Züchter suchen, aber selbst ein ungewöhnlich einfacher, toleranter Rottweiler ist halt kein Labrador. Natürlich gibt es einzelne Exemplare, die sich eignen, aber das lässt sich beim Welpen schwer voraussehen, da die entsprechenden Eigenschaften erst beim erwachsenen Hund so richtig zum Tragen kommen.

Das Ding ist ja, dass Rottweiler inzwischen auch oft in verschiedenen Linien unterteilt werden. Züchter, die Familienhunde züchten haben oft sehr viel weniger Schutztrieb genetisch verankert als Leistungslinien. Denn sie selektieren ja ganz bewusst nach unterschiedlichen charakterlichen Eigenschaften. Und ich glaube eben schon, dass man bei einem Welpen von nicht triebstarken Eltern an den Trieb rankommt und umlenken kann.
Und wie gesagt möchte ich doch auch gar nicht, dass der Hund beschützt oder beißt, wenn ich schwach bin. Wenn man einem Hund aber zeigt dass Menschen auch in Situationen, in denen ich handlungsunfähig bin, was man ja simulieren kann, keine Gefahr sind, sondern was gutes, kann man auch das in den Griff kriegen. Denn natürlich muss ich Sicherheit vermitteln, und das kann ich in Momenten, in denen ich nicht wirklich da bin, nicht. Aber wenn von anderen Menschen für den Hund keine Gefahr oder eben sogar Sicherheit ausgeht, müsste er mich auch nicht beschützen. Und das kann man einem Rottweiler genau so beibringen, wie einem Labrador auch. Es braucht nur mehr Zeit und Arbeit. Und gerade die selbstsichere Art von Rottweilern ist etwas, die sie so geeignet machen. Ich stimme dir voll zu, wenn du sagst, dass es geeignetere Rassen gibt als Rottweiler, aber ich stimme dir nicht zu, wenn du sagst, dass es eine ganz blöde Idee wäre, wenn man von der Barrierefreiheit mal absieht, dass das ein riesen Problem ist weiß ich ja.
Aber klar, die Gefahr, dass das nichts wird, dass der Trieb eben doch zu stark ist, ist immer da. Aber die Gefahr habe ich bei Labradoren auch, auch wenn die halt eher spielen als beschützen wollen. Aber auch diese sehr direkte, stürmische, wenn auch freundliche Art von Labradoren kann hinderlich werden. Auch Labradorwelpen könnten die Ausbildung nicht schaffen.
Ich möchte nicht sagen, dass ein Rottweiler die einzige oder die universell beste Rasse für den Job ist, überhaupt nicht. Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass die Rasse selbst bei Leuten die wissen, dass der ganze Kampfhunde Kram schwachsinnig ist, schlechter wegkommen, als sie es verdient haben. Nach den Erfahrungen die ich gemacht haben, gibt es Hunde mit sehr viel stärkerem Schutztrieb als Rottweiler, im besonderen Rottweiler die nicht für Leistung gezüchtet werden
 
Abgesehen davon gibt es ja nicht nur Retriever, Pudel und Rottweiler. Da gibt es eine ganze Reihe anderer Rassen, die mir einfallen würde. Viele Collies eignen sich zum Beispiel, Eurasier, der eine oder andere BBS, Dalmatiner, Spitze. Alles Rassen, die mir eher einfallen würden, als ausgerechnet ein Rottweiler. Aber unterm Strich gibt es schon Gründe, warum sehr viele Retriever verwendet werden. Die eignen sich einfach charakterlich sehr gut, sind gut zu trainieren und lieben das üblicherweise auch. Und ein schwarzer Labrador oder Flat Coated lädt übrigens zum Beispiel deutlich weniger zum Streicheln und belästigen ein als ein Goldie oder blonder Labrador.
Klar, die eignen sich auch, aber ich habe irgendwie das Gefühl, dass der Rottweiler viel mehr problematisiert wird. Collies sind Hütehunde, die neigen zu einem Hütetrieb, was auch ziemlich blöd sein kann. Retriever zu einem Jagdtrieb. Spitze sind Wach- und Hütehunde, so wie der Rottweiler auch, Eurasier stammen von Spitzen ab, und können auch Schutztrieb haben. Die fremdeln auch gerne mal. Ich glaube, dass man beim Rottweiler oft die Leistungshunde im Kopf hat. Weil Rottweiler eben sehr viel länger fast ausschließlich als Arbeitshunde gezüchtet wurden, während Labbie, Collie und Spitz schon viel früher in mehreren Linien gezüchtet wurden. Aber genauso, wie ich niemandem einen Arbeitslinien Collie als Assistenzhund empfehlen würde, würde ich nie einen Rottweiler aus einer Leistungszucht empfehlen.
 
Meine ehrliche Meinung? Ganz blöde Idee aus 2 Gründen.

1. Zutrittsrechte. Du wirst gerade in Deutschland massiv Probleme damit haben. Mit Assistenzhund generell, selbst mit einem kleinen süßen Mischling wie meiner Hündin, aber vor allem mit einem großen schwarzen Hund einer Rasse, vor der viele Leute Angst haben. In der Theorie kann man leicht sagen, dass man damit umgehen kann und dass man ja die entsprechenden Rechte hat, die man schon durchgesetzt bekommt. In der Praxis wirst du beschimpft werden, werden Leute versuchen dich aus dem Geschäft werfen zu lassen, richtig unfreundlich werden. Gerade wenn du eine psychische Erkrankung hast, die Probleme im Zusammenhang mit Menschen macht, ist das verdammt schwer. Schon mit einem "normalen" Assistenzhund. Schon mit höflichen Leuten zu diskutieren, die Gesetze zu erklären, das ist anstrengend. Aber wenn man richtig angefeindet wird, ist das nochmal was ganz anderes. Und das passiert wie gesagt sogar mir mit meiner Hündin, die wirklich nicht bedrohlich wirkt, regelmäßig. Obwohl ich in Österreich lebe, das in Sachen Assistenzhunde Deutschland ja deutlich voraus ist. Mit einem Rottweiler kannst du Barrierefreiheit einfach komplett vergessen, davon bin ich überzeugt.

2. Keine Ahnung, was du für Einschränkungen hast, aber ein Rottweiler ist ein Hund, der durchaus Potential hat. Der eine klare Führung braucht und wenn man als Mensch schwache Momente hat gerne eigene Entscheidungen trifft. Das ist für einen Assistenzhund eigentlich ein No-Go. Der Hund MUSS zum Beispiel den Notarzt zu dir lassen, wenn du ohnmächtig bist. Auch wenn dir sowas nicht regelmäßig passiert, vielleicht sogar noch nie passiert ist, es KANN passieren, während du mit deinem gekennzeichneten Assistenzhund unterwegs bist. Stell dir vor welchen Schaden du allen Assistenzhundeteams und denen, die sich für deren Rechte einsetzen, zufügst, wenn dein Hund in so einer Situation zum Beispiel einen Sanitäter beißt. Oder einfach einen Passanten, der dir helfen will.

Du schreibst du hast Ängste. Der Hund merkt das und ein Hund mit Schutztrieb wird entsprechend reagieren. Egal, ob du dich äußerlich im Griff hast oder nicht. Du musst so einem Hund Sicherheit vermitteln können, dann kann ein Rottweiler ein echt cooler, entspannter Hund sein. Aber auch nur dann.

Ich kann durchaus nachvollziehen, dass du dich mit einem optisch abschreckenden Hund sicherer fühlst, aber bei diesen Rassen ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie in so einem Moment eben Probleme machen. Und das ist bei denen auch völlig normal und entspringt Eigenschaften, die gewünscht sind.

Tu dir selbst einen Gefallen und wähl eine passendere Rasse. Man kann natürlich einen entsprechenden Züchter suchen, aber selbst ein ungewöhnlich einfacher, toleranter Rottweiler ist halt kein Labrador. Natürlich gibt es einzelne Exemplare, die sich eignen, aber das lässt sich beim Welpen schwer voraussehen, da die entsprechenden Eigenschaften erst beim erwachsenen Hund so richtig zum Tragen kommen.
Dem ist nichts hinzuzufügen :)
 
Ich glaube, du willst im Grunde einfach Bestätigung für deinen Wunsch nach einem Rottweiler, keine negativen Meinungen.

Letztendlich ist es deine Entscheidung. Aber wenn dir hier rasseerfahrene Leute geschlossen schreiben, dass das keine gute Idee ist, solltest du dir dabei vielleicht was denken. Das hat nichts damit zu tun den Rottweiler negativ darzustellen - viele hier mögen und schätzen gerade diese Eigenschaften des Rottweilers. Aber es macht sie halt zu keinen guten Assistenzhunden. Ist einfach so. Plus eben die Tatsache, dass der Hund um seine Funktion als Hilfsmittel zu erfüllen Zutrittsrechte braucht. Das wird mit Rottweiler leider schwer bis unmöglich. Wäre diese Listenhundethematik kein Problem, wären die meisten Amstaffs als Assistenzhund übrigens deutlich besser geeignet als Rottweiler. Ist aber halt aus Gründen auch keine gute Idee.
 
Ich denke es ist ohnehin schon sportlich und sehr theoretisch als Ersthundbesitzer einen zuverlässigen Assistenzhund in Eigenregie auszubilden. Selbst wenn ein Trainer involviert ist.
In der Praxis haben Ersthundbesitzer schon mit der normalen Erziehung Probleme ;) Und dafür Trainer.

Kurzum, das ist aus den angeführten Gründen schlicht keine gute Idee und wird Dich und den Hund nicht glücklich machen. Und man muss als Etsthundbesitzer auch nicht das Rad neu erfinden und allen beweisen dass es doch geht.
Das ist Träumerei.
 
Ich habe jetzt einfach mal ein paar Dinge rausgesucht, an denen ich mich orientiert habe, als ich begonnen habe, mich mit den einzelnen Rassen auseinanderzusetzen. Das sind alles englische texte, da die in den USA einfach weiter mit den Assistenzhunden sind, als Deutschland, und das ganze ein größeres Thema ist. Und dabei habe ich auch immer im Hinterkopf, dass amerikanische Rottweiler wohl wesensinstabiler sind, als deutsche, zumindest laut einer amerikanischen trainerin, zu der ich Kontakt hatte.

Rottweilers make great service dogs because of their physical characteristics and loving personality. Rottweilers are intelligent, loyal, friendly, and have a large and sturdy build and size. Due to their label as a “bully breed,” rottweilers are often pushed to the side when being considered for a service dog. However this label doesn’t show the most important sides of this dog, in which should be a factor for this major decision
...
Rottweilers are also very intelligent dogs. When they are commanded to do something, if they have been trained properly, they are very obedient. They will bring objects to people or notify others if their owner is in need or in any type of danger.
...
Despite the fact that much of society labels them as apart of the “bully breeds,” rottweilers are very friendly dogs. They show the simple amount of love and affection many people are in search of. They love people and do really great around children. For this reason, they do make great service dogs for young kids.

As mentioned earlier, due to the misconceptions that surround them and the “bully dog” label that they carry, Rottweilers are usually not the first drafts into the “service dogs” team, despite their intelligence and compatibility with the profession.
...
The first thing that anyone will notice about a Rottweiler is the size of the dog. Highly intimidating to many people, the breed’s huge build is actually an advantage; it can help people who have difficulty with balance or walking and provides firm support.
...
Their intelligence also ensures that they notify other people when help is required. Though such undying loyalty and protectiveness is a boon for anyone, traits like these are especially helpful to the elderly and specially abled who require constant caring as well as protection at the same time. Rottweilers are, therefore, the perfect package! Additionally, despite the controversy that surrounds them, Rottweilers are actually very friendly dogs. Like any doggo, they are the bundle of love and affection that many people need to brighten their day and lives, and more!

So history shows us that yes, Rottweiler’s can make good service dogs! One of the best things about the Rottweiler is its ability to adapt. They’re so versatile; they can be a wonderful, loving family pet or a protective, agile and loyal guard dog, to a therapy or guide dog! They truly are a magnificent breed to be around.

Many Rottweilers and their owners make a difference within their community by enriching peoples’ lives through the power of human-animal relationships. These dogs and handlers do a service not only to the people they visit but to the Rottweiler breed itself by demonstrating to the public that Rottweilers are a calm loving breed.“The characteristics of a therapy dog are disposition, temperament, and desire. A good therapy dog must be friendly, patient, confident, at ease in all situations, gentle, and most importantly, with the help of his handler be able to handle whatever situations may arise.”
...
Protective dogs make the best guard dogs while gentle and patient dogs make the best therapy dogs. Rotties, being the protective loving pups they are, just happen to fit both categories.


Um es nochmal zusammenzufassen: Ja, Rottweiler haben einen Schutztrieb. So wie viele andere Hunde auch. Aber sie sind trainierbar, sanft, friedlich, selbstbewusst und intelligent, was den Schutztrieb vor allem leichter trainierbar macht. In beide Richtungen. Wenn man einen Rottweiler dazu trainiert, zu schützen, wird der das tun. Wenn man aber das Gegenteil macht, kann er lernen, diese Liebe nicht nur seinen Menschen sondern auch anderen Menschen zu geben.
 
Aber manchmal habe ich das Gefühl, dass die Rasse selbst bei Leuten die wissen, dass der ganze Kampfhunde Kram schwachsinnig ist, schlechter wegkommen, als sie es verdient haben.

Vielleicht weil wir die Rasse und ihre Veranlagungen kennen und realistisch einschätzen?

Ich sehe zB den Beutetrieb als kritischer in Bezug auf eine mögliche Assistenzhundeausbildung, als den Schutztrieb. Die ganzen Vorfälle in der Presse kamen eher weniger wegen dem Schutztrieb zustande, sondern weil die Kombination Kinder + Beute (Ball/Stock) + Bewegung Gebrauchshunderassen mehr trigger, als andere Rassen. Die Art und Weise, wie der Hund dann auf diese Reize reagiert sind auch eher rassebedingt und dem Hund nicht auszutreiben.

Die "in sich ruhenden" Hunde, die man gerne als Positivbeispiele anbringt, sind in der Regel eher selten Hunde, bei denen der Züchter auf "familientauglich" gezüchtet hat, sondern es sind Hunde, die ihren Anlagen entsprechend gehalten und ausgebildet sind und auf das gezogen wurde, was diese Rasse ausmacht.
 
Ich glaube, du willst im Grunde einfach Bestätigung für deinen Wunsch nach einem Rottweiler, keine negativen Meinungen.

Letztendlich ist es deine Entscheidung. Aber wenn dir hier rasseerfahrene Leute geschlossen schreiben, dass das keine gute Idee ist, solltest du dir dabei vielleicht was denken. Das hat nichts damit zu tun den Rottweiler negativ darzustellen - viele hier mögen und schätzen gerade diese Eigenschaften des Rottweilers. Aber es macht sie halt zu keinen guten Assistenzhunden. Ist einfach so. Plus eben die Tatsache, dass der Hund um seine Funktion als Hilfsmittel zu erfüllen Zutrittsrechte braucht. Das wird mit Rottweiler leider schwer bis unmöglich. Wäre diese Listenhundethematik kein Problem, wären die meisten Amstaffs als Assistenzhund übrigens deutlich besser geeignet als Rottweiler. Ist aber halt aus Gründen auch keine gute Idee.
Es ist halt einfach komisch, wenn man immer nur das eine oder das andere extrem hört. Entweder Leute glauben, sie seien gut geeignet, oder sie glauben, sie seien gar nicht geeignet. Ich weiß einfach nicht, wem ich glauben soll.
 
Ich denke es ist ohnehin schon sportlich und sehr theoretisch als Ersthundbesitzer einen zuverlässigen Assistenzhund in Eigenregie auszubilden. Selbst wenn ein Trainer involviert ist.
In der Praxis haben Ersthundbesitzer schon mit der normalen Erziehung Probleme ;) Und dafür Trainer.

Kurzum, das ist aus den angeführten Gründen schlicht keine gute Idee und wird Dich und den Hund nicht glücklich machen. Und man muss als Etsthundbesitzer auch nicht das Rad neu erfinden und allen beweisen dass es doch geht.
Das ist Träumerei.


Das ist ja das nächste. Man macht Fehler, selbst als erfahrener Hundehalter, aber vor allem als Anfänger. Dinge laufen schief, klappen nicht. Gerade bei einem Assistenzhund macht es aber einen riesigen Unterschied, ob der Hund wenns schief läuft den Assistenznehmer anfängt zu verteidigen oder ob er an der Leine zieht, weil er sich nen Keks freut und Passanten begrüßen will. Und das ist einfach egoistisch, denn alle Assistenzhundeteams bekommen Probleme, wenn es zu einem Vorfall kommt.

Du problematisierst gerade eher die anderen Rassen. Collies haben üblicherweise sehr wenig Hütetrieb und sind wirklich sehr einfach zu trainieren und sehr sensibel. Wenn ist eher die Sensibilität ein Problem für den Einsatz als Assistenzhund. Retriever haben normalerweise wenig Jagdtrieb im Sinne von Wild hinterher rennen und der lässt sich sehr einfach umlenken, liegt doch die eigentliche Leidenschaft im Apportieren. Spitze und Eurasier in Sachen Aggressionspotential und Schutztrieb auch nur in die Nähe von Rottweiler zu stellen, zeigt schon, dass du eine sehr romantisierte Vorstellung vom Rottweiler hast. Und wie Coony richtig sagt, der Beutetrieb ist ja auch nochmal ein Thema, das eher gegen den Rottweiler spricht.

Ich bin aber zum Beispiel auch kein großer Fan von Schäferhunden als Assistenzhunden :kp:
 
Was meinst du denn genau, mit milder Instabilität? Und wie erziehst du ihn sonst so?

Naja, ich war psychisch leicht angekratzt. Frisch getrennt, unsicher bezüglich der Zukunft...
Hier läuft viel über Bindung, Körpersprache...

Das Ding ist nämlich, dass ich voll bei dir bin, wenn es um Ruhe und Gelassenheit geht. Das brauchen Rottweiler einfach. Ich bin mir nur immer unsicher, wovon Leute sprechen, wenn sie "selbstbewusst" oder "stark" oder eben "Führung" sagen. Denn für mich klingt das immer ein bisschen nach "ich mus in der Lage zu sein, denn Hund anzuschnauzen, egal wie es mir geht". Ich bin mir sicher, dass das nicht so gemeint war, aber deshalb frage ich nach. Ich stimme dir auch zu, wenn man davon spricht, dass der Hund weiß, dass das was ich sage, das ist,woran man sich hält. Nur bei "Führung" schwingt bei mir immer ein bisschen von diesem typischen Hierarchie und Dominanz Ding mit, was ich ja wie bereits erwähnt auch in guten Momenten nicht für den optimalen Weg halte. Das klingt wieder sehr romantisiert und vereinfacht, aber in der Assistenzhundeausbildung liegt der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen Mensch und Hund, nicht darauf, dass ich in der Rangfolge über dem Hund stehe. Hunde wissen ja, dass wir keine Hunde sind, weshalb das typische Pack Verhalten unter Hunden nicht auf die Beziehung zu Menschen übertragbar ist, zumindest nicht 1:1. Und diese Beziehung, aber auch die Konsequenz, ist etwas, was ich auch wahren kann, wenn es mir nicht gut geht. Also ich würde dem Hund keine Dinge durchgehen lassen, die er in anderen Momenten nicht machen dürfte. Aber ja, sowas wie laut werden oder körperlich etwas zu machen kann ich schwächeren Momenten schwer werden, aber das würde ich eben allgemein nicht machen. In der Ruhe liegt die Kraft und so.

Eben, in der Ruhe liegt die Kraft, und in psychisch instabilen Phasen hast du keine innere Ruhe. Du strahlst Unsicherheit aus und das ruft Hunde wie den Rottweiler auf den Plan, der übernimmt dann einfach.
 
Um es nochmal zusammenzufassen: Ja, Rottweiler haben einen Schutztrieb. So wie viele andere Hunde auch. Aber sie sind trainierbar, sanft, friedlich, selbstbewusst und intelligent, was den Schutztrieb vor allem leichter trainierbar macht. In beide Richtungen. Wenn man einen Rottweiler dazu trainiert, zu schützen, wird der das tun. Wenn man aber das Gegenteil macht, kann er lernen, diese Liebe nicht nur seinen Menschen sondern auch anderen Menschen zu geben.
Sorry, aber dieser Passus klingt für mich zu sehr idealistisch

Rottis sind bei entsprechender Erziehung gut führbar.
Aber sie brauchen mE eine konsequente Führung und die fehlt bei dir in den Momenten, in denen du ihn brauchst.
 
Um es nochmal zusammenzufassen: Ja, Rottweiler haben einen Schutztrieb. So wie viele andere Hunde auch. Aber sie sind trainierbar, sanft, friedlich, selbstbewusst und intelligent, was den Schutztrieb vor allem leichter trainierbar macht. In beide Richtungen. Wenn man einen Rottweiler dazu trainiert, zu schützen, wird der das tun. Wenn man aber das Gegenteil macht, kann er lernen, diese Liebe nicht nur seinen Menschen sondern auch anderen Menschen zu geben.

Soviel zu Theorie.
Ich kenne keinen Rotti, den ich als sanft bezeichnen würde.
Ich kenne nur körperbetonte Rottis.
Ich denke, dass alleine deine favorisierten Erziehungsmethoden nix für nen Rotti sind.
Die sind ernsthaft - die kalbern nicht rum....
 
Am Besten Du glaubst denen, die diese Hunde kennen, die sie selbst halten oder gehalten haben...
Ich habe lange Jahre Dobermänner gehalten und kenne aus meinen Hundeplatzzeiten viele Rottweiler. Keineswegs alle aus "Sport- und Leistungszucht", mitnichten... da waren die Mehrzahl solche, die als "Familienhund" gezüchtet, verkauft und gehalten werden sollten und die - oh Wunder - trotzdem ganze Rottweiler waren, rempelig, rumpelig, grummelig, mit großem Dickschädel und ordentlich Wumms auf der Kelle.
Das war der Grund warum die Familien samt Familienrottweiler dann auf dem Hundeplatz auftauchte, nicht um Sport zu machen (was den Rottis sicher gefallen hätte), sondern um Hilfe zu suchen bei akuter Überforderung und Problemen, hauptsächlich solcher, die sich in Aggressionen gegen Menschen und andere Tiere zeigten. Und die meisten derer waren nichtmal Anfänger, nur halt zum ersten Mal einen Rottweiler...
Und die meisten von denen hatten durchaus schon den einen oder anderen Trainer verschlissen...

Ich persönlich stimme Vrania und den anderen zu - einen Rottweiler sehe ich nicht als "den Assistenzhund", den Du Dir vorstellst. Das widerspricht seinen genetischen Anlagen.

Gruß
tessa
 
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