Hallo ihr Lieben. Ich will mal kurz erzählen. Als ich sieben jahre alt war, bekamen wir unseren ersten Hund, eine achtmonatige Rottihündin. Da sie nur im Zwinger grossgeworden war, war sie noch überhaupt nicht erzogen, klaute vom Tisch, machte Sachen kaputt, hörte nicht, etc...mit einigen dummen Ratschlägen von Leuten, die anscheinend keine Ahnung von Hundeerziehung haben, und sehr vielen guten Ratschlägen schafften wir es, aus diesem unerzogenen, einen recht gut erzogenen Hund zu machen.
Sie war total lieb, verschmust und anhänglich. Dann wurde mein Vater arbeitslos und wir verloren das Haus. Wir hatten Angst, in eine Container zu müssen, und dass wir den Hund hätten hergeben müssen, was für uns grausam gewesen wäre. Also haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit das nicht passiert, und wir hatten Glück. Leider wurde unser Rotti nur acht Jahre alt, da sie Krebs bekam und schliesslich eingeschläfert werden musste.
Dann holte ich mir einen Mischlingsrüden aus dem Tierheim. Er war rappeldürr und immer nervös. Erst als wir ihn kastrieren liessen, bekam er ein bischen was auf die Rippen und wurde ruhiger. Er war allerdings immer ein Problemhund. Manche Leute liess er ohne Probleme ins Haus, andere biss er sofort. Dazu kam, dass er uns ein Jahr lang immer in die Wohnung pinkelte. Aber es kam für uns nicht in Frage, ihn wieder abzugeben. Dann hatte ich die Idee, einen zweiten Hund dazuzuholen. Das war eine sehr gute Idee, wie sich herausstellte, denn der Rüde machte ab dem Zeitpunkt nicht mehr in die Wohnung, oder nur noch selten.
Wir hatten uns mit dem zweiten aber einen weiteren Problemhund ins Haus geholt. Raykja, das ist die links auf dem Bild, war 18 Wochen als wir sie bekamen. Die Züchterin, von der wir sie hatten, hatte sie immer wenn sie weg ging, und das war anscheinend oft, von der Mutter getrennt und draussen in einen Schuppen gesperrt. Demzufolge hatte Raykja grosse Verlustängste und machte uns alles kaputt. Wirklich alles. Auch wenn ich alles weggeräumt hatte, sie fand immer etwas. Egal ob Teppiche, Kabel, oder Türrahmen. Zuletzt wusste ich mir keinen Rat mehr, und da es für sie sogar gefährlich war, z.B. bezüglich der Kabel, kaufte ich eine grosse Hundebox, in die sie stundenweise kam, wenn ich mal dringend wegmusste, und sie nicht mitnehmen konnte.
Dann geschah etwas, dass mich völlig aus der Bahn warf. Ich weiss, einige von euch werden mich, wenn sie das gelesen haben, sich zurechtweisen, aber ich weiss selbst, dass es ein grosser Fehler war. Mein Mischlingsrüde war ja immer ein Problemhund gewesen, und er hatte auch schon einige Leute gebissen. Eines Tages kam dann meine Schwester zu uns, mit ihrem Baby, dass erst ein paar Tage alt war. Wenn sie es auf dem Arm hatte, dann bekam der Rüde immer ganz grosse Augen, liess man ihn näher heran, dann schnappte er nach dem Baby. Als meine Schwester es dann in den Kinderwagen legt, griff er sie von hinten an und biss sie ins Bein. Wir waren alle geschockt.
Wir hatten einmal in unserer Familie eine Vereinbarung getroffen: wenn einer unserer Hunde einen von uns beissen würde, aus Agressivität heraus, dann würde er eingeschläfert. Es war eine wirklich schwere Entscheidung für mich, und ich kann es mir selbst nicht verzeihen, aber ich liess ihn einschläfern. Ich hatte solche Angst, er würde meine kleine Nichte irgendwann beissen. Es war wirklich schwer Leute, glaubt es mir...und ich weiss, es war nicht richtig...hinzu kam, dass meine Chefin, eine Tierärztin mir auch dazu riet...sie vertrat die Meinung, ein Hund, der einmal beisst, beisst immer wieder...gut, der Rüde hatte ja schon einige Leute gebissen...trotzdem kann ich mir nicht verzeihen...aber ich wollte euch hier nicht den Märtyrer vorspielen, damit muss ich nun leben...
Nun, wie gesagt, Raykja war ja auch ein Problemhund, weil sie alles kaputt machte. Das machte sie über 4 Jahre lang. Ich hatte alles ausprobiert, aber nichts half. Ausserdem merkte ich immer, dass sie es aus reiner Verlustangst machte, sie sass immer da und zitterte, da konnte ich doch nicht mehr mit ihr schimpfen.
Sie litt auch nicht allzu sehr unter dem Tod des Rüden, denn wir hatten noch einen dritten Hund, eine Boxerhündin, mit der sie sich super verstand. Die beiden waren ein Herz und eine Seele.
Dann stand mit Raykja, da sie eine Am-Staffhündin ist, ein WT ins Haus. Ich hatte solche Panik, dass sie durchfallen könnte und ewig mit Leine und Maulkorb laufen müsste. Ich ging in eine Hundeschule. Die war wirklich sehr teuer, aber auch sehr gut, und sie war zeitlich nicht begrenzt. Mein Trainer arbeitete so lange mit mir, bis wir beide zufrieden waren. Und sie hat den WT mit Bravour bestanden. Ich war so stolz auf sie, denn sie hatte unter dem Maulkorb sehr gelitten. Ihr könnt wahrscheinlich selbst ein Lied davon singen.
Naja, ich wollte nur sagen, ich habe mit meinen Hunden schon viel mitgemacht. Vielleicht nicht soviel, wie manche von euch, aber auch sehr viel. Ich weiss mittlerweile, dass Hunde, die ein gestörtes Verhalten haben, immer ein Grund dafür haben. Und dass wir ihnen immer zur Seite stehen müssen. Sie einzuschläfern oder abzugeben ist nicht gut, denn es bedeutet für sie wieder eine enorme Umstellung. Gut, einige sind mit ihren Hunden sicherlich überfordert, und für die ist es dann besser, sie abzugeben. Aber wenn ich daran denke, wie viele Türen, Teppiche, teure Sachen mir meine Süsse schon kaputt gemacht hat...wie oft sie mir schon in die Wohnung gepinkelt oder einen Haufen reingesetzt hat...wie oft sie sich schon übergeben hat...das alles kann doch kein Grund sein, ein Tier abzugeben, oder? Mich haben auch schon manche für verrückt erklärt, weil ich das alles mitgemacht habe, und Raykja immer noch bei mir lebt. Aber das ist für mich selbstverständlich. Und die könnten noch so viele Auflagen und noch so hohe Kampfhundesteuern verlangen, ich würde meinen Hund nie abgeben. Sie ist doch ein Teil meines Lebens, und ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit ihr verbringen darf. Übrigens bin ich vor zwei jahren nach Heidelberg gezogen, und ab dem Zeitpunkt hat Raykja nichts mehr kaputt gemacht. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, woran das wohl gelegen hat...vielleicht wollte sie mich für sich ganz alleine haben, sie ist nämlich total auf mich fixiert. Aber ich habe ja auch mittlerweile meinen Mann, und auf den ist sie auch nicht eifersüchtig. Tja, und in ein paar Wochen bekommen wir auch ein Baby. Ich werde alles versuchen, damit meine Süsse nicht das Gefühl hat, dass sie nicht mehr an erster Stelle steht und ich bin sicher, dass ich es hinbekomme.
Also, was meint ihr dazu. Warum geben manche Leute ihre Tiere so schnell ab, nur weil sie nicht so funktionieren, wie sie es gerne hätten? Meine Güte, wie oft habe ich als kleines Kind ins Bett gebrochen, oder Unfug gemacht...hat mich meine Mutter deswegen ins Kinderheim gegeben?
Und es hat ja auch schon Leute gegeben, die haben ihren STaff abgegeben, nur weil sie auf der Strasse dumm angequatscht wurden. Was sind das nur für Menschen, die einen lieben Hund abgeben, nur weil sie von manchen Leuten geächtet werden?
nachdenkliche Grüsse, Mickey und Raykja
Sie war total lieb, verschmust und anhänglich. Dann wurde mein Vater arbeitslos und wir verloren das Haus. Wir hatten Angst, in eine Container zu müssen, und dass wir den Hund hätten hergeben müssen, was für uns grausam gewesen wäre. Also haben wir alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit das nicht passiert, und wir hatten Glück. Leider wurde unser Rotti nur acht Jahre alt, da sie Krebs bekam und schliesslich eingeschläfert werden musste.
Dann holte ich mir einen Mischlingsrüden aus dem Tierheim. Er war rappeldürr und immer nervös. Erst als wir ihn kastrieren liessen, bekam er ein bischen was auf die Rippen und wurde ruhiger. Er war allerdings immer ein Problemhund. Manche Leute liess er ohne Probleme ins Haus, andere biss er sofort. Dazu kam, dass er uns ein Jahr lang immer in die Wohnung pinkelte. Aber es kam für uns nicht in Frage, ihn wieder abzugeben. Dann hatte ich die Idee, einen zweiten Hund dazuzuholen. Das war eine sehr gute Idee, wie sich herausstellte, denn der Rüde machte ab dem Zeitpunkt nicht mehr in die Wohnung, oder nur noch selten.
Wir hatten uns mit dem zweiten aber einen weiteren Problemhund ins Haus geholt. Raykja, das ist die links auf dem Bild, war 18 Wochen als wir sie bekamen. Die Züchterin, von der wir sie hatten, hatte sie immer wenn sie weg ging, und das war anscheinend oft, von der Mutter getrennt und draussen in einen Schuppen gesperrt. Demzufolge hatte Raykja grosse Verlustängste und machte uns alles kaputt. Wirklich alles. Auch wenn ich alles weggeräumt hatte, sie fand immer etwas. Egal ob Teppiche, Kabel, oder Türrahmen. Zuletzt wusste ich mir keinen Rat mehr, und da es für sie sogar gefährlich war, z.B. bezüglich der Kabel, kaufte ich eine grosse Hundebox, in die sie stundenweise kam, wenn ich mal dringend wegmusste, und sie nicht mitnehmen konnte.
Dann geschah etwas, dass mich völlig aus der Bahn warf. Ich weiss, einige von euch werden mich, wenn sie das gelesen haben, sich zurechtweisen, aber ich weiss selbst, dass es ein grosser Fehler war. Mein Mischlingsrüde war ja immer ein Problemhund gewesen, und er hatte auch schon einige Leute gebissen. Eines Tages kam dann meine Schwester zu uns, mit ihrem Baby, dass erst ein paar Tage alt war. Wenn sie es auf dem Arm hatte, dann bekam der Rüde immer ganz grosse Augen, liess man ihn näher heran, dann schnappte er nach dem Baby. Als meine Schwester es dann in den Kinderwagen legt, griff er sie von hinten an und biss sie ins Bein. Wir waren alle geschockt.
Wir hatten einmal in unserer Familie eine Vereinbarung getroffen: wenn einer unserer Hunde einen von uns beissen würde, aus Agressivität heraus, dann würde er eingeschläfert. Es war eine wirklich schwere Entscheidung für mich, und ich kann es mir selbst nicht verzeihen, aber ich liess ihn einschläfern. Ich hatte solche Angst, er würde meine kleine Nichte irgendwann beissen. Es war wirklich schwer Leute, glaubt es mir...und ich weiss, es war nicht richtig...hinzu kam, dass meine Chefin, eine Tierärztin mir auch dazu riet...sie vertrat die Meinung, ein Hund, der einmal beisst, beisst immer wieder...gut, der Rüde hatte ja schon einige Leute gebissen...trotzdem kann ich mir nicht verzeihen...aber ich wollte euch hier nicht den Märtyrer vorspielen, damit muss ich nun leben...
Nun, wie gesagt, Raykja war ja auch ein Problemhund, weil sie alles kaputt machte. Das machte sie über 4 Jahre lang. Ich hatte alles ausprobiert, aber nichts half. Ausserdem merkte ich immer, dass sie es aus reiner Verlustangst machte, sie sass immer da und zitterte, da konnte ich doch nicht mehr mit ihr schimpfen.
Sie litt auch nicht allzu sehr unter dem Tod des Rüden, denn wir hatten noch einen dritten Hund, eine Boxerhündin, mit der sie sich super verstand. Die beiden waren ein Herz und eine Seele.
Dann stand mit Raykja, da sie eine Am-Staffhündin ist, ein WT ins Haus. Ich hatte solche Panik, dass sie durchfallen könnte und ewig mit Leine und Maulkorb laufen müsste. Ich ging in eine Hundeschule. Die war wirklich sehr teuer, aber auch sehr gut, und sie war zeitlich nicht begrenzt. Mein Trainer arbeitete so lange mit mir, bis wir beide zufrieden waren. Und sie hat den WT mit Bravour bestanden. Ich war so stolz auf sie, denn sie hatte unter dem Maulkorb sehr gelitten. Ihr könnt wahrscheinlich selbst ein Lied davon singen.
Naja, ich wollte nur sagen, ich habe mit meinen Hunden schon viel mitgemacht. Vielleicht nicht soviel, wie manche von euch, aber auch sehr viel. Ich weiss mittlerweile, dass Hunde, die ein gestörtes Verhalten haben, immer ein Grund dafür haben. Und dass wir ihnen immer zur Seite stehen müssen. Sie einzuschläfern oder abzugeben ist nicht gut, denn es bedeutet für sie wieder eine enorme Umstellung. Gut, einige sind mit ihren Hunden sicherlich überfordert, und für die ist es dann besser, sie abzugeben. Aber wenn ich daran denke, wie viele Türen, Teppiche, teure Sachen mir meine Süsse schon kaputt gemacht hat...wie oft sie mir schon in die Wohnung gepinkelt oder einen Haufen reingesetzt hat...wie oft sie sich schon übergeben hat...das alles kann doch kein Grund sein, ein Tier abzugeben, oder? Mich haben auch schon manche für verrückt erklärt, weil ich das alles mitgemacht habe, und Raykja immer noch bei mir lebt. Aber das ist für mich selbstverständlich. Und die könnten noch so viele Auflagen und noch so hohe Kampfhundesteuern verlangen, ich würde meinen Hund nie abgeben. Sie ist doch ein Teil meines Lebens, und ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit ihr verbringen darf. Übrigens bin ich vor zwei jahren nach Heidelberg gezogen, und ab dem Zeitpunkt hat Raykja nichts mehr kaputt gemacht. Ich habe schon oft darüber nachgedacht, woran das wohl gelegen hat...vielleicht wollte sie mich für sich ganz alleine haben, sie ist nämlich total auf mich fixiert. Aber ich habe ja auch mittlerweile meinen Mann, und auf den ist sie auch nicht eifersüchtig. Tja, und in ein paar Wochen bekommen wir auch ein Baby. Ich werde alles versuchen, damit meine Süsse nicht das Gefühl hat, dass sie nicht mehr an erster Stelle steht und ich bin sicher, dass ich es hinbekomme.
Also, was meint ihr dazu. Warum geben manche Leute ihre Tiere so schnell ab, nur weil sie nicht so funktionieren, wie sie es gerne hätten? Meine Güte, wie oft habe ich als kleines Kind ins Bett gebrochen, oder Unfug gemacht...hat mich meine Mutter deswegen ins Kinderheim gegeben?
Und es hat ja auch schon Leute gegeben, die haben ihren STaff abgegeben, nur weil sie auf der Strasse dumm angequatscht wurden. Was sind das nur für Menschen, die einen lieben Hund abgeben, nur weil sie von manchen Leuten geächtet werden?
nachdenkliche Grüsse, Mickey und Raykja