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Polizei verzeichnete neue Tatserie in Porta Westfalica / Ein Tier wieder qualvoll verendet
Ein Happen der es in sich hat: Das Kreisveterinäramt schickte den Giftköder zur weiteren Untersuchung nach Detmold. MT-d-Foto: Manfred Otto
Von Stefan Koch
Porta Westfalica (mt). Ein Giftleger treibt in Hausberge und Lerbeck sein Unwesen. Nachdem präparierte Köder in der Nähe von Wohngebieten gefunden wurden, warnt die Polizei die Bevölkerung. Wieder ist ein Hund an einer zurzeit noch unbekannten Chemikalie verendet.
Drei Vergiftungsfälle wurden allein in einer Tierklinik in Porta Westfalica in den vergangenen Tagen registriert. Ein Schäferhund, ein Golden Retriever und ein Hovawart wurden dort eingeliefert, wobei sich ein Hund noch in kritischem Zustand befindet.
Die Besitzer der Vierbeiner waren zuvor in den Bereichen Frettholz, Königsbrink und Lehmberg unterwegs gewesen. Nach Auskunft des behandelnten Veterinärs konnte in einem Fall ein Köder aus zwei Fleischkäsescheiben sichergestellt werden. In der Mitte hatte der unbekannte Hundehasser eine weißliche Gift-Paste platziert.
Insgesamt fünf Hunde mit Vergiftungserscheinungen sind der Polizeibehörde im Kreis in den vergangenen vier Tagen bekannt geworden. In einem Fall war ein Tier unter Qualen an dem Gift verendet. Die Bevölkerung ist jetzt aufgerufen, auf Köder in Wurstform zu achten. Hundebesitzer sollen ihr Tiere auf keinem Fall frei laufen lassen. Da es keine Hinweise auf den oder die Täter gibt, sollen sich Zeugen mit sachdienlichen Hinweisen an die Ermittler wenden (05 71/88 66-0). Ein Giftköder wurde zum Veterinäruntersuchungsamt Detmold zur weiteren Analyse geschickt. Mit Ergebnissen ist in den kommenden Tagen zu rechnen.
Bereits im vergangenen Monat war es im Kreis Minden- Lübbecke zu einer Serie von Hundevergiftungen gekommen (Bericht im MT). Zwei waren dabei in Tierarztpraxen gestorben. Andere Tiere, die typische Vergiftungserscheinungen wie Krämpfe, fast flüssigen Durchfall und hohe Temperaturen aufwiesen, konnten die Tierärzte noch rechtzeitig retten.
Und was, wenn ein Hund trotz aller Vorsicht doch Lebensmittel unbekannter Herkunft gefressen haben sollte? "Man sollte ihn sofort zum Tierarzt bringen, damit er ein Medikament spritzt, das einen Brechreiz auslöst", so ein Veterinär. Nur so ließe sich mögliches Gift rechtzeitig aus dem Körper bringen.
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27.04.2001
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