Hm.
Also, meine Nachbarin betreibt, oder besser betrieb (gottseidank) bis vor kurzem eine Hundeschule. Die nun mangels Zulauf zur Zeit ruht.
Ich möchte gerne mal Eure Meinung dazu hören, ob Ihr Eurem Hund eine solche "Erziehung" zumuten würdet.
Erstmal... die Frau hat selbst diesen ca. 50 kg schweren "Königsdobermann" und einen Jagdhundmix.
Teilnehmer waren Hunde aller Rassen, auch BX, Boxer, SoKas, Dalmatiner, Labrador etc.
Das lief folgendermaßen ab: Es waren anscheinend keine festen Zeiten, die Leute trudelten so nach und nach ein und _alle_ Hunde wurden unangeleint auf den Platz zum Spielen geschickt.
Dabei entstanden fast jedesmal wüste Beißereien - manchmal dauerte es Minuten, bis die Hunde überhaupt zu fassen waren. Was nicht zuletzt an den hysterischen Haltern der betreffenden Hunde und der ebenso hysterisch brüllenden Trainerin lag.
Nachdem die Hunde so eine halbe Stunde "gespielt" hatten, fingen alle Besitzer ihre Hunde mehr oder weniger ein, was nochmals ca. 20 Minuten dauerte. Dann wurden alle Hunde angeleint (bis auf den Jagdhundmix der Trainerin, der eierte ständig da rum und belästigte die anderen Hunde)und dann wurde stupide im Kreis gelaufen, einer hinter dem Anderen. Manche Hundeführer hatten mit ihrem Fiffi arg zu kämpfen, es gab auch einige dabei, die 2 Hunde gleichzeitig zu führen versuchten.
Es gab keine Leckerlies und keine Motivationsobjekte (Ball o.ä.), weil die Hunde ja "gehorchen" lernen sollten und mit Bestechung würden die ja nicht gehorchen sondern nur um der Belohnung willen das verlangte tun, und das wollte man nicht.
Also wurden die Hunde je nach Kräfteverhältnis von ihren Besitzern (teils am Stachelhalsband / Würger) aber auch die Besitzer von ihren Hunden (am Geschirr / breitem Lederhalsband) im Kreis herum geschleift.
Mittendrin stand die Trainerin mit dem "Königsdobermann" am Stachelhalsband angeleint, und gab die Kommandos.
Die Leute gingen also im Kreis, dann tönte aus der Mitte: "und jetzt machen wir Sitz" oder "und jetzt machen wir "Platz".
Dann wurde gewartet, bis alle Hunde saßen oder lagen, was bis zu 10 Minuten dauern konnte, denn einige rissen ihre Hunde am Stachel herunter, andere standen nur stocksteif neben ihren Hunden und brüllten 10 x hintereinander das Kommando, wieder andere knieeten neben ihren Hunden und säuselten "Leg dich doch bitte hin".
Die Trainerin stand in der Mitte und sagte gar nix dazu, die wartete einfach, bis alle fertig waren und dann hieß es weiter im Kreis gehen, bis zum nächsten Kommando.
Während ihr eigener "Königsdobermann" gelangweilt dastand und gar keines der Kommandos befolgte - auch nicht befolgen musste. Der Mix sowieso nicht. Nach dem schmiß sie nur immer mit einer Leine, wenn der einen anderen Hund zu sehr belästigte.
Besonders witzig war das Auflösen des Kreises und das Bilden einer Reihe, da wurden die Hunde abgelegt (dauerte immer etwas länger als die obligatorischen 10 Minuten, weil die Hunde immer wieder aufstanden und miteinander zu spielen oder sich zu beißen begannen und die Leute konnten sie nicht wieder einfangen).
Also, das war ein Bild...
Die Krönung bildeten aber zweifelsohne die "Verkehrsteile", in denen die ganze Horde mit der Trainerin an der Spitze (die von ihrem stachelhalsbandbewehrten Königsdobi hinterhergeschleift wurde), durch die Kleingartenanlagen zogen. Oder gezogen wurden.
Wie auch in allen Trainingsstunden: Kein Leckerlie, keine Belohnung, kein Spiel mit dem Hundeführer, nur stupide Kommandos, die nichtmal konsequent durchgesetzt werden mussten.
Danach setzte sich jeder in sein Auto und fuhr nach Hause.
Am letzten Übungstag geschah dann die Krönung des Ganzen: Die Leute und Hunde waren vom Platz in Richtung Auto unterwegs, der "Königsdobermann" der Trainerin war nicht angeleint und machte sich langsam aber stetig selbstständig Richtung Tor.
Die Trainerin rief, keine Reaktion.
Sie rief nochmal und nochmal, der Dobi setzte seinen Weg Richtung Tor (und Richtung öffentlichem Fuß&Radweg) fort.
Dann brüllte die Trainerin ein junges Mädel mit DSH an, die am Tor stand, sie solle das Tor schließen. Tat sie auch, aber der Dobi ging seelenruhig durch die Lücke zwischen Tor und Zaun und ging Richtung Stadt spazieren. Die Trainerin joggte inzwischen rufend hinter ihm her.
Na ja, nach 10 Minuten kam sie dann wieder an, mit "Königsdobi" wie gewohnt am Stachel/Leine.
Wie gesagt, diese "Trainerin" ist eine Nachbarin von mir. Ihre Hunde kommen nie aus dem Garten raus, weil sie den Dobermann nicht festhalten kann und sie meint, ein großer Garten reicht doch aus.
Außerdem hat sie Bauklötze gestaunt, dass meine Hunde eine MK-Befreiung haben und sich künstlich aufgeregt, dass ihrem Dobi diese verweigert wurde, obwohl sie doch Hundetrainerin wäre, das wäre ja eine bodenlose Unverschämtheit!
Auf meinen Einwand, sie könnte doch eine BH ablegen mit dem Hund, meinte sie nur, das würde sie nicht einsehen und außerdem bräuchte sie das ja nicht, sie ginge ja eh nicht spazieren. Aber trotzdem...
Das Geschehen auf dem Hundeplatz konnte ich so gut beobachten, weil "unser" Hundeplatz fast direkt neben dem Platz liegt, wo besagte Hundeschule ihre Übungsstunden abhielt. Wir haben uns insgeheim amüsiert über die hilflosen Versuche der Leute, ihre Hunde einzufangen und sind oft besorgt gucken gegangen, wenn das Schreien von gebissenen Hunden nicht enden wollte. Auch mussten wir um unsere Hunde Gassi zu führen immer ganz an deren Platz vorbei.
Also, ich bin ja nur froh, dass die jetzt endlich aufgehört hat. Das ist doch keine Ausbildung, sowas.
Die Hunde sind nur neben ihren Leuten hergeschlichen oder haben sie gar nicht für voll genommen und sie hinterhergezogen.
Kein Lob, kein Leckerlie, kein Ball, nix. Die wussten überhaupt nicht, was los war.
Bevor sie auf diesen Platz gekommen waren, hat diese Hundeschule immer auf einer uneingezäunten Wiese geübt, wo sie aber weg mussten, weil die Hunde immer wieder abgehauen sind, gejagt haben oder Passanten belästigt.
Also, ich hätte da keinen Kursus mitgemacht, ganz sicher nicht.
Aber wie viele unbedarfte Hundehalter gibt es denn, die von nix eine Ahnung haben und meinen, das wäre alles gut und richtig so?
Leider darf sich ja jeder "Hundetrainer" nennen.
Bei sowas bekommt man ja das kalte Grausen.
So, das musste ich einfach mal loswerden.
Wenn es nicht in diese Rubrik passt, dann bitte verschieben.
Gruß
tessa
Also, meine Nachbarin betreibt, oder besser betrieb (gottseidank) bis vor kurzem eine Hundeschule. Die nun mangels Zulauf zur Zeit ruht.
Ich möchte gerne mal Eure Meinung dazu hören, ob Ihr Eurem Hund eine solche "Erziehung" zumuten würdet.
Erstmal... die Frau hat selbst diesen ca. 50 kg schweren "Königsdobermann" und einen Jagdhundmix.
Teilnehmer waren Hunde aller Rassen, auch BX, Boxer, SoKas, Dalmatiner, Labrador etc.
Das lief folgendermaßen ab: Es waren anscheinend keine festen Zeiten, die Leute trudelten so nach und nach ein und _alle_ Hunde wurden unangeleint auf den Platz zum Spielen geschickt.
Dabei entstanden fast jedesmal wüste Beißereien - manchmal dauerte es Minuten, bis die Hunde überhaupt zu fassen waren. Was nicht zuletzt an den hysterischen Haltern der betreffenden Hunde und der ebenso hysterisch brüllenden Trainerin lag.
Nachdem die Hunde so eine halbe Stunde "gespielt" hatten, fingen alle Besitzer ihre Hunde mehr oder weniger ein, was nochmals ca. 20 Minuten dauerte. Dann wurden alle Hunde angeleint (bis auf den Jagdhundmix der Trainerin, der eierte ständig da rum und belästigte die anderen Hunde)und dann wurde stupide im Kreis gelaufen, einer hinter dem Anderen. Manche Hundeführer hatten mit ihrem Fiffi arg zu kämpfen, es gab auch einige dabei, die 2 Hunde gleichzeitig zu führen versuchten.
Es gab keine Leckerlies und keine Motivationsobjekte (Ball o.ä.), weil die Hunde ja "gehorchen" lernen sollten und mit Bestechung würden die ja nicht gehorchen sondern nur um der Belohnung willen das verlangte tun, und das wollte man nicht.
Also wurden die Hunde je nach Kräfteverhältnis von ihren Besitzern (teils am Stachelhalsband / Würger) aber auch die Besitzer von ihren Hunden (am Geschirr / breitem Lederhalsband) im Kreis herum geschleift.
Mittendrin stand die Trainerin mit dem "Königsdobermann" am Stachelhalsband angeleint, und gab die Kommandos.
Die Leute gingen also im Kreis, dann tönte aus der Mitte: "und jetzt machen wir Sitz" oder "und jetzt machen wir "Platz".
Dann wurde gewartet, bis alle Hunde saßen oder lagen, was bis zu 10 Minuten dauern konnte, denn einige rissen ihre Hunde am Stachel herunter, andere standen nur stocksteif neben ihren Hunden und brüllten 10 x hintereinander das Kommando, wieder andere knieeten neben ihren Hunden und säuselten "Leg dich doch bitte hin".
Die Trainerin stand in der Mitte und sagte gar nix dazu, die wartete einfach, bis alle fertig waren und dann hieß es weiter im Kreis gehen, bis zum nächsten Kommando.
Während ihr eigener "Königsdobermann" gelangweilt dastand und gar keines der Kommandos befolgte - auch nicht befolgen musste. Der Mix sowieso nicht. Nach dem schmiß sie nur immer mit einer Leine, wenn der einen anderen Hund zu sehr belästigte.
Besonders witzig war das Auflösen des Kreises und das Bilden einer Reihe, da wurden die Hunde abgelegt (dauerte immer etwas länger als die obligatorischen 10 Minuten, weil die Hunde immer wieder aufstanden und miteinander zu spielen oder sich zu beißen begannen und die Leute konnten sie nicht wieder einfangen).
Also, das war ein Bild...
Die Krönung bildeten aber zweifelsohne die "Verkehrsteile", in denen die ganze Horde mit der Trainerin an der Spitze (die von ihrem stachelhalsbandbewehrten Königsdobi hinterhergeschleift wurde), durch die Kleingartenanlagen zogen. Oder gezogen wurden.
Wie auch in allen Trainingsstunden: Kein Leckerlie, keine Belohnung, kein Spiel mit dem Hundeführer, nur stupide Kommandos, die nichtmal konsequent durchgesetzt werden mussten.
Danach setzte sich jeder in sein Auto und fuhr nach Hause.
Am letzten Übungstag geschah dann die Krönung des Ganzen: Die Leute und Hunde waren vom Platz in Richtung Auto unterwegs, der "Königsdobermann" der Trainerin war nicht angeleint und machte sich langsam aber stetig selbstständig Richtung Tor.
Die Trainerin rief, keine Reaktion.
Sie rief nochmal und nochmal, der Dobi setzte seinen Weg Richtung Tor (und Richtung öffentlichem Fuß&Radweg) fort.
Dann brüllte die Trainerin ein junges Mädel mit DSH an, die am Tor stand, sie solle das Tor schließen. Tat sie auch, aber der Dobi ging seelenruhig durch die Lücke zwischen Tor und Zaun und ging Richtung Stadt spazieren. Die Trainerin joggte inzwischen rufend hinter ihm her.
Na ja, nach 10 Minuten kam sie dann wieder an, mit "Königsdobi" wie gewohnt am Stachel/Leine.
Wie gesagt, diese "Trainerin" ist eine Nachbarin von mir. Ihre Hunde kommen nie aus dem Garten raus, weil sie den Dobermann nicht festhalten kann und sie meint, ein großer Garten reicht doch aus.
Außerdem hat sie Bauklötze gestaunt, dass meine Hunde eine MK-Befreiung haben und sich künstlich aufgeregt, dass ihrem Dobi diese verweigert wurde, obwohl sie doch Hundetrainerin wäre, das wäre ja eine bodenlose Unverschämtheit!
Auf meinen Einwand, sie könnte doch eine BH ablegen mit dem Hund, meinte sie nur, das würde sie nicht einsehen und außerdem bräuchte sie das ja nicht, sie ginge ja eh nicht spazieren. Aber trotzdem...
Das Geschehen auf dem Hundeplatz konnte ich so gut beobachten, weil "unser" Hundeplatz fast direkt neben dem Platz liegt, wo besagte Hundeschule ihre Übungsstunden abhielt. Wir haben uns insgeheim amüsiert über die hilflosen Versuche der Leute, ihre Hunde einzufangen und sind oft besorgt gucken gegangen, wenn das Schreien von gebissenen Hunden nicht enden wollte. Auch mussten wir um unsere Hunde Gassi zu führen immer ganz an deren Platz vorbei.
Also, ich bin ja nur froh, dass die jetzt endlich aufgehört hat. Das ist doch keine Ausbildung, sowas.
Die Hunde sind nur neben ihren Leuten hergeschlichen oder haben sie gar nicht für voll genommen und sie hinterhergezogen.
Kein Lob, kein Leckerlie, kein Ball, nix. Die wussten überhaupt nicht, was los war.
Bevor sie auf diesen Platz gekommen waren, hat diese Hundeschule immer auf einer uneingezäunten Wiese geübt, wo sie aber weg mussten, weil die Hunde immer wieder abgehauen sind, gejagt haben oder Passanten belästigt.
Also, ich hätte da keinen Kursus mitgemacht, ganz sicher nicht.
Aber wie viele unbedarfte Hundehalter gibt es denn, die von nix eine Ahnung haben und meinen, das wäre alles gut und richtig so?
Leider darf sich ja jeder "Hundetrainer" nennen.
Bei sowas bekommt man ja das kalte Grausen.
So, das musste ich einfach mal loswerden.
Wenn es nicht in diese Rubrik passt, dann bitte verschieben.
Gruß
tessa