Ich weiche der Frage meistens aus, warum ich Vegetarier bin, weil sich andere automatisch angegriffen fühlen, wenn man selber erklärt, dass man es aus Überzeugung nicht ist oder es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann, oder einem die Tiere leid tun, oder man zehn die Massentierhaltung ist etc.
Andere meinen dann sofort, sich als gewissenlos, unsensibel, oberflächlich etc. dargestellt zu werden, weil sie selber schließlich Fleisch essen.
Mein bester Freund, den ich seit der Schulzeit kenne und gleichzeitig mein Geschäftspartner ist, entschied vor ca. einem Jahr Vegetarier zu werden und das ohne das ich ihn vollgequatscht habe. Mein ebenfalls sehr guter Freund und WG Mitbewohner ist leidenschaftlicher Fleischesser und wird bis zu seinem Lebensende Fleisch essen. Für den kaufe ich auch Fleisch ein.
Man wird nur aus Überzeugung Vegetarier und kann niemanden dazu überreden. Da helfen auch die tollsten Bilder und Videos mit gequälten Tieren nicht und das kann ich auch verstehen.
Der eine hat es sich als wichtiges Ziel gesetzt, keine Tiere zu essen und der andere setzt seine Prioritäten anders und achtet dagegen darauf, umweltschonend zu leben, in dem er Energie spart, Müll trennt, wenig Papier verbraucht, keine chemischen Reinigungsmittel benutzt etc. andere wiederum engagieren sich ehrenamtlich für Senioren, Kinder, Jugendliche etc. Andere Menschen wiederum versuchen ein Leben lang sozial, ehrlich, rechtschafend oder sonst ein Lebenziel zu verfolgen.
Ich kann alles akzeptieren, solange man hinter dem steht, was man macht und davon überzeugt ist. Wenn Wiwelle zum Beispiel sagt, dass sie gerne Fleisch ist und darauf nicht verzichten will, finde ich das nicht problematisch. Sie wird einen Plan vom Leben haben und so handeln, wie sie das für sich richtig findet.