Rasse oder Egoismus

Wakan

15 Jahre Mitglied
Was bringt eigentlich eine Rassezucht für Vor- oder auch Nachteile?
Mal kurz in die Geschichte zurück. Rottweiler, Afghanen, Kangals, Akita Inus, Huskys oder Alaskan Malamute, sie alle wurden durch selektive Zucht nach dem "Servival of the fittest"- Prinzip an die, ihnen vom Menschen zugedachten Aufgaben angepasst. Und so ging es im Grunde mit allen Rassen.
Einerseits war die Spezialisierung zwar sehr vorteilhaft für den Menschen, andererseits aus biologischer Sicht für etliche Rassen ein Desaster.
Unabhängig der Population geht mit einer Rassereinheit eine Verringerung der genetischen Vielfalt (Genpool) einher. Bei einer evolutionären Spezialisierung bleiben immer ausreichende Regulative erhalten, nicht aber bei der Zucht. Dabei ist es absolut irrelevant, an welchen Merkmalen sich die Zucht orientiert, oder auf welche Spezies sich die Zucht konzentriert. Dies sind biologische Gesetzmäßigkeiten, über die es keine Meinung geben kann, sondern nur Wissen oder Nichtwissen.
Der Rottweiler muss heute keine Handelskarawanen mehr beschützen, der Husky keinen Schlitten mehr ziehen und der Yorkshire Terrier keine Ratten mehr töten.
Welchen Sinn macht also heute noch die Zucht von reinrassigen Hunden? Gibt es aus dieser Sicht überhaupt so etwas wie "verantwortungsvolle Zucht"?
Ich behaupte, dass die Zucht in Ermangelung des Bedarfs an speziellen, besonders ausgeprägten Eigenschaften, ausschließlich der menschlichen Eitelkeit dient. Für Zuchten auf besondere optische Merkmale gilt dies besonders.
Ich möchte hier auch die Frage stellen, ob der Mensch das Recht hat, bedarfsunabhängig in die genetische Entwicklung einer Spezies einzugreifen.
Ich behaupte weiterhin, dass selbst hinsichtlich der Gebrauchshunde keine Rasseselektion notwendig ist.

Ein Beispiel: Nikita
Hütehundmischling/ Urgroßvater: Irischer Hütehund Mutter: DSH-Mischlings-Mix/seit 25 Generationen keine anderen definierbaren Rassen im Stammbaum/ seit 18 Generationen der erste Wurf, der nicht ausschließlich im Freien gehalten wird.
Ohne Training, das heißt, einmal auf einen Befehl richtig reagiert und dafür gelobt, beherrschte sie fortan diesen Befehl ohne jede Abweichung. Der Hund war bereits mit 6 Monaten perfekt erzogen. Eigentlich garnicht erzogen, denn ich musste ihr nichts beibringen. Was sie einmal gesehen hat, konnte sie. Nikita ist mit absolut jedem Tier verträglich, nie krank und absolut wetterfest. Sie hat weder HD noch SD, sie sieht und hört perfekt und ist einer der intelligentesten Hunde die ich kenne.Nach biologischen Massstäben also ein perfekter Hund.
Welche positive und gleichzeitig auch notwendige Eigenschaft ließe sich durch selektive Zucht noch steigern?

Dieses mal zur Diskussion gestellt.
--


Das schlimmste Übel an dem die Welt leidet ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Gutem
 
  • 28. März 2024
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Hi Wakan ... hast du hier schon mal geguckt?
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wakan:

Der Rottweiler muss heute keine Handelskarawanen mehr beschützen,
[/quote]

Lies nochmal die Geschichte des Rottweilers.
smile.gif

Deweiteren gibt es keinen perfekten Hund.
Das Mischlinge gesünder sind, als Rassehunde ist ein Märchen, mag bei Deinem persl. zutreffen, ist aber durchaus nicht die Regel.
Im Übrigen gehört eben nicht nur Optik und Gesundheit dazu, sondern auch die Selektion auf das Wesen des Hundes........und man wird kaum mit einem Windhundemix eine VPG Prüfung bestehen............oder aber ihn bewegen können, konzentrierte Fährtenarbeit zu leisten, da er Sichtjäger ist.........andersherum wird man mit einem Dobermann nur schwerlich eine Jagdeignungsprüfung schaffen ( ...ich weiß es gibt Ausnahmen, die jagdlich geführt werden) oder ich stelle mir vor, wie ich einen Bernhardiner Mix zur Bauarbeit veranlasse......oder ein normaler Mix über die Wand schicken soll.......

bist Du schon mal auf die Idee gekommen, daß jede Rasse auch ihren eigenen Charakter mitbringt, der sicher auch auf die Selektion auf die ursprüngliche Aufgabe basiert?
quini



 
Ich stell´s auch noch einmal hier rein:

quote:
--------------------------------------------------------------------------------
Original von Wakan:
Ich behaupte, dass die Zucht in Ermangelung des Bedarfs an speziellen, besonders ausgeprägten Eigenschaften, ausschließlich der menschlichen Eitelkeit dienen.
--------------------------------------------------------------------------------


Beileibe nicht. Ich will einen Hund mit Eigenschaften X haben weil ich diesen eben bevorzuge und ein Hund mit anderen Eigenschaften nicht zu mir passen würde.

Da wäre Größe, Behaarung, Charakter und Gesundheit des Hundes.

Durch spezielle Züchtungen wurden best. Wesenseigenschaften ebenso wie Größe und Gesundheit angezüchtet.

Diese für mich notwendigen Eigenschaften haben für mich pers. nur folgende Hunde

American Staffordshire
American Pitbull Terrier
Bullterrier
Boerboel
Engl. Bulldogge

Mischungen untereinander sind für mich absolut kein Prob.

Nun haben wir da den Boerboel. Mischen wir diesen afrikanischen Wach und Schutzhund mit einem Herdenschutzhund GUTE NACHT

Mischen wir einen AmStaff/AmPit mit einem Hirtenhund GUTE NACHT

Das Ergebnis würde die Rasse verschlechtern eben weil diese Rassen z.B. keine Herdenschutzhunde sind und meine pers. erwünschten Eigenschaften evtl. nicht mehr da wären.

Wir züchten die Hunde weil sie best. Eigenschaften haben sollen und auch noch haben, warum sollte das auf´s Spiel gesetzt werden?

Ich habe nichts gegen Mixe aber gegen eine Planmäßige Zucht mit ihnen. ebenso habe ich etwas gegen eine Zucht von Rassehundkrüppeln.

Auch wenn die Hunde nicht mehr 100%ig ihren Zweck erfüllen so ist dem Bulldog seine Menschenfreundlichkeit und dem Terrier seine Jagtleidenschaft geblieben!

Gruß
Meike die noch viel viel mehr schreiben könnte


 
Hi!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>

Mischen wir einen AmStaff/AmPit mit einem Hirtenhund GUTE NACHT

[/quote]

Ähm, das erinnert mich jetzt aber ganz verdächtig an das Gewäsch vom Mildenhall in dem Film "Die Bestie ist der Mensch". Du weißt, welchen Teil seines Gebrabbels ich meine?

Gruß,
Tharin
 
Was ist daran verwerflich, an der Zucht?

Dann wäre die KOMPLETTE Tierzucht verwerflich, zB. Pferderassen: Die Vollblüter für´s Rennen, die Haflinger für´s Gelände usw usw....

Hat nicht alles / jeder seine Erfüllung?! Jedes Rassetier sowie jeder Mischling?!

"Natürlich kann man auch ohne Hunde leben.
Es lohnt sich nur nicht."
 
@ alle
Das ist doch der Punkt.
Die Zucht dient einem bestimmten Zweck. Dieser Zweck wird aber durch den Menschen bestimmt.Ich versuche, den Standpunkt bzw. das Bedürfnis des Tieres in den Vordergrund zu stellen.
Natürlich hat ein Hund, ein Pferd, oder ein anderes Tier, dass auf bestimmte Eigenschaften hin gezüchtet wird, auch dem entsprechende Bedürfnisse. Diese sind aber künstlich geschaffen. So lange ein Bedarf für den Menschen bestand, ist das ja auch zu billigen, aber heute? Was hat ein Pferd davon, dass es besonders gut springen oder traben kann, was hat eine Kuh davon, besonders viel milch zu geben und was hat ein Drogenspürhund davon, dass er die Drogen findet?
Ist das ein natürlicher, oder ein menschlicher Bedarf?
Gesundheit: Natürlich sind Mischlinge nicht zwangsläufig gesünder. Aus zwei beeinträchtigten Tieren kommen keine gesunden Nachkommen.Das ist aber nur die Spitze des Eisbergs. In Ruhe gelassen, ist jede Spezies an ihre Umwelt besser angepasst, als unter menschlicher Einflussnahme.

Das schlimmste Übel an dem die Welt leidet ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Gutem

<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von Wakan am 17. Juni 2002 editiert.]</font>
 
@Wakan:

Und was hat Dein Hund davon, Dein Hund zu sein?
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Gruß Puppy





... ... ... ... ... ...
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Das Wenige, das du tun kannst, ist viel -
wenn du nur irgendwo Schmerz und Weh und Angst von einem Wesen nimmst.

Albert Schweitzer
[/quote]
 
Original erstellt von Puppyclip:
@Wakan:

Und was hat Dein Hund davon, Dein Hund zu sein?
wink.gif

-----------------------------------------------------
Nichts; außer dem Umstand, dass er aus dem Grunde bei mir ist, aus dem sich der Hund ursprünglich dem Menschen angeschlossen hat.
Eine gegenseitige unterstützung im Überlebenskampf. Diesen gibt es heute nicht mehr, deshalb sind auch spezifizierte Eigenschaften auf beiden seiten überflüssig.



Das schlimmste Übel an dem die Welt leidet ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Gutem
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wakan:
In Ruhe gelassen, ist jede Spezies an ihre Umwelt besser angepasst, als unter menschlicher Einflussnahme.
[/quote]

1. Die Umwelt der meisten Hunde beinhaltet den Menschen. Der Mensch wiederum ist ein Lebewesen, das seine Umwelt sehr stark selbst nach seinen Wünschen beeinflusst. Deine Logik würde quasi bedeuten, dass sich die diversen Rassehunde von allein reinrassig fortpflanzen würden...
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2. Halbwilde Hunde, die sich seit Jahrzehnten unkontrolliert vermehren, müssten nach Deiner Aussage kerngesund sein. Ich kann nur von den Hunden der Dörfern in Namibia sprechen: Die Hunde sind leider nicht annähernd so gesund, wie man es erwarten würde.


Allgemein finde ich, dass man mit einer verantwortungsvollen Rassehundzucht keinem Hund schadet. Natürlich schadet man HD-belasteten DSH, hochallergischen Staffs, kurzatmigen Möpsen etc., diese jedoch entstehen nicht durch verantwortungsvolle Zucht. Ebenso sorgt ein guter Züchter für ein gutes Zuhause seiner Welpen und betreut die Welpenabnehmer bei Erziehungsproblemen, entsprechend landen von dieser Seite so gut wie keine Hunde im Tierheim.
Das Problem ist nicht die Rassehundzucht - das Problem ist die schlechte Rassehundzucht.
Gruss
bones

[editiert-Zitieren kann ja sooo schwer sein]

"Die Mitteilungsmöglichkeit des Menschen ist gewaltig, doch das meiste, was er sagt,
ist hohl und falsch. Die Sprache der Tiere ist begrenzt, aber was sie damit zum Ausdruck bringen, ist wichtig und nützlich."
(Leonardo da Vinci)

<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von bones am 17. Juni 2002 editiert.]</font>
 
Hallo Bones!
Darf ich mich Dir uneingeschränkt anschließen?

Vera

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wakan:
]@Wakan:
Und was hat Dein Hund davon, Dein Hund zu sein?
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Nichts; außer dem Umstand, dass er aus dem Grunde bei mir ist, aus dem sich der Hund ursprünglich dem Menschen angeschlossen hat.
[/quote]
Reine Vermutung!!! Hat er sich angeschlossen, oder wurde er angeschlossen??? Hat sich Dein Hund Dir angeschlossen mit freiwilliger BEWUSSTER Entscheidung?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wakan:

Eine gegenseitige unterstützung im Überlebenskampf. Diesen gibt es heute nicht mehr, deshalb sind auch spezifizierte Eigenschaften auf beiden seiten überflüssig.
[/quote]
Weiterführend macht Dein Überlebenskampftheorie, den Überlebenskampf den es nicht mehr gibt, die Hundehaltung ganz allgemein überflüssig. Ich hoffe also, das Du in Zukunft auf Hunde(Haustier)haltung verzichtest
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Wer A sagt muss auch B sagen.

Ich schlage deshalb sogar vor, sämtliche Hunde im Schwarzwald auszuwildern, wo sie sich ganz nach Wakan-Darwin Theorie optimal an Ihre Umwelt anpassen.
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Gruss

****tigger****
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Interpunktion und Sinn korrigiert
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<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von tigger am 17. Juni 2002 editiert.]</font>
 
Moooment!! Ich wohne im Schwarzwald!!!!!

Wenn Du die erschreckten Gesichter mancher Spaziergänger sehen könntest wenn ich mit meinen Beiden ankomme, dann gibt es hier sicher viele die da gaaannz gewaltig was dagegen hätten!
 
Wakan, dann müßtest Du Deine Hunde sofort auswildern, denn nur in der freien Natur finden sie ihren wahren Ursprung?

watson
 
Irgendwie werde ich falsch verstanden. zur Diskussion steht nicht eine generelle Ver-oder Auswilderung von Hunden. Ich stelle hier nur den Sinn oder Unsinn einer definierten rassezucht in Frage.
Bestimmte, vom Menschen erwünschte oder erwartete Eigenschaften finden sich bei verschiedenen Rassen. Diese in den Vordergrund zu stellen, setzt aber nicht zwingend die Reinhaltung bestimmter Rassen voraus.Im Gegenteil. Eine geziehlte Rassezucht lässt zwar die Ausbildung bestimmter Merkmale in besonderem Maße zu, jedoch werden diese bei Krteuzungen verschiedener Rassen mit vergleichbaren Merkmalen nicht wesentlich verringert. Die genetische Vielfalt nimmt dagegen bei Mischlingswürfen überproportional zu, das ist nun einmal eine Tatsache. Ich frage mich, ob eine differenzierte Merkmalsausbildung heute noch so wichtig ist, dass sie eine selektive Zucht, respektive die absolute Rassereinheit rechtvertigt.
Es geht doch wirklich nur um Eigenschaften, wie Schutztrieb, Geruchssinn, Jagttrieb, etc. Merkmale wie Felllänge, Farbe, Größe unsw.sind doch weitgehend irrelevant. Auch ich habe meine Favoriten. Malamuten aufgrund ihrer Unabhängigkeit, ihrer Robustheit ud ihrer, in meinen Augen- Schönheit. Ganz ähnliche Gründe gelten für den Kangal. Ich stelle mir nur die Frage, ob diese, meine Vorlieben, eine geziehlte Zucht rechtvertigen. Der Malamute wird heute noch bei den Inuit nach Widerstandskraft und Ausdauer gezüchtet bzw. seine Vermehrung zugelassen. Ähnliche Kriterien gelten für den Kangal bei den Bergbauern in der Türkei. Hier findet eine selektive Bedarfszucht statt, jedoch ohne den Anspruch auf Rassestandards. Welchen Sinn macht also die Zucht in dem praktitierten Reglement in Ländern, wo kein tatsächlicher Bedarf an bestimmten Eigenschaften besteht? Für mich persönlich reichen menschliche Vorlieben da nicht aus.

Das schlimmste Übel an dem die Welt leidet ist nicht die Stärke der Bösen, sondern die Schwäche der Gutem
 
Wakan, DU sagtest, daß jede Spezies in Ruhe (also ohne menschliche Eingriffe) besser lebt als in ihrer jetzigen Umgebung. Daher der Umkehrschluß - Hunde wieder in die Natur.

watson
 
Es mag ja sein, dass die ursprünglichen Zuchtziele der Rassen für bestimmte Aufgaben nicht mehr nötig wären, weil diese Aufgaben nicht mehr von Hunden erfüllt werden müssen.
Dafür gibt es heute andere Aufgaben, in denen der Hund seine Befähigung zeigt.

Die Polizei nimmt Gebrauchshunderassen.
Der Jäger nimmt einen Jagdhund.
Der Schafzüchter einen Hütehund.
Die Oma einen Schosshund.
Kinder den Familienhund.
Schutzhundesportler nehmen Gebrauchshunderassen.
Turnierhundesportler treten mit vielen verschiedenen Rassen an. Bevorzugt werden wendige und sprungstarke Hunde.
Behinderten-Begleithunde müssen bestimmten Voraussetzungen entsprechen, genauso wie Rettungshunde.
Mir fallen auf die schnelle nicht mehr ein, es gibt aber mit Sicherheit noch mehr Hunde die "ARBEITEN".
Für diese Arbeit müssen sie nach wie vor bestimmte Merkmale aufweisen.

OK Windhunderennen mit nem Dackel zu machen wäre bestimmt ein witziger Hingucker.

Ich persönlich nehme mir auch das Recht, meinen Hund so auszusuchen, dass er zu mir und meiner Familie passt. Ganz abgesehen davon, dass mich das äussere Erscheinungsbild meines Hundes "sehr" interressiert.
Ich möchte keinen kleinen Hund und auch keinen ganz großen, da mein Hund Treppen laufen muss.
Ich mag lieber kurzes Fell als langes.
Das Fell meines Hundes mit wenig bis gar keiner Unterwolle kommt meinem Bestreben nach häuslicher Reinlichkeit sehr entgegen.
Ich möchte einen menschenfreundlichen Hund der Kinder liebt. Der sich nicht durch jede Kleinigkeit aus der Ruhe bringen lässt und auch mal einen versehentlichen Tritt auf die Rutenspitze verzeiht, ohne zuzuschnappen.
Ich liebe das Aussehen meines Hundes und es gibt genauso Hunderassen, die ich mir nicht anschaffen würde. Es gibt mit Sicherheit viele Leute die sich genausowenig einen American-Staffordshire-Terrier zulegen würden, weil sie diesen für hässlich halten.

Wo würde es denn hinführen, wenn wir die Rassezucht aufgeben?
In ein paar Jahrzenten hätten wir dann den von der Natur angepassten Einheitshund, der sich nur unwesentlich in Größe und Aussehen unterscheidet.
Eine Vorteil hätte das ganze ja, es würde nur noch eine Rasseliste geben, auf der alle Hunde sind, denn dann wäre auch in jedem Mischling irgendwo ein SOKA drin. Die optimale Entlastung für alle Ordnungsämter.

@Wakan: gibs zu, Du arbeitest beim Ordnungsamt und willst Dir die Arbeit erleichtern!?
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Und Deine Theorie von den gesunden Mischlingen ist seit dem Hund meines Freundes leider überholt.
Von den Tierarztkosten der letzten 5 Jahre für diesen Hund könnten wir 'nen tollen Urlaub machen!!!

Gruß

Sandra & Gina


 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Tahoma, Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Wakan:
Welchen Sinn macht also die Zucht in dem praktitierten Reglement in Ländern, wo kein tatsächlicher Bedarf an bestimmten Eigenschaften besteht?[/quote]

hi wakan,

wieso setzt du voraus, dass kein bedarf an speziellen eigenschaften besteht? hunde werden nicht nur aus liebhaberei allein gehalten. es gibt immer noch viele hunde, die auch ganz gezielt zu bestimmten Zwecken gebraucht werden, sei es Therapie-, Rettungs-, Diensthund. Und auch ein reiner Begleithund sollte passend zu dem Menschen und zu dem Umfeld, in welchem er später leben wird, ausgesucht werden (auch wenn das leider zu viele nicht bedenken, ein Herdenschutzhund muss nicht unbedingt in der City auf 50 m² gehalten werden, wenn Mensch auch noch den ganzen Tag arbeitet). Was soll eine ältere Dame, für die ein Hund die einzige Möglichkeit ist, Gesellschaft zu haben, mit einem Mischling, von dem sie nicht wissen kann, wie groß und sportlich er später werden wird? Alternative sie schafft sich keinen Hund an, sitzt weiterhin allein zuhause, hat keine Veranlassung täglich zu Spaziergängen das Haus zu verlassen. Oder ist später mit einem für sie zu großen Tier vollkommen überfordert.
Das gleiche kann man auch zu sportlicher Betätigung mit dem Hund sagen. Warum nicht Agility, THS und wie sie alle heißen? Der Mensch wird (sollte) durch die Beschäftigung mit dem Tier veranlasst werden, sich einmal selbst zu bewegen und kann im Umgang mit dem Tier auch das Lernen, was man heutzutage "soziale Kompetenz" nennt. Dies geht aber nur, wenn ich ein Tier habe, was sich auch für diese sportliche Betätigung eignet, also durchaus gewisse Übertypisierungen vorweist (hoher Spieltrieb, passende Größe, Führigkeit).

Diese Beispiele werden natürlich insoweit negiert, dass leider nicht alle Menschen mit Hund sich vorher genau überlegen, welche Art Hund passt zu mir und meinem Umfeld.

Des gleichen kann ich mich auch nur den Vorrednern anschließen, die Krux ist nicht die Rassezucht an sich, sondern die SCHLECHTE und gedankenlose Zucht, die zu oft mehr auf Fellänge und sonstige vermeintliche Schönheitsideale baut.

Natürlich hast Du recht, dass es bestimmt nicht so ohne weiteres Sinn macht, Hunde aus Ländern hier mal eben zu züchten, die in den anderen Ländern immer noch aktuell als Arbeitshunde zu ganz bestimmten Zwecken eingesetzt werden. Aber auch hier ist nicht das Problem die Rassezucht, sondern man muss sich mit den Bedürfnissen dieser Rassehunde beschäftigen, um ggf. die Haltungsbedingungen hier so anzupassen, dass die "angezüchteten" Eigenschaften bei einer Haltung außerhalb des eigentlichen Funktionskreises nicht zum Nachteil für den Hund werden.

Das Argument, dem Hund ist es egal, ob er springen, rennen, Drogen schnüffeln oder sonstwas kann, sollte man nicht gelten lassen, wenn man grundsätzlich für ein Leben von Hunden unter Menschen ist. Sich selbst überlassen, also nicht mehr artmäßig gezüchtet, wird sich der Hund auf ungefähr Wolfsgröße verändern, Haltung in vielen Wohnbereichen wäre dann nicht mehr möglich, ich gehe auch davon aus, dass sich wesensmäßig einiges ändern würde und zwar eher in Richtung wölfisches Verhalten. Dann wäre ein Leben unter Menschen für diese Tiere mit Sicherheit nur noch eine Qual.

Gruß, Renate

renate

*wenn wir einmal zulassen, dass die wörter ihrer inhalte beraubt werden, so kann es nicht mehr lange dauern, bis wir unserer freiheit beraubt werden (konfuzius)*
 
Hallo Wakan :verlegen:)

Die Tatsache, daß Du nun selbst einen, nach bestimmten Kriterien selektierten Rassehund besitzt, stellt Deine eigene Theorie in Frage, denn Du sagtes klar, daß Deine Hunde Eigenschaften besitzen, die Du persönlich bevorzugst. Nun sind die Anforderungen so unterschiedlich, wie nur was und man sollte übrigens auch nicht die klimatische Umgebung, nach denen Hunderassen auch auf Widerstandskraft gegendiese selektiert wurden, aus den Augen lassen.

Ich bin ganz gewiß auf dem Gebiet der Zucht sehr unbedarft, aber ich möchte einen (für mich persönlich rein logischen) Gedankengang mal in den Raum stellen:
Bei Rassehunden gibt es bestimmte, je nach Zuchtlinie mit relativer Gewißheit, auftretende Krankheiten/Defekte (auch das heißt "genetische Vielfalt"), die sich bei Mischungen daraus potenzieren würden, da die Zahl der Variablen (verschiedene Rassen mit deren Defekten)zunimmt. Insofern träfe Gert Hauke's Aussage:

"... da kommen auf einen Krüppel anderthalbe" nach meinem Dafürhalten zu.

Mir wäre wohler, wenn sich die Rassehundezucht neben dem Schwerpunkt "Wesen" auch auf dem der Gesundheit wieder auf ein gesundes Mittelmaß zurückschrauben würde.

Ich hoffe, das war gezz nicht zu durcheinander &lt;g&gt;

Sab.:verlegen:)

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Hallo,

ich möchte auch einige Fragen und Anmerkungen zu diesem Themenkomplex darstellen:

1. Ist nicht die komplette Haltung von Haushunden (oder -tieren) nicht Ausdruck einer gewissen Art von menschlichem Egoismus? Das Verlangen nach Gesellschaft, Schutz, Anerkennung, Arbeitserleichterung etc.

2. Das Aufstellen von Rassestandarts dient meiner Meinung nach der Kategorisierung von Hundeindividuen, d.h. man bemüht sich, einen von der Mehtheit getragenen Konsens zu suchen und zu finden. Heutige, neue Bemühungen möchten die Hundearten nach jeweiligen Aufgaben ("Gebrauch" oder "Beruf") einteilen, was aber lediglich eine Verschiebung der Kriterien ist. Letztlich geht es um Definition und Einteilung, platt gesagt: Damit man weiss, worüber man spricht.

3. Ohne die frühe Rassehundezucht, bzw. die jahrhundertealte Domestikation des Hundes, gäbe es doch heute auch keine Rassemischlinge oder irre ich da?

4. Ich glaube felsenfest an angeborene Eigenschaften jeder einzelnen Hunderasse (oder -art oder wie auch immer man sie nennt). Natürlich gibt es innerhalb einer Art individuelle Unterschiede und Ausprägungen, eine Grundtendenz wird aber immer zu erkennen sein. Ich denke auch, dass man aus fast jedem Hund fast alles machen bzw. herauszüchten kann, allerdings aus der einen Art schneller und einfacher als bei der anderen.

5. Warum wird die Rassehundezucht immer in Frage gestellt bis verteufelt? Sie ist mit Sicherheit nicht verantwortlich für die teilweise katastrophalen Lebensumstände der Hunde in der Welt. Es gibt einfach zu viele Hunde, insgesamt und aller Ausprägungen. Und viel zu viele Menschen, die kriminell sind, keine Ahnung haben, gleichgültig sind, aus überzogener Tierliebe handeln oder einfach sprunghaft sind.

Ciao
Jörg

Der Nachteil der Intelligenz besteht darin, daß man ununterbrochen gezwungen ist, dazuzulernen.
George Bernard Shaw (1856-1950)


<font size=1>[Dieser Beitrag wurde von DerJörg am 18. Juni 2002 editiert.]</font>
 
@Jörg... that´s it...

Achso, nochwas. Mag ja banal klingen, aber Geschmäcker sind GottseiDank verschieden... (im besagten vernünftigen Rahmen)

"Natürlich kann man auch ohne Hunde leben.
Es lohnt sich nur nicht."
 
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