WHeimann
Dienstag, 24. April 2001
Polizei ermittelt im Fall Micky gegen unbekannt
Von Sabine Münstermann
Bad Homburg. Im weiterhin ungelösten Fall des Malteserrüden Micky hat Hundebesitzerin Barbara Merx jetzt die Polizei eingeschaltet und Anzeige gegen unbekannt erstattet. Wie berichtet, war das acht Jahre alte Tier am Gründonnerstag gestorben. Merx geht davon aus, dass Micky vergiftet wurde.
Unterstützung findet sie beim Oberurseler Schädlingsbekämpfer Jürgen Sommer. Ihm hatte Merx Proben eines rosafarbenen Pulvers, das sie in der Altstadt gefunden hatte, vorgelegt. „Farblich stimmt es mit vielen pulverisierten Giften überein“, sagte Sommer. Um Gifte zu kennzeichnen, seien Blau, Rot, Rosa und Grün die gängigen Farben. Ob die rosafarbene Substanz tatsächlich giftig war, ist bisher ungeklärt, Sommer hat noch keine Probe zur Untersuchung bekommen.
Allerdings, so Sommer weiter, gelte in einem Vergiftungsfall die Umkehrbeweislast. Nicht Barbara Merx, sondern womöglich die Stadt oder das im Auftrag der Stadt agierende Schädlingsbekämpfungsunternehmen müsse beweisen, dass sie keine Schuld treffe. Stadtsprecher Hubert Lebeau erklärte gestern gegenüber der Taunus Zeitung, dass die Stadt „in diesem Fall nicht tätig“ werde. Zum einen deute „so manches auf eine Straftat hin“. Zum anderen verteile die Firma Thoma für die Stadt in Abwasserkanälen Rattengift. Allerdings verwendet sie kein rosafarbenes Pulver, sondern acht Zentimeter große, rötlich-braune „Plätzchen“.
Schädlingsbekämpfer Karl-Heinz Thoma erklärte: „Wir verteilen die Barren im geschlossenen Kanalnetz oder in Rattenaushölungen an Bachläufen.“ Dort würden die Löcher dick mit Erde geschlossen, so dass weder Kinder noch Hunde in Berührung mit dem Gift kommen könnten.
Polizeisprecher Ingolf Ruppert erklärte gestern, dass der Fall womöglich den Umweltermittlern in Königstein übertragen werde. „Sollten die Kollegen der rosafarbenen Substanz habhaft werden, würde auch das Landeskriminalamt eingeschaltet, schließlich ist es verboten, Rattengift auf frei zugänglichen Flächen zu streuen“, sagte Ruppert. Barbara Merx hatte am Freitag erklärt, in der Altstadt – unter Laternen und an Hausecken – rosafarbene Pulverreste gefunden zu haben.
Etwas anderes sehen die Anwohner in der Altstadt derzeit: rund 45 Plakate mit der Aufschrift „Unser geliebter Hund ist tot, ermordet, vergiftet von Hundehassern aus der Altstadt.“ Die Plakate haben Barbara Merx’ Kinder verteilt, „aus Wut und Trauer über den Verlust und auch um andere Hundebesitzer zu warnen.“
Für die nachvollziehbare Trauer haben viele Anwohner Verständnis, für die Plakat-Aktion allerdings nicht. „Die Plakate suggerieren, die Altstadtbewohner seien kollektive Hundehasser“, ärgerte sich eine Anwohnerin.
WHeimann
Hundeschule des Tierschutzverein Iserlohn e.V.
Jetzt mit AWARD-Vergabe
Polizei ermittelt im Fall Micky gegen unbekannt
Von Sabine Münstermann
Bad Homburg. Im weiterhin ungelösten Fall des Malteserrüden Micky hat Hundebesitzerin Barbara Merx jetzt die Polizei eingeschaltet und Anzeige gegen unbekannt erstattet. Wie berichtet, war das acht Jahre alte Tier am Gründonnerstag gestorben. Merx geht davon aus, dass Micky vergiftet wurde.
Unterstützung findet sie beim Oberurseler Schädlingsbekämpfer Jürgen Sommer. Ihm hatte Merx Proben eines rosafarbenen Pulvers, das sie in der Altstadt gefunden hatte, vorgelegt. „Farblich stimmt es mit vielen pulverisierten Giften überein“, sagte Sommer. Um Gifte zu kennzeichnen, seien Blau, Rot, Rosa und Grün die gängigen Farben. Ob die rosafarbene Substanz tatsächlich giftig war, ist bisher ungeklärt, Sommer hat noch keine Probe zur Untersuchung bekommen.
Allerdings, so Sommer weiter, gelte in einem Vergiftungsfall die Umkehrbeweislast. Nicht Barbara Merx, sondern womöglich die Stadt oder das im Auftrag der Stadt agierende Schädlingsbekämpfungsunternehmen müsse beweisen, dass sie keine Schuld treffe. Stadtsprecher Hubert Lebeau erklärte gestern gegenüber der Taunus Zeitung, dass die Stadt „in diesem Fall nicht tätig“ werde. Zum einen deute „so manches auf eine Straftat hin“. Zum anderen verteile die Firma Thoma für die Stadt in Abwasserkanälen Rattengift. Allerdings verwendet sie kein rosafarbenes Pulver, sondern acht Zentimeter große, rötlich-braune „Plätzchen“.
Schädlingsbekämpfer Karl-Heinz Thoma erklärte: „Wir verteilen die Barren im geschlossenen Kanalnetz oder in Rattenaushölungen an Bachläufen.“ Dort würden die Löcher dick mit Erde geschlossen, so dass weder Kinder noch Hunde in Berührung mit dem Gift kommen könnten.
Polizeisprecher Ingolf Ruppert erklärte gestern, dass der Fall womöglich den Umweltermittlern in Königstein übertragen werde. „Sollten die Kollegen der rosafarbenen Substanz habhaft werden, würde auch das Landeskriminalamt eingeschaltet, schließlich ist es verboten, Rattengift auf frei zugänglichen Flächen zu streuen“, sagte Ruppert. Barbara Merx hatte am Freitag erklärt, in der Altstadt – unter Laternen und an Hausecken – rosafarbene Pulverreste gefunden zu haben.
Etwas anderes sehen die Anwohner in der Altstadt derzeit: rund 45 Plakate mit der Aufschrift „Unser geliebter Hund ist tot, ermordet, vergiftet von Hundehassern aus der Altstadt.“ Die Plakate haben Barbara Merx’ Kinder verteilt, „aus Wut und Trauer über den Verlust und auch um andere Hundebesitzer zu warnen.“
Für die nachvollziehbare Trauer haben viele Anwohner Verständnis, für die Plakat-Aktion allerdings nicht. „Die Plakate suggerieren, die Altstadtbewohner seien kollektive Hundehasser“, ärgerte sich eine Anwohnerin.
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