Nein, bis auf die 10 Gebote gelten keine der alten Regeln mehr für Christen.
Wie war das noch gleich... ich versuche mal, das aus dem Gedächtnis wiederzugeben. Bitte aber um Entschuldigung, weil ich selbst ja gar nicht getauft bin, dass es vielleicht ein wenig vage bleibt:
Die christliche Interpretation ist so: Gott hatte den Juden aufgegeben, ihre Identität zu bewahren, bis der Messias kommt, und ihnen dafür viele Regeln gegeben.
Dann, wenn er kommt, werden die Bücher neu geschrieben und es gibt einen neuen Bund zwischen ihm und den Menschen.
(Angekündigt in Jer 31,31-34)
In christlicher Interpretation waren diese Gebote ausschließlich dafür da, die Geburt des Messias zu ermöglichen, und sie haben ihren Zweck in dem Moment erfüllt, wo er gekommen ist.
Für die Christen ist nun mit Jesus der Messias gekommen, und der hat ihnen neue Regeln aufgegeben, und ihm hat Gott gesagt, dass die alten Regeln nicht mehr gelten. Dieser "neue Bund" wurde durch das letzte Abendmal geschlossen, und seither feiern sie die Feste ihrer eigenen Religion und folgen den Geboten ihres eigenen Bundes, während sie den alten Bund als gelöst betrachten.
Warum sollten sich Christen an die Speisegebote und die Mitzwot halten? Sie sind keine Juden (mehr).
Und die Regeln ihrer eigenen Religion können sie ja durchaus unterschiedlich streng interpretieren und einhalten.
Was für die Juden ja übrigens anscheinend ja genauso gilt. - Was mir zu sagen scheint, dass auch dort gar nicht mal so klar ist, was denn nun der richtige Weg ist, 613 Gebote und Vorschriften hin oder her.
Kapitel 12,28 bis 12,33 im Markusevangelium fasst das wunderbar und kurz & knackig zusammen.