Reel : entlaufener Hund

Erstaunlich. Nie wäre ich beim Anschauen darauf gekommen, dass das der Besitzer des Hundes ist.

Das ist echt immer wieder erstaunlich wie sehr entlaufene Hunde verwildern.

Ja, die gehen bereits nach wenigen Stunden, je nach Mentalität, in den Überlebensmodus und erkennen niemanden mehr.
Daher ist es so wichtig entlaufene Hunde niemals aktiv mit Rufen usw zu suchen.

Ich hab ja mal so einen Midgi gefunden - in Schwarz allerdings - da war das auch so.

Ich habe mehrmals auf dem Weg zur Uni an verschiedenen Orten verschiedene Leute gesehen, die versucht haben, ihn einzufangen. Anscheinend ohne Erfolg.

Ich hatte Glück - er ist in ein Gebüsch und dahinter war ein Zaun, also konnte er nicht weg. Baute aber für so einen kleinen Hund eine eindrucksvolle Drohkulisse auf.

Da ich keine Lust hatte, mich lochen zu lassen, habe ich mich hingesetzt und gewartet.

Mit Essen wäre ich glaube ich schneller erfolgreich gewesen, hatte an dem Tag aber nur Obst dabei… so hungrig war er aber dann auch nicht…

Der war insgesamt völlig panisch. Aber: in dem Moment, wo ich es geschafft habe, ihm etwas um den Hals zu legen und ihn „an die Leine zu nehmen“, legte sich bei ihm der Schalter um und er ist überglücklich mit mir mitgekommen. Als hätte er nie was anderes gemacht und würde mich schon ewig kennen.

(Leider weiß ich nicht, was letztlich aus ihm (oder ihr) geworden ist. Die Polizei auf der nahegelegenen Wache fühlte sich nicht zuständig, und die nächste Anlaufstelle war die tierärztliche Hochschule.
Ich nehme an, die haben dann das Tierheim informiert.)

Ich habe einmal einen Hund "gefangen", der mich nicht rechtzeitig sah, um auszuweichen, mich aber, als ich ihn am Halsband packte, so in die Hand biss, dass ich nach dieser Aktion stante pede zum Arzt bin, und einmal sprang mir einer direkt freiwillig in den Kofferraum, als ich ihn ansprach. Letzterer war ein Sheltie.

Ins Halsband greifen würde ich tatsächlich gar keinem fremden Hund. Dann eher laufen lassen, weil ich Angst hätte, es passiert genau das.

Wir haben auch mal eine mehrere Tage lang entlaufene Podenca bekommen. Weil wir IM Auto geblieben sind. Sie war panisch vor Menschen, aber wir sind nicht ausgestiegen, sondern haben nur eine offene Tür angeboten und Frolic. Jeder Versuch auszusteigen war zwecklos, die ist gerannt wie der Teufel.

Ich habe bisher dreimal Hunde eingefangen. Eine Hündin ist durch die Vordertür in den Pferdeanhänger gesprungen. Ein großer, schwarzer Wuschelhund kam auf Pfiff tatsächlich angelaufen und ließ sich mit einem Anbinder "fangen". Und der dritte hatte bei Chica "angedockt" mit der Nase. Den konnten wir zu zweit einfach abflücken und anleinen. Das war auch der einzige, der ein Halsband umhatte (mit Telefonnummer drauf).

Ziegen haben wir auch mal eingefangen und angeleint. Und Schafe zusammen mit dem Schäfer aus dem Nachbardorf zusammengetrieben und auf den Hänger verfrachtet.

lektoratte schrieb:

Ins Halsband greifen würde ich tatsächlich gar keinem fremden Hund. Dann eher laufen lassen, weil ich Angst hätte, es passiert genau das.

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Das würde ich nach dieser Erfahrung vermutlich auch nicht mehr machen. Aber in der Situation sah ich laufen lassen nicht als Option an, denn der Hund lief an der Bundesstraße entlang. Es war übrigens ein kleiner Hund, was Russell-artiges. Aber seine Beißkraft war nicht ohne.