Regenbogenfamilien - ungewöhnlich oder längst normal?

  • 24. April 2024
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Ich persönlich empfinde es als schrägen Ansatz Leihmutterschaft aufgrund von pränatalen Vorgängen, die möglicherweise nicht optimal ablaufen, abzulehnen. Thomas hat es angesprochen, dass auch bei einer Durchschnittsfamilie die pränatale Phase nicht nur rosarot ist. Schwangere gehen nicht permanent auf Wolke 7 und ein tretendes Baby löst nicht immer nur Glücksgefühle aus :lol:
Wenn wir so ins Detail gehen, wenn wir solche Maßstäbe ansetzen, dürfte vermutlich niemand Kinder bekommen.
Entscheidender finde ich bei Leihmutterschaft die großen Fragen. Eine davon wäre: Ist es nicht genau genommen Menschenhandel?

Das ist doch nur EIN Aspekt. Das was unmittelbar nach der Geburt passiert - Die Trennung des Kindes von allem, was es seit Monaten kennt (Geruch, Herzschlag, Stimme) - zu fremden Menschen. Das geplante(!) Fehlen von Bonding, Stillen... Nee, ehrlich... Zu viel Egoismus auf den kleinen Rücken derer, die all das nicht verstehen können...
 
Das ist doch nur EIN Aspekt. Das was unmittelbar nach der Geburt passiert - Die Trennung des Kindes von allem, was es seit Monaten kennt (Geruch, Herzschlag, Stimme) - zu fremden Menschen. Das geplante(!) Fehlen von Bonding, Stillen... Nee, ehrlich... Zu viel Egoismus auf den kleinen Rücken derer, die all das nicht verstehen können...

Tut mir leid, aber mir klingt das manchmal ein wenig krampfhaft nach "Das soll nicht sein."
Ich bin aufgrund einer komplizierten Geburt, die in einem Kaiserschnitt endete, als Baby nicht gestillt worden und wurde, wenn man es so formulieren möchte, von meiner Mutter getrennt - zumindest übergangsweise. Meine Mutter musste noch einige Zeit im Krankenhaus bleiben und mein Vater kümmerte sich um mich. Nach bestem Wissen und Gewissen, mit viel Liebe, kuscheln auf nackter Haut. Ich habe mich trotzdem vollkommen normal entwickelt.

Verzicht auf Stillen oder geplante Kaiserschnitte sind heutzutage auch bei Durchschnittsfamilien völlig normal.
 
@Natalie

Ich (persönlich) finde definitiv, das siehst du zu emotional.

Aber wir müssen darüber nicht streiten.

Das ist ein sehr intuitives/emtionales Thema, und wir wissen beide (und die meisten anderen wissen es auch), dass mir dieser Aspekt oftmals fast völlig abgeht. Das ist nicht besonders gut oder besonders schlecht, das ist einfach so. :hallo:

@Meizu

Ich finde, Leihmutterschaft ist genauso viel oder wenig "Menschenhandel" wie Samen- oder Eizellspende oder Embryonaladoption.

Muss man drüber diskutieren. Definitiv. Aber ich sehe diesen Aspekt bei der Leihmutter nicht stärker oder weniger stark vertreten als beim Samenspender.
 
Das ist doch nur EIN Aspekt. Das was unmittelbar nach der Geburt passiert - Die Trennung des Kindes von allem, was es seit Monaten kennt (Geruch, Herzschlag, Stimme) - zu fremden Menschen. Das geplante(!) Fehlen von Bonding, Stillen... Nee, ehrlich... Zu viel Egoismus auf den kleinen Rücken derer, die all das nicht verstehen können...

Warum fehlt das Bonding? Das können die doch auch übernehmen. Soweit ich mal in einem Buch gelesen habe, ist es bei Leihmutterschaft möglich, das kleine gleich nach Entbindung zu übernehmen.
Bei vielen echten Müttern übernimmt das Bonding ja auch der Papa, weil sie nach der Geburt einfach nicht so gut beinander sind, oder nach Kaiserschnitt erst noch zusammengenäht werden müssen.
 
@Meizu

Ich finde, Leihmutterschaft ist genauso viel oder wenig "Menschenhandel" wie Samen- oder Eizellspende oder Embryonaladoption.

Muss man drüber diskutieren. Definitiv. Aber ich sehe diesen Aspekt bei der Leihmutter nicht stärker oder weniger stark vertreten als beim Samenspender.

Im Prinzip ja, aber irgendwie auch nicht. Es ist bis zum Zeitpunkt der Geburt das gleiche. Aber heraus gegeben wird dann ein fertiges Baby - für das Geld geflossen ist. Ich finde das sehr schwierig und ich finde, dass es dann doch etwas anderes ist, als eine Samenspende.

Total schwierig. Wo setzt man den Verkauf an und wann ist es Menschenhandel? Kaufe ich eine Eizelle und dadurch ist es kein Menschenhandel? Oder ist die Eizelle nur Mittel zum Zweck und ich kaufe im Prinzip ein Baby?
 
Ich hatte zwar sowohl beim Notkaiserschnitt als auch beim geplanten das Kind schon während es Zunähens auf der Brust liegen und da blieb es dann auch ne ganze Weile.

Aber dann musste tatsächlich zumindest für den Transport aus dem OP der Papa ran. Und der war auch in der ganzen Bondingphase mit dabei. Bei beiden Panzen, übrigens. Was für ihn speziell beim ersten Kind enorm wichtig war.
 
Oder ist die Eizelle nur Mittel zum Zweck und ich kaufe im Prinzip ein Baby?

Für mich klar letzteres. Mit der Eizelle oder Samenzelle "kaufe" ich das Baby.

Wenn ich als Mann einer Leihmutter meinen Samen für eine Schwangerschaft überlassen würde - ist es doch auch so. Ich "kaufe" ihre Eizelle und in diesem Fall auch noch die Chance, dass das Baby bei ihr heranwachsen kann.

Ich habe auch mal in einer Reportage Fallbeispiele gesehen, da haben die Eltern gar nichts gekauft. Die Frau hatte noch Eizellen, der Mann Samenzellen, nur austragen konnte sie das Kind nicht. Die haben wirklich eine Frau engagiert, die ihr Kind aus einer küstlichen Befruchtung für die austrägt.

Ist das "Menschenhandel"?
 
Ist das "Menschenhandel"?

Wäre es "Menschenhandel", wenn ich ein "fertiges" Baby gegen Geld einer Mutter abkaufe?

Nicht umsonst gibt es in den USA (und ich denke auch für die europäische Lösung "Ostblock") das Konstrukt, von Eizelle, Leihmutter und Vatersamen, damit keine der Frauen rechtlich Anspruch auf das Kind hat.

Dein Fallbeispiel ist nur eine Ausnahme, genauso, wie die wenigen Frauen, die aus "echter Leidenschaft" Eizellen wirklich spenden und austragen.
In den USA werben die Agenturen ja gerne damit, keine Leihmütter aus finanziell kritischen Situationen im Portfolio zu haben. Aber was bedeutet das in den USA schon, wo Collegeausbildungen an die 100.000 Dollar kosten können und es kein staatliches Rentensystem gibt?
 
Für mich klar letzteres. Mit der Eizelle oder Samenzelle "kaufe" ich das Baby.

Wenn ich als Mann einer Leihmutter meinen Samen für eine Schwangerschaft überlassen würde - ist es doch auch so. Ich "kaufe" ihre Eizelle und in diesem Fall auch noch die Chance, dass das Baby bei ihr heranwachsen kann.

Ich habe auch mal in einer Reportage Fallbeispiele gesehen, da haben die Eltern gar nichts gekauft. Die Frau hatte noch Eizellen, der Mann Samenzellen, nur austragen konnte sie das Kind nicht. Die haben wirklich eine Frau engagiert, die ihr Kind aus einer küstlichen Befruchtung für die austrägt.

Ist das "Menschenhandel"?

Ich finde das Thema interessant, aber auch total schwierig. Ich wüßte nicht, wie ich mich da letztendlich positionieren sollte.
Man kauft also eine Eizelle und ggf. noch eine Samenspende. Dann mietet man eine Frau, die das Kind austrägt. Wie eine Dienstleistung. So gesehen ist es nicht verwerflich. Oder doch? Wie gesagt, ich weiß selbst nicht, wo ich da stehe.
 
Wäre es "Menschenhandel", wenn ich ein "fertiges" Baby gegen Geld einer Mutter abkaufe?

Technisch genauso wie alle anderen bisher genannten Möglichkeiten - ja.

Ob man alle Fälle ethisch bzw. moralisch gleich bewerten sollte - und falls nein, wieso nicht - wäre dann der nächste zu diskutierende Punkt!
 
Technisch genauso wie alle anderen bisher genannten Möglichkeiten - ja.

Ob man alle Fälle ethisch bzw. moralisch gleich bewerten sollte - und falls nein, wieso nicht - wäre dann der nächste zu diskutierende Punkt!

Die Diskussion ist auf jeden Fall wichtig, aber auf so vielen Ebenen schwierig.
Am "Idealfall" (die Einen wollen Baby, alle Beteiligten sind sich einig, glücklich, gesundes Kind, mit Anrecht auf genetische Wurzeln) stört sich ja ansich keiner und würde es dabei bleiben bräuchte man nicht diskutieren.
Aber allein die Extreme (erinnert sich noch wer an das Ehepaar über 60, die sich einen Nachkommen "erschaffen" haben) haben das Potenzial, das System "schwierig" zu machen.

Dann ergeben sich "Probleme" die aus rationalen Sicht, keine sind, wie z.B. die "überzähligen" fertigen Embryonen, die als "Nebenprodukt" anfallen. Da gab es meines Wissens schon Antritte, diese der Forschung zu überlassen. Eugenik ist auch ein Problem, ebenso wie Klonen oder die Produktion eines Kindes als Spender.
 
@Coony

Auch aus rationaler Sicht sind die überzähligen fertigen Embryonen je nach Rechtauffassung ein Problem.

Das ganze ist ein Thema, das bisher nicht abschließend diskutiert wurde und wohl auch nicht werden kann.

Nichtsdestotrotz ist es wichtig, das (erneut) zu tun, um rechtlich nicht mit einem Gesetz weiterarbeiten zu müssen, dessen ethischer Unterbau sich am technischen Stand der 1990er Jahre orientiert.
 
Toll, jetzt bekomme ich Werbung für Trisomie 21 Bluttests.

Ich will nicht viel dazu sagen, nur dass die meisten Leute in ihrem Leben die eine oder andere Identitätskrise haben und ihren Platz im Leben erst finden müssen. Trotzdem würden die wenigsten ernsthaft sagen, dass sie lieber nicht geboren wären, weil ihr Start ins Leben nicht optimal war, sie eine schwierige Kindheit hatten oder sie an der einen oder anderen (auch schweren) Krankheit leiden.

Insofern finde ich es recht vermessen, zu verlangen, dass zum "Schutz" des - noch nicht existenten - Kindes dieses Kind besser erst gar nicht gezeugt werden sollte, wenn die Umstände nicht völlig perfekt sind. Die Umstände sind so gut wie nie perfekt. Manchmal sind sie sogar richtig mies. Fürs Leben würden sich die meisten trotzdem entscheiden. Und wir reden hier ja nicht davon, ob eine Drogensüchtige ein Kind bekommen sollte, sondern NUR davon, dass ein sehr gewünschtes Kind zu liebenden Eltern kommt, die halt nur nicht die biologischen sind.

Davon abgesehen finde ich das Thema Leihmutterschaft aber auch schwierig. Aus ähnlichen Gründen wie Meizu. Das Problem ist halt, dass Adoptionen so unglaublich schwierig sind, schon überhaupt für homosexuelle Paare. Ich kann schon verstehen, wenn ein Paar mir Kinderwunsch nach anderen Möglichkeiten sucht.
 
Insofern finde ich es recht vermessen, zu verlangen, dass zum "Schutz" des - noch nicht existenten - Kindes dieses Kind besser erst gar nicht gezeugt werden sollte, wenn die Umstände nicht völlig perfekt sind.

Interessant ist übrigens, dass juristisch in den 1970er Jahren, als es um die Ausgestaltung einer Alternative zu § 218 ging, genau umgekehrt argumentiert wurde:

In einer juristischen Begründung dafür, warum daran nichts verändert werden sollte, hieß es, der Schutz des Ungeborenen sei so hoch zu bewerten, dass eventuelle Bedenken der Mutter dahinter zurückstehen würden. Diese könne notfalls das Kind ja zur Adoption frei geben, wenn sie es partout nicht wolle.

Dass durch eine ungewollte Schwangerschaft die Mutter und das Kind in der Schwangerschaft schon leiden könnten, galt demgegenüber nicht als Argument, "weil man nicht davon ausgehen könne, dass eine geplante normale Schwangerschaft perfekt verlaufe, und daher das von der Mutter erwartete Leid zugunsten ihres Kindes klar als "im Rahmen des Normlaen und daher aushalbtbar " charakterisiert wurde.
 
Just my two cents:

Ich habe vor Jahren mal eine Dokumentation über Leihmutterschaften gesehen. Die meisten von diesen Leihmüttern hatten bereits eigene Kinder und wollten nun lediglich anderen helfen Kinder zu bekommen. Sie haben genug eigene und sind deshalb nicht überfordert gewesen damit das Kind abzugeben. Sie gingen also mit dieser Schwangerschaft so um, als wäre es eben nochmal ein weiteres, eigenes Kind. Eben mit allem drum und dran. Reden, berühren, streicheln, etc pp. Zu behaupten,dass Kinder von Leihmüttern keine Ansprache erhalten und emotionslos "aufwachsen" finde ich also etwas zu einseitig gedacht.
 
Ich bin anscheinend doch noch sehr vom traditonellen Familienbild geprägt. Hätte ich gar nicht von mir gedacht.

In unserer Straße wohnt seit Kurzem eine nette Familie mit Kind, beide in der Army.

Gestern meint er, dass er jetzt echt frustriert ist, weil die alte Psychologin ihm schon zugesichert hatte, dass ihm eine Entfernung der Brüste bezahlt wird (da braucht man ein psychologisches Gutachten, dass das bezahlt wird von der Armee) . Aber da er versetzt wurde, sagt die neue Psychologin sie kennt ihn noch nicht gut genug um da was zu schreiben....

Ich schau bloß doof und sag "Hä, du hast doch keine Brüste..."

Doch, er wäre eigentlich eine Frau und möchte ein Mann werden und bindet sich die Brüste täglich ab. Und die Tochter ist adoptiert.

Es macht mit nichts aus und ich mag die Familie gerne, aber doch, ich war schokiert....
 
@Melli84

Tröste dich, ich wäre wohl im ersten Moment auch etwas perplex.

Aber nun ja... ist, denke ich, einfach eine Frage der Gewohnheit. Wie bei allem, was man noch nicht kennt!
 
Ich bin anscheinend doch noch sehr vom traditonellen Familienbild geprägt. Hätte ich gar nicht von mir gedacht.

In unserer Straße wohnt seit Kurzem eine nette Familie mit Kind, beide in der Army.

Gestern meint er, dass er jetzt echt frustriert ist, weil die alte Psychologin ihm schon zugesichert hatte, dass ihm eine Entfernung der Brüste bezahlt wird (da braucht man ein psychologisches Gutachten, dass das bezahlt wird von der Armee) . Aber da er versetzt wurde, sagt die neue Psychologin sie kennt ihn noch nicht gut genug um da was zu schreiben....

Ich schau bloß doof und sag "Hä, du hast doch keine Brüste..."

Doch, er wäre eigentlich eine Frau und möchte ein Mann werden und bindet sich die Brüste täglich ab. Und die Tochter ist adoptiert.

Es macht mit nichts aus und ich mag die Familie gerne, aber doch, ich war schokiert....

Mich irritiert so was auch.
 
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