Politisches Tagesgeschehen

Das du meine Einstellung nicht nachvollziehen kannst , irritiert mich nicht unbedingt , jeder Mensch hat halt aufgrund seiner eigenen Erfahrung auch seine eigene Ansicht zu bestimmten Themen .

Was haben die Proteste der Solo-Selbstständigen gebracht ? Wurden sie finanziell unterstützt ? Mir ist da nichts bekannt . Wir haben in der Familie zwei Personen , die während der Corona-Zeit Ihren Job gewechselt haben und auch heute noch im Angestelltenverhältnis arbeiten . Der Gedanke , daß bald wieder so etwas passieren könnte , ist für sie ein nicht kalkulierbares Risiko .



Da gebe ich Dir natürlich recht , denn diese Erfahrung das man mit seiner Meinung nicht allein ist , ist ein gutes Gefühl . Ich habe während meiner Berufstätigkeit auch an einigen Demos teilgenommen . Wenn man aber in der Betriebsratstätigkeit ständig gegen eine Wand rennt , und dann noch den Mitarbeitern faule Kompromisse schmackhaft machen soll , sieht man diese Dinge etwas anders .

Die einzige wirksame mir bekannte Demo war die der Bauern ! Aber da ging es auch richtig zur Sache , nix mehr mit stundenlangen fruchtlosen Gesabbel. Ich glaube da ist den Verantwortlichen das erste Mal richtig der Ars-- auf Grundeis gegangen . Zumal diese Proteste schon französischen Charakter zeigten .

Die Demos gegen Rechts geben den Teilnehmenden sicher ein gutes Gefühl, aber mehr auch nicht . Damit diese Kräfte nicht wieder die Oberhand gewinnen , braucht es den Blick in die Vergangenheit, und welche Zustände dazu führten , das diese Gruppe so stark wurde .
Ein respektvolles Miteinander beginnt schon in der Familie , dann in der KiTa , Schule und Beruf . Schau ich mir die Diskussionen im Bundestag an, dann frage ich mich was da in der Entwicklung schief gelaufen ist . Wen wundert es also , daß doch relativ viele Menschen ihre Wut und Enttäuschung an der Wahlurne abgeben .
Dann bleib du auf dem Sofa sitzen. Und was bei den Bauernprotesten teilweise los war, war echt das Letzte.
 
Dann bleib du auf dem Sofa sitzen. Und was bei den Bauernprotesten teilweise los war, war echt das Letzte.

Den ersten Satz finde ich nicht nett.

Den zweiten unterschreibe ich uneingeschränkt. Was da passierte, wäre bei keiner anderen Berufsgruppe toleriert worden. Bauern haben immer irgendwie einen Freifahrtschein.

Diejenigen Bauern, die bei den Protesten an vorderster Front dabei waren und uns überzeugend erklärten, dass ihr größtes Anliegen die Versorgung der Bevölkerung mit hochwertigen Lebensmitteln sei, kämpfen hier gerade erbittert darum, gutes Ackerland von über 300 ha mit Photovoltaikanlagen zu bebauen :eek: :heul:.
 
Das ist nicht unnett, das ist ihre Meinung.

Aber ich stimme @Schorschi zu - da @Anaschia ja gesagt hat, sie meint, die Demos gegen rechts nutzen nichts und sorgen nur dafür, dass die Leute sich besser fühlen, kann sie ja mit Überzeugung auf dem Sofa sitzen bleiben, während andere stattdessen demonstrieren gehen. Das ist ebensowenig "unnett" wie die Aussage, Demos gegen Rechts brächten nichts. Es ist einfach die Konsequent aus dem, was sie geschrieben hat.

M.E. hat der Geschichtsunterricht nicht nur dabei versagt, die Gefahr einer Wiederholung des dritten Reichs zu verdeutlichen - es fehlt definitiv auch an Geschichtsbewusstsein - in jeglicher Hinsicht - für die Jahre danach und insbesondere für die DDR, die Wende und auch die Nachwendezeit. - Da brauen sich gerade eine Menge Leute ein idealisiertes Gestern zusammen, dass es so uU nie gegeben hat.
 
Ohne Anti-Atomproteste wäre auch der Atomausstieg noch später gekommen, es gäbe bis beute keine Energiewende - dass auf Proteste nicht sofort etwas passiert, heißt nicht, dass es nie passiert. Dauert hier halt nur alles etwas länger.
Dein letzter Satz ließ mich grinsen. :DDie Regellaufzeit für Kernkraftwerke wurde im Jahr 2010 weiter verlängert, sodass die letzten Meiler wohl erst 2040 vom Netz gegangen wären. Im Frühjahr 2011 gab es die Reaktorkatastrophe in Fukushima . Aufgrund dessen beschloss am 30. Juni 2011 der Bundestag, dass die letzten Reaktoren bis Ende 2022 abgeschaltet werden sollten. Die Laufzeit der letzten drei Kraftwerke, wurde wegen der "Energiekrise "um dreieinhalb Monate verlängert. Am 15. April 2023 endete die Nutzung der Atomkraft in Deutschland.
Es hat also rund 50 Jahre gedauert , bis man zu dieser Einsicht kam. Ohne Fukushima wären es ca. 70 Jahre gewesen. :(
Die Endlagerfrage für den radioaktiven Atommüll ist bis heute ungelöst. Unsere Nachkommen haben also eine strahlende Zukunft . :sauer:
Bleibt zu hoffen, daß irgendein Genie etwas erfindet , womit man den Atommüll unschädlich machen kann.
 
Es wurde hier schon geschrieben, ich glaube von lekto. Aber natürlich bringt es etwas, wenn man mit Hunderttausenden anderen Menschen gemeinsam gegen Rechts demonstriert. Es zeigt, dass es viele andere Menschen gibt, die an einer lebendigen Demokratie interessiert sind und ein buntes und tolerantes Miteinander wünschen. Das wirkt nach innen und nach außen.
Es ist ein hohes Gut, dass wir demonstrieren gehen können und ich möchte das auch in zehn oder zwanzig Jahren noch dürfen.

Davon ab würde ich persönlich mich schämen, wenn ich nicht wenigstens etwas Zeit dafür aufbrächte, um so auszudrücken, dass ich keine Wiederholung der Geschichte wünsche. Ich sehe das als meine Bürgerpflicht. Auf dem Sofa sitzen war gestern, hier geht es um etwas Grundlegendes, das sich viele andere Menschen auf dieser Welt wünschen würden.
 
Ich kann zumindest von hier vor Ort vermelden, dass Proteste sehr wohl etwas gebracht haben - im Endeffekt leider nicht ganz so viel, wie theoretisch möglich gewesen wäre, aber immerhin etwas:

Uns wollte man vor ungefähr 10 Jahren im Kontext mit der Energiewende eine 20 m hohe, 2 Fußballfelder große Halle mit summender Hochspannungstechnik an den Ortsrand klatschen, und Amprion als Netzanbieter hat angesichts der unklaren Rechtslage versucht, das Projekt unterm Radar durchzumogeln und der Stadt als einfache Baumaßnahme zu verkaufen.

Die daraus ausbrechenden Proteste, an denen tatsächlich nicht nur Bürger, sondern auch übergangene Politiker beteiligt waren, führten immerhin dazu, dass ein regelgerechtes Prüfverfahren durchgeführt wurde, in dem auch andere Standorte in Betracht gezogen wurden. (Was wiederum Bürgerproteste auslöste).
Es wurde dann sogar recht schnell ein alternativer Standort genau in der Mitte zwischen zwei betroffenen Städten, umgeben von Autobahnen und einer Bahnlinie gefunden (keine direkten Anlieger) - das war positiv.

Aus hier nicht zu erläuternden regionalpolitischen Gründen war der Bau dort dann letztlich doch nicht möglich, und am Ende blieb doch wieder nur unser Ort als direkter Standort übrig.

"Hat ja alles nichts gebracht", könnte man jetzt argumentieren, aber das nachfolgende, vom Energieversorger recht transparent gemachte Verfahren stellte immerhin sicher, dass deutlich wurde, dass wirklich kein anderer Standort vergleichbar gut geeignet gewesen wäre. Außerdem wurde am entgegengesetzten Ende des Grundstücks gebaut, nicht mehr direkt am Ortsrand, und es wurde erheblich mehr Ausgleichs- und Abschirmfläche eingerichtet als vorher.

Ich war da an einigen Aktionen beteiligt und hatte nicht den Eindruck, dass wir nichts erreicht hätten. Tatsächlich hat das Ganze den Netzbetreiber gezwungen, sich professionell und methodisch mit der Aufgabe auseinanderzusetzen, die Bürger besser einzubinden und überhaupt mehr mit offenen Karten zu spielen. Es hat auch deutlich gemacht, dass nicht alle Probleme vom Netzbetreiber ausgehen, und dass man eben das Beste aus den Gegebenheiten herausholen sollte, dass das aber auch an einem selbst mit liegt.
 
kämpfen hier gerade erbittert darum, gutes Ackerland von über 300 ha mit Photovoltaikanlagen zu bebauen :eek: :heul:.
Ja warum wohl , weil die Verpachtung an Firmen mit PV -Anlagen ,oder auch die eigene Anlage ,mehr Geld bringt , und sie sich dann nicht mit diesem ganzen bürokratischen Mist rumschlagen müssen , der Ihnen von Brüssel diktiert wird .
Würden die "kleinen Bauern" bzw. Bio - Bauern für Ihre Produkte anständig bezahlt , bräuchten sie solche Entscheidungen nicht treffen .
Bei uns in der Gegend haben viele Bauern Windräder auf den Feldern stehen , und die Bezahlung dafür ist lukrativer als nach einem feuchten Sommer die Haferernte in die "Tonne zu kippen " .
 
ch war da an einigen Aktionen beteiligt und hatte nicht den Eindruck, dass wir nichts erreicht hätten. Tatsächlich hat das Ganze den Netzbetreiber gezwungen, sich professionell und methodisch mit der Aufgabe auseinanderzusetzen, die Bürger besser einzubinden und überhaupt mehr mit offenen Karten zu spielen. Es hat auch deutlich gemacht, dass nicht alle Probleme vom Netzbetreiber ausgehen, und dass man eben das Beste aus den Gegebenheiten herausholen sollte, dass das aber auch an einem selbst mit liegt.
Ja , regional kann man da sicherlich mitwirken , weil man doch vor Ort und unmittelbar auch betroffen ist . Da gibt es in unserer Gemeinde auch diverse Beispiele , wo einzelne Vorhaben einfach gekippt wurden . Dank der Anwohner unter denen sich auch zwei Rechtsanwälte befinden . Es hat aber keine Demos gegeben , wir haben uns zu Versammlungen z.B. im Gemeindehaus getroffen und Unterschriftenlisten wurden erstellt . Der Betreiber ( es ging z.B. um den Bau von Ferienhäusern in einem Waldstück ) musste hier seine Absichten offenlegen . Sein Vorhaben wurde im Endeffekt nicht genehmigt , obwohl einige einheimische Geschäftsleute schon die Dollarzeichen in den Augen hatten.
 
Man kann auch überregional mitwirken und etwas bewirken.

Wie gesagt, schon allein, dass nicht nur eine Fraktion lautstark ihre Meinung äußert (bzw. äußern darf), macht eine Menge aus! :)
 
Ja warum wohl , weil die Verpachtung an Firmen mit PV -Anlagen ,oder auch die eigene Anlage ,mehr Geld bringt , und sie sich dann nicht mit diesem ganzen bürokratischen Mist rumschlagen müssen , der Ihnen von Brüssel diktiert wird .
Würden die "kleinen Bauern" bzw. Bio - Bauern für Ihre Produkte anständig bezahlt , bräuchten sie solche Entscheidungen nicht treffen .
Bei uns in der Gegend haben viele Bauern Windräder auf den Feldern stehen , und die Bezahlung dafür ist lukrativer als nach einem feuchten Sommer die Haferernte in die "Tonne zu kippen " .

Dass das aus Gründen der Profitmaximierung geschieht, ist mir schon klar.

Es handelt sich hier keineswegs um "kleine Bauern". Überwiegend handelt es sich um Großgrundbesitzer, die dann auch (meist) woanders wohnen.
Die ganze "edle Gesinnung", die während der Bauernproteste vermittelt werden sollte, ist ganz schnell vergessen, wenn die Möglichkeit der Gewinnmaximierung besteht. Scheißegal, was aus der Natur wird, aus dem Wild, was durch die massiven Zäune keine Möglichkeit mehr hat, zu wechseln, ob der Boden nach den 25 Jahren Photovoltaik nicht mehr als Ackerland nutzbar ist.

Der einzige "kleinere Bauer" hat seine Fläche sofort aus der Planung zurückgezogen, als er merkte, das es massiven Gegenwind der Bewohner gibt.

Es gibt einfach keinen vernünftigen Grund (außer privater Profitgier) für Freilandanlagen auf guten Böden. Nach wie vor gibt es genügend ungenutzte Dachflächen, ohnehin zubetonierte Parkplätze, Bahndämme usw. die ggf. genutzt werden könnten. Dazu gibt es nach wie vor keine befriedigende Speichermöglichkeit.
 
Wundert mich nun gar nicht. Zuckerberg musste zu diesen Kontrollen ja gezwungen werden. Ihm passt es garantiert gut, dass er es jetzt wieder lassen kann.
 
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