Rechtliche Frage zu "gefährlichen" Hunden

Ist zwar ein wenig OT aber:

Gerade bei einem Hund, der vorgeht (Fasan, andere Hunde) würde ich jeden Leine, die länger als 2 mtr. ist an einem Geschirr befestigen.

Überleg mal, mit wieviel Wucht Dein Hund in ein Kettenhalsband (!!!) rennt.

Fände ich selbst bei einem sehr breiten und gepolsterten HB bedenklich, aber so ist es unverantwortlich.
 
  • 25. April 2024
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Hi a & a ... hast du hier schon mal geguckt?
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@a&a

Jaha. Geschirr. Hatten wir alles schon. Ich bin ja eine brave Hundehalterin und lese Bücher und will immer alles richtig machen.

Schleppleine und Geschirr bedeutete: Hund rennt los. Ich flieg hinterher.
Beim Fasan nur ins Gras.

An der kurzen Leine im Geschirr... das war dann die Gelegenheit, wo Hund irgendwie den Salto rückwärts machte, um den Hund auf der anderen Straßenseite zu erwischen, und mich und sich vor ein Auto geworfen hat.
Das Auto konnte bremsen. Sonst gäbe es diesen Post nicht.

Aber danach war schluss mit lustig und mit Geschirr. Und nach dem Bandscheibenvorfall sowieso. Wenn der seine 5 Minuten hat und tillt, ist er im Geschirr für mich nicht kontrollierbar. Bitte glaub mir, ich habe es (und deutlich mehr als eine Woche lang) versucht. - Wenn der abgeht, und das Geschirr trägt, fliege ich hinterher. Das ist zwar jetzt nicht mehr jeden Tag zwei bis drei Mal der Fall, sondern nur noch vielleicht einmal im Monat, aber was da passieren kann, wenn ich ihn nicht mehr halten kann, aus welchem Grund auch immer, hat sich gestern wieder sehr deutlich gezeigt.

Das zu ermöglichen, wäre unverantwortlich.

Jaha... schreib es: "Wenn du den Hund auf diese Weise nicht kontrollieren kannst, musst du ihn abgeben!"

Habe ich versucht, weil ich sehr schnell das sehr deutliche Gefühl hatte, ihm nicht gewachsen zu sein und dadurch mich und andere zu gefährden. Aber: Es wollte ihn keiner haben, nachdem einmal heraus war, was Sache war... Vor allem niemand, der Hundeerfahrung hatte.

(Warum wohl?) - Und wem anders hätte ich ihn nicht gegeben. Wollte nicht noch einen verträumten Idealisten unglücklich machen.

Im Zwinger wäre er kaputt gegangen. Mir haben mehrere Leute mit Dobi-Erfahrung gesagt, ehe ich ihn ins TH zurückgebe, sollte ich ihn besser einschläfern, weils dann mit ihm ganz vorbei ist (Ich übertreibe nicht, um mich zu rechtfertigen. Den Vorschlag habe ich mehrere Male bekommen. U.a. von meiner Tierärztin.)

Das konnte ich aber nicht. War vielleicht dumm und sentimental, und unverantwortlich, aber ich konnte es nicht.

Und ich habe es wirklich und weiß Gott und intensiv versucht, ihn zu vermitteln (Damals noch nicht über das Forum, weil ich das nocht nicht kannte).

Und als nichts daraus wurde, hab ich versucht, mich auf diesen Hund einzustellen, so gut ich das kann, ohne mich selbst oder andere dabei zu gefährden.

Ich bin unter der Woche ganz allein für ihn verantwortlich. Wenn ich mir auch nur den Arm breche, weil ich falle, weil er im Geschirr seine 5 Minuten kriegt (und vielleicht auf der anderen Seite auch noch wen umreißt, aber das ist ein anderes Thema), bin ich ziemlich angeschmiert, weil mit diesem Hund sonst niemand spazieren gehen will. Oder lange Zeit wollte.
(Jetzt so langsam würde es vielleicht gehen).

Ja, und dann? Was dann? Hund ins Tierheim? Habe hier keine Verwandten, meine Eltern wohnen 300 km weg und könnten ihn nur eingeschränkt betreuen, mein Mann arbeitet in der Woche auswärts. Den nimmt auch keine Pension. (Nein, DAS war nicht abzusehen, als wir ihn bekamen, das stellte sich erst danach heraus.)

Ja, er ist ein Dobi und könnte Wobbler kriegen, wenn er zu oft ins Halsband läuft.
Darum habe ich anfangs auch das Nylonhalsband genommen, aber... das hat ja dann fix den Geist aufgegeben. Das ist sicher nicht schön. Vielleicht lebt er ein, zwei Jahre weniger. Aber immerhin lebt er überhaupt noch.

Und das hier, wo er sich, bei allen Fehlern, die ich sicherlich mache, mittlerweile zu Hause fühlt. Wo er seinen geregelten Tagesablauf hat, Futter kriegt, das er verträgt, und mittlerweile sogar gelernt hat, dass man als Hund sich auch angesprochen fühlen kann, wenn man zur Abwechslung mal NICHT angeschrien wird.

Verantwortung hat man leider immer in mehrere Richtungen.

Was habe ich also getan, um den Schaden für alle Beteiligten zu minimieren?
- Dem Hund das Fasanenjagen abgewöhnt (also rennt er an der Schlepp- oder Flexileine nicht mehr ins Halsband)
- Achte darauf, dass er bei Begegnungen mit anderen Hunden nicht mit einem "Ruck" in die Leine springen kann.

Aber auch da brauche ich das Halsband.
Alte Kampfsportweisheit: "Wer den Kopf kontrolliert, kontrolliert den Körper." Und das tue ich mit Geschirr allein, oder mit Geschirr und Halti, definitiv nicht.

(Sag mir nicht, das sei Quatsch und es würde funktionieren. Du kennst meinen Hund nicht und mich nicht. Ich habe es versucht, und ich kann es nicht. In dem Moment, wo das bedeutet, dass mein Hund vors Auto springen und sich,mich und andere Menschen gefährden kann, damit er keine Rückenproblem kriegt, würde ich mal sagen: Die Rückenprobleme sind sekundär.)

Halsband und Halti war optimal, aber das Halti ist bei der Begegnung mit nicht angeleinten Hunden keine Lösung. Dann kann ich den Hund nur knebeln, damit er nicht beißen kann, worauf er WIRKLICH panisch wird...

So. Das kannst du nun bewerten, wie du möchtest. Dass du im Prinzip völlig Recht hast, weiß ich. Sonst besäße ich wohl kaum ein Geschirr und hätte mich monatelang über den Acker ziehen lassen. Bis zur absoluten Selbstzerstörung.

Dass das Geschirr hier im Moment aber keine Option ist, weiß ich leider auch.

Mein Leben mit Hund besteht aus Kompromissen zwischen dem, was ich gern hätte, und dem, was machbar ist. Die erste Priorität ist, dass wir alle am Leben bleiben und niemand akut gefährdet wird. Dann kommt der Rest.

Und wie ist die Definition eines Kompromisses? "Ein Kompromiss ist, wenn alle Parteien gleich stark angeätzt vom Ergebnis der Verhandlungen sind und niemand mehr bevorteilt wird."
(Das ist von mir und trifft leider auch hier zu. :( )
 
Ohje, du arme, das ist ja richtig verzwickt alles bei euch!! Zu dem Vorfall haben schon andere viel gesagt, dem ich zustimme. Ist halt dumm gelaufen, dafür konnte nicht wirklich jemand was. Man kann von Glück reden, dass er einen Maulkorb getragen hat.
Mein erster Gedanke war auch: Hund abgeben. Aber wenn ihn keiner will und du ihn nicht einschläfern lassen willst, ist das mehr als verständlich. Aber was macht man wenn man einem Hund kräftemäßig nicht gewachsen ist?? Da gibt es doch so eine Dobi-in-Not Seite...hast du es früher auch da versucht? Ich glaube dazu muss man den Hund nicht mal in einen Zwinger setzen, der kann bei einem bleiben bis sich ein neuer Besitzer findet, den man genauestens prüfen kann/sollte.
Ansonsten: Warum bist du bei einer Trainerin? Hatte er sich früher schlimmer verhalten und hat sich das zumindest etwas gebessert? Wenn ja, kanns doch noch Hoffnung geben...
Sollte ich was falsches gesagt ham: Laie
 
Ganz ehrlich: Alle Achtung, für dein Durchhaltevermögen, dein Engagement und deine Motiviation!!!
Dieser Hund ist ja wirklich ein "Rund-um-Job" und beansprucht neben deiner Zeit auch jede Menge Kraft und Nerven :(
Dass du ihn weder ins Tierheim geben noch einschläfern lassen möchtest kann ich voll und ganz verstehen. Das würde mir genauso gehen...
Um auf den Vorfall (oder die Vorfälle) zurückzukommen, ich denke du tust alles, was in deiner Macht steht, also hast du dir in meinen Augen nichts vorzuwerfen.
Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft und wenn du dich mal ausheulen musst: Gerne ;)

Mitfühlende Grüße,
Sandra
 
Hi,

Kann mich Mummbelsche nur anschließen.
Ich hätte da noch einen Tipp, auch wenn er vielleicht leider nicht umsetzbar ist. Suche nach irgendeiner Möglichkeit den Hund auf einem großen, gut eingezäunten Gelände laufen zu lassen. Möglichkeiten wären z.B. auf so ähnlichen Plätzen wie sie Rettungshundestaffeln benutzen, einem altem Flugplatz, einem Firmengelände (dann wohl früh morgens und spät abends) oder bei Bekannten mit gut gesichertem Riesengarten. Wir haben hier das Glück, einen alten Armeestützpunkt zu haben, der gut gesichert ist, dort kann man jagdfreudige Hunde frei laufen lassen. In der Region gibt es außerdem noch einen großen gut gesicherten Flughafen, der nicht mehr in Betrieb ist. Vielleicht findest du ja was ähnliches, dann kann der Hund sich wenigstens einmal täglich austoben ohne, dass du dir Sorgen machen musst.
 
Hallo,
finde es ganz super, dass du nicht aufgibst und die für Euch z.Z. beste Lösung suchst.
Dobermänner im TH gehören leider wirklich zu denen, die mit am meisten leiden. Sind halt richtige Sensibelchen, die so etwas kaum aushalten können.
Ich weiß wovon ich spreche, weil ich zumindest jeden 2. Tag zum TH fahre, um mit einem 10 Jahre alten Dobimix spazieren zu gehen. Sowie er nicht in einem Raum, sondern im Zwinger untergebracht ist, oder wenn ich wegen Krankheit mal 2 Wochen nicht kommen kann, magert er zum Skelett ab. Es ist leider nicht der erste hier, dem es so geht, wobei die Rüden aus irgend einem Grund immer noch mehr leiden.


Die Dobermannnothilfe hat leider unheimlich viele Wartelistenseiten, teilweise jahrelanges Warten.
Bei der Dobermannhilfe warten weniger. Sie haben es aber auch sehr schwer geeignete Plätze zu finden. “Mein“ Napoleon wartet auf dieser Seite.


Vielleicht ließe sich ja mit viel, leider auch finanziellem, Aufwand am Verhalten noch etwas ändern. Nur die übliche Hundeschule wird`s nicht richten und die negative Erfahrung hast du ja gerade hinter Dir.

Kennst Du das Buch von James O`Heare „ Das Aggressionsverhalten des Hundes“?
Mit hat es zumindest geholfen einige Verhaltensweisen besser zu verstehen.

Ich wünsche Dir alles Gute, die Kraft zum Durchhalten und natürlich viele schöne Stunden mit Deinem Hund :) !

LG
matty

P.S. Wenn du ein eingezäuntes Gebiet finden könntest, wäre das sicher toll. Wir haben hier ein eingezäuntes Auslaufgebiet, wo selbst der 10-Jährige noch richtig herumtobt. Er ist danach wie ausgewechselt.
 
absolut korrekt gehandelt! als hundehalter trifft dich die Gefährdungshaftung, das heißt, du bist prinzipiell für alles haftbar zu machen, was dein hund einem Dritten (sachen, personen und anderenTieren) an schaden zufügt. Läßt du die notwendige Führsorgepflicht außer acht und es entsteht ein Schaden durch Biß an wem auch immer, bist du haftbar zu machen. DAs kann ich aber beim besten willen nicht bei dir finden, im gegenteil, man wünscht sich mehr solche hundehalter wie du es bist! :D die meisten verfahren doch eher so, mal gucken was passiert, oder wissen um ihren stinker und lassen es drauf ankommen. Furchtbar :eg:

Du hast deinen Hund gesichert, in bester form und gut. Rein rechtlich, alles bestens! Die dame hat keinerlei handhabe gegen dich oder deinen Hund. Sie ist lediglich irritiert und sauer gewesen, wegen der attacke, das einzigste, was sie von dir einfordern kann, ist saubere klamotten und das ersetzen einer eventuell kaputten oder beschädigten Brille, die ihr im eifer des gefechtes herunterfiel.

die kette gerissen, na ja, höhere Gewalt. :rolleyes: aber mit maulkorb. also kein Problem. Das einzigste was mir einfällt um die Attacken deines hundes gegen andre zu erschweren, wäre, den hund auf die andere Seite in den Sitz zu bringen. Heißt du läufst rechts, "Gegner" Hund kommt von links. Dann lieber den eigenen Hund auf die rechte seite verbringen im sitz kommando. aggression im Sitzen ist für den hund einfach doof. :love: außerdem muß er an deinen beinen vorbeischielen um den hund zu sehen, es nimmt ihm die sicht:love:
so kann er Aggression nicht zu heftig aufbauen, als wenn er den anderen hund gezielt anstarren kann. Falls er losspringen will, kannst du auch dein Bein hochziehen und ihm damit ein "Hürde" bauen, er kommt dann nicht vorwärts. ;)

LG Liberty ;)
 
nur ein kleiner Gedanke der mir einfällt >>

Wie wäre es denn, wenn Du die Leine an Halsband und Geschirr, sprich das eine Leinenende am Halsband befestigst und das andere Ende am Geschirr.
Hatte ich bei meinem auch schon mal gemacht, wo er die Zeit hatte, ab und an sich aus dem Halsband heraus zu drehen zu wollen. So hatte ich im Falle eines Falles den Hund immer noch am Geschirr befestigt.

Ist halt nur eine Idee, die mir dazu einfällt.

Ansonsten wünsche ich Dir weiterhin viel viel Kraft, Geduld und Ausdauer mit Deiner Maus ;)
 
Hallo ihr Lieben...

erst mal danke für den Zuspruch und die lieben Tipps.

Erstens: Ich habe den Hund von der Dobermann-Nothilfe. Und die wussten schon, warum sie mich damals so bearbeitet haben, ihn zu nehmen - ihre Webseite quillt über vor Dobermännern mit oder ohne ähnlich gestrickte Probleme.
Da ich den Hund schon aus dem Tierheim K-Zollstock kannte, wo er vorher gewesen war, muss ich denen wie ein Geschenk des Himmels vorgekommen sein.

Die haben ihn damals dann auch wieder auf ihre Webseite aufgenommen, als ich ihn nach dem Bandscheibenvorfall ( ich wusste halt zum Glück net, dass es einer ist, aber es hat schon sehr wehgetan und ich konnte nicht mehr) abgeben wollte - da stand er dann über ein Jahr ohne einen einzigen Interessenten.

Unterbringen konnten sie ihn nur wieder in dieser Tierpension, da sie für einen absolut hundeunverträglichen Hund keine Pflegestelle hatten. - Und da ist es ihm schlecht gegangen, und die Leute haben sich nicht gut um ihn gekümmert.

Sogar mein Mann, der mir, weil es mir so schlecht ging, wirklich zugesetzt hat, dass ich den Hund abgeben soll (er ist ja wie gesagt meistens gar nicht da, und für mich allein war es zuviel), sagte spontan, als ich meinte, wir müssten ihn dann dorthin zurückbringen: "Nee. Dahin nicht! Dann behalten wir ihn solange, bis sich einer findet. - Obwohl: Du weißt, dass sich keiner finden wird, oder?"

Hatte er leider Recht mit. (Die potentiellen Interessenten, die sich einen solchen Brocken zugetraut hätten, hatten alle bereits einen oder mehrere eigene Hunde, und haben daher dankend abgelehnt.)

Dass der in der Pension dort untergegangen ist, ist nicht die Schuld der DNH - die sind froh und dankbar, dass sie überzähliche Hunde dort unterbringen können, die Tiere bekommen dort regelmäßig Auslauf usw, also mehr als im Tierheim. Aber jeder Pfleger betreut da irgendwie 20-30 Hunde. Für nen Hund mit Zwingerkoller können die bei aller Liebe nicht so sorgen, wie's nötig wäre.

Die absolut unzutreffende Einschätzung seines "Hundeproblems" stammt auch von den Leuten dort. - Und da vermute ich mittlerweile, dass da mehr als System hintergesteckt hat.
Eine der Mitarbeiterinnen, sagte nämlich zu mir, als wir den Hund abholten, wenn ich mit dem durch den Ort gehen würde, bräuchte ich wohl für die erste Zeit einen Maulkorb, bis ich den Hund besser kennen würde. Nur für denn Fall, dass "ein Rüde käme".
Ich in meiner gnadenlosen Blauäugigkeit fragte ihre Chefin (diese Pension ist auch eine Hundeschule, und die Chefin halt auch die Cheftrainerin) bei der Übergabe im Büro sicherheitshalber nochmal, ob sie das auch empfehlen würde (in Köln hatte er noch keinen Maulkorb gebraucht). Und die sage sofort, nein, auf gar keinen Fall, das könne nur ein Missverständnis sein, aber wer von ihren Mitarbeitern mir das denn erzählt hätte?
Wusste den Namen nicht, konnte sie auch nicht beschreiben... Hoffe nur, sie hat's nicht rausgekriegt und das Mädel gefeuert. :(

Zweitens: Mit einem sehr netten Herrn von der Dobermann-Hilfe hab ich in meiner Verzweiflung auch schon mal recht ausführlich telefoniert, und der hat mir etwa das gleiche gesagt wie Matty. (Der hat auch gesagt, diesen Hund besser einschläfern, als nochmal ins Tierheim geben.)

Drittens: Ja, ich bin bei ner Trainerin, weil das ja so nicht bleiben kann. Es stresst ja nicht nur mich, sondern auch den Hund. Und es hat sich in den 1,5 Jahren, die ich Garri jetzt habe, tatsächlich gebessert. Im Haus und Menschen gegenüber war er von Anfang an ein richtiger Goldschatz (naja, manchmal ein dreister Goldschatz, aber nie bösartig).
Hund sind mittlerweile (an der Leine) meist "nur noch" ein richtiges Problem, wenn sie direkt von vorn entgegen kommen, eine Begegnung also unausweichlich ist, wenn sie unangeleint sind und ihn ungeachtet seines Theaters bedrängen, oder wenn sie (das ist immer noch kritisch) am Rad laufen, also auf ihn zugerannt kommen.

Je nach Hund und Halter kann es sogar bei einer "Frontalbegegnung" so sein, dass er erst 5 m vorher mit dem Aufstand anfängt - oder sogar erst dann, wenn wir eigentlich schon vorbei sind - das Ziel wäre dann: "Nochmal hinterher und in den Hintern beißen."

Neulich mal nen netten Mann mit Rotti getroffen, dem ich ab und zu auf dem Feld begegne, jetzt aber halbes Jahr nicht gesehen habe. Der sagte freudestrahlend, während ich meinen tobenden Hund in die Luft hielt und an seinem vorbeischleppte (der sich das wie immer freundlich hechelnd anguckte:( "Der ist aber schon viel ruhiger geworden. Hat ja erst gerade eben hier mit dem Aufstand angefangen. Letzes Mal waren es noch fast 50 m!" :D

(Naja, es waren "letztes Mal" wohl eher 20, aber am Anfang waren es 500 m oder mehr. Hund am Horizont, oder Hund bellt in der Ferne, ist nicht mal zu sehen, und Garri tickt völlig aus.)

Mittlerweile lässt er sich im Garten auch, wenn ein Hund auf der Straße vorbeiläuft (den hört er nur, sieht ihn vom Tor nur kurz), in 2 von 3 Fällen durch Spielzeug ablenken oder nach drinnen schicken, statt am Tor Rabatz zu machen - das ging vorher gar nicht.

Ich finde, das sind enorme Fortschritte. Dummerweise überzeugt das aber diejenigen Hundehalter nicht, die ihn einmal erleben, wenn er so austickt.

@Liberty: Wenn man ihn im Angesicht eines fremden Hundes ins Sitz zwingen will, weil er zu fixieren beginnt, oder sogar schon vorher, geht er einfach verfrüht ab, und tobt, bis der andere Hund außer Sicht ist.

Manchmal setzt er sich allerdings auch von selbst, vor allem, wenn ein Hund auf ihn zugerannt kommt - er will da nicht vorbei, will aber auch nicht weg, und dem schon gar nicht den Rücken zuwenden... wenn der Hund dann da ist, geht er aus dem Sitz ab.

Wenn man ihm sein Bein oder sich selbst in den Weg stellt, liegt man dann halt im Matsch, weil er einen völlig ausblendet. Das Bein ist ihm total egal. Das wird dann halt gerammt. Und zwar nicht gerade mit Vorsicht.

Als er den Nachbarshund gebissen hat, war's so, dass mein Mann die Haustür aufschloss, als die Nachbarin mit ihrem Collie um die Ecke kam. Hund begrüßte meinen Mann, sah den ihm wirklich verhassten Collie und ging übergangslos sofort mit Geheul zum Angriff über, wobei er meinem Mann den Kopf gegen die Kniescheibe rammte, um ihn aus dem Weg zu kriegen. Der sah einen Moment nur noch Sterne, und das hat Garri gereicht, um an ihm vorbei zu kommen.

Sachschaden im übrigen keiner, obwohl er nach Aussage meiner Nachbarin zwei, dreimal zugebissen hat, bis sie ihn am Halsband hatte (wonach er sofort losließ - dann war mein Mann auch da.)
Allerdings kam sie mit dem Collie gerade vom TA, weil der schwer krank aus der Urlaubspflege zurückgekommen war, und konnte dann gleich wieder hinfahren, weil das arme alte Mädchen vor lauter Schreck zusammengeklappt ist. :(
(Kriegte dann Infusionen für den Kreislauf, und das war's zum Glück. Sonst hatte sie nicht mal einen Kratzer. Auch keine inneren Verletzungen. Gar nichts. Die erfreut sich auch jetzt noch leicht rachitisch ansonsten bester Gesundheit.)

Irgendwann am Anfang ging ich mal mit ihm spazieren, und er sah wohl aus dem Augenwinkel in einiger Entfernung hinter uns auf einem Querweg einen Hund am Fahrrad ankommen.
Garri sprang hoch und drehte sich dabei rum. Ich trat ihm in den Weg (mehr so automatisch), und hatte unvermittelt diverse Kilo Dobi auf dem Arm. Er setzte mir die Pfoten auf die Brust und versuchte, über mich hinweg zu springen oder an mir vorbeizukommen, und bellte über meine Schulter hinweg.
(Anmerkung: So angesprungen zu werden, ist etwa so angenehm wie wenn einen ein Pony tritt.)
Er hätte auch einfach rechts oder links vorbei gehen können. Aber das wäre ja nicht mehr der direkte Weg gewesen.:rolleyes:

(Und ich dachte immer bloß: "So hab ich mir das aber nicht vorgestellt." :D )

Ja, alter Flughafen oder Firmengelände ist ne gute Idee. Da muss ich mich mal gezielt erkundigen, wo es hier sowas in Eingezäunt gibt. Denn das fehlt ihm mit Sicherheit. Unser Garten ist leider nicht besonders groß. Garri ist immer richtig happy, wenn wir mal bei meinen Eltern sind (leider nur 2-3mal im Jahr). Kaum andere Hunde und ein Riesengarten... - und dann geht die Post ab. :love:
 
@lektoratte

5 m bevor er hochgeht, hat er den anderen hund schon 30 m vorher fixiert. er muß vorher sitzen und mit leckerlie abgelenkt werden, leckerlie heißt, sobald er augenkontakt mit dir hat, weil du ihn ansprichst. so lernt er, dass du viel interessanter bist als der andre Hund. du bist der führer nicht der hund, es scheint ein heftiges Rangordnungsproblem zu sein. Das funktioniert glaube mir.

ich habe eine 36 kg schweren Am. staff der Rüden hasst wie die Pest! genau das selbe, inzwischen muß ich nur leise psst sagen und er starrt mich an, sobald er das tut, wird er belohnt. nach 6 monaten, hat er nur noch mich angesehen, wenn andre hunde kommen und nicht mehr den hund. und meiner ging ab, wie eine rakete, die kraft kann man sich auch vorstellen :heul: eingerissene Finger durch die leine bei mir und verstauchtes handgelenk. :eg:

ich würde dir empfehlen, auch in der wohnung ohne ablenkung versuchen, die beziehung zwischen euch wieder herzustellen. ruf ihn, sobald er augenkontakt hat, belohnen und streicheln. Wie verhält er sich beim fressen???? das wäre mir sehr wichtig zu wissen. Die anspannung, die du hast, verständlich durch die angst, überträgst du auf den hund, deine angst empfindet dein hund als aggression gegenüber dem anderen hund und wird selbst aggressiv. Du entscheidest, wann er aggressiv sein darf und wann nicht. du bist der führer und dass muß er lernen.

Fordert er dich selbst zum spielen auf?? oder forderst du ihn auf?? bestimmt er die richtung, in die er geht beim gassi? oder du? darf er auf die couch? wann darf er drauf? geht er von allein hoch?? alles sachen, die hinsichtlich dominanz wichtig wären.

Wenn ein freilaufender hund kommt, hast du sicherlich keine chance mehr, hatte ich auch nicht. Aber einen hund einschläfern, so die meinung anderer, wenn ich dich richtig verstanden habe, ist blödsinn, solange er nicht menschen an der kehle hängt.

Ich habe ein aggressives exemplar der leider, durch freilaufende Hunde attackiert wurde und dem halter tierarztkosten von 900 euro beschert hat, auch nicht lustig.

das ist aber vergangenheit. gott sei dank.

LG Liberty ;)
 
Liberty schrieb:
absolut korrekt gehandelt! als hundehalter trifft dich die Gefährdungshaftung, das heißt, du bist prinzipiell für alles haftbar zu machen, was dein hund einem Dritten (sachen, personen und anderenTieren) an schaden zufügt. Läßt du die notwendige Führsorgepflicht außer acht und es entsteht ein Schaden durch Biß an wem auch immer, bist du haftbar zu machen. DAs kann ich aber beim besten willen nicht bei dir finden, im gegenteil, man wünscht sich mehr solche hundehalter wie du es bist! :D die meisten verfahren doch eher so, mal gucken was passiert, oder wissen um ihren stinker und lassen es drauf ankommen. Furchtbar :eg:

Du hast deinen Hund gesichert, in bester form und gut. Rein rechtlich, alles bestens! Die dame hat keinerlei handhabe gegen dich oder deinen Hund.


Die Tierhalterhaftung ist eine Regelung aus dem Zivilrecht (anders als die fahrlässige Körperverletzung - Strafrecht), hier kann man auf zivilrechtlichem Wege Schadensersatz geltend machen. Etwa aufgrund einer Verletzung, die einem das Tier zugefügt hat, kaputter Sachen etc.
Die Tierhalterhaftung ist Gefährdungshaftung, man haftet (bei Luxustieren) ohne Verschulden. D.h. auch dann wenn man sich grundsätzlich vorbildlich verhalten hat und keine Fahrlässigkeit nachweisbar ist.
"Höhere Gewalt", ein Beweis, dass man nichts dafür konnte - all das spielt hier überhaupt keine Rolle, man haftet trotzdem.
Einzige Möglichkeit den Schadensersatzanspruch zu kürzen oder gegen Null laufen zu lassen, ist der Nachweis eines Mitverschuldens beim Geschädigten.

Sofern man sagt, es liege keine Fahrlässigkeit vor, kann man lediglich ausschließen strafrechtlich belangt zu werden. Eventuelle zivilrechtliche Schadensersatzansprüche aus Gefährdungshaftung werden dadurch nicht berührt.

Auch haben andere angeführt, dass der Hund durch so eine Aktion durchaus als "gefährlicher Hund" eingestuft werden kann.
Also zu "rein rechtlich alles bestens" ist es noch ein weiter Schritt.
 
da fehlt noch die Begriffsbestimmung "gefährlicher Hund" das ist in jedem bundesland nahezu anders definiert. Einen Hund, als gefährlich einzustufen, weil er an der leine kollabiert und zickt, wird kein Gutachter machen. Wenn ein Beißvorfall vorliegt, dann werden die, so amtsdeutsch "beißvorfallauslösenden Sachverhalte" geprüft. Es gibt mittlerweile Begriffsbestimmungen die darlegen, was ein über das normale maß hinausgehende Aggression ist. Nur das zählt. Dafür gibt es Gutachter, ich kenne diese und habe selbst an Wesenstesten teilgenommen, beim VDH und bei Veterinären.

mit höherer Gewalt war hier lediglich, das reißen der leine gemeint und dafür kann ja wohl keiner was, das macht den hund nicht zum gefährlichen Hund.

Schadensersatzansprüche werden im deutschen Recht, nicht allein, nach mitwirkung und schuld gerichtet, sondern im besonderen Falle auch nach der "verhältnismäßigkeit der Gefährlichkeit", heißt, steht der Dobermann in dem jeweiligen Bundesland unter der Liste 2 Kategorie (widerlegen der Gefährlichkeit durch wesenstest) und hat er eine wesenstest, wird anders gerichtet, als wenn er nicht auf der liste stehen würde. Leider.

LG Liberty ;)
 
Man könnte fast meinen, Du erzählst von meiner Merle
An der Leine verhält sie sich auch so, hier zu Hause lebt sie mit 2 Rüden.

Dobizicke halt

Wo in NRW bist Du?
 
Liberty schrieb:
da fehlt noch die Begriffsbestimmung "gefährlicher Hund" das ist in jedem bundesland nahezu anders definiert.

(3) Im Einzelfall gefährliche Hunde sind
[... ]
Hunde, die einen Menschen in Gefahr drohender Weise angesprungen haben,
Hunde, die einen anderen Hund durch Biss verletzt haben, ohne selbst angegriffen worden zu sein, oder die einen anderen Hund trotz dessen erkennbarer artüblicher Unterwerfungsgestik gebissen haben,
Hunde, die gezeigt haben, dass sie unkontrolliert Wild, Vieh, Katzen oder andere Tiere hetzen, beißen oder reißen.


Definition aus dem LHundG NRW (lektorratte kommt aus nrw)

Und was denkst du würde ein OA sagen, wenn dort eine aufgelöste Frau anruft und sagt:
"Gestern kam ein riesiger Dobermann auf mich zu. Sprang mich an, brachte mich zu Fall, so dass sogar meine Brille kaputt ging. Fiel über meinen Hund her und versuchte ihn trotz Maulkorb zu beißen, mein Hund war ganz verstört und verängstigt, wie ich.
Als die Besitzerin ihn wegholte biss er blind um sich, auch hier ist nur aufgrund des Maulkorbes nicht mehr passiert. Ich bin total fertig, mein Hund ist total fertig. Was wenn nicht ich, sondern ein Kind mit Hund da vorbei gegangen wäre ... ."

Und jetzt gehe davon aus, dass der OA-Beamte nicht der größte Hundeliebhaber aller Zeiten ist ... .
Da könnte es nie und nimmer Ärger geben, oder ;) ?


Einen Hund, als gefährlich einzustufen, weil er an der leine kollabiert und zickt, wird kein Gutachter machen.

Hmm, da habe ich doch ein wenig meine Zweifel.

Schadensersatzansprüche werden im deutschen Recht, nicht allein, nach mitwirkung und schuld gerichtet, sondern im besonderen Falle auch nach der "verhältnismäßigkeit der Gefährlichkeit", heißt, steht der Dobermann in dem jeweiligen Bundesland unter der Liste 2 Kategorie (widerlegen der Gefährlichkeit durch wesenstest) und hat er eine wesenstest, wird anders gerichtet, als wenn er nicht auf der liste stehen würde. Leider.

Und was genau möchtest du damit sagen?

Wenn ein Schaden durch den Hund entstanden ist (muss nicht zwangsläufig ein Biss sein, kann auch das geprellte Steißbein o.ä. sein), haftet jeder Hundehalter, egal ob mit Pudel, Dackel oder Bullterrier.
Dass bei den Sokas auch hier teilweise mit zweierlei Maß gemessen wird, ändert nichts an der obigen Aussage.
 
....ihr könnt schimpfen und fluchen, auf mich und auf den gesetzgeber, auf gott und die welt. es ändert nichts.

erstens, die dame ist gefallen und das wird nicht angenehm gewesen sein. somit war es eine unangenehme körperliche behandlung welche als verletzung durchgeht. im falle einer anzeige brächte sie garantiert ein ärztliches attest über multiple hämatome mit ;).

zweitens, die hundehalterin hat ihren hund nicht ordnungsgemäß gesichert. hätte sie das getan, wäre er nicht ausgebüchst. so einfach ist das.

und das ist nur die strafrechtliche und damit im endeffekt auch die ordnungsrechtliche seite.

den begriff des gefährlichen hundes kann man definieren wie man will. dieser hund ist gefährlich im sinne jeder deutschen vorschrift. er hat sich von einer leine losgerixxen und einen menschen geschädigt. in vielen gemeinden würde sowas im wiederholungsfale zu einer begründeten halteuntersagung führen.

das zivilrecht habe ich noch gar nicht berührt. das ist von der strafrechtlichen seite völlig unabhängig und noch einfacher. wenn der frau ein schaden entstanden wäre, wäre dieser vollumfänglich zu ersetzen. hinzu käme ein angemessenes schmerzensgeld.

da kann man mit kette hin oder her argumentieren, das ändert an obiger bewertung im ergebnis relativ wenig. auch spielt die rolle der hundetrainerin bei dieser bewertung keine rolle. diese wäre lediglich im anschluss heranzuziehen, wobei ich hierbei erhebliche bedenken habe.

übrigens, was die kette betrifft. wie wurde diese denn vor verwendung getestet? und wie oft wurde der test wiederholt? immerhin diente sie zur sicherung eines körperlich kräftigen hundes mit ausbruchtendenz. mag übertrieben klingen, ist aber völlig bei der sache. wer mit seinem auto einen unfall baut, weil die bremsen versagt haben, der wird sich auch die frage gefallen lassen müssen, wann diese das letzte mal durch einen sachkundigen geprüft wurden.

im ergebnis sollten wir froh sein, dass die dame nicht so eine nervige ich-lauf-zur-polizei-genossin war und es beim guten beließ. aber ich wiederhole gleichzeitig meinen hinweis, hätte er die person wirklich geschädigt, so kämen viele probleme auf den hundeführer zu.

pete
 
Ich hatte vorhin einen Riesentext hier geschrieben und dann ist er mir abgeschmiert.

Nu mog i nimmer.

Also, Du hast mich da etwas falsch verstanden, oder Deine Nerven liegen blank (was ich verstehen kann).

Wenn ich sawas wie Hund weggeben oder gar einschläfern raten würde, dann wäre unser Noramonster nicht nehr bei uns oder nicht mehr unter uns.

Soll heissen, ich habe hier ein ähnlich gelagertes Problem.
Nicht ganz so dramatisch bei anderen Hunden, dafür weitaus schlimmer, was Jagdtrieb angeht.

:keks: <= Friedensangebot und Nervenfutter!

Anne, der der Betriebsarzt am Dienstag sorgfältig diverse Schottersteinchen aus beiden Handballen mit Skalpell und Pinzette entfernt hat, weil sie die Rehe später als Nora gesehen hat :rolleyes:
 
Hallo an alle...

der Dobermann steht zum Glück nicht in einer der beiden Sonderkategorien in NRW, fällt aber in die 20/40er-Klasse (größer 40 cm und/oder schwerer als 20 kg).

Und nach den Bestimmungen in NRW, da hat Lana Recht, ist Garri ein gefährlicher Hund. Auch wenn er quasi nur passiv gefährlich ist.

Wir hatten im Laufe der letzten 2 Jahre 3 "Beißvorfälle", die immer furchtbar dramatisch aussahen, bei denen allerdings - bis auf den Kreislaufkollaps beim Collie - nie ein Hund zu Schaden gekommen ist. (Dazu schreib ich gleich noch einen anderen Thread in "Erziehung und Verhalten" - vielleicht fällt euch ja was ein dazu)

Aber da Garri auf dem Weg zum Hund nicht mehr so richtig rafft, was ihm im Weg steht und was nicht (der ist auch schon zwei Mal volles Brett in unser bodenhohes Wohnzimmerfenster gelaufen, als draußen Hunde vorbeigingen, auch wenn er eigentlich weiß, dass da ein Fenster ist - Scheibe hat aber gehalten), ist er allerdings für seine Umwelt gefährlich. Er wiegt irgendwo zwischen 35 und 40 kg und hat 76 cm Schulterhöhe - wenn der wem vors Auto rennt, oder mit einem Kleinkind zusammenprallt, oder was auch immer, macht allein die Masse und das Tempo ordentlich Schaden.

Fazit: Er gehört angeleint. Und natürlich sicher angeleint.

Und ihr habt alle völlig Recht: Ich sagte ja schon, dass ich für den gesamten entstandenen Schaden haften müsste. Zivilrechtlich, sozusagen.

Und ich habe nicht mit dir geschimpft, Pete. Lediglich klargestellt, dass es sich nicht um "irgendeine" Kette gehandelt hat, sondern um eine, die von einer (hoffentlich) fachkompetenten mit diesem Hund vertrauten Person regelmäßig für genau diese Art von Arbeit benutzt worden ist.

Wäre es zu einer Anzeige gekommen, hätte natürlich vom Gericht geprüft werden müssen, wie weit Fahrlässigkeit meinerseits vorgelegen hat.

Du hast Recht, da fackeln die nicht lange. Selbst wenn am Ende genau das rauskäme, was wir alle hier vermuten und hoffen, muss der Fall erstmal geprüft werden. Wenn es zur Anzeige kommt, weiß bei der Staatsanwaltschaft oder wo auch immer ja noch niemand, ob ich "irgendeine" oder eine stabile Kette benutzt habe, und ob ich fahrlässig und leichtsinnig durch den Wald gehüpft bin, oder alles getan habe, um den Vorfall zu verhindern.

Die "Zeugenaussage" der Dame hat Lana glaub ich ganz gut zusammengefasst. ;)

Da wäre meine Trainerin dann schon von Belang, denn die Kette war ihre, bei ihr in regelmäßigem Gebrauch, und nur sie hätte sagen können, inwieweit sie regelmäßig ihre Stabilität überprüft hat. Und sie hätte auch zum Hund was sagen können. Ich natürlich auch, aber ich denke, wer, der seit 16 Jahren in dem Feld arbeitet, hat da mehr Gewicht als ich, oder?

Und dann hätte eben einiges davon abgehangen, für wie glaubwürdig oder wie auch immer man sie gehalten hätte. Wahrscheinlich hätte es ein Gutachten zur Kette gegeben... kost alles Geld, ist alles Quark.

Am Ende hätte ich, da es das erste Mal war, vermutlich (hoffentlich) ne Verwarnung bekommen. Und ein Bußgeld. Und... wwi. Die Auflage, mir eine stabile Leine anzuschaffen, vermutlich. Hoffe ich. Mach ich ja alles, ich will ja durchaus nicht, dass das nochmal passiert. Ich hab kein Interesse daran, dass mein Hund andere Hunde oder Leute an- und umrempelt. Hätte ich nichtmal dann, wenn kein Ärger von irgendeinem Amt zu befürchten wäre.

Ich will beim Spazierengehen ja auch nicht an- oder umgerempelt werden. Egal ob vom Hund, von Leuten auf Rollerblades oder dem Fünfjährigen hier aus der Nachbarschaft auf seinem Minifahrrad, das er mit halsbrecherischer Geschwindigkeit benutzt (Treten und gleichzeitig Geradeausgucken ist eine Herausforderung!!!)
 
@Hermes:
Ich sitze in Meerbusch, zwischen Krefeld, Neuss und Düsseldorf.

@a&a
Mist, das mit den gefressenen Posts kenn ich nur zu gut. Schade. :(
Aber danke für den Keks... den konnte ich gut gebrauchen. :)
Nerven liegen tatsächlich bisschen blank hier, und das nicht erst seit gestern. Mittlerweile geht's schon wieder, aber die letzten 2 Jahre waren insgesamt einfach recht stressig. Irgendwann geht's an die Substanz.

Aber ich hab den Eindruck, du kennst das Problem... oder zumindest ein ähnliches.

Hatten meine Eltern mit ihrem letzten Hund (DSH/Labbi/Deutsch-Kurzhaar-Mix) auch. Wenn der Wild sah, konnte man nur noch die Leine schnell einmal um den nächsten Baum wickeln oder sich selbst mit einer Hand an demselben festklammern - wenn man schnell genug war, und ein Baum in der Nähe war. Sonst hatte man ein Problem. Der ist dann ähnlich ausgeklinkt wie Garri, und kriegte nichts mehr von seiner Umgebung mit. Wenn man das Pech hatte und hinfiel, wurde man hinterhergeschleift. Dass er so kaum vorwärts kam, hat er gar nicht registriert.
Das war wirklich stressig.

Und es wusste auch damals bei uns niemand so richtig ne Lösung dafür. Einer von so einem Hundesportverein (Bekannter eines Nahbarn) schlug mal Teletak vor, aber das wollten meine Eltern nicht. Ansonsten fiel dem auch nichts ein.
Der Hund sah aus wie ein dreifarbiger Labbi mit etwas zu langen Hinterbeinen (der war hinten höher als vorn), und insgesamt ein bisschen zu moppelig - und fühlte sich wie ein Galgo oder Podenco. Wenn sich was von ihm wegbewegte, legte sich im Hirn der Schalter um und er rannte los. Anstrengend...

Ich schätze, ich hole mal meine Keksdose, und dann machen wir ein gemeinsames virtuelles Kekseessen. ;)
 
Liberty schrieb:
@ du bist der führer nicht der hund, es scheint ein heftiges Rangordnungsproblem zu sein. Das funktioniert glaube mir.

Tschuldigung, irgendwie ist dieser Post untergegangen.

Was du sagst, hat bisher jeder Trainer bei der Schilderung dieses Problems zu mir gesagt (bevor sie den Hund in Aktion gesehen haben. Oder bei mir zuhause).

Und ich hatte in den letzten zwei Jahren vier Stück davon. Ich habe mir abgewöhnt, zu widersprechen, aber das Muster ist immer das gleiche:

Diagnose wird gestellt. Hund wird in der ersten Stunde ohne andere Hunde betrachtet. Mir wird versichert, dass das Problem in (setze Zeit zwischen 2 und 4 Wochen ein) in den Griff zu kriegen ist, wenn ich einige "einfache Dinge beachten würde".

Nach der dritten, spätestens aber vierten Stunde Hundekonfrontation heißt es dann: "Wir haben ein ernstes Problem."

Die erste Trainerin hat mich nach Stunde 4 weiterüberwiesen.
Der zweite Trainer, ein hier in der Ecke sehr angesehener Problemhundexperte, sagte mir auf den Kopf zu, das läge alles nur an mir, wir hätten ein Rangordnungsproblem, ging aber selbst dazu über, den Hund immer drastischer und drastischer zusammenzustauchen und letztlich irgendwann regelrecht zu misshandeln (nach meinen Begriffen, und ich bin nicht zimperlich), weil der Hund ihn gebissen hatte - ohne dass diese Methode über den kurzfristigen Moment hinaus irgendeinen Erfolg gehabt hätte.
Ich war selbst zu der Zeit ein ziemlich psychisches Wrack, hab's aber irgendwie geschafft, zu dem Schluss zu kommen, dass DAS keine Lösung war, und bin dann gegangen.
Der dritte war kein Hundetrainer, hat aber seit über 20 Jahren Dobermänner. Der hielt auch erst mich für die Wurzel allen Übels, sagte allerdings, als er den Hund das erste Mal sah, schon: "Das wird ne lange Geschichte. Du hast deine Schwächen, das ist ganz klar, aber dieser Hund hat eine Geschichte. Und man weiß eben nie, was drinsteckt."
(Ist leider mittlerweile weggezogen. Darum wieder Trainerwechsel).

Meine jetzige Trainerin sagte sinngemäß das gleiche wie du. In Stunde 5 sagte sie dann wörtlich: "So einen Hund wie den hab ich in 16 Jahren noch nicht erlebt. Der widerspricht allem, was ich bisher erlebt, gelesen oder gehört habe."

Der schläft nicht auf dem Sofa. Auch nicht im Bett. Der frisst nur, wenn ich es ihm erlaube und auf Blickkontakt. Er nimmt Sachen aus der Hand nur auf Aufforderung. Er fordert mich zum Spielen auf oder umgekehrt, in jedem Fall bestimme ich, ob und wie lange gespielt wird. Er gibt mir sein Spielzeug auf "Aus!" (aber er bringt es nicht immer. Daran üben wir noch).
Er quengelt alledings beim Essen - nicht, weil er was vom Tisch haben will, sondern weil er sein Essen hinterher bekommt, und wohl gern hätte, dass wir uns beeilen. Den Gefallen tut ihm aber keiner.

Er geht locker an der Leine, solange kein anderer Hund oder Spaziergänger in SIcht ist. In unbekannter Umgebung ist er zu angespannt, um sich selbst ständig daran zu erinnern, dass er das tun muss. Er zieht aber nur noch leicht. (Und wir arbeiten weiter daran, denn da sehe ich noch am ehesten ein Problem).

Man kann ihn an der Schleppleine vom Kaninchenjagen abrufen, und er gibt sogar mittlerweile Dinge her, die er auch mit Maulkorb fressen könnte, aber nicht soll, wie Kaninchenbeine.

Er steht für einen strunznormalen Hund also recht gut im Gehorsam - bis ein anderer Hund aufaucht. Dann ist er ziemlich blind und taub für alles andere, und in dem Moment aus diesem Grund auch für seine Umwelt gefährlich.

Ich glaube, er kann nicht anders. Das witzige ist, dass, wenn wir zB aus dem Haus kommen, und links von uns ist ein Hund auf der Straße (wir gehen immer rechts), guckt er mittlerweile ganz schnell hin und wieder weg und tut, als hätte er ihn nicht gesehen. Und konzentriert sich dann extrem fest darauf, sich nicht wieder umzudrehen. ALlerdings kann es sein, dass er dann zu ziehen anfängt, weil auf die Leine achten und den Hund in seinem Rücken nicht beachten auf einmal, geht nicht so gut. :)

Wenn ich allerdings umdrehen würde, und dem anderen entgegengehen, gäbe es dann auch postwendend wieder Theater. Obwohl er vorher aktiv versucht hat, die Begegnung an sich zu vermeiden. Aber wenn Konfrontation, dann auch Halligalli. Trotz aller guter Vorsätze.

Und dann auch keine Ablenkug mit Leckerchen. Anfangs hat er die ignoriert, und zwar schon 150, 200 m vorher. Jetzt denke ich manchmal, er versucht es, sich auf sie zu konzentrieren, aber letztlich klappt es nicht. Dann braucht nur der andere Hund mal an der Leine zu hüpfen oder minimal zu mucksen, dann ist es wieder vorbei.
 
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