Wolfgang
KSG-Haarspalter™
03.09.2002
Polizei tötet Rassehund
Tollwutverdacht – aber Bea litt nur an Altersschwäche
Von IRIS KLINGELHÖFER
Neufundländerin Bea genoss bei Familie Jung ihren Lebensabend.
Foto: Alex Schwaiger
Bonn/Asbach – „Ich sehe die ganze Zeit meine Bea vor mir“, erzählt Regina Jung (42) leise, „wie sie vertrauensseelig in dessen Augen guckt, der sie abschlachten will.“
Beas Schicksal: Die 14 Jahre alte reinrassige Neufundländerhündin musste jetzt sterben, weil sie Tollwut hätte haben können. Ein Verdacht…
Während eines alleinigen Spaziergangs erlitt Bea einen Schwächeanfall. Sie legte sich auf den Boden. Und sabberte – für die Rasse völlig normal. Aber Anwohner alarmierten die Polizei.
Bea zitterte und konnte die Hinterbeine nicht richtig bewegen – Symptome ihres hohen Alters. Doch in Kombination mit dem Sabbern war es ihr Todesurteil. „Unter telefonischer Hinzuziehung eines Tierarztes konnte nicht ausgeschlossen werden, das der Hund Tollwut hat“, so Gerd Lichtenthäler, der zuständige Polizeiinspektionsleiter.
Regina Jung mit Beas Impfpass und einem Foto der Hündin.
Foto: Alex Schwaiger
Beas Erschießung wurde angeordnet – zur Gefahrenabwehr. Ein Förster erledigte es an Ort und Stelle. Regina Jung sorgte sich inzwischen um ihre Bea. Die Hündin war nicht mehr so fit, zudem taub. „Wir haben sie bis in die Nacht gesucht“, sagt sie. Aber Bea war bereits seit 17.45 Uhr tot.
„In welcher Welt leben wir eigentlich“, fragt sich Susanne Lucht vom Tierschutz Unkel, Bad Honnef. „Zumindest der hinzugerufene Tierarzt hätte wissen müssen, dass Speicheln verschiedenste Gründe haben kann und dass in diesem Bereich seit Jahren keine Tollwutfälle mehr aufgetreten sind.“
Und: Wäre wie sonst üblich der Tierschutz alarmiert worden – Bea würde noch leben. Regina Jung hatte sie hier als vermisst gemeldet. Die tote Bea wurde übrigens auf Tollwut untersucht. Ergebnis: negativ.
Quelle:
Polizei tötet Rassehund
Tollwutverdacht – aber Bea litt nur an Altersschwäche
Von IRIS KLINGELHÖFER
Neufundländerin Bea genoss bei Familie Jung ihren Lebensabend.
Foto: Alex Schwaiger
Bonn/Asbach – „Ich sehe die ganze Zeit meine Bea vor mir“, erzählt Regina Jung (42) leise, „wie sie vertrauensseelig in dessen Augen guckt, der sie abschlachten will.“
Beas Schicksal: Die 14 Jahre alte reinrassige Neufundländerhündin musste jetzt sterben, weil sie Tollwut hätte haben können. Ein Verdacht…
Während eines alleinigen Spaziergangs erlitt Bea einen Schwächeanfall. Sie legte sich auf den Boden. Und sabberte – für die Rasse völlig normal. Aber Anwohner alarmierten die Polizei.
Bea zitterte und konnte die Hinterbeine nicht richtig bewegen – Symptome ihres hohen Alters. Doch in Kombination mit dem Sabbern war es ihr Todesurteil. „Unter telefonischer Hinzuziehung eines Tierarztes konnte nicht ausgeschlossen werden, das der Hund Tollwut hat“, so Gerd Lichtenthäler, der zuständige Polizeiinspektionsleiter.
Regina Jung mit Beas Impfpass und einem Foto der Hündin.
Foto: Alex Schwaiger
Beas Erschießung wurde angeordnet – zur Gefahrenabwehr. Ein Förster erledigte es an Ort und Stelle. Regina Jung sorgte sich inzwischen um ihre Bea. Die Hündin war nicht mehr so fit, zudem taub. „Wir haben sie bis in die Nacht gesucht“, sagt sie. Aber Bea war bereits seit 17.45 Uhr tot.
„In welcher Welt leben wir eigentlich“, fragt sich Susanne Lucht vom Tierschutz Unkel, Bad Honnef. „Zumindest der hinzugerufene Tierarzt hätte wissen müssen, dass Speicheln verschiedenste Gründe haben kann und dass in diesem Bereich seit Jahren keine Tollwutfälle mehr aufgetreten sind.“
Und: Wäre wie sonst üblich der Tierschutz alarmiert worden – Bea würde noch leben. Regina Jung hatte sie hier als vermisst gemeldet. Die tote Bea wurde übrigens auf Tollwut untersucht. Ergebnis: negativ.
Quelle: