Rocco`s Geschichte

martina3108

Heut möchte ich euch einmal die Geschichte meines Rocco erzählen(er ist auch mein Avatar).

Vieles weiß ich nur von Hörensagen und vieles hab ich durch seine verhaltensweisen herausbekommen.

mein rocco ist ein weißer Schäferhund und nun etwas über 8 Jahre alt*laut Tierarzt mindestens 10 jahre*

Ich saß eines tages mal wieder im Internet und habe wie so oft die Tierschutzseiten durchgeguckt.....da sah ich ihn....auf einer Tierschutzseite aber unter Privat....

Nach dem ersten besuch bei den netten,alternativen leuten stand für mich eigentlich fest, das ich ihn nicht will und er uns auch nicht....er war superdistanziert,ging zwar mit uns gassi und lief auch nicht weg,wollte aber ansonsten nichts mit uns zu tun haben....

Ich werde den Blick von ihm zu seinem Frauchen-als wir das Haus betraten nie vergessen...soviel traurige Resignation habt ihr noch nie gesehen.
ER wußte genau das er wieder gehen soll!!

Ich erbat mir einige Tage bedenkzeit,suchte währenddessen aber weiter im Internet nach dem passenden Hund...aber er ging mir nicht aus dem kopf...also holte ich ihn ein WE zur Probe ab.

Er stieg folgsam ins Auto und machte eher den Eindruck von"hat ja alles keinen sinn"
Gleich am selben abend biß er mir die Hand blutig als ich ihm über die schnauze griff.da er kein ängstlicher sondern ein ruhiger und gelassener Hund war bekam er-zack-ne ohrfeige an die schnauze zurück...damit war das für immer geklärt-nie mehr probleme gehabt.Er sah mich leicht erstaunt an und gab mir entschuldigend die pfote,duckte sich leicht als ob er nun mehr Aktion erwartete und als diese ausblieb wedelte er zum ersten mal leicht.

da er sich mit unserem*leider mittlerweile verstorbenen*Hund gut verstand und auch lieb zu den katzen war...holten wir ihn über einen zeitraum von 2 monaten jedes we ab. nach dem 2. mal wartete er jeden freitag auf uns...

Dann war er unser hund...was er noch nicht wußte-immer war er noch sehr distanziert...er hatte regelrecht angst sich an uns anzuschließen...

mit intensivem nachforschen konnte ich einen teil seiner geschichte aufschlüsseln...wir waren die 7 !!! Besitzer für diesen Hund....immer war er zweithund gewesen und nie ranghoch,immer unterdrückt und geschlagen wurde er auch viel*angst vor besen,zeitungen,fäusten,etc.*ich sprach mit jedem vorbesitzer -ausser dem allerersten-Ürsprünglich stammte er aus polen-er wurde immer angeschafft und immer im garten geparkt nach einigen wochen...kaum hatte er sich geöffnet und zutrauen gefasst mußte er wieder fort.
wie er da sein einmalig freundliches wesen behalten konnte ist mir schleierhaft.

er war mal gut erzogen, hatte aber alles vergessen als er zu uns kam.
er hält überhaupt keinen druck aus-ist total sensibel,wenn man etwas lauter mit ihm schimpft*was manchmal notwendig ist,denn er ist etwas schwerhörig*verkrampft sich der ganze hund und ist ein einziges angstbündel der sich jedoch nie auf den rücken legt-man merkt, das er das wohl vor langer zeit aufgegeben hat-nach dem motto:sie schlagen und treten trotzdem!

Ich habs bis heute nicht geschafft, das er sich auf den rücken dreht und sich entspannen kann.
natürlich hat kein einziger der vorbesitzer zugegeben ihm jemals etwas getan zu haben!
Unterordnung ist eine qual für ihn,er leidet dabei und man hat einen verkrampften,teilweise erstarrten hund an seiner seite der alles korrekt aber im zeitlupentempo macht weil er nicht fähig ist etwas positives daran zu empfinden.

ich hab ihn nun so ca. 1,5 jahre und mittlerweile ist er ein immens auf mich bezogener hund, voller vertrauen:)
viele verhaltensweisen haben sich nicht gelegt aber wir sind ein team geworden.

ich habe damit angefangen ihn an eine lange leine zu legen und ihn irgendwann mit barscher und lauter stimme heranzurufen-da hatte er besonders angst...immer wenn er dann kam...wobei ich auch mal an der leine zog,gabs leckerli-was er immer kaum glauben konnte.
Ich mußte damit anfangen, denn 1. mußte er lernen das es niemals ärger gibt wenn er kommt,egal wie sauer ich auch bin-man merkte deutlich das er oft schläge bekommen hatte wenn er herankam-und 2. sind wir beide von der stimme her recht laute leute-daran mußte er sich gewöhnen.:)

nach einiger zeit war das kein problem mehr und er kam-im zeitlupentempo aber ohne angst heran.

nach der unterordnung-die er sehr schnell lernte-weil er es ja schon mal konnte-hatten wir immer noch das problem seiner bindungsangst.

ich rief die vorbesitzerin an,mit der ich mich gut verstand*meiner meinung nach war da das problem der jähzornige mann von dem sie mittlerweile getrennt lebte*und bat sie besuchen zu dürfen.ich bat sie den rocco weitestgehend zu ignorieren,ihn zwar zu begrüßen-aber ansonsten nicht mehr.

so machten wir es...er freute sich kurz-mehr über die kinder-und war sehr verunsichert.nach 2 stunden kaffeklatsch-wobei ich ihn zwischendurch platz machen ließ und "zusammenstauchte"als er dinge tun wollte die er bei uns zuhause nicht durfte-wie in die küche etc-brachen wir auf.
er beobachtete uns genau und blieb verunsichert unter dem tisch liegen.
kurz vorm ausgang rief ich ihn und er schoß mit leuchtenden augen zu mir und sauste das treppenhaus runter-er sah sich nicht einmal um.
ein total glücklicher hechelnder hund saß im auto.

in den folgemonaten ließ ich ihn immer öfter vor läden,bei bekannten,im park am baum festgebunden*natürlich mit einem spion der ihn im auge behielt* zurück.
Immer kam ich nach unterschiedlichen zeiten zurück-er wurde kurz nebenbei begrüßt und nicht mehr-alltag...

nach 6 monaten hatte ich einen hund der mir vertraute und abgöttisch an mir hängt.
heute kann ich ihn überall zurücklassen,in hotelzimmern,bei fremden,vorm supermarkt...einfach überall...ihn sogar mit fremden mitschicken...er weiß ich lass ihn nicht im stich!!!

alle die ihn heute kennenlernen sagen immer wie freundlich und offen er ist wie gelassen und wie sehr er in sich selber ruhen würde....ich grins dann immer,die sehen ja unsere kleinen problemchen nicht die immer noch da sind und die haben ihn auch nicht gesehen, als wir anfang november umgezogen sind und ich wochenlang ein nervenbündel von hund hatte der, je mehr ich packte, umso ängstlicher und unruhiger wurde und sie haben ihn nicht gesehen und gehört als ich die letzte fuhre ins auto brachte.
und ich ließ ihn in der leeren whg. warten... er schrie und heulte verzweifelt wie ein tier dem man bei lebendigem leib das fell in kleinen stückchen abzieht....sowas habt ihr noch nie gehört...ich kann es nicht beschreiben und heulte auf der straße los,so furchtbar schmerzerfüllt war sein schreien...und ich zwang mich zu warten bis er nur noch erschöpft vor sich hinwinselte und ging ihn dann ohne aufhebens holen....die zusammengelaufene nachbarschaft ignorierend....seitdem zeitpunkt vertraut er mir und nur mir zu 1000% vorher waren es nur 99%...

Er ist mein hund und ich würde eher mit ihm obdachlos werden als ihn jemals abzugeben...auch wenn er heute noch manchmal schwierig ist...

martina
 
  • 24. April 2024
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Hi martina3108 ... hast du hier schon mal geguckt?
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hallo martina,
deine geschichte hat mich sehr berührt und ich freue mich das dein süsser nun solch ein vertrauen zu dir hat.
unsere hunde geben uns soviel zurück, kein mensch ist so ehrlich wie unser hund.
mein timmy, ich habe ihn aus dem tierheim, muss auch noch viel mehr vertrauen bekommen und ich arbeite dran. dabei weiss ich überhaupt nichts von ihm, da er auf der strasse mit einem abgerissenen strick um den hals gefunden wurde im alter von ca 3-4-mon. noch ganz kurz vorm zahnwechsel. aber er muss schon entsetzliches erlebt haben.
z.b. habe ich 4 monate gebraucht ihn dazu zu bringen freiwillig ins auto zu steigen, nun tut er das freiwillig, aber er sitzt dann immer zitternd im auto. ich vermute das er aus dem fahrenden auto geworfen wurde.
laut mit ihm sprechen darf ich nicht, dann zuckt er zusammen und wirft sich auf den rücken, manchmal könnte ich heulen wenn ich dran denke was menschen mit meinem armen kleinen angestellt haben. aber ich habe die hoffnung das es mir gelingt ihm zu zeigen das es auch menschen gibt, die ihm nichts böses wollen.
liebe grüsse aus mallorca
birgit und timmy
 
ich hoffe sehr, das du deinen kleinen hinbekommst...hmm...ich würde ihn anleinen und immer mit lauter stimme sprechen und ihn gleichzeitig wieder hochziehen und ihm ebenfalls gleichzeitig ein besonders tolles lecker ns maul schieben-leberwurst oder was er besonders mag.

es könnte doch sein das er sich mit der zeit an die laute stimme gewöhnt und sie mit etwas gutem verbindet und so seine angst verliert...

ich hab schon oft erlebt das sich hunde mit der zeit an so einiges gewöhnen und es als normal betrachten wenn das zu ihrer normalen alltagssituation dazugewhört.

aber du knnst deinen hund natürlich viel besser...was bei rocco geklappt hat muß nicht bei jedem hund hinhauen.

martina
*die demnächst auch die geschichte von kathi posten wird*
 
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