Professionelles Antijagdtraining-Seminar - wer ist richtig gut?

Boxerfan

15 Jahre Mitglied
Hallo zusammen,
Jonny ist jetzt 7 Monate bei uns und wir haben mit Hilfe von intensivem Einzeltraining und regelmäßiger Bewegung einiges erreicht:
Er lässt sich an der Straße überwiegend kontrolliert führen, wenn es sich um kleine Nebenstraßen handelt, auf denen mal ein oder zwei Autos kommen. An schlechten Tagen (meist wenn Wetterveränderungen stattgefunden haben), kann es auch passieren, dass nix klappt. Regen und Wind lassen ihn so stark unter Anspannung stehen, dass ich ihn am besten gleich ins Auto packe und wir aufs Feld fahren.

Seit einigen Wochen kommt er in reizarmen Umgebungen zuverlässig auf Zuruf zurück, so dass ich ihn auch gut ohne Leine laufen lassen kann, wenn nichts in der Nähe ist, dass sich SCHNELL bewegt. Ich habe das Gefühl, dass er ohne Leine kontrollierbarer ist als mit Leine. Kurze Leine ist bei ihm ein "No-Go" = wahnsinnig Druck. Wir haben in den vergangenen Monaten an der Leinenführigkeit gearbeitet und kann toll bei durchhängender Leine "Fuß" gehen - auch an der Straße. Ist jedoch für ihn ein bewegendes Objekt zu nah dran, dann dreht er mit Leine total durch.

Beispiel: Wir sind in Feld und Flur unterwegs und Jonny läuft munter ohne Leine - da kommt unerwartet ein sich schnell bewegendes Objekt etc. des Weges. Ich kann ihn abrufen, trete zwei-drei Meter auf das Feld, kann ihn absitzen lassen und er wartet (auch nicht super ruhig, aber gehorsam) bis beispielsweise das Auto vorbei ist. Wimmert dabei ein wenig und ich merke ihm an, dass er wahnsinnig "Druck" hat, loszurennen. Ich lobe ihn, wenn er ruhig bleibt, lasse ihn dann noch einige Sekunden sitzen, manchmal "Fuß" in die andere Richtung gehen, manchmal schicke ich ihn auch los in die andere Richtung.

Wenn diese Situation passiert und ich habe ihn an der Leine, dann pullt er nach vorn, bellt, schreit, kreiselt, dreht total durch. bis das Fahrzeug verschwunden ist oder ich ihn durch Richtungswechsel in die entgegengesetzte Richtung irgendwann wieder bei mir habe.

Und da bin ich auch beim Knackpunkt: Alles, was sich schnell bewegt ist Beute.
Ob Fahrradfahrer, Jogger, rennende Kinder, Autos, Motorräder, Wassertropfen, Fliegen, Vögel, anderes Getier....der junge Mann jagt ALLES!

Ich laufe mit geschärften Sinnen durch die Gegend und lasse ihn nur in wirklich reizarmen Umgebungen ohne Leine laufen. Er hat dadurch viel an Lebensqualität gewonnen, kann schnüffeln, sich toll mit anderen Hunden austauschen, ist viel entspannter und belastbarer geworden.

Aber ich komme mit ihm auch in präkere Situationen: vor ein paar Tagen habe ich ihn an der Leine von der Straße abgewendet Richtung Heimat geführt und von hinten näherte sich ein Radfahrer. Weder Hund noch ich haben ihn gehört. Als der gute Mann dann hinter uns war, ist er vom Gehweg runter auf die Straße gefahren, Jonny sieht ihn im Augenwinkel, schießt hinter mir entlang und stürzt sich auf Fahrrad und Mann, der Mann stürzt vom Rad und das heranfahrende Auto kann gerade noch bremsen. Das war eine Horrorsituation. Gott sei Dank ist nichts weiter passiert außer einer Schürfwunde und natürlich der berechtigte Anschiss vom Radfahrer, der sich eine Anzeige vorbehält. :rolleyes:

Das sind Situationen, die mir immer wieder passieren können und ich denke, es wird Zeit, dass ich jetzt, da die Grundkommandos sitzen, Jonny etwas belastbarer scheint und eine Bindung besteht, mal in die Vollen gehe.

Mir schwebt da so ein Intensiv-Anti-Jagd-Seminar vor. Beim Profi.
Ein Mensch, der weiß, was er tut und der den Hund individuell betrachtet und behandelt.

Gibt es so jemanden?
Ich hatte schon an Thomas Baumann gedacht und hatte auch schon im Sommer mal kurz per Mail Kontakt zu ihm wegen der Gesamtproblematik. Ich bin mir aber nicht sicher, ob er sich auch auf ein Antijagd-Training spezialisiert hat.

Vielleicht habt ihr ja einen Tipp, wer so in Deutschland DER Profi dafür ist?

Viele Grüße
Alex mit J & J
 

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  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Hi Boxerfan ... hast du hier schon mal geguckt?
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#VerdientProvisionen | Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Verkäufen.
Ich glaube nicht, dass du bei einem Antijagdtraining gut aufgehoben bist. Dort geht es um ignorieren von Wild!
Dein Hund zeigt Beuteverhalten, und er hat keine Impulskontrolle.
Da musst du woanders ansetzen.
Du wohnst in Kiel, vielleicht wendest du dich mal an www.hundeschule-hundeleben.de
Das ist glaube ich nicht so weit.
 
  • 25. April 2024
  • #Anzeige
Mein Benny ist auch so ein echter Chaoshund... 



Habt ihr es schon mit einer Hundeschule probiert? In zwei Hundeschulen haben wir seine Macken nicht in den Griff bekommen. Wir haben es dann letztlich mit einem Online Hundetraining von einer Hundetrainerin geschafft. Deutlich günstiger als die Hundeschule vor Ort ist es auch noch gewesen!

Hier der Link zu ihrer Seite! 
Möchte ich jedem Hundehalter ans Herz legen, der sich offen eingestehen kann, dass er seinen liebsten Vierbeiner eben doch nicht immer wie gewünscht im Griff hat.

Melde dich doch mal zurück, ob sie dir auch helfen konnte! 

LG Meike mit Benny
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@sabsi:
Vielen Dank für deinen Tipp, ich habe mal auf der HP gestöbert und werde mir mal anhören, was Familie Grewe zu unserem Problem sagt.

Zur Impulskontrolle:
Ich habe schon einige Punkte in dieser Hinsicht erarbeitet: Er muss Blickkontakt mit mir aufnehmen, wenn ich ihn ableine und bevor ich das "Lauf-Kommando" gebe, oder wenn ich ein Suchspiel mit ihm mache..etc., vor dem Fressen sitzt er ab. Ich baue in unseren Alltag viele kleine Situationen ein, die ihm durch diese Art Selbstbeherrschung abverlangen.

Sein Verhalten auf sich schnell bewegende Objekte in seiner Nähe ist sehr massiv und er reagiert blitzschnell. Daher hoffe ich, dass ich durch Familie Grewe kompetente Unterstützung bekomme, die uns weiter hilft.

Viele Grüße
Alex
 
OT: müssen die Sigs jetzt so riesengroß sein? und so fett?
 
  • 25. April 2024
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Hi,

bei einem Antijagdtraining geht es nicht um das ignorieren von Wild, sondern um die aktive Auseinandersetzung mit Auslösern von formkonsten Verhaltensweisen. Das Unterdrücken von angeborenen Verhaltensmustern wird, je nach Veranlagung, zu weiteren Probleme führen, das grundlegende Bedürfnisse nicht befriedigt werden.

vielleicht werdet Ihr ja hier fündig:

Den Kalender mal durchblättern, viele Seminare werden wohl schon ausgebucht sein...

Pia ist auch sehr gut, wenn es um jagende Hunde geht:


Bei Esther Vollmann könntest Du auch noch fündig werden:


Ein guter Ansprechpartner im Norden ist auch Diana Timmermann:



Es geht bei Dir ja eigentlich um Verhaltensweisen, die fast reflexive ausgelöst werden. Ein gutes Anti-Jagd-Training ziehlt u.a. auch darauf ab, dass der Hund etwas länger braucht, bis der "Schalter" ins angeborene Verhalten kippt und wenn er den doch mal kipp, den Hund dann wieder schneller Ansprechbar zu bekommen!
Bedenke aber auch, dass Dein Hund noch sehr jung ist, sein Gehirn noch nicht voll entwickelt ist und er entsprechend öfter emotional/reflexive reagiert. Nicht das sich das von alleine wieder legen wird, denn Ausführen übt, aber man sollte es beachten!

Viel Erfolg!

LG
 
Hallo,
vielen Dank für deine Link's, ich werde mich mal da durchsurfen. Jonny ist ein echtes Kaliber und ich bin froh, wenn ich kompetente Hilfe bekomme. Du schreibst, ein gutes Anti-Jagdtraining zielt "u.a. auch darauf ab, dass der Hund etwas länger braucht, bis der "Schalter" ins angeborene Verhalten kippt und wenn er den doch mal kipp, den Hund dann wieder schneller Ansprechbar zu bekommen!" Ich denke, da triffst du den Punkt: Jonny hat keine Selbstbeherrschung, da ist in den Situationen, in denen die bewegenden Objekte in seiner Nähe sind, kein Puffer.

Zum Thema reflexives Verhalten bei Aggressionen habe ich vor längerer Zeit mal einen Bericht gelesen...Da hieß es, man unterscheide zwischen der angeborenen, reflexiven Beuteaggression, die mit wenig emotionalem Umschwung statt findet und der affektiven Aggression, die mit einer stark veränderten emotionalen Veränderung einher geht. Ich hoffe, ich habe das jetzt korrekt wieder gegeben.

Wenn ich meinen Hund beobachte, würde ich auf die zweite Variante tippen. Von einem locker an der Leine laufenden Hund verwandelt er sich innerhalb von sekundenbruchteilen in ein rasendes Etwas - nur durch ein massives Unterbrechungssignal von seinem Handeln abzuhalten.

Viele Grüße
Alex mit J & J
 
Hallo Alex,

Die Definitionen von Aggresiven Verhalten sind weit gestreut!
Zum einen gibt es Aggressionen, um Beute zu machen :) Je nach Autor wird es tatsächlich als aggressive Verhalten gewerte, oder rein als Beutefangverhalten, Begrifflichkeiten halt.

Zum anderen gibt es aggressive Verhalten, welches einen Zweck erfüllen soll. Also Dine verscheuchen, oder an Dinge herankommen!

Bei jungen Hunden kommt hinzu, dass sie sehr Impulssiv sind. Der Gehirnbereich, der hemmend auf Verhalten wirkt ist nur sehr gering aktiv!

Reflexives Verhalten muß natürlich unterbrochen werden, denn wie gesagt, üben übt und die "Autobahn" des Verhalten wird mit jedem Ausführen breiter. Allerdings sollten wir bemüht sein, Verhalten so zu unterbrechen, dass es dem Hund nicht ängstigt oder weiter erregt und bestenfalls noch gleich instruiert, was erwünscht ist!

Dieses wird oft nicht berücksichtigt!

Bis denne

Gerd
 
Hallo Gerd,

das hast du schön beschrieben. Danke!
Gibt mir auch wieder Gehirnnahrung.

Ich versuche vermehrt durch Impulskontrolle das Verhalten zu beeinflussen und bin der Meinung, dass dies wirklich viel hilft. Unser Problem ist halt die Nähe zu bewegenden Objekten - auf Distanz klappt das mittlerweile richtig gut.

Jonny ist übrigens mittlerweile ca. 2,5 Jahre alt, also auch nicht mehr sooooo jung.

Viele Grüße
Alex
 
Hallo, Gerd.
Aggression ist per definitionem eigentlich eine Verhaltensweise, die gezeigt wird, um einen Konflikt zu lösen.
Wie passt dies dann in den Kontext Jagdverhalten: Orientieren – fixieren - anschleichen– hetzen - packenschütteln – töten – fressen

Übrigens, auch Pia redet bei Antijagdtraining hauptsächlich über Hunde, bei denen es um Wild geht und nicht um andere Objekte.
 
Hallo Sabine,

es gibt nicht eine, sondern mehere Definitionen von aggressiven Verhalten. Je nach Wissenschaftler, Publikation etc. Je nach Definition kann man halt Jagdverhalten damit zu zählen.
Natürlich geht es bei einem Anti-Jagd-Training um Wild, aber auch um angeborene Verhaltensweisen und wie man diese ändern kann.
Wenn es speziell im aggressives Verhalten geht, findet bei Pia im August ein Seminar mit Ute statt.


LG

Gerd
 
Ja, ich weiß, dass es mehrere Ansichten gibt. Und meine ist, dass Jagdverhalten nicht zum Aggressionsverhalten zählt.
Und natürlich muss man im Antijagdtraining angeborene Verhaltensweisen ändern
Aber danke für deine Belehrungen.
 
Ja, ich weiß, dass es mehrere Ansichten gibt. Und meine ist, dass Jagdverhalten nicht zum Aggressionsverhalten zählt.

Das sehe ich genauso, mit einem Wort,,Jagdinstinkt''habe ich, aber ,,Aggressionsinstinkt'' habe ich noch nirgendwo gelesen oder gehört.
**************
Und natürlich muss man im Antijagdtraining angeborene Verhaltensweisen ändern

Auch hier teile ich Deine Meinung, biete einen adequaten Beuteersatz und Du kannst zwar das Verhalten nicht wirklich ändern, aber erfolgreich umlenken zu Deinen Bedingungen.
**************
Aber danke für deine Belehrungen.
;)
 
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